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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2020

Nicht ganz so gut wie der erste Band, aber dennoch stark

Outlander – Die geliehene Zeit
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Vor einigen Jahren hatte ich die ersten Bände gelesen mit Begeisterung gelesen. Nachdem mich jetzt auch die Serie komplett in den Bann gezogen hat, ich aber vieles aus der Handlung wieder vergessen hatte, ...

Vor einigen Jahren hatte ich die ersten Bände gelesen mit Begeisterung gelesen. Nachdem mich jetzt auch die Serie komplett in den Bann gezogen hat, ich aber vieles aus der Handlung wieder vergessen hatte, dachte ich, es wird Zeit, mein Gedächtnis aufzufrischen. Und so habe ich mich entschieden, mir die Hörbücher zuzulegen. Doch um was geht es nun im zweiten Band der Highland Saga?

20 Jahre ist es nun her, dass Claire Randall durch einen magischen Steinkreis ins Jahr 1743 gereist ist. Nachdem sich der Schock allmählich gelegt hat, verliebte sie sich in Jamie Fraser. Doch das Schicksal hat sie wieder getrennt und sie musste zu ihrer eigenen Sicherheit und auch zur Sicherheit des Kindes, welches sie zu dem Zeitpunkt unter ihrem Herzen trug, in ihre eine Zeit zurückkehren. Doch nun will sie ihrer Tochter Brianna endlich die Wahrheit erzählen: Alles über den magischen Steinkreis, über die Zeitreise und natürlich auch über Jamie Fraser, der die Liebe ihres Lebens und auch Briannas Vater war. Zudem hofft sie, Antworten zu finden und somit fliegt sie mit ihrer Tochter nach Schottland und wendet sich dort an Roger Wakefield. Er war vor 20 Jahren noch ein kleiner Junge, als Claire mit ihrem damaligen Ehemann Frank Randall Urlaub in Schottland machte und im magischen Steinkreis verschwand. Damals forschten Frank und Reverend Reginald Wakefield, der den kleinen Roger adoptiert hatte, nach Franks Familiengeschichte. Und so wendet sich Claire in der heutigen Zeit an den mittlerweile erwachsenen Roger Wakefield, um Licht ins Dunkle zu bekommen…

Mein Eindruck vom Buch:
Birgitta Assheuer ist für mich die perfekte Stimme für Claire Randall/Fraser. Sie setzt die Gefühlswelt von Claire gekonnt in Szene und man hat ständig das Gefühl, Claire würde neben einem sitzen und von ihrem Leben erzählen. Von der ersten Sekunde an, habe ich dieses Hörbuch sehr genossen und habe mich so sehr gefreut, wieder in die Welt der Highlander eintauchen zu dürfen. Zuerst wird der Leser/Hörer in Claires Gegenwart entführt, in der er auch Claire und Jamies Tochter Brianna kennenlernt. Doch schon bald fängt Claire an, von ihrer Zeit im 18. Jahrhundert zu erzählen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich hier einige Ausführungen zu langatmig empfand. Die Zeit in Frankreich hat mich nicht so gepackt wie die Zeit in Schottland und es passierte in dieser Epoche auch öfter, dass meine Gedanken abgedriftet sind und ich nochmal zurückspulen musste Dennoch Hut ab vor Diana Gabaldon. Es ist unglaublich, welch Leben sie den Protagonisten einhaucht. Die Charaktere sind vollkommen authentisch gezeichnet. Gut, bei Claire könnte man sich ob ihrer Naivität manchmal die Haare raufen, aber gerade diese „Unperfektheit“ macht Claire unheimlich menschlich und auch sympathisch. Geschichtlich ist die Story perfekt recherchiert und der Leser/Hörer begleitet nicht nur Claires Liebesgeschichte, sondern lernt auch noch viel über Schottlands Vergangenheit. Besonders hervorzuheben sind hier Charles Edward Stuart, in Geschichtsbüchern auch oft „Bonnie Prince Charlie“ genannt und die Schlacht in Culloden. Aber im Grunde ist die komplette Story gepickt mit geschichtlichen Fakten. Ich liebe den Gedanken an Zeitreisen und meiner Meinung nach hat dies Diana Gabaldon grandios umgesetzt und Birgitta Assheuer wunderbar vertont.

Fazit:
Ich war und bin Fan der Highlander-Saga und werde es immer bleiben. Ich freue mich schon sehr darauf, den dritten Band zu hören!

