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Veröffentlicht am 12.11.2019

Zauberhaftes Weihnachtsbuch in urbanem Setting

Der Weihnachtspulli
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“Der Weihnachtspulli” von Cecilia Heikkilä aus dem Dragonfly-Verlag, dem neuen tollen Kinderbuch-Imprint von HarperCollins, hat mich sofort magisch angezogen. Hier stimmen Titel und Inhalt insofern perfekt ...

“Der Weihnachtspulli” von Cecilia Heikkilä aus dem Dragonfly-Verlag, dem neuen tollen Kinderbuch-Imprint von HarperCollins, hat mich sofort magisch angezogen. Hier stimmen Titel und Inhalt insofern perfekt überein, als dass beide ein Gefühl der Wärme erzeugen: sowohl der Pulli, als auch die herzallerliebste Bildergeschichte an sich.

Wie es so oft bei Bilderbüchern für die Kleinen der Fall ist, greift die Autorin auch hier auf Tiere zurück, um ihre Geschichte anschaulich zu machen. Dies ist insofern gut, als sich Kinder meist universeller mit den tierischen Helden identifizieren können als mit Kinderfiguren, die durch ein bestimmtes Aussehen oder Geschlecht oft nur einen Teil des Zielpublikums ansprechen.

In “Der Weihnachtspulli” ist der tierische Protagonist ein Kater namens “Munkel”, der in seinem Quartier in der winterlich-verschneiten Stadt schrecklich friert. Zum Glück hat er seinen warmen roten Pulli, der ihn zuverlässig wärmt. Außerdem hilft Bewegung gegen Kälte und so macht sich Munkel auf den Weg zu einem Stadtspaziergang. Im Weihnachtstrubel sind die dargestellten Tiere den Menschen sehr ähnlich: Sie sind geschäftig, aber ihnen ist auch feierlich zumute. Wenn Munkel an der Buchhandlung oder der duftenden Bäckerei vorbeikommt, wird in Kombination mit den Illustrationen eine ganz besonders festliche Atmosphäre erzeugt. Gegen Ende des Spaziergangs ist aber alle weihnachtliche Stimmung dahin, denn eine Laufmasche hat dafür gesorgt, dass Munkel nur noch Fäden übrig hat - und keinen Pulli mehr! Munkel folgt dem Faden, der plötzlich in Bewegung gerät, durch die weihnachtliche Stadt. Der Faden führt ihn schließlich in die Buchhandlung von Herrn Dachs, der vor einem offenen Kamin aus Munkels Pulli etwas Neues strickt. Er lädt Munkel dazu ein, bei ihm zu bleiben. Frieren wird Munkel in Zukunft nicht mehr müssen.

Dieses Buch ist wirklich ein Schmuckstück. Die Illustrationen sind zeitlos schön und so “Hygge”, dass man eigentlich auch sofort in diese Stadt ziehen und mit Herrn Dachs eine Tasse Tee in seiner Buchhandlung trinken möchte. Die Botschaft ist meines Erachtens die, dass sich schlechte Dinge - wie der Verlust einer geliebten Sache - zum Guten wenden können. Ohne seine Laufmasche hätte der Kater nie die Buchhandlung betreten, an der er vorher vorbeigelaufen ist und die ihm jetzt sogar ein neues Zuhause bietet.

Sehr schön finde ich auch, dass dieses Kinderbuch mal eine andere kindliche Lebenswelt abbildet, nämlich die Stadt. Meist spielen Bilderbücher, in denen ausschließlich Tiere vorkommen, entweder auf dem Bauernhof bzw. ländlicher Umgebung oder im Wald bzw. der freien Natur. Hier ist es mal ein urbanes Setting und dadurch erfrischend anders. Romantische Häuschen und weihnachtlich beleuchtete Straßenzüge bilden die Kulisse für den Verlust des Pullis.

Alles in allem sei dieses Kinderbuch jedem wärmstens ans Herz gelegt, natürlich vor allem denen, die ihren Kindern daraus vorlesen möchten. Ein Buch, das sich auch perfekt als kleines Weihnachtsgeschenk oder Mitbringsel eignet.

Veröffentlicht am 08.11.2019

“The Hug” - Jeder findet sein Gegenstück

Umarmst du mich mal?
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Der Insel-Verlag hat eine kleine feine Auswahl an sehr hochwertigen Kinder- und Bilderbüchern in seinem Programm. Für die ganz Kleinen (ab 3 Jahren) konnte ich bisher noch nicht ganz so viel ...

