Der Federmann geht um...
FedergrabKommissar Holger Munch hat es mit einem besonders grausamen Mord zu tun. In Oslo wird ein junges Mädchen aufgefunden, abgelegt im Heidekraut und umgeben von Federn. Der Teenager wurde in einem Jugendheim ...
Kommissar Holger Munch hat es mit einem besonders grausamen Mord zu tun. In Oslo wird ein junges Mädchen aufgefunden, abgelegt im Heidekraut und umgeben von Federn. Der Teenager wurde in einem Jugendheim vermisst , doch die Anzeige wurde zurück gezogen. Munch und seine Kollegin Mia Krüger bekommen ein Video in die Hände gespielt,das leider nur zu deutlich zeigt ,was das Mädchen vor seinem Tod erleiden musste. Der Täter ist in dem Video als Federmann verkleidet zu sehen und die Ermittler versuchen ihn zu stoppen bevor er ein weiteres Opfer in seine Gewalt bringt.
Nach "Engelskalt" ist dies das zweite Buch rund um die Ermittler Munch/Krüger. Da ich das erste Buch auch gelesen habe, waren mir die Figuren bekannt. Ich möchte jedoch betonen, dass Vorkenntnisse nicht unbedingt notwendig sind, um folgen zu können. Das Ermittelteam ist gross, die Protagonistenanzahl beträchtlich und die verschiedenen Erzählsprünge sind anspruchsvoll. Genaues und konzentriertes Lesen ist angesagt und definitiv kein Thriller, den man nebenher liest.
Das ist auch schlecht möglich...denn die Spannung treibt den Leser durch das Buch. Mit einigen kurzen Unterbrüchen, in denen meiner Meinung nach etwas viel Privates der Ermittler Raum bekommt, ist sie durchwegs hoch.
Kommissar Holger Munch überzeugt!...als Ermittler und als Mensch. Er ist hervorragend gezeichnet und hat auch einige Schwächen, die ihn "menschlich" machen. So ist er zum Beispiel extrem eifersüchtig auf den neuen Freund seiner Exfrau, kämpft mit Gewichtsproblemen und nimmt sich zu wenig Zeit für seine Tochter Miriam und seine Enkelin .
Nicht so glücklich war ich hingegen mit seiner Kollegin Mia Krüger. Durch den Verlust ihrer Zwillingsschwester selbstmordgefährdet ,hat sie immer wieder depressive Phasen, die schnell verschwinden können und wieder zu Tage kommen. Eine Depression habe ich ihr einfach nicht abgenommen, Suizidgefahr auch nicht.
Der Schreibstil ist mitreissend und lässt sich flüssig lesen. Meist habe ich einige Mühe mit den Namen in norwegischen Thrillern,da sie weniger geläufig sind. Doch hier hat der Autor es dem Leser zum Glück nicht zu schwierig gemacht !