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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

es war einmal

Bernstein
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Ein etwas anderer Roman. Er kann nachdenklich stimmen oder aufzeigen, dass es nicht für alles eine Erklärung gibt.

Im Sommer 2006 sollte Emma die Ferien bei ihrem Onkel in Ostfriesland verbringen, während ...


Ein etwas anderer Roman. Er kann nachdenklich stimmen oder aufzeigen, dass es nicht für alles eine Erklärung gibt.

Im Sommer 2006 sollte Emma die Ferien bei ihrem Onkel in Ostfriesland verbringen, während ihre beiden Freundinnen nach Frankreich campen fuhren. Emma war alles andere als gut drauf über diese Entwicklung. Aber welche Chancen hat ein 15 jährige? Doch dann lernt sie Mario kennen. Sie freut sich über einen gleichaltrigen Freund. Während eines Strandbummels findet Emma einen wunderschönen Bernstein.Damit verändert sich ihr Leben. Nachts hat sie seltsame Träume. Bei Tag sieht sie öfter einen Jungen, der sie zu beobachten scheint und schnell wieder verschwindet. Als er sich endlich zu erkennen gibt, kommt heraus, dass nur sie ihn sehen kann....

Mit diesem Jungen ist eine Aufgabe verbunden, der Emma sich mutig stellt. Die Autorin hat eins sehr leise und behutsame Umgangsweise der Jugendlichen miteinander und mit der Thematik des Buches gewählt. Es geht um die Frage: "Können Aufträge aus der Vergangenheit im Hier und Jetzt bedeutsam sein? Sara C. Schaumburg hat die mystischen Momente geschickt mit dem hier und jetzt verwoben. Es gibt eine Wirklichkeit, die wir mit all unserem Wissen nicht nachweisen können.Sie weist über uns hinaus.

Die Charaktere im Buch sind gut ausgestaltet. Teilweise auch angebunden an die alten Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben, weiter gegeben werden. Meist haben sie einen wahren Kern.

Die Autorin versteht es das heutige Leben mit der Vergangenheit zu mischen. Das Buch liest sich sehr gut, man kann es einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen. Ein Buch für ruhige Stunden, dass seinen Lesern noch Fragen zum Bedenken schenken kann.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Mein Weg

Vater unser
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Das Debüt der österreichischen Autorin ist mit Recht für den deutschen Buchpreis nominiert worden. Der Roman wird aus der Perspektive der Eva Gruber erzählt. Sie ist faszinierend und bedrückend zugleich. ...

Das Debüt der österreichischen Autorin ist mit Recht für den deutschen Buchpreis nominiert worden. Der Roman wird aus der Perspektive der Eva Gruber erzählt. Sie ist faszinierend und bedrückend zugleich. Als Leser bleibt man immer ein wenig außen vor. Es fällt schwer zwischen Wahrheit und Wahrheit zu unterscheiden. Dabei ist Frau Gruber keineswegs eine sympathische Figur. Sie tritt durchgehend aufbrausend, manipulativ und besserwisserisch auf. Mit ihrem zum Teil sehr schrägen Humor und ihren ungewöhnlichen Gedanken schafft sie es, den Leser immer wieder an der ein oder anderen Stelle ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Man schwankt zwischen Abscheu, Mitleid und Kopfschütteln, so dass einen der Roman nicht loslässt.
Die Entwicklung der einzelnen Figuren ist spannend zu verfolgen. Sie sorgt für überraschende Wendungen im Roman. Der Schluss ist leicht enttäuschend, wobei ich nicht alles verraten möchte...
Der Roman lädt zum Nachdenken ein. Viele Themenkomplexe werden angesprochen, die eventuell einen Bezug zur eignen Person richtig erscheinen lassen. Was ist eigentlich Normal? Wann fängt Irrsinn an? Eva Gruber jedenfalls wirkt gleichzeitig vernünftig, knallhart kalkulierend und wie von Wahnvorstellungen getrieben. Aber so ein Urteil lässt sich von Außen leicht fällen! ....
Sprachlich ist der Roman hervorragend. In kurzen Kapiteln arbeitet sich die Autorin anhand von verschiedenen Episoden mit allerlei Rückblicken durch das Leben von Eva Gruber. Die Autorin setzt auf eine Unmittelbarkeit der Erzählung . Dadurch entsteht das Gefühl, Eva Gruber nahe zu kommen. Der einfachen Satzbau vor allem der klare und direkte Wortschatz tragen dazu bei.