Der Insel-Verlag hat eine kleine feine Auswahl an sehr hochwertigen Kinder- und Bilderbüchern in seinem Programm. Für die ganz Kleinen (ab 3 Jahren) konnte ich bisher noch nicht ganz so viel entdecken. Jetzt hat der Verlag allerdings ein Buch für diese Altersgruppe herausgebracht und es könnte bezaubernder nicht sein.

“Umarmst du mich mal?” ist das Gemeinschaftsprojekt des irischen Autors Eoin McLaughlin und der renommierten britischen Illustratorin Polly Dunbar. Hier liegt also eine Übersetzung vor. Das Besondere an dem Titel ist: es ist ein Wendebuch, es kann also umgedreht und von der anderen Seite erneut gelesen werden. Dies macht auch inhaltlich Sinn, denn es geht im Buch um zwei, die sich umarmen wollen - nur leider erstmal kein Gegenstück finden können.

Auf der einen Seite der Igel. Stachelig wie er ist, wollen weder der Fuchs, noch das Eichhörnchen, noch die Elster mit ihm kuscheln und gehen lieber weiter ihren “wichtigen” Tätigkeiten nach. Am anderen Ende des Buches möchte die Schildkröte gerne in den Arm genommen werden. Mit ihrem harten Panzer aber wollen weder der Dachs, noch der Hase, noch der Frosch nähere Bekanntschaft machen. Die weise Eule erklärt schließlich beiden “Nähesuchenden” woran es liegt und verspricht ihnen, dass “auf jeden Topf ein Deckel” passt. Wie von der Eule prophezeit: in der Mitte finden sich Igel und Schildkröte und es passiert endlich das, was sie sich so sehr wünschen: eine Umarmung!

Die Botschaft hinter dem Buch, die hier mit den gern in der Kinderliteratur genutzten Wald- bzw. Wildtieren vermittelt wird, ist klar und einfach: für jeden gibt es das passende Gegenstück! Auch wenn nicht jeder bereit ist, seine Aufgaben für eine Umarmung zu unterbrechen, irgendjemand wird es sein. Der Text ist eingängig und knapp, gelegentlich werden auch nur Lautmalereien verwendet, die der vorlesende Erwachsene entsprechend rüberbringen muss. Ich denke das Buch ist tatsächlich für Kinder von 2 bis 4 Jahren am besten geeignet.

Die Illustrationen sind kindgerecht, das Buch nicht überfrachtet. Die Hintergründe sind weitgehend leer gehalten, nur in der Mitte, wenn Schildkröte und Igel sich finden, illustriert ein Rosenblätter- und Sternenregen das freudige Ereignis. Das Buch hat keine dicken Pappseiten, ist aber aus einem stabilen starken Papier gefertigt, so dass auch die Kleinen getrost etwas fester zugreifen können. Im typisch quadratischen “Geschenkbuchformat” gehalten ist dieses Buch sicher ein tolles Mitbringsel für Familien mit kleinen Kindern.

“Umarmst du mich mal?” kam bei meiner 3 ½-jährigen Tochter sehr gut an. Sie fand es prima, dass es “zwei Geschichten” sind und wollte das Buch gleich mehrmals hintereinander lesen und hat beim Vorlesen auch laut gelacht. Ein voller Erfolg also!

Veröffentlicht am 04.11.2019

Historischer Mystery/Suspense-Roman mit Tiefgang

Das Geheimnis von Shadowbrook
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"Es ist der Geist, der sich den Körper baut" hat der von vielen Krankheiten geplagte Friedrich Schiller seinem Wallenstein in den Mund gelegt. Man könnte sagen, dieser Spruch hätte auch von ...


"Es ist der Geist, der sich den Körper baut" hat der von vielen Krankheiten geplagte Friedrich Schiller seinem Wallenstein in den Mund gelegt. Man könnte sagen, dieser Spruch hätte auch von Clara Waterfield, der 20-jährigen Ich-Erzählerin des Romans "Das Geheimnis von Shadowbrook" stammen können. Trotz ihrer Glasknochenkrankheit macht sie sich auf eine Reise ins Ungewisse. Die Protagonistin bleibt psychisch stark, als sie sich mit der Sterblichkeit - auch ihrer eigenen - konfrontiert sieht und konzentriert sich mit einem klaren Geist auf die Wärme, die so nur das Leben mit sich bringt. Nicht umsonst und ganz und gar symbolisch findet ihr Aufenthalt während der heißesten Tage des Jahres des sonst meist milden und nicht zu Extremwetterlagen neigenden englischen Klimas statt. Es ist die Zeit kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als sie durch die botanischen Gärten in London den Auftrag eines gewissen Mr. Fox erhält, das Gewächshaus auf seinem Landsitz in den Cotswolds - Shadowbrook - üppig und exotisch auszustatten. Doch als sie auf Shadowbrook ankommt, wo plötzlich all ihre Sinne angesprochen werden, wird ihre Vernunft auf die Probe gestellt.

