Cover-Bild The Lost
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 10.12.2012
  • ISBN: 9783453676275
Jack Ketchum

The Lost

Roman
Joannis Stefanidis (Übersetzer)

Ein heißer Tag. Ein Campingplatz im Wald. Zwei Frauen – Opfer für den Teenager Ray, der töten will. Er richtet ein Blutbad an, bei dem seine Freunde tatenlos zusehen. 1969, fünf Jahre später: Ray konnte nie überführt werden und ist nach wie vor auf freiem Fuß. Doch er lebt immer einen Schritt vom Abgrund entfernt, und seine Scheinwelt aus Drogen, Sex und krankhaftem Egoismus droht zusammenzubrechen. Was folgt, ist ein Ausbruch des Wahnsinns von albtraumhafter Intensität.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2024

Wahnsinn und Gewalt eskalieren in einem düsteren Horrortrip

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Hast du Lust auf einen intensiven Horrortrip, der dich an den Rand des Wahnsinns führt? Dann schnapp dir „The Lost“ von Jack Ketchum und mach dich bereit für eine düstere Reise in die Abgründe der menschlichen ...

Hast du Lust auf einen intensiven Horrortrip, der dich an den Rand des Wahnsinns führt? Dann schnapp dir „The Lost“ von Jack Ketchum und mach dich bereit für eine düstere Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche. Doch Vorsicht, dieses Buch ist nichts für schwache Nerven!

Die Geschichte beginnt an einem heißen Sommertag auf einem scheinbar idyllischen Campingplatz. Ray Pye, ein Teenager mit mehr als nur einem kleinen Sprung in der Schüssel, entdeckt zwei Frauen, die zum Opfer seiner mordlustigen Gelüste werden. Was folgt, ist ein Blutbad, das seine beiden Freunde Tim und Jennifer tatenlos mitansehen. Schon allein der Einstieg lässt dir das Blut in den Adern gefrieren.

Fünf Jahre später: Ray ist immer noch auf freiem Fuß, obwohl die Polizei ihn schwer verdächtigt. Doch Ray lebt ständig am Abgrund, und seine Welt aus Drogen, Sex und krankhaftem Egoismus droht zu zerbrechen. Die Spannung steigt, als zwei unermüdliche Polizisten den Fall wieder aufnehmen und Ray in die Enge treiben.

Ketchums Schreibstil ist wie ein Schlag in die Magengrube – brutal, unverblümt und doch erstaunlich sensibel. Die Charaktere sind so lebendig und detailliert gezeichnet, dass man sich ihnen kaum entziehen kann. Ray Pye ist der Typ Mensch, vor dem du nachts lieber nicht über den Weg laufen möchtest. Seine unberechenbare Art und die düstere Atmosphäre lassen dich als Leser ständig auf der Hut sein.

Das Buch ist in mehrere Perspektiven aufgeteilt, was die Handlung noch fesselnder macht. Du springst von Charakter zu Charakter und erlebst die wachsende Bedrohung aus verschiedenen Blickwinkeln. Das sorgt dafür, dass du ständig auf heißen Kohlen sitzt und förmlich in die Seiten gesogen wirst.

Und was ist mit dem Humor, fragst du? Nun, sagen wir mal so: Wenn du schwarzen Humor magst, wirst du hier fündig. Ketchum versteht es meisterhaft, selbst in den düstersten Momenten einen sarkastischen Kommentar einzubauen, der dir ein schiefes Grinsen ins Gesicht zaubert. Aber erwarte keine Slapstick-Einlagen – das hier ist tiefschwarzer Humor vom Feinsten.

Die eigentliche Stärke von „The Lost“ liegt jedoch in seiner psychologischen Tiefe. Ketchum nimmt sich die Zeit, die inneren Dämonen seiner Charaktere zu erforschen und zeigt dir, wie dünn der Schleier zwischen Normalität und Wahnsinn wirklich ist. Die langsame Eskalation von Rays Wahnsinn ist so realistisch dargestellt, dass es dir kalt den Rücken hinunterläuft.

