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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2019

Vergiftete Lebensmittel

Señor Gonzalez und der Garten des Lebens
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„Señor Gonzalez und der Garten des Lebens“ verrät schon ein wenig worum es geht. Autor Claus Mikosch nimmt uns auf eine besondere Reise mit....glaubt er zumindest. Ich muss gestehen, das ich mit Protagonist ...

„Señor Gonzalez und der Garten des Lebens“ verrät schon ein wenig worum es geht. Autor Claus Mikosch nimmt uns auf eine besondere Reise mit....glaubt er zumindest. Ich muss gestehen, das ich mit Protagonist Niklas und eben Señor Gonzalez so meine Schwierigkeiten hatte. Mikosch Schreibstil ist sehr leicht und beschwingt aber die Konversation zwischen den beiden Herren zieht sich wie Kaugummi, ohne dabei eine große nennenswerte Erkenntnis an den Tag zu legen. Es gibt zudem auch einige Verallgemeinerungen, vermeintlich typische Erkenntnisse zur Landwirtschaft die hier und da wirklich haarsträubend sind und somit das Lesen für mich wirklich erschwert haben. Die beiden Herren besprechen das Thema Düngen und ich hatte meine liebe Not das Buch nicht gleich wieder zuzuklappen. Ich wohne selbst auf dem Land und kenne enorm viele Bauern...Mikosch beschreibt hier Themen die so in der Form nicht mehr aktuell sind. Die Menschen achten immer mehr auf gesunde und ungespritze Lebensmittel aus ökologischem Anbau oder Fleisch aus einer artgerechten Haltung. Und das sich in der Düngeverordnung etwas tut, merkt man sehr wohl wenn man ein wenig politisch interessiert ist. Ständig geht es in dem Buch um vergiftete Lebensmittel....das war mir einfach zu viel, zu langatmig und eben ohne nennenswerte Erkenntnis.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Caro auf Juist

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
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Caro hat von einer Patienten eine letzte Aufgabe bekommen: sie soll eine Kette wieder zurück auf die Insel Juist bringen. Dieses Versprechen, wird trotz der Trauer um die Patientin umgesetzt. Elfriedes ...

Caro hat von einer Patienten eine letzte Aufgabe bekommen: sie soll eine Kette wieder zurück auf die Insel Juist bringen. Dieses Versprechen, wird trotz der Trauer um die Patientin umgesetzt. Elfriedes Tot war nicht einfach für Caro...und dann diese besondere Kette! Silvester soll es soweit sein und Caro fährt nach Juist um den letzten Willen ihrer Patientin zu erfüllen. Alles scheint perfekt aber es kommt immer anders als gedacht!

Ein neuer Roman von Anne Barns! Mit „Bratapfel am Meer“ hat Barns eine neue Geschichte rund um die Insel Juist geschrieben. Caro ist eine liebenswerte junge Frau die einem als Leser gleich ins Herz schlägt. Sie scheint einen tollen Charakter zu haben und das genießt man beim lesen in vollen Zügen. Caro darf Gefühle zeigen und das mag ich immer sehr. Ein Blick in das Seelenleben der Protagonisten ist immer ein Zeichen das der Autor mehr hinter der Figur sieht. Bis zur Hälfte ist diese Geschichte um die mysteriöse Kette Anne Barns wirklich gut gelungen aber ab der Halbzeit nimmt alles stark ab und im letzten Drittel des Buches ist die Schussfahrt nicht mehr aufzuhalten. Das Ende kommt mehr als abrupt und ja, leider auch sehr unglaubwürdig herüber. Die Kette um die es eigentlich geht, verliert immer mehr an Bedeutung, andere Darsteller rücken langsam in den Vordergrund und werden strak beleuchtet. Das Ende hat in meinen Augen, die ganze Geschichte komplett verhunzt. Hier steckt so viel Potential drin! Auch die bildhaften Beschreibungen der Insel werden irgendwann einfach zu plüschig, zu rosa und zu schön erläutert. Man glaubt die Geschichte ab einem gewissen Punkt nichts mehr, denn es wirkt völlig realitätsfern. Es ist nunmal nicht immer alles lieb, nett und putzig im Leben....gerade Anne Barns weiß es doch eigentlich besser.

Dieses Buch erhält von mir leider keine Leseempfehlung...