Der Vergleich zu Charlotte Brontë und ihrer “Jane Eyre” drängt sich natürlich förmlich auf. Auch Clara kommt in ein mysteriöses Herrenhaus, bei dem sich schnell zeigt, dass irgendetwas mit diesem Ort nicht stimmt, er ein Geheimnis in sich trägt. Obwohl die Anleihen zu literarischen Vorbildern da sind - auch an Daphne du Mauriers “Rebecca” mag man sich v.a. durch die Figur der Haushälterin erinnert fühlen - ist “Das Geheimnis von Shadowbrook” kein billiger Abklatsch. Clara ist trotz der Vorliebe zu Büchern keine Jane Eyre und der vermeintliche Geist keine (Vorsicht “Jane Eyre”-Spoiler) “mad woman in the attic”.

Clara Waterfield ist ein Instrument der Aufklärung, eine Verfechterin der Wissenschaft und Advokatin des gesunden Menschenverstands. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen, diese junge Frau, die gegen veraltete Moralvorstellungen, verkrustete Normen und platten Aberglauben aufsteht - und das obwohl sie "kaputte" Knochen hat und am Stock geht. Eine sympathischere Antiheldin ist mir selten begegnet. Im Laufe der Handlung wird sie eine Entwicklung durchmachen - und doch sie selbst bleiben. Auch die anderen Charaktere sind lebensecht beschrieben und wirken auf eine seltsame Weise real.

Susan Fletcher ist eine hervorragende Autorin, die es schafft, eine unvergleichliche Atmosphäre zu erschaffen. Man kann Shadowbrook förmlich spüren, so wie es Clara immer mehr in ihren Bann zieht. Die Unwirklichkeit dieses heißen Sommers, der unterschiedliche Einfall des Lichts, die Üppigkeit der Vegetation - ein Buch wie ein Trompe-l’œil-Gemälde (diese Maltechnik wird übrigens auch im Buch erwähnt). Hier wird durch Sprache Dreidimensionalität erzeugt, der Leser wird förmlich hineingezogen ins Geschehen.

"Das Geheimnis von Shadowbrook" ist ohne Zweifel auch ein feministischer Roman. Er ist durchtränkt von modernen Vorstellungen der Unterdrückung der Frau. Clara lebt den Feminismus, den ihre Mutter ebenfalls gelebt hat, nur auf andere Weise. Für sie ist es bereits selbstverständlich, dass Frauen Männern ebenbürtig sind, für die anderen, vor allem die Älteren, aber leider noch nicht. Claras Mutter wurde für ihre selbstbestimmten Entscheidungen aus ihrer Heimat vertrieben und kämpfte in der Frauenbewegung als Suffragette für ihre Rechte. Das Geheimnis, das Shadowbrook in sich trägt, ist auch das einer Frau, die in einer unemanzipierten Welt leben und sich behaupten musste.

"Shadowbrook" ist damit auch eine Parabel über den Wunsch nach weiblicher Selbstbestimmung in einer von Männern dominierten Welt. Sich selbst "zu gehören", Bildung selbstverständlich zu erlangen, alleine zu reisen, Männer ohne feste Absichten zu "treffen" und wählen zu dürfen, sind Errungenschaften, die die Frauen der damaligen Zeit noch nicht für sich beanspruchen konnten - es war erst der Anfang von einer Entwicklung, die bis weit ins 20. Jahrhundert reichen sollte.

Shadowbrook ist ebenfalls die Metapher für den Aberglauben, der das Licht der Vernunft zu verwischen sucht. Was ist real und was ein Hirngespinst? Diese Frage wird im Laufe der Handlung beantwortet werden. Die Frage nach der Existenz der Seele, die im Buch auch oft gestellt wird, bleibt trotzdem ein Mysterium, das jeder für sich selbst ergründen muss. Und das ist auch gut so.

Selten hat mich in letzter Zeit ein historischer Roman so fesseln und begeistern können. Er hat einfach alles, was man sich von einem vollkommenen Buch wünscht: eine einzigartige Protagonistin und Ich-Erzählerin; Tiefgang; es ist sinnlich und gleichzeitig intellektuell; Dreidimensionalität; eine spannende Story mit überraschender Auflösung; vielschichtige Charaktere; eine unterschwellige, fast nicht vorhandene Liebesgeschichte; ein traumhaftes geheimnisvolles Setting - das alles erzählt in einer wunderbar bildhaften, aber niemals überladenen Prosa.