Fazit: „The Lost“ ist nichts für Zartbesaitete. Es ist eine düstere, intensive Geschichte, die dich bis zur letzten Seite fesseln wird. Jack Ketchum zeigt einmal mehr, dass er ein Meister des Horrors ist, der keine Angst davor hat, die dunklen Ecken der menschlichen Seele auszuleuchten. Also, wenn du dich traust, tauche ein in die albtraumhafte Welt von Ray Pye und sei bereit, an die Grenzen des Wahnsinns geführt zu werden. Aber vergiss nicht, zwischendurch mal tief durchzuatmen – du wirst es brauchen!

Veröffentlicht am 25.10.2019

Leider im Mittelteil sehr langatmig

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Das Buch beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 1965. Die Teenager Ray, Tim und Jen sind beim Campen. Ray ist der älteste der drei. Sie beobachten zwei Mädchen, Ray vermutet dass sie lesbisch sind und ...

Das Buch beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 1965. Die Teenager Ray, Tim und Jen sind beim Campen. Ray ist der älteste der drei. Sie beobachten zwei Mädchen, Ray vermutet dass sie lesbisch sind und beschließt sie zu töten, einfach nur so. Er schießt mehrmals auf beide, wobei eins der Mädchen aber überlebt und flüchten kann. Indem er Jen und Tim dazu bringt eine Schaufel zu besorgen um die Leiche zu vergraben macht er sie zu Mittätern, denn obwohl sie gegen Rays Tat waren, werden sie ihn nicht verraten.

Vier Jahre später: Elise, dass Mädchen, das den Mordanschlag überlebt hatte, ist nach vier Jahren an lebenserhaltenden Maschinen nun doch verstorben. Detective Charlie Schilling hat vor vier Jahren zusammen mit seinem Partner Ed die Ermittlungen geleitet. Obwohl Ray der einzige Verdächtige war konnten sie ihm die Morde nie nachweisen. Ed hat seinen Job inzwischen aufgegeben, weil er nicht mehr damit klar kam, aber Charlie ist noch immer Detective und hat Ray weiterhin im Visier. Der Fall lässt ihn nicht los und so versucht er Ray doch noch zu überführen.

Die ersten Seiten fand ich wirklich sehr gut und es passiert einiges, aber dann fand ich das Buch erst mal etwas zäh. Die Kapitel sind unterschiedlich lang und immer mit einem Datum sowie dem Namen des Protagonisten beschriftet, um den es im jeweiligen Kapitel geht. Das waren am Anfang dann schon einige Charaktere die vorgestellt wurden. Bei Manchen hätte man es meiner Meinung nach nicht so ausführlich schreiben müssen.

Schreibstil und Sprache im Buch sind sehr derb, passen aber gut zur Geschichte. Wobei der Schreibstil dann aber wiederum auch sehr unkompliziert ist und man schnell lesen kann, was mir über die langatmigen Stellen hinweg half.

Rays Charakter fand ich interessant und auch gut dargestellt. Ein Soziopath, der versucht sein Umfeld zu manipulieren und gar nicht wahrnimmt, was er da anrichtet und was viele wirklich über ihn denken. Die meisten haben Angst vor ihm und doch will (fast) jeder in seiner Nähe sein. Manchmal fand ich es allerdings ein bisschen nervig, dass Ray sich für den Geilsten überhaupt hält, da wird wirklich oft drauf hingewiesen, auch das hätte man oft verkürzen können. Erfährt er jedoch Zurückhaltung ist er das nicht gewohnt und kann nicht damit umgehen. Er reagiert darauf trotzig und aggressiv.

Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven, da es teilweise sehr brutal und blutig zugeht, auch geht es häufig um sexuelle Gewalt sowie um Drogen- und Alkoholkonsum. Das Buch wurde verfilmt und erschien in Deutschland 2009 auf DVD, seit 2013 ist es unter dem Namen "Killing Apocalypse" erhältlich. Angeblich beruht die Geschichte auf einer wahren Begebenheit, verlässliche Quellen dazu konnte ich aber nicht finden, von daher kann ich nicht sagen, ob das wirklich stimmt.

Fazit

Die Geschichte und die meisten Charaktere fand ich wirklich gut. Aber insgesamt gab es doch sehr viele Längen und die Spannung hat auch oft gefehlt. Richtig aufregend wurde es erst zum Ende hin. Alles andere war in Ordnung, so dass ich das Buch auch gerne weiterempfehle. Aber wie gesagt, man muss mit sehr viel Brutalität klar kommen.