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Veröffentlicht am 24.10.2019

Gut konstruierter Psychothriller mit aktuellem Thema!

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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„Digital Detox“ ist ein Begriff, der in dieser Zeit immer wieder mal auftaucht, weil wir offenbar alle zu viel online sind, ob per Smartphone, Tablet oder PC.
Eine Gruppe junger Leute möchte sich für fünf ...

„Digital Detox“ ist ein Begriff, der in dieser Zeit immer wieder mal auftaucht, weil wir offenbar alle zu viel online sind, ob per Smartphone, Tablet oder PC.
Eine Gruppe junger Leute möchte sich für fünf Tage diesem „Entzug“ stellen und diese Zeit komplett ohne digitale Geräte in einem ehemaligen Bergsteigerhotel hoch oben in den Bergen verbringen.
Neben der Reiseleitung des Veranstalters ist noch ein Bergführer dabei. Im Hotel selbst sind nur zwei Hausmeister anwesend, da das Hotel wegen einer Totalrenovierung zur Zeit leer steht. Im bereits renovierten Teil des Hauses soll die Gruppe wohnen, für die Verpflegung sorgen sie selbst. Für Notfälle soll es ein Funkgerät geben, mit dem die Bergrettung gerufen werden könnte.
Kurz nach der Ankunft der Gruppe im Hotel beginnt starker Schneefall, der sich zum Schneesturm entwickelt und die Gruppe ist binnen kurzer Zeit komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

Bereits nach der ersten Nacht wird ein Mitglied der Gruppe vermisst und nach einer intensiven Suche misshandelt und schwer verletzt aufgefunden. Als sie Hilfe holen wollen müssen sie feststellen, dass jemand das Funkgerät zerstört hat.
Nun sind sie alle völlig auf sich alleine gestellt und stellen sich nur noch eine Frage: Befindet sich ein Fremder im Hotel oder hat jemand aus ihrer Gruppe das getan?

Neben der Sorge um den Verletzten und dessen Betreuung beginnen die Überlegungen, wie man sich schützen kann gegen evtl. weitere Übergriffe. Und dann gehen auch schon die Psychospielchen los. Die Gruppenmitglieder werden misstrauisch, zunächst gegen die für sie fremden Hausmeister und dann auch untereinander. Jeder von ihnen könnte der Täter sein.
In gewisser Weise „ermitteln“ sie auch, entdecken mögliche Tatwaffen und Verstecke und beginnen Fakten zusammen zu tragen, wer wann wo gewesen ist. Schließlich ist jeder verdächtig, der Täter zu sein.

Die Story lebt von der Ungewissheit, ob noch etwas geschehen wird und wer nun der Täter ist. Durch die vielen Dialoge und Gespräche unter den Gruppenmitgliedern lernt man sie nach und nach ganz gut kennen und erfährt auch so einiges aus ihrem Leben.
Da habe ich als Leserin begonnen nach Motiven zu suchen und so rauszufinden, wer der Täter sein könnte.
Zeitweise kam es mir vor wie Charakterstudien, denn in solchen Situationen, wo man Angst hat, in Panik gerät, reagiert und handelt man sicher anders als im normalen Leben.
Arno Strobel gelingt es sehr gut, falsche Fährten zu legen und den Leser so immer wieder in die Irre zu führen. Mir ist es bis zum Ende nicht gelungen, auf die richtige Lösung zu kommen.
Als ich es dann las, erschien es mir aber logisch.

Die Story ist durchgehend sehr fesselnd, auch wenn die Spannung immer wieder mal abflacht. Die vielen gegenseitigen Verdächtigungen und Beschuldigungen wurden manchmal auch ein bisschen zäh.
Aber die Angst jedes Einzelnen und das Misstrauen den anderen gegenüber war deutlich spürbar.
Die Atmosphäre habe ich durchgängig als beklemmend empfunden. Arno Strobels Schreibstil ist mitreißend und lebendig, so dass ich mich fast so fühlte, als sei ich selbst dort im Hotel und würde die Ereignisse beobachten können.
Das teilrenovierte Hotel ist als Setting gut gewählt und wird von Strobel auch sehr gut beschrieben, so dass ich mir die Situation im Haus gut vorstellen konnte.