Fazit: Es ein leicht lesbarer Roman, der "schwere Kost" im Gepäck haben kann. Das Nachdenken gehört sicher zur Nacharbeit

Veröffentlicht am 12.10.2019

Der Weg

Der Fluch des Rhododendrons
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Seit Hunderten von Jahren kursiert unter der Landbevölkerung der Lüneberger Heide, von Harburg im Norden bis Celle im Süden die Sage über ein Grundstück, auf dem bis heute uralte Flüche herrschen sollen, ...

Seit Hunderten von Jahren kursiert unter der Landbevölkerung der Lüneberger Heide, von Harburg im Norden bis Celle im Süden die Sage über ein Grundstück, auf dem bis heute uralte Flüche herrschen sollen, Flüche, die Männer grausam töten und Frauen schützen. Niemand weiß wie viele Flüche es sind, doch sie haben zu keiner Zeit ihre erbarmungslose Macht verloren, sondern sogar im Laufe der Jahre an Gefährlichkeit stetig zugenommen und wirken bis auf den heutigen Tag. Mit diesen Sätzen beginnt das Buch



Das Buch ist aus der Sicht eines Erzählers geschrieben, der Paula Gehrings Geschichte berichtet. Daneben gibt es Tagebucheinträge aus der Ich-Perspektive von anderen Vorbesitzerinnen des Hexentobels.
Paula ist eine junge Frau, die von ihrem Verlobten verlassen wurde, als sie kurz danach den Hexentobel erbt. Sie hat kaum Selbstvertrauen und kritisiert sich meist selbst. Eine andere Seite von ihr ist ihre Neugier. Sie ist ebenso klug und engagiert, wenn sie Dinge ansprechen.
Im Laufe der Geschichte gerät sie an ihre Grenzen. Sie zieht die Konsequenzen und entwickelt sich weiter. In der Folge wächst sie über sich hinaus. Ich konnte ihre, und die Gedanken und Handlungen der anderen Frauen vor ihr nachvollziehen.

Dabei geht es um die Schicksale der Vorbesitzerinnen und die Magie des Hexentobels. Ein Part der sehr interessant war. Die Autorin schafft aus Sagen etwas Neues und Spannendes. Jede der Frauen hatte ihr Schicksal. Sie musste Wege die da raus führen suchen. Die Autorin schafft es jede der Frauen in ihrem Zeitgeist einzufangen. Aber außerhalb der Vergangenheit des Tobels hat das Buch leider nur Handlung . Das ist schade. Es konnte mich trotzdem fesseln. Es bietet mehr oder weniger überraschende Wendungen und Entwicklungen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein anderer Weg

Das große JA zum Leben!
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Da große JA zum Leben" von Diana Sans in versucht uns Faszination für die Techniken des Tantra zu wecken. Es ist eine Einführung in asiatische Meditationstechnik, die uns helfen kann die innere Freiheit ...

Da große JA zum Leben" von Diana Sans in versucht uns Faszination für die Techniken des Tantra zu wecken. Es ist eine Einführung in asiatische Meditationstechnik, die uns helfen kann die innere Freiheit in uns zu entdecken.

Das Buch spiegelt mit seiner Gestaltung in weiß und Gold schon symbolisch diese Reinheit wieder.

Die tantrische Philosophie des indischen Mittelalters bildet noch heute die Grundlage aktueller spiritueller Strömungen. Es bejaht das Leben in all seinen Facetten und lässt uns Ruhe und Spiritualität im Alltag finden. Wir lernen, liebevollere Beziehungen zu uns selbst und anderen aufzubauen.