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Zauberhaft im Bereich Young Adult

Cinder & Ella
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Seit ich von Colleen Hoover die Geschichte von Will und Layken gelesen habe, bin ich immer auf der Suche nach „ähnlichen“ Büchern. Und nachdem ich den Klappentext von Cinder & Ella gelesen hatte, war ich ...

Seit ich von Colleen Hoover die Geschichte von Will und Layken gelesen habe, bin ich immer auf der Suche nach „ähnlichen“ Büchern. Und nachdem ich den Klappentext von Cinder & Ella gelesen hatte, war ich überzeugt, dass ich in diesem Werk von Kelly Oram genau dies gefunden habe. Hier geht es um Ella, die nach einem schweren Autounfall und etliche Operationen und Rehas zu ihrem Vater und dessen Familie ziehen muss. Jahrelang hatte sie keinen Kontakt zu ihrem Erzeuger und hat es alles andere als leicht, wieder eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Und zu allem Überfluss gibt es dann auch noch ihre zickigen Stiefschwestern, die über ihr Auftauchen alles andere als glücklich sind. In ihrer Verzweiflung meldet sie sich seit langer Zeit wieder bei ihrem Internetfreund Cinder. Bei ihm hat sie das Gefühl, verstanden zu werden, selbst, wenn sie sich noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen zu haben und verliebt sich in ihn. Doch er hat ein Geheimnis: Cinder ist gerade der angesagteste Schauspieler in Hollywood.

Mein Eindruck vom Buch:
Ich war wirklich tierisch gespannt auf dieses Buch und fand gleich die ersten Kapitel mega spannend. Kelly Oram hat Ellas Schicksal mit dem Unfall so lebendig in Worte gefasst, dass ich richtig mit Ella mitgelitten habe. Auch, wenn ich mich schon lange nicht mehr in der Altersgruppe der Hauptprotagonisten befinde, konnte ich ihre Ängste, Verwirrung und Zerrissenheit richtig nachvollziehen und als sie dann bei ihrem Dad eingezogen ist, habe ich richtig mitgelitten. Die Kapitel sind meist aus Ellas, manchmal aber auch aus Cinders Sicht geschrieben und diesen Wechsel fand ich richtig gelungen. So konnte man auch super einen Einblick in die Gedankenwelt der männlichen Hauptfigur bekommen, der ja nicht unwesentlich in der ganzen Story ist. Der lockere Schreibstil der Autorin lässt einen förmlich über die Seiten fliegen und ich hatte dieses Buch in null komma nix durch. Nichtsdestotrotz wurde ich mit Cinder nicht richtig warm. Seine Art ging mir mir manchmal richtig auf den Keks, aber das lag wahrscheinlich an seinen Hormonen ;) Was mir noch richtig gut gefiel waren die „Nebenrollen“. Ellas Freunde sind ein buntgemischter Haufen und ich würde mir wünschen, dass man von der einen oder anderen Figur vielleicht erneut liest.

Fazit:
Für Fans des Genres Young Adult ist dieses Buch definitiv ein Gewinn! Ich hatte mir gleich den zweiten Band von Cinder & Ella bereit gelegt und die Rezension folgt ;)

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Erfrischend anders

Lycidas
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Nach ein paar Liebesromanen und Biographien musste mal wieder Fantasy her. Die Wahl fiel auf das Buch „Lycidas“, welches schon ein ganzes Weilchen auf meinem SUB gelagert hat. Erschienen ist dieses Werk ...

Nach ein paar Liebesromanen und Biographien musste mal wieder Fantasy her. Die Wahl fiel auf das Buch „Lycidas“, welches schon ein ganzes Weilchen auf meinem SUB gelagert hat. Erschienen ist dieses Werk im Jahr 2011 von dem deutschen Autor Christoph Marzi und mit seinen 864 Seiten ist es nicht gerade ein Heftchen. Doch um was genau geht es in diesem Roman?

