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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Von Heute auf Morgen alles anders

Wir von der anderen Seite
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Zum Inhalt:
Rahel Wald erlebt einen Alptraum. Sie erwacht in einem Krankenhaus nach einer scheinbaren kleinen OP. Zu ihrem Leidwesen muss sie erfahren, dass Sie im Koma war. Sie selbst kann sich weder ...

Zum Inhalt:
Rahel Wald erlebt einen Alptraum. Sie erwacht in einem Krankenhaus nach einer scheinbaren kleinen OP. Zu ihrem Leidwesen muss sie erfahren, dass Sie im Koma war. Sie selbst kann sich weder an die Operation noch was davor geschah erinnern. Von nun an heißt es für sie, Zähne zusammenbeißen und zurück kämpfen ins „normale“ Leben. Unterstützung erfährt sie durch ihre schräge Familie und ihren besten Freund Kevin. Als Autorin von Komödien weiß sie das Ganze mit bissigem Humor zu nehmen. Trotzdem erfährt sie Höhen und Tiefen auf Ihren Weg durch Krankenhäuser und Reha, begleitet von dem winkenden Eichhörnchen. Plagen sie Existenzängste, da sie als Fernsehautorin nur bezahlt wird wenn sie liefert und das Business nicht gerade mit Geduld auf ihre Situation reagiert. Und da ist auch noch ihr Lebensgefährte Olli, der ihr etwas verschweigt.

Meine Meinung:

Der erste Buchroman der Drehbuchautorin von „Keinohrhasen“ Anika Decker erzählt aus der Sicht der Protagonistin Rahel Wald. Wenn man erfährt mit welchem Thema sich dieses Buch befasst, erwartet man zuerst ein ernstes Buch, doch dem hat die Autorin bereits mit der Wahl des Covers den Schrecken genommen. Ja, es geht um Koma und wie man sich ins Leben zurück kämpft, doch die Protagonistin Rahel lässt uns mit einer Portion Humor daran teilhaben. Ihren Bruder Juri fand ich einfach umwerfend rührend wie auch ihren Freund Kevin. Ihr Lebensgefährte Olli war mir unsympathisch, da er sich nicht wirklich mit Rahels Situation auseinandergesetzt hat und offensichtlich vor ihr etwas verbirgt (Ich konnte mir gleich denken was). Toll fand ich, dass auch zur Sprache kommt, wie schwer es die Angehörigen trifft und wie sie ihr Leben ebenfalls umstellen. Ich habe gelacht und ja, manchmal kamen auch ein paar Tränen beim Lesen. Denn dieses Buch zeigt auch auf, wie schnell es jedem von uns passieren kann, dass man von heute auf morgen nicht mehr der agile Mensch ist. Manchmal dachte ich die Autorin hat dies alles selbst erlebt.
Die Autorin schreibt flüssig und leicht und besticht in diesem Buch mit ihrer humoristischen Realität und sorgt so für Lesegenuss.

Fazit:
Ein ernsthaftes Thema verpackt in humoristischer Realität.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Sterbebegleitung näher gebracht

Auf dem Weg, den niemand kennt
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Kurzmeinung: Die Berufung als Sterbebegleiterin auf den Weg den niemand kennt einfühlsam mit Liebe und Respekt erzählt. Lesenswerte und berührende Zeilen
Sterbebegleitung näher gebracht

Zum Inhalt:
Die ...

Kurzmeinung: Die Berufung als Sterbebegleiterin auf den Weg den niemand kennt einfühlsam mit Liebe und Respekt erzählt. Lesenswerte und berührende Zeilen
Sterbebegleitung näher gebracht

Zum Inhalt:
Die Sterbebegleiterin Manuela Thoma-Adofo erzählt Erlebtes aus ihrem Ehrenamt.
Hierbei lässt sie uns teilhaben an einzelne Passagen mit Menschen, denen sie zur Seite stand, aber auch an ihrem Privatleben.

Meine Meinung:
192 Seiten umfasst dieses Buch. Nicht viel und ist auch relativ rasch gelesen. Doch es hat eine Wirkung auf den Leser. Der Schreibstil ist flüssig, allerdings wiederholen sich ein paar Sätze in den Kapiteln wieder.
„Eine Sterbebegleiterin mit Herz und Humor erzählt“, ja, die Autorin hat viel Herz und behält ihren Humor. Sie beschreibt wie sie offen auf die Menschen, ob Demenzkranke und deren Angehörige oder die, die auf den Tod warten zugeht. Sie investiert viel Zeit in ihrem Ehrenamt und wenn sie jemanden begleitet, dann ist sie mit Leib und Seele dabei. Sie versucht die kleinen Wünsche den Sterbenden zu erfüllen sei es, noch ein letztes Mal der Frau einen Schluck Champagner zu geben, dem Mann das geliebte Spaerrib noch mal schmecken zu lassen oder Hilfe bei der Sargauswahl zu leisten. Sie lacht mit ihnen und weint mit ihnen. Sie reagiert gelassen wenn ein 90 jähriger Demenzkranker ihr auf den Po schlägt und kichernd versucht mit seinem Rollstuhl zu fliehen. Einfühlsam mit Liebe und Respekt schreibt die Autorin über das Leben, die Menschlichkeit und den respektvollen Umgang miteinander und nimmt so dem Leser auch den Schrecken vor diesem Thema, dass viele verdrängen. Mir ist mit diesem Buch so einiges klar geworden und dafür bin ich dankbar.