Veröffentlicht am 15.09.2019

Patchwork im Leben

Die Seidentöchter
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Camillas Ziehmutter Marianne erkrankt schwer und genau deshalb will sie auch wieder für sie da sein und geht wieder zurück nach Mailand. Dieser Neustart entwickelt sich anders als gedacht und Camilla fühlt ...

Camillas Ziehmutter Marianne erkrankt schwer und genau deshalb will sie auch wieder für sie da sein und geht wieder zurück nach Mailand. Dieser Neustart entwickelt sich anders als gedacht und Camilla fühlt sich mit dieser neuen Situation sehr wohl. Sie entdeckt kostbare Kleider ihrer Ziehmutter die eine besondere Geschichte in sich tragen. Und genau diesem Geheimnis will Camilla auf den Grund gehen.

Cristina Caboni hat den Roman „Die Seidentöchter“ verfasst. Camilla und auch Caterina sind sehr liebenswerte Charaktere aber dennoch wirken sie manchmal hier und da etwas plump. Der Zeitenwechsel zwischen dem Jetzt, in dem Camilla lebt, und der Vergangenheit, in der Caterina lebte, werden teilweise so verworren erzählt, das der Wechsel mich oft verwirrt hat. Wenn man dann wusste in welcher Zeit man steckt, war die Geschichte um Caterina um Welten besser und interessanter! Allein ihre Geschichte hätte Potential für ein eigenes Buch! Das nächste was mich wirklich gestört hat war die Gefühllosigkeit die in dem ganzen Roman hinweg herrscht. Hier und da taucht mal etwas auf, aber an sich wirkt alles recht kühl und stumpf. Leider dürfen wir nicht in Camillas Seele blicken und bei Caterina wird sie immer nur oberflächlich behandelt. Auch die kleinen Storys rundherum um andere Akteuere wie beispielsweise Sandra, Camillas letzte Chefin, sind einfach zu viel und grenzen schon fasst an einen Lückenfüller. Des weiteren überfordern sie die Geschichte und gerade am Anfang weiß man nicht recht um wem es jetzt geht. Geht es um Lucy, Camilla, Sandra....? Der Fokus wird erst ab gut der Hälfte klar und deutlich aber im Großen und Ganzen fesselte mich diese Geschichte nicht wirklich. Hier steckt so viel Potential drin, was komplett verschenkt wurde. Wirklich schade. Ebenso der Schreibstil ist an einigen Stellen recht flach, zwar flüssig, aber nicht fesselnd.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Toni und ihre Gärten

Die Gärten von Monte Spina
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Klappentext:
„Der großangelegte und hochemotionale Debüt-Roman von Henrike Scriverius, einer Autorin, die das Zeug hat, die deutsche Kate Morton zu werden!
Monte Spina - eine einsame Insel vor Lanzarote, ...

Klappentext:
„Der großangelegte und hochemotionale Debüt-Roman von Henrike Scriverius, einer Autorin, die das Zeug hat, die deutsche Kate Morton zu werden!
Monte Spina - eine einsame Insel vor Lanzarote, sucht einen neuen Gärtner, was nicht ganz einfach ist, denn außer Stille und Einsamkeit hat die kleine Privatinsel wenig zu bieten. Doch das kommt der dreißigjährigen Gärtnerin Toni gerade recht, denn ihr Mann ist gerade bei einem Autounfall gestorben und der Sinn ihres Lebens und alle ihre Liebe mit ihm.
Weit draußen im Atlantik trifft sie auf eine karstige Landschaft und auf Menschen, die sie nicht gerade herzlich empfangen. Aber Sonne und harte Arbeit wecken neben ihren Lebensgeistern vor allem eins: ihre Neugier. Denn auf der schweigsamen Insel Monte Spina am Ende der Welt gibt es eine ganze Reihe von Merkwürdigkeiten und Geheimnissen:
Warum blieben Tonis Vorgänger immer nur wenige Wochen? Wieso ist das oberste Stockwerk des Haupthauses tabu für sie? Und was steckt hinter dem abwesenden Besitzer der Insel, dem geheimnisvollen Bror, von dem alle nur im Flüsterton sprechen?“

