Land unter Besatzung
Tibetisches FeuerDer Chinese Shan war früher ein erfolgreicher Ermittler in Peking. Den korrupten Parteiführern kam er mit seinen Ermittlungen in die Quere und nun lebt er in Tibet. Sein Freund, der Mönch Lokesh, und er ...
Der Chinese Shan war früher ein erfolgreicher Ermittler in Peking. Den korrupten Parteiführern kam er mit seinen Ermittlungen in die Quere und nun lebt er in Tibet. Sein Freund, der Mönch Lokesh, und er werden verhaftet, aber nicht wie sie vermuten wegen Widerstand gegen die chinesische Besatzung, sondern man will ihn dazu bringen, dass er wieder ermittelt. Der tibetischen Bevölkerung geht es nicht gut unter ihren Besatzern und sie wollen die Welt auf ihr Problem aufmerksam machen. Daher gab es eine Reihe von Selbstverbrennungen. Das kann China natürlich nicht so stehen lassen, sie wollen der Welt weismachen, wie gut es den Tibetern unter ihrer Führung geht. Shan hat keine Wahl. Die Aufgabe ist gefährlich, denn sein Vorgänger wurde ermordet. Schon bald erkennt Shan, dass es sich bei einer Selbstverbrennung in Wirklichkeit um Mord handelt.
Dies ist ein weiteres Buch mit dem Ermittler Shan. Er ist eine interessante Persönlichkeit. Nun lebt er in Tibet, hat immer mehr von der tibetischen Lebensweise angenommen und tiefgehende Kenntnisse über Land und Leute. Trotzdem kann er seine Wurzeln nicht verleugnen. Er steht zu seinen Freunden und sieht die Probleme im Land, was dazu führt, dass auch er Widerstand leistet. Immer wieder merkt man ihm seinen Beruf an. Er will die Wahrheit ans Tageslicht bringen und nimmt dabei keine Rücksicht auf eigene Befindlichkeiten.
Ich lese sehr gerne Krimis, die in anderen Ländern spielen, weil man dadurch einen Einblick in fremde Kulturen gewinnen kann. Dem Autor ist es sehr gutgelungen, mir Tibet, seine Menschen und seine Mystik nahe zu bringen. Man muss dieses Buch konzentriert lesen und sich darauf einlassen, denn die Geschichte ist komplex und das Spirituelle der Tibeter uns sehr fremd. Dazu kommt, dass der Schreibstil ein wenig langatmig ist. Trotzdem hat mir diese Geschichte gut gefallen.
Ein Roman mit Krimianteilen, welcher uns Tibet wunderbar nahebringt.