Ich bin begeistert und dankbar, dass ich dieses Buch lesen durfte! Chapeau, Susan Fletcher (die in Stratford-upon-Avon wohnt, dem Geburtsort Shakespeares - wie passend)!

Veröffentlicht am 26.10.2019

Der "Neuschwanstein-Tragödie" zweiter Teil

Ohne Herz
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“Ohne Herz” ist der zweite, von mir lang ersehnte Teil der historischen Neuschwanstein-Thriller-Trilogie des Autors Markus Richter, der selbst 20 Jahre auf Schloss Neuschwanstein arbeitete und einige Zeit ...

“Ohne Herz” ist der zweite, von mir lang ersehnte Teil der historischen Neuschwanstein-Thriller-Trilogie des Autors Markus Richter, der selbst 20 Jahre auf Schloss Neuschwanstein arbeitete und einige Zeit sogar als Kastellan dort wohnte. Er weiß also worüber er schreibt. Das erste Buch “Ins Herz” (erschienen 2017) habe ich ganz begeistert gelesen, allerdings damals nicht rezensiert.

Markus Richter ist ein Autor, der eigentlich auf den Bestsellerlisten stehen sollte. Warum? Weil seine Bücher es schaffen den Spagat zwischen anspruchsvollem Historienroman und spannendem Thriller mühelos auszuagieren. Dabei wird eine Atmosphäre und Sprachgewalt erzeugt, die ihresgleichen sucht.

10 Jahre nach der Handlung des ersten Teils "Ins Herz", der 1875 auf der Baustelle Neuschwanstein spielte, setzt die Geschichte von "Ohne Herz" ein. Im August 1885 also, ein knappes Jahr vor dem Tod Ludwigs II. Wieder ist der Ort der Handlung am Anfang die "Neue Burg", die von Einheimischen und Hofbediensteten jetzt zunehmend "Neuschwanstein" genannt wird. Außerdem gibt es kurze Abstecher nach Schloss Hohenschwangau nebenan und diesmal auch nach Linderhof, das besondere Kleinod des Monarchen mit der im 19. Jahrhundert schon hoch technisierten "Venusgrotte". Doch damit nicht genug. Als besonderes “Schmankerl” hätte ich fast gesagt, begleiten wir den König - und auch unsere "Helden" - ins Gebirge, auf eine sehr, sehr gefährliche Bergwanderung. Immerhin besaß Ludwig II. 12 Bergresidenzen, von denen einige in “Ohne Herz” eine wichtige Rolle als Schauplatz der weiteren Handlung spielen.

Die Szenen, in denen Ludwig II. höchstpersönlich auftritt, sind besonders eindringlich. Man merkt dem Autor seine jahrelange intensive Beschäftigung mit dem bayerischen "Märchenkönig", der berühmt ist wie kaum ein anderer, mit jedem Wort an, das er ihm in den Mund legt und auch immer, wenn der Erzähler über ihn berichtet oder andere Figuren über ihn reden lässt. Markus Richter zeichnet ein realistisch-humanes Bild Ludwigs ohne dabei jemals in Verklärung oder gar deren Gegenteil abzudriften. Besonders lebendig beschrieben sind dabei die häufigen Meinungswechsel des sehr emotionalen Monarchen, der wohl so schnell verurteilt wie wieder verziehen hat.

Der Rest und Hauptteil der Story wird dann dem Titel “Ohne Herz” wie auch der Genrebezeichnung “Thriller” mehr als gerecht. Wieder ist ein historisch verbürgtes Detail bzw. ein Neuschwanstein-Mysterium oder eine Geschichtslücke Aufhänger für eine hoch spannende, ja diesmal sogar “explosive” Thrillerhandlung. Im Fokus stehen dabei wieder die Kammerzofe der Königsmutter Klara Grünspan, der nunmehr Kastellan der “Neuen Burg” Lorenz Baumgartner sowie der Soldat Heiland, der die letzten Jahre damit verbracht hatte den in Schloss Fürstenried “weggesperrten” Bruder des Königs, Otto, zu betreuen. Das Trio gerät abermals ins Zentrum einer anti-monarchistischen Verschwörung, die sich wieder in der sonst so idyllischen bayrischen Bergwelt abspielt - und jetzt im zweiten Band eben weitere Kreise zu anderen königlichen Residenzen zieht.

