Mitreißen lassen und mitfühlen ist hier Programm!
Worum gehts:
Von Carla wird viel abverlangt, sie studiert, kümmert sich um ihre jüngeren Brüder, hilft im Salon ihrer Tante aus und jobbt noch nebenbei im Leos als Tresenkraft. Allein dafür muss sie ...
Worum gehts:
Von Carla wird viel abverlangt, sie studiert, kümmert sich um ihre jüngeren Brüder, hilft im Salon ihrer Tante aus und jobbt noch nebenbei im Leos als Tresenkraft. Allein dafür muss sie stark sein. Sie hat Mauern um sich herum erschaffen, um vieles was ihr weh tun kann von sich fernzuhalten. Und am besten soll niemand von ihrer Angst vorm Wasser wissen. Doch genau diese kommt raus, als sie auf dem Geburtstag ihrer Freundin Savannah in den Pool fällt. Und niemand anderes als Mitchell rettet sie. Mitchell, der Bruder von Savannah, der sie schon immer auf die Palme bringt und auch noch der beste Schwimmer in der Uni-Mannschaft ist. Er möchte sie unterstützen sich ihrer Angst zu stellen. Und nach und nach lässt Carla gegen ihren Willen ihre Mauern ihm gegenüber bröckeln. Doch dann kommt ihr Bruder ins Krankenhaus und sie muss um das Sorgerecht ihrer Brüder kämpfen… Wird sie Mitchell da nah genug an sich ranlassen, um ihr zu helfen, oder stößt sie ihn wieder weg?
Meine Meinung:
„Sinking Ships“ ist das zweite Buch der Autorin Tami Fischer. Tami Fischer hat mit Buchrezensionen angefangen und dann ihr erstes Buch „Burning Bridges“ mit dem Knaur Verlag veröffentlicht. Mit Ihrem romantischen, witzigen aber auch spannendem Debütroman hat sie sich in die Herzen ihrer Leserschaft geschrieben. Kurze Zeit später erhielt sie den Titel der Bestellerautorin. Für mich war „Sinking Ships“ das zweite Buch von ihr. Schon nach „Burning Bridges“ war ich Fan der Fletcher-University-Reihe und konnte kaum abwarten, dass „Sinking Ships“ veröffentlicht wird. Mit Bedauern muss ich jetzt jedoch auf den dritten Teil „Hiding Hurricans“ warten. Bis dahin wird der erste und zweite Teil nochmal gelesen.
In „Sinking Ships“ lernt man die beiden Protagonisten Carla und Mitchell kennen. Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven geschrieben.
Carla ist eine toughe, temperamentvolle junge Frau mit einem ausgeprägtem Familiensinn. An der Fletcher-University studiert sie Marketing. Sie hat zwei kleine Brüder für die sie sorgt, hilft im Laden ihrer Tante Alma aus und jobbt im Leos als Tresenkraft. Carla hat eine zarte innere Seite, an die sie am liebsten Niemanden ran lassen möchte. Ihre größte Angst ist die Aquaphobie. Nichts macht ihr mehr Angst als das Wasser. Vor jedem Gefühl, dass Mitchell bei ihr auslöst, versucht sie sich zurückzuziehen und ihn nur nicht zu nah an sich ranzulassen, um ihre Familie zu schützen und auch sich selbst. In manchen Situationen würde ich mir wünschen genauso stark wie sie zu sein. Und ihre falschen Sprichwörter machen sie so sympathisch.
Mitchell hingegen ist ein einfühlsamer, lieber, junger Mann, den man gerne in seiner Nachbarschaft leben haben würde. Er ist der beste aus dem Schwimmteam der Fletcher-University und studiert im Nebenfach Spanisch. Seit langer Zeit hat er schon eine Schwäche für Carla. Auf der Geburtstagsparty seiner kleinen Schwester fällt Carla in den Pool. Er rettet sie und möchte ihr helfen über die Angst hinweg zu kommen. In seinem Freundeskreis ist er der Einzige, der eine angeblich heile Familie hat. Was seine schwester jedoch nicht weiß, dass die Eltern eigentlich getrennt sind und nur um ihretwillen noch zusammen leben. Sein Beschützerinstinkt ist stark ausgeprägt, wenn es um seine kleine Schwester geht.
