Packende Liebesgeschichte
Blaue NächteDeutschland in den Sechzigern: Emil und Lotte kennen sich seit Kindestagen und sind ineinander verliebt. Doch plötzlich zieht Lottes Familie fort und beide verlieren sich aus den Augen bis sie sich Jahre ...
Deutschland in den Sechzigern: Emil und Lotte kennen sich seit Kindestagen und sind ineinander verliebt. Doch plötzlich zieht Lottes Familie fort und beide verlieren sich aus den Augen bis sie sich Jahre später zufällig in einem Tanzlokal, dem "Blue Nights", wiedertreffen. Sollten sie jemals wieder getrennt werden versprachen sie sich hier wieder zu treffen. Hier, im "Blue Nights" mit den azurblauen Nächten. Fünfzig Jahre später hilft die junge Milena im "Blue Nights"aus und weist eines Abends einen alten Mann ab, der verzweifelt Einlass begehrt. Ein paar Tage später erfährt sie den Grund der Bitte des Alten Mannes. Dabei erfährt sie von einer bewegenden Liebesgeschichte ...
Die Handlung wird aus der Sicht Emils geschildert, der seine eigene Geschichte in den Sechzigern schilderte, sowie aus der Sicht von Milena in der Gegenwart. Dadurch schaffte die Autorin künstlerisch eine nostalgische und schwermütige - mit einem Hauch der Swinging Sixties - Stimmung. Besonders herausragend erschienen mir Emils Nachrichten an Lotte und Milenas eigene Rückblicke auf ihre letzten zehn Jahre. Ihre gemeinsamen Momente mit ihrem Großvater, die Augenblicke im Garten und ihre ganz eigene Liebesgeschichte. Je mehr Milena darüber nachdachte und in die Vergangenheit von Lotte, Emil und dem "Blue Nights" eintauchte, desto mehr schien zu erwachen, selbstbewusster zu werden und an Ausstrahlung zu gewinnen. Sie überdenkt ihren verlorenen und etwas weldfremden Lebenstil und scheint selbst ihrem eigenen Liebesglück näher zu kommen. Die Autorin Rebekka Knoll beschreibt dies mit einem einzigartigen Feingefühl - das ist ganz große Klasse und absolut Bühnenreif.
Die Figuren erschienen mir typisch für die Verhältnisse und Lebensweise der sechziger Jahre. Besonders in Herz geschlossen habe ich Emil, da er selbst nach fünfzig Jahren nie aufgehört hat nach seiner großen Liebe zu suchen und Milena. Sie macht meiner Meinung nach eine großartige Entwicklung in Bezug auf ihren Charakter durch und das hat mir sehr gut gefallen.
Der Ausgang der Geschichte erschien mir gut und glaubhaft umgesetzt. Vieles bleibt jedoch der Fantasie des Lesers überlassen, da das Ende etwas offen bleibt. Insgesamt bleibt die Handlung bis zur letzten Seite spannend und ohne Hinweis auf ein glückliches Ende.