Fazit:
Die Berufung als Sterbebegleiterin auf den Weg den niemand kennt einfühlsam mit Liebe und Respekt erzählt. Lesenswerte und berührende 192 Seiten.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Wenn die Vergangenheit nicht ruht

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Zum Buch:
Eine Spaziergängerin findet einen menschlichen Schädel auf einer Kiesgruppe. Die Polizei findet noch weitere Knochen und geht von 2 Personen aus. Offensichtlich wurden die Personen vor Jahrzehnten ...

Zum Buch:
Eine Spaziergängerin findet einen menschlichen Schädel auf einer Kiesgruppe. Die Polizei findet noch weitere Knochen und geht von 2 Personen aus. Offensichtlich wurden die Personen vor Jahrzehnten verscharrt. Gina Angelucci, Ermittlerin der Cold Cases wird mit diesem Fund gleich am ersten Tag nach ihrem Erziehungsurlaub mit diesem Fall betraut. Die Ermittlungen weisen auf die ehemalige Munitionsfabrik, die sich während des zweiten Weltkrieges in Altbruck befand, hin. Gina will nicht nur die Identität der Toten feststellen um die Angehörigen über den Verbleib zu informieren sondern auch erfahren aus welchen Grund diese beiden Personen ermordet wurden und vor allem, wer der Täter war. Dies gefällt aber nicht allen in Altbruck.

Meine Meinung:
Der zweite Teil um die Ermittlerin Gina Angelucci ist mein erstes Buch der Autorin Inge Löhnig. Die Autorin schreibt in einem ruhigen, flüssigen Schreibstil und mir gelang es sofort mich in das Geschehen einzufinden. Der Prolog beginnt mit dem Rückblick auf den Tag an dem die beiden Menschen ermordet wurden. So weiß der Leser sofort, wie die beiden ums Leben gekommen sind, doch nicht durch wen und warum. Rückblenden führen uns zurück in die Vergangenheit des beschaulichen Dorfes Altbruck, dass im zweiten Weltkrieg eine Munitionsfabrik beheimatete in der viele Zwangsarbeiter und Gefangene arbeiteten. Geschickt verbindet die Autorin mit dem ganzen Geschehen auch einen jahrzehntelangen Familienzwist zweier Altbrucker Familien. Und immer wieder fragt sich der Leser: „Was passierte wirklich an diesem Tag im Jahre 1944?“ Denn eines ist bald klar, sowohl die Munitionsfabrik als auch die streitenden Familien haben mit dem Fall zu tun. Der Leser kann schon bald seine Vermutungen in eine gewisse Richtung anstellen und wird zum Ende hin doch ein klein wenig überrascht.
Inge Löhnig bietet nicht nur einen Mord aus der Vergangenheit sondern auch eine Familienfehde und das Privatleben der Ermittlerin Gina Angelucci, ihrem Mann Tino und ihrem gemeinsamen Töchterchen, alle drei Bereiche sind detailreich beschrieben und ausgewogen. Zum Schluss weiß der Leser zwar, was genau an jenem Tag geschah und wer der Mörder ist, auch die Ermittlerin hat so eine Ahnung, doch einen offiziellen Abschluss, in dem die Wahrheit bekannt wird, gibt es nicht.

Fazit:
Ein solider Krimi mit ruhiger Spannung der zum Schluss hin etwas überrascht

Veröffentlicht am 10.05.2019

Gier kann tödlich enden

Die Totensucherin
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Zur Autorin:
Emily Littlejohn lebt in Colorado. Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin arbeitet sie als Programmdirektorin für die Rocky Mountain Mystery Writers of Amerika. Mit ihrem Debütroman „Inherit ...

Zur Autorin:
Emily Littlejohn lebt in Colorado. Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin arbeitet sie als Programmdirektorin für die Rocky Mountain Mystery Writers of Amerika. Mit ihrem Debütroman „Inherit the Bones „ bei uns erschienen unter dem Titel „ Die Totenflüsterin“ gewann sie 2017 den ThrillerFest Best First Sentence Wettbewerb.

