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Veröffentlicht am 24.11.2016

Witzig, nachdenklich und spannend zugleich

Der Schlunz
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Lukas und Nele Schmidtsteiner machen mit ihren Eltern ein Picknick am Waldrand. Durche einen Zufall entdecken sie im Wald einen verwirrten Jungen. Der Junge hat sein Gedächtnis verloren und weiß selbst ...

Lukas und Nele Schmidtsteiner machen mit ihren Eltern ein Picknick am Waldrand. Durche einen Zufall entdecken sie im Wald einen verwirrten Jungen. Der Junge hat sein Gedächtnis verloren und weiß selbst seinen Namen nicht mehr. Er ist etwas so alt wie Lukas, 10. Schmidtsteiners bringen ihn zur Polizei, doch es gibt keine Vermisstenanzeige, die auf ihn passt. Da sie sich angefreundet haben, beschliessen sie ihn, ihn mitzunhmenen, da er sich an sie klammert und auf keinen Fall in ein Kinderheim möchte.
Lukas und der "Schlunz" (so nennt er sich, weil ihm dieser "Name" irgendwie bekannt vorkommt) freunden sich an. Schlunz ist wissbegierig und klug. Er weiß vieles, doch vieles verwundert ihn auch. Zum Beispiel, warum im Haus Schmidtsteiner gebetet wird. Er lässt sich Gott beschreiben, sich erklären und warum man betet. Er besucht mit Nele und Lukas den Kindergottesdienst und erfährt so die Geschichte vom verlorenen Sohn.

Ich habe das Buch mit meinem 8jährigen Sohn gelesen. Es war immer spannend, aber auch viele lustige Szenen haben uns zum Lachen gebracht. Manch eine zum Luft anhalten. Auf jeden Fall konnte mein Sohn nie genug davon bekommen und viele Seiten wurden schnell gelesen.

Es ist ein Buch, dass unter anderem auch die christliche Botschaften erklärt. Warum wir Christen beten, was "Vater im Himmel" überhaupt bedeutet. Dabei schafft es der Autor Harry Voß dies auch kindgerecht zu erzählen. Manchmal ist er dabei auch witzig, etwa, wenn er Vater Schmidtsteiner erklären lässt, was das Amen am Ende des Gebetes bedeutet, und Schlunz dies als "Ende der Durchsage" interpretiert.

Im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren die Leser, dass nicht nur Kinder Fehler machen können, bei denen sie andere um Entschuldigung bitten müssen, sondern auch Erwachsene können Fehler mit großen Konsequenzen machen und nicht immer fällt es auch ihnen leicht den ersten Schritt zu machen.

Im Kindergottesdienst lernen Lukas und Schlunz die Geschichte vom verlorenen Sohn kennen. Und darum geht es auch in dem großen Geheimnis, das den Vater von Lukas umgibt. Die beiden Jungen kommen durch ihre detektivischen Fähigkeiten, ihre Neugier, ihre Ausdauer, aber auch durch ihren Einfallsreichtum einem großen Geheimnis auf die Spur.

Am Ende ist das große Geheimnis um Schlunz noch nicht gelöst, dafür ist dies auch der Aufktaktband einer ganzen Reihe von Abenteuern, die Lukas und Schlunz erleben. Jedenfalls hat uns dieser Band sehr neugierig auf die weiteren Geschichten gemacht. Es gibt auch eine DVD-Serie über (und mit) dem Schlunz.


Fazit:
Zum Vorlesen und selber lesen für Kinder ab 8 Jahren. Witzig, nachdenklich und spannend zu gleich. Christliche Werte und die Geschichte vom verlorenen Sohn werden kindgerecht vermittelt.

Veröffentlicht am 19.11.2016

Spannend, spannend !

Tödliche Verdächtigungen
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Dies ist der dritte Band des Stuttgarter-Ermittlerduos Anna Benz und Markus Hauer, es geht diesmal auch um Annas privates Umfeld, denn ihr leiblicher Vater Robert, den sie erst vor kurzem kennen gelernt ...