Das Thema „Digital Detox“ oder „Offline“ dient aber eigentlich nur als Aufhänger für die Geschichte. Denn im weiteren Verlauf wird es kein Thema mehr im eigentlichen Sinne. Natürlich ist die Gruppe von der Außenwelt abgeschnitten, aber das wäre sie auch gewesen, wenn jemand heimlich ein Handy mitgenommen hätte, denn dort oben in den Bergen gibt es sicher kein Mobilfunknetz und durch den Schneesturm ist auch ein Abstieg ins Tal unmöglich.

Insgesamt ist es ein gut konstruierter Psychothriller mit einem aktuellen Thema, der mir trotz ein paar Längen packende Lesestunden geboten hat!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 23.10.2019

Schöner, winterlicher Wohlfühlroman mit dem Duft von Vanille

Wintervanille
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Mit „Wintervanille“ beginnt Manuela Inusa ihre neue Reihe „Kalifornische Träume“.
In diesem ersten Teil lernen wir Cecilia, genannt CeCe, kennen, die im kalifornischen Napa Valley eine Vanillefarm betreibt, ...

Mit „Wintervanille“ beginnt Manuela Inusa ihre neue Reihe „Kalifornische Träume“.
In diesem ersten Teil lernen wir Cecilia, genannt CeCe, kennen, die im kalifornischen Napa Valley eine Vanillefarm betreibt, die einst ihr Vater aufgebaut hat. Sie baut dort eine bestimmte Sorte Vanille an und stellt auch allerlei tolle Produkte daraus her, die sie in einem eigenen kleinen Online-Shop vertreibt.
Cece liebt das was sie tut und hat einen ganz besonderen Bezug zur Vanille. Deshalb macht sie die viele Arbeit gerne, die ihr kaum Zeit lässt für andere Dinge. Auch für die Liebe hat sie keine Zeit und hat auch kein Interesse nach einer großen Enttäuschung, die sie leider erleben musste.
Nur mit ihrer besten Freundin Julia hat sie einen sehr engen Kontakt und trifft sie mindestens einmal in der Woche.
Als sich ein Fernsehteam bei ihr meldet, um eine Dokumentation über CeCe und ihre Vanille zu drehen, ahnt sie noch nicht, wie sich ihr Leben dadurch verändern wird.
Der reiche Hotelier Richard Banks sieht die Doku im Fernsehen und verliebt sich auf Anhieb in CeCe. Um sie kennenlernen zu können, veranstaltet er mit seinem besten Freund ein Gewürzseminar in seinem Hotel am Lake Tahoe, zu dem er CeCe einlädt.
Diese sagt zu und reist mit Julia, die sie als ihre Assistentin ausgibt, in die verschneite Winterlandschaft.

Schnell hat mich die schöne Atmosphäre auf CeCes Vanillefarm in ihren Bann gezogen. Die Autorin nimmt sich viel Zeit CeCe und auch ihre Freundin Julia vorzustellen und Einblicke in ihr Leben zu geben. Dazu gibt es einige Rückblicke in die Vergangenheit der beiden, die einiges erklären und zur besseren Übersichtlichkeit auch in einer anderen Schriftart dargestellt sind.
Etwa ab der Hälfte des Buchs wechseln wir dann den Schauplatz vom wärmeren Teil Kaliforniens an den Lake Tahoe, der an der Grenze zu Nevada liegt und im Winter ein Schneeparadies ist.
Dort findet dann in einem Luxus-Resort das Gewürzseminar statt und CeCe tritt auf Richard.
Ab da beginnt dann der romantischere Teil und die Liebesgeschichte entwickelt sich. Da man das ja schon vorher erahnen konnte, hält die Autorin noch eine Überraschung bereit.

CeCe und Julia, die beide gleichermaßen große Rollen spielen haben mir als Protagonistinnen gut gefallen. Sie sind sympathisch und authentisch und ich konnte mich ihnen nahe fühlen. Auch einige Nebenfiguren konnten mein Herz erobern, wobei hier besonders Jemima, Julias Pflegemutter zu nennen ist.

Das Setting einerseits im Napa Valley und später am winterlichen Lake Tahoe passt sehr gut zur Geschichte und besonders im zweiten Teil kommt viel winterliche Stimmung auf.
Manuela Inusas Beschreibungen sind sehr bildhaft und das Kopfkino wurde angeregt.

