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Veröffentlicht am 26.11.2019

Fesselnder Krimi, der Einblicke in tiefste menschliche Abgründe gewährt

Schwarze Förde
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Die Kommissare Hannah Lundgren und Christoph Wengler glauben ihren Augen nicht zu trauen, als ihre Ermittlungen sie zu einem Acker in der Nähe von Flensburg führen. Dort sind die Leichen von sechs Frauen ...

Die Kommissare Hannah Lundgren und Christoph Wengler glauben ihren Augen nicht zu trauen, als ihre Ermittlungen sie zu einem Acker in der Nähe von Flensburg führen. Dort sind die Leichen von sechs Frauen vergraben. Diese befinden sich in unterschiedlichen Verwesungsstadien, wobei die Todeszeitpunkte zum Teil Jahre auseinander liegen. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich um die Überreste von vermisst gemeldeten Frauen handelt, die offenbar vor ihrem Tod gefangen gehalten und grausam misshandelt wurden. Trotz intensiver Ermittlungen fehlt vom Täter zunächst jede Spur. Die Zeit drängt allerdings, da eine siebte vermisste Frau genau in das Schema passen würde. Da ihre Leiche fehlt, besteht die Hoffnung, dass es für sie noch nicht zu spät ist....

Der Einstieg in diesen Küsten-Krimi gelingt mühelos. Denn Beeke Dierksen versteht es hervorragend, die neblige und düstere Atmosphäre, die über dem Acker liegt, in dem die Überreste der Frauen gefunden werden, zu vermitteln. Man ist dadurch sofort mitten im Geschehen und kann sich das Grauen nur allzu lebhaft vorstellen. Gemeinsam mit den Ermittlern stellt man sich die Frage, was hier geschehen ist und wer zu solch perfiden Taten fähig ist.

Die Protagonisten wirken äußerst lebendig. Sie haben nicht nur Ecken und Kanten, sondern auch mit privaten Problemen zu kämpfen. Diese drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, vielmehr sorgen diese Einblicke ins Privatleben dafür, dass die Charaktere glaubhaft und authentisch wirken. So kann man die jeweiligen Handlungen mühelos nachvollziehen, sich mit den Akteuren identifizieren und sich ganz auf den spannenden Fall einlassen.

Auch wenn es den Anschein hat, als ob die Ermittlungen zunächst eher gemächlich anlaufen, kommt keine Langeweile auf. Denn die Spurensuche ist nachvollziehbar und äußerst interessant. Man mag kaum glauben, in welch finstere menschliche Abgründe man im Verlauf der Handlung blickt. Denn das, was hier ans Tageslicht kommt, sorgt für einige Gänsehautmomente. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar und kann sich zum Ende hin sogar noch steigern.

Dieser Küsten-Krimi begeistert nicht nur durch eine spannende Handlung, bei der man in tiefste menschliche Abgründe blickt, sondern kann außerdem durch lebendige Charaktere und eine äußerst düstere Atmosphäre überzeugen.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Magisch

Hexenrot
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Alice hält sich für ein ganz normales, durchschnittliches Mädchen. Nichts an ihr scheint irgendwie besonders zu sein. Doch mit dieser Einschätzung irrt sie sich gewaltig, denn plötzlich stellt die Sechzehnjährige ...

Alice hält sich für ein ganz normales, durchschnittliches Mädchen. Nichts an ihr scheint irgendwie besonders zu sein. Doch mit dieser Einschätzung irrt sie sich gewaltig, denn plötzlich stellt die Sechzehnjährige fest, dass sie eine Hexe ist. Ihre Großmutter erkennt das und gibt ihr ein Armband, das sie schützen soll. Außerdem warnt sie Alice eindringlich vor den Gefahren, die mit dieser Gabe verbunden sind. Alice ist fasziniert von den Fähigkeiten und beginnt damit zu experimentieren. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Meisterin Luna und Hexenschwester Darkness. Niemals vorher hat sie sich so lebendig und anerkannt gefühlt. Ihr neues Leben scheint perfekt zu sein. Doch die Warnungen der Großmutter sind nicht grundlos. Denn die Macht hat einen hohen Preis. Alice muss schon bald erkennen, dass sie dabei ist die Kontrolle über sich und ihre Fähigkeiten zu verlieren. Sie weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann und das fängt schon bei ihr selbst an....