Zum Inhalt:
Gleich der erste Dienst nach der Babypause fängt für Gemma nicht gerade gut an. Mitten in einem großen Schneesturm wird sie nachts zu einem Mord an einer Privatschule gerufen. Wie sich herausstellt handelt es sich hierbei um einen berühmten Schriftsteller, der inkognito an der Schule als Gastdozent fungierte. Im Mund der Leiche steckt ein Zettel mit den Worten „Das ist erst der Anfang“. Hat man es hier mit einem Serienmörder zu tun? Die Ermittlungen an der Schule bringen noch andere Merkwürdigkeiten zu Tage. Denn jemand unter den Pseudonym Grimm drangsaliert die Schüler.

Meine Meinung:
Der 2. Teil um die Ermittlerin Gemma Monroe beginnt nach ihrer Babypause.
Das Zitat Monroes Chef: „ Bekommen sie so schnell wie möglich wieder ein Baby, ohne sie war es hier ruhiger“, beschreibt den Ort Cedar Valley. Leichen tauchen dort eher selten auf. Die Autorin beschreibt sehr gut, die innere Zerrissenheit von Gemma. Teils ist sie froh wieder aktiv im Dienst arbeiten zu können und nicht als Glucke zu Hause bei ihrem Kind zu sein, teils muss sie sich noch in die Rolle als Mutter einfinden. Dennoch liebt Gemma ihre Tochter über alles. Die Autorin versucht verschiedene Spuren zu legen, so dass Gemma in mehrere Richtungen ermitteln muss. Mein Verdacht wer der Mörder ist, hat sich am Ende bestätigt. Aber auch die anderen Nebenschauplätze werden aufgeklärt. Ein gut durchdachter, solider Kriminalroman.

Fazit:
Gute solide Fortsetzung mit der Ermittlerin Gemma Monroe

Veröffentlicht am 09.05.2019

Inselflair genießen

Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen
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Zum Buch:
Frieke und Bengt sind soweit glücklich und der Ablauf im Buchladen hat sich eingespielt. Doch Frieke hat ein kleines Problem, dass sie ganz gegen ihrer Art Bent verschweigt. Da ereilt Frieke ...

Zum Buch:
Frieke und Bengt sind soweit glücklich und der Ablauf im Buchladen hat sich eingespielt. Doch Frieke hat ein kleines Problem, dass sie ganz gegen ihrer Art Bent verschweigt. Da ereilt Frieke ein Notruf ihrer besten Freundin Emma, ihr Mann Torben hat sich von ihr getrennt und sie flieht mit ihren knapp 2 jährigen Zwillingen zu Frieke auf die Insel. Nun heißt es für die Zwillingsmama sich eine neue Zukunft aufzubauen. Frieke hilft ihr, vorerst einmal eine Unterkunft auf der Insel zu finden. Emma ist überrascht wie hilfsbereit hier die Menschen sind und wie rasch sie sich hier einlebt. Hat Frieke damit Recht, das man aufpassen muss, sonst holt einen die Insel?

Meine Meinung:
Wie sehr habe ich mich auf die Fortsetzung des Buches „Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg“ gefreut.
Ankommen auf der Insel. Ja, so fühlt sich dieses Buch an. Der zweite Teil um den kleinen Inselbuchladen lässt eine Wohlfühlatmosphäre im Leser aufsteigen, obwohl die Protagonisten so ihre Probleme haben. Man wünscht sich selbst auf dieser Insel zu leben, wo die meisten hilfsbereit und freundlich sind. Gerne würde man als Leser mit Frieke, Emma und Co. befreundet sein. Die Hauptprotagonistin ist in diesem 2. Teil Friekes Freundin Emma, deren Mann sich von ihr getrennt hat. Emma entwickelt sich auf der Insel bald schon von einer überbetütelten Mutter (so kann ich es nur ausdrücken, wenn zweijährige immer noch im Bett bei ihrer Mutter schlafen) zu einer toughen jungen Frau, die ihr Leben konsequent in die Hand nimmt und ihre Zwillinge auch mal anderen anvertraut. Mag sein das hier manchen einiges zu glatt läuft, aber darauf kommt es nicht an. Wobei man bei einigen Gedanken oder Handeln der Protagonistin mal selbst ins Grübeln kommt und sich an der eigenen Nase packt.
Der wundervolle Schreibstil haben die Seiten nur so dahinfliegen lassen. Allerdings finde ich den Titel jetzt nicht so perfekt gewählt, denn um den Inselbuchladen geht es hier nur zweitrangig.

Fazit:
Julie Peters hat mit ihrem 2. Teil um den Inselbuchladen wieder ein wundervolles Buch mit Wohlfühlcharakter geschrieben. Für kurzweilige Lesestunden auf der Terrasse oder Urlaub oder Zwischendurch bestens geeignet.