Schon durch CeCe's tolle Vanille-Produkte wie Kekse oder Marmelade lief mir oft das Wasser im Mund zusammen. Beim Gewürzseminar, bei dem dann noch weitere Gewürze ins Spiel kommen, werden oft Gerichte erwähnt, die mit dem jeweiligen Gewürz verfeinert werden. Dabei sind mir einige interessante Kombinationen aufgefallen, auf die ich so nicht gekommen wäre.
Zum Thema Vanille hat die Autorin offenbar viel recherchiert, denn der Roman liefert viele interessante Informationen dazu.
Im Anhang zum Buch gibt es noch Rezepte für Vanillekekse, selbst gemachten Vanillezucker und Vanille-Himbeermarmelade, die zum Nachmachen einladen.

Beim Lesen dieses schönen Romans fühlte ich mich die ganze Zeit von dem wohligen Duft der Vanille umgeben und hatte so schöne Lesestunden, auch durch den angenehmen, lebendigen Schreibstil der Autorin.
"Wintervanille" ist ein schöner, winterlicher Wohlfühlroman vor toller Kulisse mit sympathischen Figuren und romantischen Momenten, gut geeignet für kuschelige Lesestunden im Herbst oder Winter!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 22.10.2019

Schöner Familienroman mit Tiefgang und Weihnachtsflair

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Weihnachtsvorbereitungen im Hause McBride in den schottischen Highlands. Mutter Suzanne wünscht sich, wie in jedem Jahr, ihre drei Adoptivtöchter gemeinsam über die Feiertage bei sich zu Hause zu haben.
Die ...

Weihnachtsvorbereitungen im Hause McBride in den schottischen Highlands. Mutter Suzanne wünscht sich, wie in jedem Jahr, ihre drei Adoptivtöchter gemeinsam über die Feiertage bei sich zu Hause zu haben.
Die jüngste Tochter Posy lebt noch bei ihrer Familie und unterstützt ihre Mutter in deren Café, das sie nach Suzsannes Wunsch auch mal übernehmen soll. Hannah und Beth leben in New York. Hannah ist ein Workaholic und geht kaum eine Bindung zu irgendjemand ein. Sie pflegt auch wenige Freundschaften und selbst für ihre eigene Schwester hat sie nur selten Zeit. Auch die Bindung zur Familie ist nicht eng, so hat sie im letzten Jahr das Familien-Weihnachtsfest ausfallen lassen.
Beth ist verheiratet und hat zwei Töchter. Sie ist ein empathischer Mensch und liebt ihre Familie. Aber allmählich möchte sie wieder mehr sein als „nur“ Mutter und möchte wieder in ihrem Beruf arbeiten. Ihr Mann sieht das aber anders.
Und so treffen die drei Schwestern vor Weihnachten in Schottland zusammen, jede mit ihren eigenen Sorgen und Nöten.
Und dann wird auch noch Mutter Suzanne krank und die Schwestern sind mehr gefragt, als ihnen lieb ist.

Sarah Morgan hat einen sehr lebendigen, mitreißenden Schreibstil, so dass ich schnell in die Geschichte der Familie McBride eintauchen konnte. Erzählt wird die Geschichte jeweils aus der Sicht der drei Schwestern und Mutter Suzanne. Das bringt viel Nähe zu jeder der vier Frauen und gibt dem Leser die Möglichkeit, sie alle gut kennenzulernen und ihre Gedanken, Sorgen und Nöte zu teilen.
Dazu gibt es von Suzanne Rückblicke zu dem tragischen Ereignis vor vielen Jahren, das dazu führte, dass Suzanne und ihr Mann die drei Schwestern adoptierten.
Im Verlauf wird deutlich, dass dieses Ereignis in ihnen allen ein Trauma ausgelöst hat, dass sie letztendlich prägte und so werden ließ, wie sie heute sind.
Die aktuellen Ereignisse führen dazu, dass alle ihr Leben überdenken und sich auch endlich der Vergangenheit stellen müssen.
Es gibt viele berührende Momente, romantische aber auch humorvolle, was einen schönen, unterhaltsamen Mix ergibt.
Die Geschichte ist dadurch abwechslungsreich und durch die Perspektivwechsel zwischen den Frauen entwickelt sich auch eine gewisse Spannung.