Der Leser lernt Emily kennen, ein Mädchen, das im Waisenhaus gelandet und sich dort mit dem „Schokoladenmädchen“ Aurora angefreundet hat. Eines Tages trifft sie auf eine Ratte, die sie doch glatt verstehen kann. Verwirrt flüchtet sie mit ihrer Freundin Aurora aus dem Waisenhaus und trifft auf Gestalten, die noch viel seltsamer sind als die sprechende Ratte. Da wären der Elf Maurice Micklewhite, der Alchemist und Trickster Mortimer Wittgenstein, ein Lichtlord sowie eine Lichtlady und das sind nur ein paar der sonderbaren Protagonisten, denen man in diesem Buch begegnet. Emily erfährt immer mehr von einem London, das unter der ursprünglichen Stadt existiert und wird verwickelt in die Kämpfe, die zwischen den mächtigsten Häusern der Stadt herrschen. Und bald schon erlangt sie das Wissen, welch große Rolle sie bei diesem Krieg spielt…

Mein Eindruck vom Buch:
Christoph Marzi hat einen wunderbaren und unvergleichlichen Schreibstil. Die Geschichte ist meist aus der Sicht von Wittgenstein erzählt und ich musste nicht nur einmal laut über seine trockene Art lachen. Einfach herrlich, seinen Gedankengängen folgen zu dürfen. Die Protagonisten sind detailliert dargestellt und der Leser kann sich richtig in die Empfindungen der Figuren hineinversetzen. Emilys Ängste und Sorgen, aber auch ihre Freude und ihr Glück ist deutlich spürbar und toll ausgearbeitet. Wittgenstein ist mir besonders ans Herz gewachsen und von ihm würde ich mir noch deutlich mehr Lesestoff wünschen. Die Story ist von Anfang an spannend verfasst und lässt einen nicht mehr los. Meine anfängliche Sorge, dass mir diese Welt zu verworren wird, da es viele fantastische Wesen gibt, die die Erde bisher noch nicht gesehen hat, war vollkommen unbegründet. Christioph Marzi versteht es, den Leser in ein komplett anderes London zu entführen und selbst, wenn da alles mögliche keucht und fleucht, findet man sich schnell zurecht und weiß schnell, welchen Wesen man besser nicht begegnen sollte.

Fazit:
Ich hatte viel Spaß in der uralten Metropole und kann dieses Buch jedem Fantasy-Liebhaber nur ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 24.10.2019

Überraschend gut!

Unter einem Dach
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Dieses Buch habe ich als Prämie erhalten und muss gestehen, dass es erst lange auf meinem SUB lag. Laut Klappentext klang es nach einem „typischen“ Frauenroman, leichte Kost eben, und das ist normalerweise ...

Dieses Buch habe ich als Prämie erhalten und muss gestehen, dass es erst lange auf meinem SUB lag. Laut Klappentext klang es nach einem „typischen“ Frauenroman, leichte Kost eben, und das ist normalerweise nicht gerade mein bevorzugtes Genre. Umso schöner ist es, dass dieses Buch im Grunde mein „Überraschungsbuch“ in diesem Jahr wurde. Doch um was geht es denn eigentlich? Wir lernen Dana kennen, Anfang 30, Professorin an der Uni, die ihr Leben genießt. Bisher hielt sie nichts von langen und ernsten Beziehungen, doch da lernt sie Mattis kennen und lieben. Er ist ein Stückchen älter als sie, verheiratet, drei Kinder und beschließt, seine Familie zu verlassen und sich mit Dana eine Zukunft aufzubauen. Dana ist über beide Ohren verliebt, doch schnell findet sie heraus, dass eine Beziehung mit einem Mann, der zwei charakterstarke Ex-Frauen und zudem zwei nicht ganz einfache Kinder hat, komplizierter werden kann als gedacht. Als Mattis seinen Traum verwirklicht und ein Haus kauft, in dem unter skurrilen Umständen bald die komplette Family einzieht, ist das Chaos perfekt.

Mein Eindruck vom Buch:
Wo fange ich nur an? Wie ich schon schrieb, ist diese Art von Romanen im Grunde nicht mein Genre, aber ich war von der ersten Seite an begeistert. Die Autorin Anneke Mohn hat mit diesem Werk wunderbare Charaktere erschaffen. Der Leser darf Mattis Noch-Frau Maren, mit der er zwei Kinder hat, seine Jugendliebe Jill, mit ihr verbindet ihn ein gemeinsamer Sohn und Dana, Mattis neue Liebe abwechselnd begleiten und dies auf eine vollkommen unterhaltsame Weise. Jede der Protagonistinnen hat ihren eigenen Charme und ich als Leserin muss zugeben, dass ich doch glatt öfter mal die Fronten gewechselt habe. Nichtsdestotrotz ist mir Jill besonders ans Herz gewachsen, auch wenn ich manchmal ebenso mit Maren und Dana mitgelitten habe. Nicht zu vergessen sind Mattis Töchter und sein Sohn, die ebenso für so manchen Wirbel gesorgt haben und meiner Meinung nach wunderbar in die Story eingebunden wurden. Der Schreibstil Mohns ist locker und flockig und ich habe jede einzelne Seite wirklich genossen und fand es schade, als das Buch plötzlich rum war.