Allein das Cover von „Die Gärten von Monte Spina“ ist doch schon ein Hingucker ABER das war es dann auch schon.....vorab, ich habe weitaus mehr von der Geschichte erhofft, wurde aber leider ein enttäuscht.
Toni wird auf den ersten Seiten vorgestellt. Ihr Sprachstil ist einfach, teilweise fasst ein wenig plump. Ihre Geschichte um Leon klingt furchtbar traurig aber auch ein wenig kitschig. Was mich gerade am Anfang der Geschichte genervt hat, ist die ständige innere Stimme von Leon bei Toni. Er meldet sich imaginär immer zu Wort wo Toni nicht weiter kommt. Leider hat sie überhaupt keinen festen Charakter und weiß nicht was sie will. Ebenfalls gestört hat mich ihre Art sich für alles erklären/rechtfertigen zu müssen. Meine Güte...das ging durch das ganze Buch weg so. Ab der Hälfte wird dann endlich Leon‘s Stimme weniger und wir Leser haben Toni endlich mal für uns. Aber die Insel? Die Gärten? Auch davon haben wir leider recht wenig. Sie werden zwar beschrieben aber nicht so wie das Cover/der Titel es ankündigt bzw. wie man es vermuten könnte. Diese Art der Erzählung bleibt leider sehr langweilig und bildlos. Ich habe mich nicht auf die Kanaren hinträumen können....ein nächster Kritikpunkt ist der Besitzer der Insel. Er ist einfach nur furchtbar und scheint überhaupt keinen Anstand oder ähnliches zu besitzen...Natürlich kann man solche Charaktere einbauen aber als Lückenfüller muss man sie nicht haben.
Ohne zu viel zu spoilern: es war überhaupt nicht mein Buch, nicht meine Protagonisten. Das habe ich wirklich sehr selten aber ich habe dann das letzte Drittel des Buches nur noch quer gelesen. Die Geschichte fesselt überhaupt nicht, bringt keine Kanaren-Stimmung auf, wir dürfen nicht detailliert in Tonis Seelenleben blicken und deshalb bleibt sie für mich unnahbar und kalt. Und die Gärten haben mich auch kein bisschen beeindruckt.
Die Geschichte hat so viel Potential und gerade die Protagonisten hätten es verdient das sie mehr leben dürften.
Schade, aber hierfür gibt es keine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Frida und ihr „Erbe“

Das Seehospital
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Wir befinden uns auf der Insel Amrum im Jahr 1920. Fridas Großvater ist verschieden und sie muss wieder auf die Insel um ihn die letzte Ehre zu erweisen. Er fand nicht immer alles gut was Frida so trieb, ...

Wir befinden uns auf der Insel Amrum im Jahr 1920. Fridas Großvater ist verschieden und sie muss wieder auf die Insel um ihn die letzte Ehre zu erweisen. Er fand nicht immer alles gut was Frida so trieb, beispielsweise ihr Medizinstudium fand er völlig absurd und unterstützte es in keinster Weise. Doch nach seinem Tod steht das kleine Hospital was er geschaffen hat, vor dem Aus. Frida möchte es gern erhalten aber es gibt genug Unwägbarkeiten die dagegen spielen. Ihr Kampf der Einsamkeit beginnt...

Helga Glaesener entführt uns mit ihrem Roman „Das Seehospital“ auf eine der schönsten Inseln der Nordsee. Mit ihrer Protagonistin Frida hat sie einen starken und mutigen Charakter geschaffen. Als Leser bewundert man sie und ist erstaunt mit welchem Mut sie die Dinge angeht. Glaesener lässt Frida sehr emotional erscheinen. Ihre Sorge um die kleinen Patienten ist schon sehr groß. Man nimmt ihr diese Emotionen aber auch ab!
Ab der zweiten Hälfte des Buches lesen wir nur immer weniger vom „Seehospital“. Es gerät völlig ins Hintertreffen. Dafür rücken andere Personen und Geschichten in den Vordergrund. Leider zu extrem und zu wirr. Gerade die große Familienstreitigkeit wirkt schon sehr übertrieben und zum Teil auch sehr unglaubwürdig. Es ist einfach zu viel im zweiten Teil - zu viel Streit, zu viele Personen, zu viele Katastrophen, gerade die um Fridas Schwestern wirken mehr als Lückenfüller...Nur leider wird dabei das Seehospital, so ja nun auch der Titel, komplett vergessen.
Helga Glaesener beschreibt sehr bildhaft und ihr Schreibstil ist recht rund, dennoch merkt man eben schnell das sie sich irgendwie verzettelt. Ihre Beschreibungen der einzelnen Personen ist schön zu lesen. Man kann sich, zum Teil, sehr gut in die Personen hineinversetzen. Nur ist der Rest der Geschichte eben oft viel zu viel des Guten...
Schade irgendwie, ich hätte eine andere Geschichte erwartet.