Dazu kommen die schönen und bildhaften Beschreibungen der schottischen Highlands im Winter und des gemütlichen Cafés von Suzanne, in dem leckere Köstlichkeiten serviert werden.
Angereichert durch die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest entsteht auch eine schöne winterliche und weihnachtliche Stimmung.
Beths Kinder in ihrer kindlichen Unbekümmertheit und mit ihrer Vorfreude auf den Weihnachtsmann waren bezaubernd dargestellt und bereichern die Geschichte.
Meine Lieblingsprotagonistin war aber Suzanne, die eine liebevolle Mutter ist und viel Wärme, Liebe und Geborgenheit ausstrahlt.

„Die Zeit der Weihnachtsschwestern“ ist ein schöner Familienroman mit etwas Tiefgang, der von Vergangenheitsbewältigung, familiärem Zusammenhalt und Neuanfängen erzählt.
Ich hatte schöne Lesestunden mit guter Unterhaltung und weihnachtlichem Flair!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 10.10.2019

Schöner winterlicher Wohlfühlroman für gemütliche Lesestunden

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
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Caros ist Krankenschwester auf einer Intensivstation und seit kurzer Zeit von ihrem Ehemann getrennt, da dieser sie mit einer anderen Frau betrogen hat.
Auf ihrer Station im Krankenhaus trifft sie auf ...

Caros ist Krankenschwester auf einer Intensivstation und seit kurzer Zeit von ihrem Ehemann getrennt, da dieser sie mit einer anderen Frau betrogen hat.
Auf ihrer Station im Krankenhaus trifft sie auf die Patientin Elfriede, die ihr eine wunderschöne Perlenkette zeigt und ihr das Versprechen abnimmt, diese Kette nach ihrem Tod zurück zu ihrer großen Liebe Jorinde nach Juist zu bringen.
Als Elfriede kurze Zeit später stirbt, hinterlässt sie ein Schreiben, in dem sie verfügt, dass tatsächlich Caro diese Kette erhalten soll.
Caro, die in ihrem Beruf täglich mit viel Leid konfrontiert wird, braucht dringend eine Auszeit und beschließt spontan, ihren Urlaub über den Jahreswechsel auf Juist zu verbringen. So kann sie vielleicht auch Elfriedes Wunsch erfüllen und dem Geheimnis der Perlenkette auf die Spur kommen.

Und so begleiten wir Caro und ihren Bobtail Einstein nach Juist. Auf der Fahrt nimmt Caro spontan den Anhalter Max mit, der „irgendwohin“ möchte. Sie erkennt in ihm den Ehemann einer ehemaligen Patientin wieder, die vor einigen Jahren auf ihrer Station verstorben ist.
Max begleitet Caro nach Juist, wo Caro kurzfristig noch eine Ferienwohnung bei Enna mieten konnte.
Damit schlägt Anne Barns die Brücke zu den schon bekannten und lieb gewonnenen Protagonisten aus „Apfelkuchen am Meer“, wie z. B. Merle und Jannes.
Die Einheimischen empfangen Caro sehr gastfreundlich und nehmen sie schnell in ihren Kreis auf.
Es gibt viele schöne gemeinsame Momente und Erlebnisse, die die Herzlichkeit der Menschen dort zeigen.
Es werden auch wieder viele leckere Dinge gebacken, gekocht und gemeinsam genossen und wie immer bei Büchern von Anne Barns gibt es im Anhang einige Rezepte dazu.

Während wir in „Apfelkuchen am Meer“ die Insel Juist im Sommer erleben, finden wir diesmal ein Winterwunderland vor. Die Beschreibungen waren wieder gelungen, sehr bildhaft, detailreich und haben mein Kopfkino zu schönen Bildern inspiriert.
Die Geschichte um Caro bietet viel und erzählt von Freundschaft, Vergangenheitsbewältigung, Selbstfindung und natürlich der Liebe.
So gibt es traurige, fröhliche und auch romantische Momente.
Lediglich die Geschichte bzw. das Geheimnis der Perlenkette ist mir ein bisschen zu kurz gekommen. Nachdem es anfangs ein paar Recherchen dazu gibt, bei denen Caro auch Unterstützung durch die Einheimischen erhält, gerät sie praktisch in Vergessenheit. Erst kurz vor dem Ende gibt es noch mal einen Teil dazu und die Auflösung. Aus dem Geheimnis und der Suche danach hätte man ein bisschen mehr machen können, besonders da dies ja der Aufhänger der Geschichte ist.

