Ich bin normalerweise eher ein Fan vom Lesen, als vom Hören. Trotzdem habe ich mich mal wieder an ein Audiobook gewagt und es nicht bereut! “Save me” möchte ich schon seit mehreren Monaten lesen. Nachdem mich das Cover begeistert habt, habe ich den Hype um die Serie mitbekommen und darauf spekuliert, dass dieser nicht umsonst entstanden ist. Und das traf in diesem Fall zum Glück zu.
Handlung
“Save me” ist der erste New Adult Roman der Maxton Hall Reihe. Das Maxton Hall College ist eine renommierte Privatschule in Großbritannien, die die Hauptcharakterin Ruby Bell als Stipendiatin besucht. Während die meisten ihrer Mitschüler ein Leben mit Geld und Macht gewohnt sind, kommt sie aus einer mittelständischen Familie, die sich nicht mal eben alles leisten kann. Nach einer für die Eltern unangenehmen Situation in der Schule versucht Ruby, die Welten soweit es geht zu trennen.
James Beaufort, ebenfalls Schüler des Maxton Hall, ist als Sohn eines Unternehmers Luxus gewohnt. Er scheint nur für die nächste Party zu leben und von Menschen wie Ruby keine Notiz zu nehmen – bis Ruby plötzlich etwas sieht, dass sie nicht hätte sehen sollen. Etwas, dass den Ruf seiner Schwester und damit der ganzen Familie in Gefahr bringt.
Meine Meinung
Wie kann man ein Buch bitte so enden lassen? Ich komme immer noch nicht drüber hinweg und dabei habe ich – wortwörtlich – eine Nacht drüber geschlafen. Ein Cliffhanger am Ende des Romans ist wirklich gemein! Ich habe tatsächlich nochmal auf mein Handy geschaut, ob es nicht doch noch ein weiteres Kapitel gibt, aber natürlich gab es das nicht. Liebe Mona Kasten, man kann Bücher nicht so enden lassen! Das macht man nicht! Wir sind doch hier nicht bei einer Folge von Game of Thrones. Ein Buch sollte in sich abgeschlossen sein. Punkt. Ich habe zum Glück schon das zweite Buch der Reihe hier liegen, aber wenn es das nicht gäbe, wäre ich echt sauer. Ich habe sogar kurz überlegt, ob ich das zweite Buch boykottiere, aber dafür bin ich einfach zu neugierig.
So, aber jetzt zu den anderen 90% des Buchs:
Die wären nämlich wirklich gut! Mona Kasten hat ein Talent dafür, die Charaktere und ihre Welt der Gefühle so weit in den Vordergrund zu stellen, dass man bei jeder Situation mitfiebert. Jede Szene ist detailliert ausgearbeitet. Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Ruby und James im Wechsel geschrieben. Das hat sehr gut gepasst, weil man so beide Sichtweisen gesehen hat und die Figuren gleichermaßen verstanden hat.
Ich habe mich durch den Roman in meine Schulzeit zurückversetzt gefühlt. Ruby’s Ehrgeiz war mir nicht fremd: Sie will auf jeden Fall in Oxford studieren und kämpft für ihren Traum. So war es bei mir früher auch, nur dass ich nicht nach Oxford wollte, sondern auf eine Designhochschule. Somit konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen.
Insgesamt stehen in diesem Roman die Themen Vertrauen, Selbstbewusstsein und Liebe im Vordergrund. Mir hat das sehr zugesagt, weil das genau die Themen sind, mit denen viele Schüler sich in dem Alter auseinandersetzen.
Die Charaktere
Mona Kasten’s Figuren sind extrem glaubwürdig. Ich habe von Anfang an mit Ruby Bell mitgefiebert, aber auch die anderen Figuren – James Beauford, Ruby’s Schwester Amber, ihre Freundin Linn (oder Lynn?), Ruby’s Mutter… Selbst viele Nebencharaktere waren gut ausgearbeitet und keine 0-8-15 Figuren.
James und Ruby haben mit sehr unterschiedlichen Problemen zu kämpfen, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie aus unterschiedlichen Welten kommen. Zu sehen, wie diese Welten nicht nur aufeinandertreffen, sondern sich auch vereinen lassen, hat mir gefallen.
Der im oberen Abschnitt beschriebene Perspektivenwechsel hat dabei natürlich sehr geholfen. Aus der Ich-Perspektive geschriebene Bücher verraten immer etwas mehr über die Gedanken von Figuren.
Das Cover
Ich liebe dieses Cover! Da muss ich schon sagen, dass es fast ein bisschen schade ist, dass ich es als Hörbuch gehört habe und mir daher nicht ins Regal stellen kann. Aber dafür habe ich das Cover beim Hören jedesmal gesehen, wenn ich auf mein Handy geschaut habe, und das ist ja auch nicht schlecht – selbst auf einem so kleinen Display sieht es nämlich schön aus!
Fazit
Ich kann dieses Buch allen NA/YA-Fans ausdrücklich empfehlen – vorausgesetzt, man hat Lust auch Band zwei zu lesen bzw. hören. Ansonsten ist das Ende wirklich enttäuschend.