Dies ist der dritte Band des Stuttgarter-Ermittlerduos Anna Benz und Markus Hauer, es geht diesmal auch um Annas privates Umfeld, denn ihr leiblicher Vater Robert, den sie erst vor kurzem kennen gelernt hat, wird verdächtigt seine Mitarbeiterin ermordet zu haben.

Die ersten beiden Bände "Tödliche Jagd" und "Die Fliege" hatte ich auch schon mit Genuss und Spannung gelesen. Es ist zwar von Vorteil, wenn man die (private) Entwicklung der ersten beiden Bände kennt und die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest, aber m.E. nicht unbedingt zwingend erforderlich um alles zu verstehen.

Was mich immer wieder fasziniert, ist, dass Silvia Stolzenburg es immer wieder schafft auf ca. 270 Seiten einen packenden, überaus spannenden Krimi zu schreiben, den man kaum aus der Hand legen möchte. Es gibt keine Längen, es ist von der ersten Seite bis zum Schluß actionreich und spannned und auch informativ. Zum Beispiel schildert sie diesmal ziemlich interessant den Aufenthalt im Gefängnis Stammheim. Und wa s ich noch besonders hervorheben möchte, die Autorin bleibt bei ihren Schilderungen authentisch. Nichts wirkt übertrieben oder an den Haare herbeigezogen. Im Gegenteil, im Anhang erklärt sie, wie ihre vielen Kontakte im Polizei- und Kriminaltechnikbereich ihr wertvolle Tipps gegeben haben.

Gefallen hat mir auch das Ermittlerduo. Anna Benz ist eine mutige und vor allem couragierte Frau, die sich für die Aufdeckung der Verbrechen einsetzt, im privaten mit ihrem Freund Jens auf Radtouren geht und sich damit auseinander setzen muss, dass sie erst sehr spät ihren leiblichen Vater kennen lernen durfte. Dieser hat eine bipolare Störung und das macht Anna Angst, da auch sie schon psychologische Hilfe brauchte. Ihr Kennenlernen stand durch ihre Ängste unter keinem guten Stern. Es dauerte lange, bis sie sich überwinden konnte ihn zu besuchen. Robert Kirchberger ist ein berühmter Maler, der seine Bilder in die ganze Welt zu hohen Preisen verkauft. In diesem Fall sezt Anna sich über alle Vorschriften und Vorgaben ihres Chefs hinweg - denn sie glaubt nicht, dass ihr Vater schuldig ist.

Mir hat die Entwicklung von Anna - jetzt auf alle drei Bände gesehen - sehr gut gefallen. Man konnte ihre innere Zerrissenheit spüren, ihre vorsichtigen Versuche der Kontaktaufnahmen mit erleben und ihre Veränderungen beobachten.
Im vorliegenden Band rätselt man lange mit, denn was für ein Motiv gibt es ? Warum musste Marilene sterben ? Vor allem Anna gerät diesmal selbst in tödliche Gefahr. Also Spannung über Spannung, Nervenkitzel und Action.

Ich bin gespannt auf weitere Krimis aus der Feder von Silvia Stolzenburg. Auch ihre historischen Romane sind sehr empfehlenswert !

Fazit:
Ein Krimi, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Verwickelt, überraschend, sehr, sehr spannend und vor allelm authentisch. Keine Längen - dafür viel Freude beim Lesen !

Veröffentlicht am 10.11.2016

Gefahren im Handy-Zeitalter

Die Kaminski-Kids: Der Selfie-Betrüger
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Handys, WhatsApp. Fast jeder Jugendliche hat eines, benutzt den Messenger-Dienst. Nachrichten werden schnell verschickt, schnell geteilt, genauso wie Fotos. In der Schule der Kaminski-Kids gab es jüngst ...