Die Charaktere, die man teilweise schon aus dem Vorgängerroman kennt, sind gelungen und liebevoll ausgearbeitet. Gut gefällt mir auch immer, dass wir nicht nur junge Personen erleben sondern auch immer Menschen aus der älteren Generation eine Rolle spielen.

Insgesamt ist „Bratapfel am Meer“ ein schöner Wohlfühlroman, der viele Themen berührt, eine schöne winterliche Atmosphäre hat und in gemütlichen Lesestunden gut unterhält!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 24.09.2019

Schöner, unterhaltsamer Sommerroman mit italienischem Flair

Zwischen dir und mir das Meer
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Die Krankenschwester Lena lebt als Single auf Amrum mit ihrem Vater und ihrer Großmutter im elterlichen Haus. Schon seit Kindertagen sammelt sie Meerglas am Strand und mittlerweile fertigt sie Schmuck ...

Die Krankenschwester Lena lebt als Single auf Amrum mit ihrem Vater und ihrer Großmutter im elterlichen Haus. Schon seit Kindertagen sammelt sie Meerglas am Strand und mittlerweile fertigt sie Schmuck daraus an, den sie im Souvenirladen ihrer Großmutter verkauft.
Lenas Mutter ist bereits seit 20 Jahren tot. Sie ging eines Morgens zum Schwimmen und kehrte nie zurück. Seitdem ist Lenas Vater sehr in sich gekehrt und die meiste Zeit mit seinem Fischerboot auf dem Meer, als wollte er dort seiner verstorbenen Frau nahe sein.
Lenas Schwester Zoe ist so ganz anders als Lena. Sie reist um die Welt und genießt ihr Leben. Nur selten lässt sie sich zu Hause blicken.
Kurz vor dem 80. Geburtstag der Oma, zu dem Zoe auch anreist, erscheint der Italiener Matteo vor dem Haus der Familie. Lena ist fasziniert von ihm und seinen schönen Augen aber Matteo gibt sich sehr geheimnisvoll und ist am nächsten Tag schon wieder verschwunden. In seinem Hotelzimmer werden Fotos gefunden, auf denen Lenas und Zoes Mutter Mariella als junge Frau zu sehen ist.
Lena und Zoe reisen nach Italien an die Amalfiküste, um sich auf die Suche nach den Wurzeln und der Vergangenheit ihrer Mutter zu machen. Und Lena hofft, auch Matteo wiederzusehen.

Lena ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich auf Anhieb mochte. Mit viel Liebe übt sie ihren Beruf in einem Hospiz aus und pflegt Menschen, die nicht mehr lange leben werden. Dafür gab sie ihren stressigen Job auf einer kardiologischen Station auf. Dafür hat sie meine Hochachtung, denn Menschen beim Sterben zu begleiten, ist sicher kein einfacher Beruf.
Die quirlige Zoe dagegen ging mir oft auf die Nerven, weil sie so unstet und manchmal auch respektlos ist.

Gerne habe ich die beiden Schwestern an die Amalfiküste begleitet. Der Autorin gelingt es wunderbar, all die schönen Orte und deren Zauber einzufangen und zu beschreiben. Ich habe die Zitronenhaine und das glitzernde Meer vor Augen gehabt und den Duft der Zitronen in der Nase.
Es war wirklich schön, mit den Schwestern die Gegend zu erkunden und dabei verbreitet sich viel sommerliche Urlaubsstimmung.

Die Autorin erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen, die ineinander greifen. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es Rückblicke in die Jugend von Mutter Mariella. Und so nähert man sich Schritt für Schritt einem alten Familiengeheimnis, dass tragischer nicht sein könnte, mit einigen Überraschungen punktet und am Ende Mariellas Schicksal erklärt.

Lenas und auch Zoes Entwicklung ist schön zu beobachten, besonders in Kontakt mit ihrem Großvater, der sich plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert sieht. Die Liebesgeschichte zwischen Lena und Matteo ist sehr zart und schön erzählt, so dass sie sich gut in die Handlung einfügt und nicht in den Vordergrund drängt.

"Zwischen dir und mir das Meer" ist ein schöner, unterhaltsamer Sommerroman, der einfühlsam erzählt ist, mit einem Geheimnis, einigen Überraschungen und tollen Schauplätzen punkten kann und für einen "zitronigen" Leseurlaub sorgt!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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