Liebe, Liebe, Liebe
King of ScarsIhr kennt mich, ich bin ja wirklich niemand, der einfach ein ganzes Haus mit „Book Boyfreinds“ füllen könnte. Ich liebe Charakter ja ganz häufig, weil ich sie toll finde und sie sich klasse verhalten. ...
Ihr kennt mich, ich bin ja wirklich niemand, der einfach ein ganzes Haus mit „Book Boyfreinds“ füllen könnte. Ich liebe Charakter ja ganz häufig, weil ich sie toll finde und sie sich klasse verhalten. Auf das Level einer Schwärmerei komme ich ganz selten. Nikolai Lantsov aka Sturmhond ist da eine der wenigen großen Ausnahmen. Ich liebe diesen Charakter seit dem zweiten Grischa-Band. Über alle Maßen und einfach alles an ihm. Als Leigh Bardugo dann eine Dilogie mit ihm als Protagonisten angekündigt hat, war ich folglich aus dem Häuschen.
Nicht nur ein Zar
Nikolai liebte ich in King of Scars genauso wie damals. Daran besteht kein Zweifel. Aber es gibt da noch eine große Sache, die mich an dem Buch schlichtweg begeistert hat: Wie sehen Ravka wieder. Das an Russland angelehnte Land war ja bereits Schauplatz der Grischa-Trilogie. Andere Länder wurden zwar da schon erwähnt, einen richtigen Einblick haben wir aber erst durch die Krähen-Dilogie bekommen. Leider jedoch mit dem Nachteil, nicht durch Ravka reisen zu dürfen. Ich bin froh, dass sich das geändert hat. Aber nicht nur deshalb: Wir bekommen Ravka auch ein paar Jahre nach der Handlung von Bardugos erster Trilogie zu sehen und es hat sich einiges getan. Die Liebe habe ich also neu entdecken dürfen.
Altes Land, alte Charaktere
Egal ob ihr schon Grischa gelesen habt oder erst mit der Krähen-Dilogie ins sogenannte Grishaverse eingetaucht sei: Altbekannte Charaktere warten auf euch. Das liebe ich bei solch großen – man kann fast schon sagen Zyklen besonders. Zoya und Genja waren meine liebsten Charaktere aus Grischa und Nina mit Abstand das Lieblingsmitglied der Krähen. Alle werden gemeinsam mit Nikolai im Buch vereint, Nina und Zoya bekommen sogar eine eigene Stimme. Liebe pur! Ich fand es toll zu sehen, wie die Charaktere sich weiterentwickelt haben und es war so schön, teils zum ersten Mal in ihre Gedanken einzutauchen.
Diese Story!
Wäre King of Scars der Auftakt zu einer ganz normalen Reihe, dann wäre dieses Buch mit Sicherheit auch einfach nur das: Ein super Auftakt, den ich auch so unglaublich geliebt hätte. Aber da ist mehr. Man kennt es ja eigentlich nur aus dem Marvel Cinematic Universe oder anderen großen Welten, wie die Wizarding World oder Westeros: Das Grishaverse ist mittlerweile verdammt groß. Und so auch die Story, die uns mit King of Scars eröffnet wird. Theoretisch hat jeder Recht, der behauptet, man könne King of Scars auch lesen, ohne schon einmal was von Leigh Bardugo gelesen zu haben. Das trifft mit Sicherheit genauso auf Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen zu. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass man das ganze Grishaverse kennen sollte, um aus jeder neuen Geschichte das bestmöglichste rauszuholen. King of Scars steckt so voller Hinweise auf alte Geschichten und ich habe es sehr genossen, die Geschichte Hinweis für Hinweis wieder- und neuzuentdecken.
Zudem hat die große Story hinter dem Grishaverse (oder ist es eher eine Chronik?) mittlerweile eine solche Komplexität erreicht, dass es zwar einfach genial ist, auf der anderen Seite aber auch Vorwissen erfordert. Die Welt entwickelt sich weiter, ihre Charaktere und auch ihre einzelnen Länder und das ganze ist ein wundervolles, großes Ganzes aber kann im Einzelnen doch schon fordern. Ich bin gespannt, wohin Leigh Bardugo uns mit dem zweiten Teil der Nikolai-Dilogie und mit den weiteren Büchern aus dem Grishaverse führen wird.