Handys, WhatsApp. Fast jeder Jugendliche hat eines, benutzt den Messenger-Dienst. Nachrichten werden schnell verschickt, schnell geteilt, genauso wie Fotos. In der Schule der Kaminski-Kids gab es jüngst einen Fall, bei dem ein Mädchen ein kompromittierendes Foto verschickt hat, als Liebesbeweis, und nun kennt es die ganze Schule. Wer hat es weiter verteilt ? Das Mädchen hat die Schule verlassen, ein (Übel-)Täter wurde nicht überführt.
Als Doro von Kevin aufgefordert wird, ein "schönes" Selfie zu machen, ahnen Simon und Deborah Kaminski, dass Kevin hinter der damaligen Affäre stecken könnte. Sie warnen Doro, doch die glaubt an ihren großen Schwarm und die große Liebe und verfängt sich in Kevins Beteuerungen, bis ......ja, bis sich die Ereignisse überschlagen und sogar Simon in Verdacht gerät mit falschen Karten zu spielen.

Die Kaminski-Kids-Bücher sind eine Reihe für Jugendliche. Empfohlenes Alter ist 8-10 Jahre. Ich habe es zusammen mit meinem 8jährigen Sohn gelesen. Es ist nicht gruselig, jedoch spannend, aber nicht so, dass man hinterher nicht (ein)schlafen kann. Wir kannten bisher nur die gekürzten Short-Story-Bücher. Auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände kommt man mit dieser Geschichte zurecht, da in jedem Buch ein neuer Fall behandelt wird.

Hier hat mir besonders gefallen, dass ein aktuelles, sehr sensibles Motto thematisiert wurde: Handys und seine Gefahren. Mobbing, das Ausnutzen von Mitschülern, aber auch das Einschüchtern und Erpressen von Gleichaltrigen. Viele Themen, bei denen es wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen sensibilisiert werden, damit sie in ähnlichen Situationen richtig reagieren können und sich insbesondere der Gefahren der Weiterleitung von Bildern und Nachrichten, gerade in Gruppen-Chats bewusst werden.

Meinem Sohn hat diese Geschichte sehr gut gefallen, sie ist spannend geschrieben und man muss einfach immer weiter lesen. Trotz aller Spannung gibt es aber auch humorvolle Passagen, bei denen auch mal gelacht werden kann. Für Kinder auch zum Vorlesen oder miteinander lesen geeignet, nicht nur wegen der Textmenge, sondern auch um gemeinsam darüber zu sprechen. Schöne Sw-Bilder lockern den Text auf.

Fazit:
Spannende Geschicht für junge Leser über ein wichtiges zeitgemäßes Thema: WhatsApp und Missbrauch von Selfies & _Co

Veröffentlicht am 06.11.2016

Beeindruckend, geht unter die Haut - ein packender historischer Roman

Als der Himmel zerriss
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Emily Winslow und ihr Vater ziehen nach Irland, dorthin, wo sie einen Landsitz und Ländereien geerbt haben. Doch die irischen Pächter wehren sich gegen die anglikanischen Besitzer und da Charles Winslow ...

Emily Winslow und ihr Vater ziehen nach Irland, dorthin, wo sie einen Landsitz und Ländereien geerbt haben. Doch die irischen Pächter wehren sich gegen die anglikanischen Besitzer und da Charles Winslow sein Gut nicht selber verwalten kann, stellt der Roland Tuppence als Verwalter ein. Ein Mann, der durchgreifen kann.

Emily, aufgewachsen in London, kam schon dort mit der Oberflächlichkeit ihrer Mitmenschen in den höheren Kreisen nicht klar und hier im - für sie - einsamen Irland, versucht sie die Pächter und ihre Familien kennnen zu lernen und zu verstehen, doch außer von Brendan O`Neill, stößt sie auch auf viel Ablehnung und teilweise auch Hass. Sie lernt aber auch die Nöte der Bewohner kennen, die in einfachen Hütten leben und sogar Familien, die alles verloren haben und in Erdlöchern hausen müssen.