Durch einen geheimnisvollen Prolog wird die Neugier auf die magische Geschichte, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, sofort geweckt. Man ahnt bereits, dass es zu spannenden Ereignissen kommen wird. Dadurch fällt der Einstieg in die Handlung leicht, denn man lässt sich erwartungsvoll darauf ein.

Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel gut gekennzeichnet sind, fällt es allerdings leicht, die Übersicht zu behalten. Die Perspektive, in der Alice im Zentrum des Geschehens steht, wird in der Ich-Form, aus ihrer Sicht, geschildert. Dadurch kann man die Gedanken und Gefühle der Hauptprotagonistin hautnah erleben. Alice wirkt jugendlich und außerdem sehr sympathisch. Stellenweise hat man allerdings das Gefühl, dass sie ziemlich naiv ist und nicht immer einschätzen kann, was oder wer gut für sie ist. Deshalb kann man ihr Handeln nicht immer nachvollziehen, doch dadurch büßt Alice nichts von ihrer Sympathie ein. Im Gegenteil, denn dieser Wesenszug lässt sie glaubhaft und authentisch wirken. Auch die anderen Charaktere wirken so lebendig, dass man sie beim Lesen mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die Geschichte einlassen kann.

Dabei wird einiges geboten, denn diese magische Hexenerzählung punktet von Anfang an durch einen flüssigen Schreibstil und einen interessanten Plot. Die Spannung wird früh geweckt und kann durchgehend gehalten werden. Dadurch gibt es keine Längen. Einmal angefangen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen und sich vom Gelesenen zu lösen. Hier trifft man auf einige magische Wesen und interessante Hintergründe. Ein wenig Romantik ist auch dabei, allerdings nimmt dieser Teil nicht zu viel Raum ein, sondern fügt sich harmonisch in die spannende Handlung ein. Es gibt immer wieder Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Das Ganze gipfelt in einem äußerst spannenden Finale.

"Hexenrot" ist eine magische Fantasygeschichte, die durch eine durchgehend spannende Handlung, lebendige Charaktere und überraschende Wendungen überzeugen kann.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Bezaubernd

Das Glück liegt unterm Weihnachtsbaum
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Für die fünfunddreißigjährige Elin ist die Advents- und Weihnachtszeit die schönste Zeit im ganzen Jahr. Selbst die Tatsache, dass ihr Verlobter im letzten Jahr genau zu dieser Zeit die langjährige Beziehung ...

Für die fünfunddreißigjährige Elin ist die Advents- und Weihnachtszeit die schönste Zeit im ganzen Jahr. Selbst die Tatsache, dass ihr Verlobter im letzten Jahr genau zu dieser Zeit die langjährige Beziehung beendete, kann Elins Weihnachtsfreude nicht trüben. In diesem Jahr besucht sie bereits im Advent die Familie ihrer Schwester Mieke, die mittlerweile im Haus der Großmutter lebt. Auf eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit braucht Elin allerdings nicht zu hoffen. Denn in Miekes Familie geht es äußerst turbulent zu, woran die fünfjährigen Zwillinge, die liebevoll Tasmanische Teufel genannt werden, nicht ganz unschuldig sind. Völlig unverhofft bekommt Elin dann noch einen niedlichen Hundewelpen geschenkt, der sich sofort in ihr Herz schleicht. Als Elin ein Foto des Welpen auf Instagram postet, wird sie von einem unbekannten Mann angeschrieben, der genau so einen Hund als Profilbild ausgewählt hat. Der Chat mit dem Unbekannten fühlt sich für Elin aufregend an und schon bald vertraut sie ihm einiges an. Doch auch Nachbar Oliver geht Elin nicht mehr aus dem Kopf....

Dieser Weihnachtsroman ist hervorragend dafür geeignet, sich auf die nahende Advents- und Weihnachtszeit einzustimmen. Denn dieser Roman hat alles, was man dafür braucht: Schnee, Weihnachtsschmuck, einen niedlichen Hundewelpen, mit treuherzigem Blick, lebendige Charaktere, mit denen man mitfiebern kann, Weihnachtszauber, Humor, Chaos und außerdem eine feinabgestimmte und wohldosierte Prise Romantik. Mehr braucht man doch wirklich nicht, um dem stressigen Alltag in der Vorweihnachtszeit zu entfliehen und die schönste Zeit des Jahres zu genießen.

Die Handlung wird aus der Sicht von Elin geschildert. Da Elin von Anfang an sehr sympathisch wirkt, fällt es leicht, sich mit ihr zu identifizieren und sich ganz auf die Geschichte einzulassen. Die Protagonisten sind äußerst lebendig. Man beobachtet gespannt das Geschehen und genießt das turbulente Familienleben. Man fühlt sich sofort wohl in dieser Familie. Schon bald wird klar, dass die fünfjährigen Zwillinge nicht zu unrecht als Tasmanische Teufel bezeichnet werden. Doch auch Oma Erna hat es noch faustdick hinter den Ohren. Neben der weihnachtlichen Atmosphäre, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Es gibt unzählige Situationen bei denen man unverhofft schmunzeln muss, ohne dass das Ganze unglaubwürdig und übertrieben wirken würde.

Der Liebesanteil ist wohldosiert und passt hervorragend in den Roman und die chaotische Familie. Allzu romantische Szenen, bei denen man einen Zuckerschock bekommen könnte, braucht man hier nicht zu befürchten. Denn es passt einfach alles harmonisch zusammen. Dieser wundervolle Weihnachtsroman überzeugt sowohl durch einen ganz besonderen Weihnachtszauber, lebendige Charaktere, humorvolles Chaos, treuherzige Welpen, als auch durch eine fein abgestimmte Prise Romantik.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Spannende Cold-Case-Ermittlungen

Wisting und der Tag der Vermissten
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Katharina Haugen ist seit 24 Jahren spurlos verschwunden. Dieser ungeklärte Fall lässt Kommissar William Wisting keine Ruhe. Deshalb wälzt er immer wieder die Ermittlungsakten und hofft darauf, dass ihm ...

Katharina Haugen ist seit 24 Jahren spurlos verschwunden. Dieser ungeklärte Fall lässt Kommissar William Wisting keine Ruhe. Deshalb wälzt er immer wieder die Ermittlungsakten und hofft darauf, dass ihm irgendetwas auffällt, was zur Lösung des Falls beitragen könnte. In all den Jahren ist es zu einem festen Ritual geworden, dass Wisting sich am Tag von Katharinas Verschwinden mit ihrem Ehemann Martin, der damals zunächst als Hauptverdächtiger galt, trifft. In diesem Jahr steht Wisting allerdings vor verschlossener Tür. Martin ist nicht da. Das kommt Wisting merkwürdig vor. Als dann noch Wistings Osloer Kollege Adrian Stiller anreist, weil er in einem weiteren Cold Case auf Martin Haugens Fingerabdrücke gestoßen ist, gerät Bewegung in den alten Fall....

Die Krimi-Reihe um Kommissar William Wisting gibt es bereits seit über 10 Jahren. "Wisting und der Tag der Vermissten" ist allerdings der erste Band der Wisting-Reihe, der zur Cold-Case-Serie gehört. Deshalb kann man diesen Krimi auch dann problemlos lesen, wenn man noch keinen anderen Band der Reihe gelesen hat. Man wird hier nach und nach mit dem Hauptprotagonisten und seinem Umfeld vertraut gemacht, sodass man nicht das Gefühl hat, dass wichtige Vorkenntnisse fehlen.

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt deshalb mühelos, denn das Interesse an dem alten Fall wird sofort geweckt. Die Handlung wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, was dafür sorgt, dass das Tempo manchmal eher gemächlich wirkt, dann aber plötzlich wieder steigt. Dadurch kann man sich ganz auf das Gelesene einlassen und gerät bereits früh in den Sog der Ereignisse. Auch wenn die Ermittlungen manchmal etwas gemächlich voranschreiten, versteht Jørn Lier Horst es trotzdem, so fesselnd zu erzählen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Da es stellenweise recht kurze Kapitel gibt, unterstützen diese die Sogwirkung zusätzlich.

Die Protagonisten wirken sehr lebendig, sodass man das Geschehen lebhaft nachvollziehen und sich mit ihnen identifizieren kann. Da die Handlungsorte ebenfalls so authentisch beschrieben werden, dass man sie mühelos vor Augen hat, fällt es leicht, sich auf die Ermittlungen in diesem alten Fall einzulassen. Es liegt ja in der Natur der Dinge, dass ein Cold Case nicht so spannend sein kann, wie ein brandaktueller Fall. Doch das, was hier an Spannung geboten wird, da man gemeinsam mit Wisting und seinem Team ermitteln kann, ist einfach enorm. Auch wenn man ahnt, was sich damals zugetragen haben könnte, kann man sich doch nicht sicher sein und beobachtet deshalb fasziniert, wie die ersten Puzzleteilchen an die richtigen Stellen fallen.

Ein spannender Fall, den man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. Hier kommen Krimifans voll auf ihre Kosten!

Veröffentlicht am 07.10.2019

Spannender Pageturner!

Die Gaben des Todes
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Der kleinen Tochter von Oberkommissarin Marie Winter geht es immer schlechter. Sie liegt im Krankenhaus und kämpft um ihr Leben. Ausgerechnet jetzt bekommt Marie Winter einen rätselhaften Fall zugeteilt. ...

Der kleinen Tochter von Oberkommissarin Marie Winter geht es immer schlechter. Sie liegt im Krankenhaus und kämpft um ihr Leben. Ausgerechnet jetzt bekommt Marie Winter einen rätselhaften Fall zugeteilt. In einer Schaufensterauslage wird die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Mörder will offensichtlich ein perfides Spiel mit den Ermittlern treiben, denn er fordert Marie Winter dazu auf, den exzentrischen BKA-Hauptkommissar Daniel Parkov hinzuzuziehen. Der Killer kennt keine Skrupel und scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.....

"Die Gaben des Todes" ist der Auftakt der Thriller-Reihe mit den Ermittlern Marie Winter und Daniel Parkov. Ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich von Anfang an mitten im Geschehen und beobachtet im Prolog eine Szene, die sofort für ein mulmiges Gefühl sorgt. Das Interesse an der Handlung wird dadurch unmittelbar geweckt.

Das Ermittlerteam, das sich in diesem Auftaktband erst kennenlernt, ist zwar ungewöhnlich, doch es wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Daniel Parkov erinnert ein wenig an James Bond. Das mag zwar ein wenig übertrieben wirken, doch es passt einfach gut zu dieser Figur. Marie Winter ist eine wirklich hartnäckige Ermittlerin, die sich, trotz der Warnungen ihrer Kollegen, auf die eigenwilligen Methoden von Daniel Parkov einlässt. Beide Hauptprotagonisten haben nicht nur Ecken und Kanten, sondern, jeder für sich, einschneidende Erlebnisse in der Vergangenheit erlitten, die ihnen noch nachgehen. Das alles lässt diese Protagonisten lebendig wirken, sodass man gerne mit ihnen ermittelt und dabei richtig mitfiebern kann.

Der Fall ist äußerst rätselhaft und nicht so leicht zu durchschauen. Es gelingt Martin Krüger hervorragend, falsche Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt, um dann schließlich festzustellen, dass es sich um eine Sackgasse handelt. Hier ist zunächst nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Spannung ist von Anfang an spürbar und kann sich im Verlauf der Handlung sogar noch steigern. Dadurch entwickelt sich das Buch bereits früh zu einem Pageturner, den man nur ungern aus der Hand legen mag. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Autor auch brutale Szenen so lebendig beschreibt, dass man alles lebhaft vor Augen hat.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und bei diesem Exemplar habe ich mich ausgesprochen gut und spannend unterhalten. Bereits nach kurzer Zeit geriet ich in den Sog der Handlung und mochte das Buch erst aus der Hand legen, als ich am Ende angekommen war. Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.