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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Fesselnd bis zur letzten Seite

Marionettenverschwörung
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Martin Merana befindet sich gerade in Hamburg, um ein paar Tage mit seiner neuen Freundin Jennifer zu verbringen, als er wegen des Mordes an der Puppenspielerin Lucy Salmira nach Salzburg zurückgerufen ...

Martin Merana befindet sich gerade in Hamburg, um ein paar Tage mit seiner neuen Freundin Jennifer zu verbringen, als er wegen des Mordes an der Puppenspielerin Lucy Salmira nach Salzburg zurückgerufen wird.

Noch bevor die möglichen Hintergründe beleuchtet werden können, wird Sibylle Lercher, die Lucys Leiche gefunden hat, getötet. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den beiden Toten? Hängen die Morde mit den finanziellen Problemen des Salzburger Marionettentheaters zusammen? Oder steckt ganz etwas anderes dahinter?

Der Fall nimmt eine dramatische Wendung als man ausgerechnet Lucys Bruder tot aus der Salzach fischt, und dem LKA Salzburg die Ermittlungen aus der Hand genommen werden. Ausgerechnet die Leute vom BVT, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, reißen sich den Fall unter den Nagel. Martin Merana und sein Team können 1 + 1 zusammenzählen: Hier geht es um brisante politische Verwicklungen. Doch werden sie locker lassen und den Fall weniger sorgfältig bearbeiten wie üblich?

Meine Meinung:

Manfred Baumann ist mit diesem, seinem 7. Fall für den sympathischen Martin Merana, ein bis zur letzten Seite fesselnder Krimi gelungen. Lange ist nicht ganz klar, wie der Tod der drei Menschen zusammenpassen. Der Leser wird immer wieder ein bisschen an der Nase herumgeführt.
Besonders spannend ist, dass dieser Krimi eine Zeitspanne von lediglich neun Tagen umfasst, in der gemordet, ermittelt und (natürlich) aufgeklärt wird.

Gekonnt ist die politische Situation im Innenministerium rund um willkürliche Ablösen von scheinbar unbequemen Führungskräften in die Handlung eingebettet. Wer kein oder das falsche Parteibuch hat, wird einfach seines Postens enthoben. Hier ist zu hoffen, dass mit dem nächsten Innenminister wieder Ruhe einkehrt.
Ein absolut tolle Idee ist es, die kleine Figur des Leandro, die Lucy in das Puppenspiel gebracht hat, eine wichtige Rolle bei der Aufklärung spielen zu lassen. Hat mir wirklich gut gefallen.

Über den Schreibstil von Manfred Baumann muss jetzt nicht allzu viel gesagt werden: Fesselnd erzählt, hoher Spannungsbogen und immer ein Auge auf die aktuellen Ereignisse in Österreich. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt. Im Gegensatz zu vielen anderen Krimis ist das Verhältnis von Martin Merana und seiner Truppe und dem Polizei-Chef ziemlich entspannt. So halten sie zusammen, als das Gerücht über eine mögliche Ablösung kommt.

Gut gefällt mir auch das unaufgeregt eingefügte Salzburger Lokalkolorit. Diesmal führt es uns in das bekannte Marionettentheater, dessen Besuch sich auf jeden Fall lohnt.

Fazit:

Wieder ein, bis zur letzten Seite fesselnder Krimi aus dem schönen Salzburg. Gerne gebe ich hier eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Humoristisches Häferlgucken

Aufgedeckt!
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Nach „Wir sind super!“ (2016) und „Fröhliche Weihnachterl“ (2017) ist nun das dritte humoristische Buch von Erwin Steinhauer und Fritz Schindlecker erschienen. Mit dabei ist auch Gerhard Haderer, der für ...

Nach „Wir sind super!“ (2016) und „Fröhliche Weihnachterl“ (2017) ist nun das dritte humoristische Buch von Erwin Steinhauer und Fritz Schindlecker erschienen. Mit dabei ist auch Gerhard Haderer, der für das Cover verantwortlich zeichnet.

Diesmal begeben sich die beiden Autoren und Kabarettisten wie weiland Sherlock Holmes und Dr. Watson auf einen Streifzug durch die österreichische Kulinarik. Neben Trinkgenuss und Tafelfreuden geht es, natürlich um politische Satire-Schmankerl, an denen es zur Zeit nicht wirklich mangelt.

Sie untersuchen dabei folgende Kapitel:

aktuelle kulinarische Trends
Nach Prominenten benannte Genüsse
Mystisches und Historisches
Multi-Kulti-Imbissstand
Statt eines Nachworts: Leserbriefe
Gedichte
Rezepte

In jedem Kapitel gibt es ausgewählte Rezepte vorzüglicher Speisen, die leicht nach zu kochen sind.