Es sind jedoch nicht nur die Standesunterschiede und der Wohlstand der sie trennt, sondern auch ihre Religion. Hier trifft die Anglikanerin auf Katholiken und Methodisten.


Für mich war es das erste Buch von Stephanie Rapp. Die Autorin hat bereits mit "Die Gehilfin des Buchdruckers" und "Ungeschmickt in London" Romane geschrieben.
Beim vorliegenden Roman hat mich von Anfang an die Zeit und das Land Irland interessiert. Meine Erwartungen an das Buch wurden weit übertroffen. Nicht nur, dass die Autorin mich hat vollends eintauchen lassen in diese schwere und schwierige Zeit, nein, sie hat die historischen Fakten mit vielen Details, ohne zu überladen, geschmückt, hat nicht nur ein Roman mit viel Herz, sondern vor allem einen authentischen Roman mit vielen Höhen und Tiefen für die Protagonisten geschrieben.

Dabei wurden nicht nur die Standesunterschiede der verschiedenen Protagonisten thematisiert, sondern vor allem ihre unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Alles sind Christen, doch die Differenzen und Probleme in der damaligen Zeit waren unter Anglikanern und Katholiken in Irland für lange Zeit unüberwindlich. HInzu kam die Herrschaft der Oberschicht aus England und die Armut der einheimischen Bevölkerung.

Die Protagonisten, sei es die Hauptperson Emily, oder die weiteren Akteure des Romans, sind von Stephanie Rapp so lebendig beschrieben worden, die vielen sehr spannenden Stellen im Roman haben mich atemlos weiterlesen lassen, genauso wie die vielen Fragen, die man sich beim Lesen gestellt hat und die sich erst nach und nach auflösen, so dass die Spannung die ganze Zeit sehr hoch ist. Es geht aber auch um den christlichen Glauben, um Vergebung und natürlich auch um die große Liebe.

Am Ende ist noch ein sehr interessanter und ausführlicher Anhang, in dem die Autorin noch ihre Recherchen und die historischen Fakten, die sie mit eingebaut hat, erklärt.


Fazit:
Ein faszinierender, lebendiger, spannender und sehr interessanter Roman über die Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland. Hier treffen Welten aufeinander: Englische Oberschicht und irische Landbevölkerung. Anglikaner auf Katholiken. Reich und arm.
Voller Gefühle, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für den Leser !
Klare Leseempfehlung - für mich ein Lesehighlight dieses Jahres!

Veröffentlicht am 29.10.2016

tierisch gute Kurzgeschichten

Konrad und das Nadelöhr
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Das Buch besteht aus vielen ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten, die aber immer Tiere als Hauptpersonen haben. Da gibt es nicht nur das Kamel Konrad, sondern auch Mäuse, Spatzen, Löwen und andere Tiere, ...

Das Buch besteht aus vielen ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten, die aber immer Tiere als Hauptpersonen haben. Da gibt es nicht nur das Kamel Konrad, sondern auch Mäuse, Spatzen, Löwen und andere Tiere, die hier die Protagonisten sind. Die Geschichten eignen sich zum Vorlesen oder selber lesen, sie sind immer mit dem richtigen Ton geschrieben, mal zum schmunzeln, mal ernsthafter und am Ende gibt es immer die passende Bibelstelle, die hier kindgerecht erzählt wird und die Geschichte nochmal kurz auf den Punkt bringt.
Alle Episoden haben eine Problemstellung, die kindgerecht gelöst werden. Die (sprechenden) Tiere sind geeignete Hauptfiguren und zu jeder Geschichte gibt es auch immer noch eine sw-Zeichnung.

Ich habe das Buch mit meinem 8jährigen Sohn gelesen, der oftmals laut gelacht hat. Wir hatten viel Spaß mit dem Geschichten. Auch die ernsteren Geschichten haben uns gefallen. Der Schreibstil ist kindgerecht ohne die Kinder zu unterfordern, die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit ist klasse.

Hoffentlich gibt es aus der Feder des Autors bald einen zweiten Band, es würde uns sehr freuen.