Fazit:
Auch für Leser, die sich nicht in diesem Genre zuhause fühlen eine absolute Leseempfehlung. Ich habe nicht nur einmal laut auflachen müssen und es war ein Genuss, Dana, Maren und Jill eine Weile begleiten zu dürfen. Einen Stern Abzug gibt es allerdings, da ich weder das Cover, noch den Klappentext ansprechend fand. Hätte ich dieses Buch in der Buchhandlung gesehen, ich hätte es wohl nie gelesen.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Eine beeindruckende Persönlichkeit

Machine Gun Preacher
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Mir wurde dieses Buch empfohlen und so war ich sehr gespannt auf dieses Werk, welches auf einer wahren Begebenheit beruht. Sam Childers ist nicht gerade ein Unschuldslamm. Früh kam er mit Drogen, Kriminalität ...

Mir wurde dieses Buch empfohlen und so war ich sehr gespannt auf dieses Werk, welches auf einer wahren Begebenheit beruht. Sam Childers ist nicht gerade ein Unschuldslamm. Früh kam er mit Drogen, Kriminalität und falschen Freunden in Kontakt und im Grunde ist es ein Wunder, dass er all dies überlebt hat. Und vielleicht war es wirklich ein Wunder, denn eines Tages findet Sam Childers zu Gott und als er sich das erste Mal nach Afrika fliegt, um etwas Unterstützung zu leisten, rechnet er noch nicht damit, dass dies zu seinem Lebensinhalt wird. Sam Childers erfährt, welche grausamen Bedingungen im Sudan und in Ughanda herrschen und welch unbeschreibliche Verbrechen an Kindern begangen werden: Sie werden gefoltert, vergewaltigt und nicht selten zum Morden gezwungen. Viele dieser Kinder werden entführt und zu Kindersoldaten ausgebildet. Getrimmt um zu dienen und zu töten. Sam Childers gibt sein beschauliches Leben auf, um genau diesen Kindern zu helfen, wo es nur geht. Und nachdem er manchmal auch zu radikalen Mitteln greift, nennen ihn viele „Machine Gun Preacher“, denn er bekennt auch offen, dass er seinen Dienst als Gottes Diener vollbringt.

Mein Eindruck vom Buch:
Es ist flüssig geschrieben, kurze und knackige Kapitel, die einen durch’s Buch fliegen lassen. Ich bekam höchsten Respekt vor Sam Childers, der nicht nur im übertragenem Sinne desöfteren sein Leben für afrikanische Kinder riskiert hat. Natürlich merkt man desöfteren im Schreibstil, dass dieses Werk nicht von einem routinierten Schriftsteller geschrieben wurde, aber darum geht es ja keinesfalls. Sam Childers will mit diesem Buch aufrütteln, der Gesellschaft zeigen, welche unmenschlichen Verhältnisse auf dieser Welt noch zu finden sind und alles dafür tun, damit sich das ändert. Er verzichtet auf ein Leben in Wohlstand, um den Kindern eine Chance zu geben, ganz egal, was dies auch kostet. Ich weiß nicht, woran es lag, aber obwohl es sich hier um eine autobiographische Geschichte handelt und Sam Childers wahrlich ein Held in der heutigen Zeit ist, wurde ich mit ihm nicht warm. Aber auch dies spielt hier keine Rolle, denn wichtig ist einfach nur, dass dieses Buch Menschen berührt, aufrüttelt und sensibel für die Problematik Afrikas macht. Und das hat es bei mir definitiv geschafft. Ich werde selbst weiter über Childers Arbeit recherchieren und mir die Verfilmung seines Lebens ansehen.

Fazit:
Keine leichte Kost, aber absolut empfehlenswert. Sam Childers schafft es in seinem Werk auf anschauliche Weise, unter welchem Leid afrikanische Kinder immer noch leiden müssen. Im Grunde unvorstellbar in der heutigen Zeit, umso wichtiger sind Bücher wie genau dieses.