Tantra lässt uns mit mehr Freude, Bewusstheit und Leichtigkeit am Alltag teilnehmen. Diana Sans vermittelt in diesem Buch ein faszinierend modernes Weltbild, jenseits der gängigen Vorurteile, Tantra sei nur eine Form der Sexualität.

Da ich bisher von den tantrischen Lehren nur ganz am Rande mal etwas mitbekommen habe und auch von Buddhismus, Zen, Tao und Spiritualität eher wenig Ahnung habe, fiel es mir relativ schwer, mich in die Thematik einzulesen. In den ersten Kapiteln sind viele theoretische Ausführungen sehr komprimiert dargestellt. Es werden unterschiedliche Begrifflichkeiten eingeführt, in die man sich erst reindenken muss. Dabei hätte ich mir eine etwas einfachere Sprache gewünscht.

Die Ausführungen zu Shiva und Shakti fand ich sehr interessant, ebenso zu den drei Malas und den Samskaras.

Der Praxisteil am Ende eines jeden Kapitels ist auch farblich sehr schön abgegrenzt und lockert die Lektüre durch Übungen und Meditationen auf.

Die Übungen finde ich anregend und inspirierend. Allerdings hätte ich mir hier als Ergänzung eine CD oder einen Download gewünscht - insbesondere für die Meditationen.

Ich denke, dass Buch eignet sich prima für Menschen, die schon reichlich Erfahrungen mit Yoga oder dem Buddhismus gemacht haben.

Ich bedanke mich bei Diana Sans für den Einblick in das weiße Tantra. Die Aufmachung und Haptik des Buches sind hervorragend! Der feste Leineneinband, die Goldprägung, das Lesebändchen und natürlich das hochwertige Papier und der Druck sind einfach sehr edel und passen gut zu diesem Buch. Die Illustrationen bereichern das Buch und lockern gleichzeitig die Lektüre auf.

Herzlichen Dank, dass ich dieses Buch im Rahmen der Leserunde bei LovelyBooks kennenlernen durfte!

Veröffentlicht am 01.10.2019

Zeit für Stille

Medizin aus der Stille
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In "Medizin der Stille" werden kurze Geschichten vorgestellt. Es sind persönliche Begegnungen und Erfahrungen, Gedanken und Bilder des Autors. Dazu gibt es ein paar allgemeine Weisheiten und auch Anleitungen ...

In "Medizin der Stille" werden kurze Geschichten vorgestellt. Es sind persönliche Begegnungen und Erfahrungen, Gedanken und Bilder des Autors. Dazu gibt es ein paar allgemeine Weisheiten und auch Anleitungen zur Meditation.
Ein wichtiges Thema ist die Überwindung des Dualismus. Das Buch ist aufgeteilt in viele kleine, gut zu lesen und gut zu verdauende Einzelgeschichten. Es geht immer wieder um die Sufi-Lehren, im Iran und anderswo.
Insgesamt, ein sehr weises, tiefes Buch, welches einem viel vermitteln kann, wenn man es im richtigen Moment in die Hände bekommt.

Die Gefahr solcher Bücher ist, dass sie Menschen in die Hand bekommen und nutzen wollen, die gerne die Stadien der Entwicklung, wo Auseinandersetzung und Differenzierung angesagt sind, umgehen würden. Weil die eigene Sozialisation recht schmerzhaft sein kann, und man sich den Energie neue Wege zu gehen gerne ersparen wollte.
Dieses Buch ist von einem Menschen verfasst worden, der sehr intensiv an seinem Vorankommen gearbeitet hat, der sehr viel lernte und jetzt eine Menge Wissen angesammelt hat. Er legt in "Medizin der Stille" die Philosophie seines gegenwärtigen Entwicklungsstandes dar. So gesehen ist es ein gutes Buch, welches einem viele sinnvolle Anregungen geben kann.

Das Buch ist so gemeint, dass man es in einem Moment der Ruhe zur Hand nimmt und eine Geschichte liest. Es soll einem helfen, sich bewußt zu werden, das Leben und den Moment zu schätzen und anzunehmen.I