Cover-Bild Frauen können Technik
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 21.10.2019
  • ISBN: 9783218011860
Reinhard Engel

Frauen können Technik

Portaits und Reportagen aus Österreich
Maschinenbau, Cloud und Big Data: Die Zukunft der Technik ist auch weiblichMan schreibt das Jahr 2019. Die populärsten Lehrberufe für junge Frauen sind immer noch Bürokauffrau, Friseurin und Verkäuferin. Männer bleiben in den – deutlich besser bezahlten – technischen Branchen weitgehend unter sich. Gebessert hat sich die Situation auf der Ebene von Fachhochschulen und Universitäten. Hier ist der Frauenanteil bei MINT-Fächern (Mathematik,Informatik,Naturwissenschaft,Technik) in den letzten Jahrzehnten laufend angestiegen, bleibt aber meist weiterhin vonder Parität entfernt. Dabei suchen die Unternehmen intensiv bis verzweifelt technische und IT-Profis. Wo sind die Frauen?Reinhard Engel hat sich auf die Suche gemacht – und wurde schnell fündig. Er portraitiert Frauen, die sich bewusst für Technikberufe entschieden haben. Leserinnen und Leser erfahren, wie deren Arbeit konkret aussieht, was sie leisten und was von ihnen gefordert wird. Die Palette reicht von Lehrlingen im klassischen Maschinenbau über Programm-Entwicklerinnen in der IT-Branche bis zu leitenden Technik-Verantwortlichen in internationalen Großunternehmen, zu Forscherinnen, Unternehmerinnen und Spitzen- Managerinnen. Ein historisches Kapitel sowie Reportagen zur Technikbox in der Volksschule und zum Wiener Töchtertag runden das Bild ab.

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Lesejury-Facts

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  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

FRauen können Technik - eh, klar!

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Eh, klar, möchte man meinen. Warum auch nicht? - sagen andere. Warum muss man das nach wie vor hervorheben? Weil die liebsten Berufe von Mädchen nach wie vor Friseurin, Verkäuferin oder Bürokraft sind. ...

Eh, klar, möchte man meinen. Warum auch nicht? - sagen andere. Warum muss man das nach wie vor hervorheben? Weil die liebsten Berufe von Mädchen nach wie vor Friseurin, Verkäuferin oder Bürokraft sind. Genau jene Berufe, in denen es wenig zu verdienen gibt und wenige Aufstiegschancen bieten.

Reinhard Engel zeigt in 26 Kapiteln, dass es auch anders geht. Er hat Absolventinnen der Montanuni Leoben, BOKU und der TU-Wien nach ihren Erfahrungen befragt. Ja, aber - höre ich schon Zweifler sagen, Akademikerinnen, die haben’s ja einfacher. Haben sie es wirklich einfacher?
Dass nicht nur „Studierte“ ihren sprichwörtlichen Mann stellen, zeigt er an Hand der Karrieren der Schlosserinnen aus dem Burgenland, der Luftfahrzeugtechnikerin im Fliegerhorst Hinterstoisser, der Mechatronikerinnen oder der Lokführerin.

Nicht alle Lebensläufe liefen von Anfang an rund. Manchmal gab es Umwege und Irrungen. Doch einmal vom Virus der Technik befallen, gibt es kaum einen Weg zurück.

Doch sind Frauen in technischen bzw. Männerberufen nicht wirklich Neues. Diesem Umstand beschreibt der Autor in einem der Kapitel. Um das Familieneinkommen aufzubessern, verdingten sich schon seit Jahrhunderten Frauen (und Kinder) im Bergbau als „Steineklauberinnen“ oder in Fabriken als Fließbandarbeiterinnen. In Ersten Weltkrieg mussten Frauen die Arbeiten der abwesenden Männer übernehmen, um nach deren Rückkehr aus dem Krieg oder der Gefangenschaft sofort wieder an den Herd gedrängt zu werden. Widersprüchlich (wie das meiste der Nazi-Herrschaft) die Rolle der berufstätigen Frau im Zweiten Weltkrieg: Eigentlich nicht erwünscht, weil die ideale Rolle die der Mutter war, mussten dennoch viel Frauen in Rüstungsbetrieben schuften.

Gut gefällt mir das Beispiel jener Lehrerin, die mittels der Technik-Box bereits in Volksschulen das Interesse der Mädchen an technischen Berufen weckt.

Fazit:

„Die Zukunft der Technik ist auch weiblich“ - ein Satz, den man nicht oft genug wiederholen kann. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne.