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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2019

Ein wunderschönes Cover für eine eigenwillige Geschichte ...

Die Unvollendete
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Was für eine grandiose Idee die Autorin Kate Atkins mit „Die Vollendete“ hatte. Man bekommt jeweils mit einem neuen Leben auch eine neue Chance diesmal alles richtig zu machen. Doch kann man als einzelner ...

Was für eine grandiose Idee die Autorin Kate Atkins mit „Die Vollendete“ hatte. Man bekommt jeweils mit einem neuen Leben auch eine neue Chance diesmal alles richtig zu machen. Doch kann man als einzelner Mensch den Geschichtsverlauf so ändern, dass alles gut wird? Die Protagonistin Ursula Todd bekommt genau diese Chancen, wenn ihr das auch nicht immer bewusst ist. Wird sie es schaffen? Wird die Menschheit vor einem der größten Ungeheuer der nicht ganz so entfernten Geschichte bewahrt werden?

Die etwas eigenwillige Umsetzung dieser Idee ist am Anfang etwas zäh, so dass ich schon fast aufgeben wollte. Hier bin ich jedoch froh, Durchhaltevermögen bewiesen zu haben, denn es lohnt sich … meistens jedenfalls. Ich musste feststellen, dass ich beim Lesen verschiedene Gefühle von „wow, toll geschrieben“ bis „ok, ich breche ab“ entwickelt habe. Alles in allem wird am Ende eine runde Sache aus der Geschichte, ganz konnte sie mich allerdings leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Einblicke in eine andere Welt, nicht ganz einfach verpackt ...

Schule der Lügen
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Ähnlich wie Dietmar Mues beim Erzählen des Buchs „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“ von Wolfram Fleischhauer, versteht sich auch Mathias Hermann bei diesem Hörbuch des gleichen Autors hervorragend darin, ...

Ähnlich wie Dietmar Mues beim Erzählen des Buchs „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“ von Wolfram Fleischhauer, versteht sich auch Mathias Hermann bei diesem Hörbuch des gleichen Autors hervorragend darin, die jeweilige – oft düstere und mysteriöse – Stimmung wieder zu geben. Die Esoterikwelle, die mir schon in einigen Büchern begegnet ist, fasziniert und reflektiert das Leben einiger Menschen, von denen einige sicher als eine Art Paradiesvogel bezeichnet werden könnten. Sie wollten anders sein, sie wollten unter sich sein und scheiterten doch auch schlussendlich an der Gesellschaft als Ganzes.
Vielleicht hätte ich dieses Buch doch besser lesen sollen, denn die Vielzahl an Personen und Handlungssträngen machte es mir manchmal nicht leicht, der Geschichte flüssig folgen zu können. Letztendlich hat sie mich aber doch beeindruckt und als das letzte Wort gesprochen war dachte ich „Ein typischer Fleischhauer“ und das ist durchaus positiv gemeint!

Veröffentlicht am 08.01.2019

Waking up in the "Twilight Zone" ...

Der ungeladene Gast
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Ja, das Buch ist genau so gruselig, wie sich der Klappentext liest. Zumindest, wenn man sich an den Sprachstil gewöhnt hat und diesen auch mag. Wenn das Buch auch nicht Mitte des 19ten sondern Anfang des ...

Ja, das Buch ist genau so gruselig, wie sich der Klappentext liest. Zumindest, wenn man sich an den Sprachstil gewöhnt hat und diesen auch mag. Wenn das Buch auch nicht Mitte des 19ten sondern Anfang des 20sten Jahrhunderts spielt, fühlte ich mich unweigerlich an den Schreibstil der Bronte Schwestern erinnert. Charlotte, die Mutter dreier Kinder, mit deren Erziehung sie vollkommen überfordert ist. Die vernünftige große Tochter Emerald, der trotzige Sohn Clovis und das vernachlässigte jüngste Kind, die kleine Smudge, machen mehr oder weniger was sie wollen. Die Ereignisse wachsen Charlotte über den Kopf und erreichen ihren Zenit als erst eine gesamte Zugreisegruppe und schließlich ein „alter Bekannter“ vor der Tür steht …
Sadie Jones hat mit diesem Buch – ganz anders als in ihren beiden Vorgängerbüchern – eine Art Gruselnovelle erschaffen, die sich den Leser ständig fragen lässt … was passiert hier eigentlich wirklich. Man liest sich durch eine Art Albtraum, aus dem man sich wachrütteln möchte. Ein Albtraum, der einen erschaudern lässt. Mir hat das Buch trotz der eigenwilligen Schreibweise recht gut gefallen.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Wenn endlich die Wahrheit ans Licht kommt ...

Das Herrenhaus im Moor
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Gleich zu Anfang des Buchs widerfährt der Gegenwartsprotagonistin Laura etwas Schreckliches. Sie trennt sich von ihrem Mann im Streit, ohne dass sie sich je wieder mit ihm versöhnen kann, denn er verunglückt ...

Gleich zu Anfang des Buchs widerfährt der Gegenwartsprotagonistin Laura etwas Schreckliches. Sie trennt sich von ihrem Mann im Streit, ohne dass sie sich je wieder mit ihm versöhnen kann, denn er verunglückt gleich danach tödlich. Nach anfänglicher Sprachlosigkeit vermutet sie, dass mehr als ein Zufall dahinterstecken muss und so macht sich auf die Suche nach seiner immer verschwiegenen Vergangenheit. Bei ihrer Suche stößt sie auf Dokumente, die den früheren Aufenthaltsort ihres Mannes verraten. Als sie jedoch in England ankommt, stößt sie auf feindselige Blicke und stumme Münder nachdem sie sich zu erkennen gibt.
In Verbindung mit einem alten Herrenhaus reisen wir als Leser mit jedem zweiten Kapitel in die Vergangenheit, wo wir Lady Victoria Milton begegnen, einer einst glücklichen jungen Frau, die zwischen die Machenschaften ihres Vormunds gerät und dafür mit ihrem Leben bezahlen muss ….
Geschickt jongliert die Autorin hier mit den beiden Zeitebenen und zieht den Leser dadurch in den Bann. Die anschaulichen Landschaftsbeschreibungen in Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen erzeugen eine gekonnte schaurige Stimmung.
Was mich jedoch mit der Zeit anstrengte, war Lauras Naivität. Sie benahm sich zeitweise wie ein naives Kind, wenn sie mal wieder allein, ohne Proviant und ohne Nachzudenken durch die Wildnis stolperte. Etwas erschwerend dazu kam ihre scheinbare Fähigkeit sich von einem Moment zum nächsten unsterblich zu verlieben. Schlussendlich aber ließ mich der leicht überspitzte Schluss einen kleinen Stern abziehen.
Grundsätzlich aber ist „Das Herrenhaus im Moor“ ein Schmöker, der einem einen verregneten Sonntag auf der Couch durchaus versüßen kann.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Ein Roadtrip der besonderen Art ...

Umweg nach Hause
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Der Klappentext verspricht skurrile Abenteuer, dieses Versprechen wurde eingehalten. Er verspricht auch, mich glücklich zu machen. Das hat er nicht ganz geschafft, aber ich gebe zu, die Geschichte um die ...

Der Klappentext verspricht skurrile Abenteuer, dieses Versprechen wurde eingehalten. Er verspricht auch, mich glücklich zu machen. Das hat er nicht ganz geschafft, aber ich gebe zu, die Geschichte um die Protagonisten Ben und Trevor hat mich berührt. Der junge Trevor hat es nicht leicht. Durch seine maligne Muskeldystrophie ist er auf ein Leben im Rollstuhl reduziert. Ein Leben, das wahrscheinlich bereits im jungen Erwachsenenalter tödlich enden wird. Aber er möchte wie jeder Jugendliche lieben und lachen, Mädchen küssen und tanzen. Seine Mutter Elsa stellt ihm Ben, einen arbeitslosen Schriftsteller, als Pfleger zur Seite. Eine verrückte Idee mutiert zur Wirklichkeit und die Beiden brechen auf zur Reise ihres Lebens.
Ich habe diesen tragisch-komischen Roadtrip als Hörer begleitet. Leider konnte mich die Stimme von Bjarne Mädel nicht überzeugen. Inzwischen habe ich rausgefunden, dass das Buch auch verfilmt wurde. Man kommt nicht umhin sofort an „Ziemlich beste Freunde“ zu denken. Einen Versuch wäre der Film auf jeden Fall wert.