Nicht nur Carla und Mitchell haben mir vom ersten Moment an das Herz gestohlen: Alle Charaktere von Tami Fischer sind mit so viel Liebe gestaltet worden, das sie sich nicht wie Protagonisten anfühlen, sondern wie neue Freunde, die man in seinen Freundeskreis aufnimmt. Ich kann’s kaum erwarten, viele weitere Bücher von ihr zu lesen, in der Hoffnung noch mehr über die einzelnen Personen zu erfahren. Zu Elli und Ches haben wir im ersten Teil gelesen und es war schön sie immer wieder beiläufig im zweiten Teil wieder zu treffen. Von Lenny mehr zu erfahren, war auch schön. Sie ist Carlas Mitbewohnerin. Carlas kleinere Brüder, Mateo und Oskar, die sowohl Engel als auch Teufel sein können. Ich mag keinen der Charaktere vergessen.
Dass sich der Roman so vertraut liest, liegt aber nicht nur an den wundervollen Charakteren, die man immer besser kennenlernen darf. Tami schreibt den Protagonisten aus der Seele und verfügt über einen Schreibstil, der mich im zweiten Teil noch mehr eingefangen hat als im Ersten. Sie schreibt so einfühlsam, charmant und mit nem gewissen Feuer an den richtigen Stellen, dass es einem immer mal wieder zum Schmunzeln bringt. Ihr Schreibstil ist auch einer der Gründe, warum „Sinking Ships“ zu einem echten Pageturner geworden ist, den man nicht so schnell aus der Hand legen kann.
Dadurch, dass sich Carla immer wieder vor Mitchell verschließt und zurückzieht, ist man sich während des Lesens nicht immer ganz sicher wie das Buch Enden wird. Immer wieder neue Ereignisse und Wendungen in der Geschichte sorgen dafür, dass der Roman spannend bleibt. Sei es durch Aiden, die denkt mit Mitchell zusammen zu sein und eine Eifersuchtszene abzieht, durch ein Essen bei seinen Eltern oder durch einen Überfall, wo Mateo ins Krankenhaus kommt. Und grade die Angstbewältigungstherapie, die Carla privat mit Mitchell zusammen versucht, ist eine Situation die einem das Herz höher Schlangen lässt und man immer wieder Hoffnung aufbaut, dass Carla endlich mehr als einen Minischritt auf Mitchell zu geht.
Mit dem letzten Kapitel geht einem das Herz auf und man kann das Buch glücklich beenden. Gleichzeitig ist man traurig, denn die wundervolle Geschichte ist schon zu Ende, aber es erfreut einen auch, dass die Reihe weitergeht. Hoffentlich nicht nur mit einem dritten Teil. Ich hoffe auf einen vierten, fünften usw. „Sinking Ships“ wird mit Sicherheit Leser begeistern, die nicht typischer Weise New Adult bzw. Young Adult lesen. Die Geschichte hat Charaktere mit Schwächen und diese Schwächen machen sie so realistisch aber auch aufrichtig, dass sie zum Mitfühlen, Schmunzeln und Mitfiebern einladen.
Fazit:
„Sinking Ships“ von Tami Fischer ist ein Buch, das mir an die Nieren gegangen ist. Es fühlt sich nicht an wie eine erfundene Geschichte, sondern wie eine Story aus dem Leben einer Freundin. Tami schreibt so mitreißend und gefühlvoll, dass man gar nicht anders kann als sich von diesem Roman fesseln zu lassen. Die feurigen Spitzen die sie von Carla einbaut, bringen einen dazu den Roman zu lieben. Die Protagonisten sind einem so ans Herz gewachsen das ich sie nicht mehr gehen lassen möchte, und somit das Buch rereaden werde. Tami Fischer hat sich mit diesem Buch noch ein Stück weiter in mein Herz geschrieben. „Sinking Ships“ ist direkt zu meinem Lieblingsroman geworden.
Meiner Meinung nach hat es keine Schwächen und somit vergebe ich verliebte 5 Sterne.