Besonders hervorheben möchte ich die hochwertige Gestaltung des Buches durch die edition tingeltangel. Das mit Klappenbroschur hergestellte Buch zeigt in der ersten Umschlagklappe farbige Abbildungen von Bauabschnitten des Schlosses. Markus Richter illustriert mit diesen historischen Dokumenten die Lücke, in die er seine Fiktion eingesponnen hat. In der hinteren Umschlagklappe findet sich zur Orientierung des Lesers ein Landkartenausschnitt mit einem Lageplan der Schauplätze und einigen historischen Fotos derselben.

Fazit: Obwohl mir persönlich der Plot von "Ins Herz" einen kleinen Tick besser gefallen hat, ist "Ohne Herz" ein absolut würdiger Nachfolger und ich freue mich riesig darüber, dass es eine Trilogie wird. Ich habe wieder wahnsinnig viel Neues über Ludwig II., seine Zeit und die historischen Umstände damals dazugelernt. Nebenbei wurde ich bestens unterhalten!

Jedem, der historische Thriller, die Königsschlösser und den “Kini” selber mag und interessant findet, möchte ich diese Reihe wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Bezauberndes Kinderbuch mit Öko-Botschaft

Der Maulwurf und die Sterne
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Bilderbücher für Kinder bestehen im Idealfall aus einer eingängigen und kindgerecht erzählten Geschichte und zum anderen aus Illustrationen, die für Kinderaugen angenehm und nicht zu überfrachtet sind. ...

Bilderbücher für Kinder bestehen im Idealfall aus einer eingängigen und kindgerecht erzählten Geschichte und zum anderen aus Illustrationen, die für Kinderaugen angenehm und nicht zu überfrachtet sind. Bei Britta Teckentrups Büchern kommt noch ein besonderer künstlerischer Anspruch hinzu, ohne dass dabei die "Kindgerechtheit" verloren ginge - im Gegenteil!
Die Bildkompositionen, die die Autorin und Illustratorin kreiert, sind von einer bestechenden Klarheit und Einfachheit. Dabei arbeitet sie mit kräftigen Farben und Kontrasten, die die Bücher für Kinder besonders schön und “ansehenswert” machen.

Auch ihr neuestes Kinderbuch "Der Maulwurf und die Sterne" ist ein typischer Teckentrup. Die Besonderheit dieses Buches ist, dass es vollständig nachts im Dunkeln spielt. Erhellt wird die dunkle Szenerie aber durch die Sterne, die im Buch eine Hauptrolle spielen.

Zur Handlung: Ein kleiner Maulwurf fühlt sich manchmal in seinem eigentlich behaglichen Zuhause einsam. Deshalb begrüßt er jeden Abend die Sterne. Als eine Sternschnuppe vorbeikommt, wünscht er sich, dass alle Sterne ihm allein gehören würden. Plötzlich ragen aus dem Boden Leitern zu den Sternen hoch und der Maulwurf klettert hinauf und nimmt sich die Sterne ab. Nun ist es in seinem Bau wunderbar hell. Als er dann aber eines Tages wieder mal aus seinem Bau herauslugt, merkt er, dass der Himmel ganz dunkel ist, weil ja alle Sterne in seinem Bau sind. Die Tiere des Waldes sind deswegen ganz traurig und auch der Maulwurf erkennt, dass sein Wunsch, alle Sterne zu besitzen, falsch war. Am Ende wird natürlich alles gut und die Sterne wieder dort, wo sie hingehören: am Himmel.

Dieses Buch hat eine klare Botschaft: “Die Wunder dieser Welt gehören uns allen”, wie es im Klappentext heißt. Fast schon philosophisch lässt sich diese “Moral” auch auf viele andere Bereiche der kindlichen Lebenswelt übertragen. Ein erstes Verständnis von Ökologie, Umweltbewusstsein und natürlich Teilen wird hier im übertragenen Sinne angeregt und gefördert: jeder muss dazu beitragen, dass die Natur erhalten bleibt und die Ressourcen schonen. Wenn man nur egoistisch auf sich und seine Bequemlichkeit schaut, sind die Gaben der Natur nicht mehr für alle verfügbar.

Meine Tochter ist 3 ½ und mit der Altersangabe “ab 3” ist dieses Buch perfekt eingeordnet. Kleinere Kinder erfreuen sich an den wunderschönen Bildern und je älter sie werden, desto mehr verstehen sie die Geschichte und ihre Botschaft.

Ein rundum gelungenes Bilderbuch für Kinder!