Herr Kato ist nicht authentisch
Herr Katō spielt FamilieHerr Kato ist mit seiner neuen Freiheit als Rentner nicht sehr glücklich. Was tun, wenn man soviel Zeit hat, obwohl er seinen Job auch nicht unbedingt geliebt hat, stürzt ihn die neu gewonnene Freiheit ...
Herr Kato ist mit seiner neuen Freiheit als Rentner nicht sehr glücklich. Was tun, wenn man soviel Zeit hat, obwohl er seinen Job auch nicht unbedingt geliebt hat, stürzt ihn die neu gewonnene Freiheit nicht gerade in Verzückung. Herr Kato ist ein Mann, der grundsätzlich nicht das sagt und tut was er denkt, sondern was er meint, andere von ihm erwarten. So plätschert sein Leben dahin und mit seiner Frau verbindet ihn nicht viel und seine Kinder sind schon aus dem Haus.
Im Park begegnet er Mie, die eine Alibi-Agentur leitet. Dort werden Menschen benötigt, die Ehemann, Opa, Arbeitgeber, Tochter ect. für einen Tag spielen zu verschiedenen Anlässen. Kato läßt sich von Mie werben und spielt Opa für einen kleinen Jungen, Arbeitgeber für eine totkranke Braut usw. In verschiedene Rollen zu schlüpfen macht ihm Spaß und bringt ihn seiner Frau wieder etwas näher. Die ganze Zeit war ich nicht sicher, ob ich Herrn Kato mag oder nicht, er ist sich oft selbst nicht grün.
Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, daher ist es mir auch nicht gelungen es in einem Rutsch zu beenden. Es stellt viele Dinge in Frage und stimmt nachdenklich. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, klar und eindringlich. Ein Buch was man nicht so schnell vergißt. Der Schluß versöhnt am Ende, so herzlich, wenn erst unfreiwillig.