Über die (fiktiven)Leserbriefe im Anhang musste ich herzlich lachen. Manchmal sind die Rezepte auch mit böser Satire gewürzt.

Fazit:

Erwin Steinhauer und Fritz Schindlecker als Häferl guckende Detektive sind ein (im wahrsten Sinn des Wortes) köstlicher Einfall, dem ich gerne 5 Kochlöffel gebe. Guten Appetit!

Veröffentlicht am 27.10.2019

Faszination Wildtiere

Unser Wild
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Christoph Burgstaller, Berufsjäger und Fotograf, stellt in seinem neuem Buch 15 jagbare Tiere der Alpen der Alpen vor:

Gamswild
Adler
Feldhase
Schwarzwild
Steinwild
Ente
Rotwild
Murmeltier
Auerwild
Birkwild
Fuchs
Fasan
Rehwild
Schneehuhn
Dachs

Jede ...

Christoph Burgstaller, Berufsjäger und Fotograf, stellt in seinem neuem Buch 15 jagbare Tiere der Alpen der Alpen vor:

Gamswild
Adler
Feldhase
Schwarzwild
Steinwild
Ente
Rotwild
Murmeltier
Auerwild
Birkwild
Fuchs
Fasan
Rehwild
Schneehuhn
Dachs

Jede Tierart wird mittels Steckbrief vorgestellt, der neben Größe, Gewicht, Tragzeit etc., auch noch ein schematische Landkarte mit ihrer Verbreitung in den Ländern der Alpen beinhaltet. Damit bekommt der interessierte Leser einmal einen guten Überblick.

Anschließend erfährt man allerlei Wissenswertes über die Tiere. Die einen, extrem scheu, die anderen so neugierig, dass sie den Menschen bis in die Städte folgen und dort z.B. in Mülltonnen auf Nahrungssuche gehen.

Die einfühlsamen und informativen Texte unterstreichen die beeindruckenden Fotos.

Apropos Fotos: Einige Seiten beschäftigen sich mit der richtigen Ausrüstung. Und damit ist nicht nur die Wahl der Kamera oder des passenden Objektives gemeint, sondern auch das richtige Schuhwerk und das eine oder andere Accessoire zum Tarnen von Haut und Gerät. Wer stundenlang auf Fotopirsch ist, will sich seine Fotos nicht von einer plötzlichen Reflexion verpatzen lassen.

Christoph Burgstaller ist nicht nur Berufsjäger sondern leitet seit 2011 Jagdkurse im schönen Pinzgau. Für ihn ist das Jagern nicht sinnloses Ballern auf alles was sich bewegt, sondern dient zur Erhaltung der Arten.

Sein Buch ist auch eine Art Leitfaden für Wildbeobachter, denn

„Kenntnisse über das Verhalten der Tiere sind entscheidend. Nur wer weiß, wann und wo sie sich zeigen, kann vorhersehbar gute Aufnahmen machen.“ (S.33)

Das Buch ist im Servus-Verlag erschienen und aufwändig produziert. Sehr ungewöhnlich ist der Ausschnitt im Buchdeckel.

Fazit:

Ein wunderbares Buch für alle jene, die Wildtiere gerne beobachten, manchmal auch jagen und Freude an wunderschönen Fotos haben. Das Buch eignet sich perfekt als Geschenk. Gerne gebe ich dafür 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Faszination Hoher Norden

Im Norden
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»Vielleicht liegt es an meiner norwegischen Mutter und dem skandinavischen Blut in meinen Adern, meiner sonnenempfindlichen Haut oder schlicht an der Tatsache, dass mich karge Landschaften von jeher mehr ...

»Vielleicht liegt es an meiner norwegischen Mutter und dem skandinavischen Blut in meinen Adern, meiner sonnenempfindlichen Haut oder schlicht an der Tatsache, dass mich karge Landschaften von jeher mehr begeistert haben als Palmen und tropische Strände.«

Mit diesen Worten versucht die Fotografin und Architektin Isabelle Bacher die Faszination zu beschreiben, mit der sie in den Norden reist. Ihre Fotos strahlen diese bedingungslose Liebe zu diesen kargen Landschaften und beinahe lebensfeindlichen Gebieten aus.

Mit einer gehörigen Portion Geduld und Gelassenheit hat sie Stunden und Tage gewartet, um eine bestimmte Stimmung auf ihre Fotos zu bannen. Das ist ihr wirklich bestens gelungen!

Das Zusammenspiel zwischen Licht und Dunkel, Wasser und Stein sowie die Phänomene des Nordhimmels lassen eine mystische Welt vor den Augen der Betrachter entstehen, worüber die Leser nur staunen können.

Ergänzt wird der prächtige Bildband durch einfühlsame Texte von Caroline Metzger und Fotos aus Isabelle Bachers persönlichem Umfeld.

Gerne gebe ich diesem wunderbaren Bildband 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Faszination Stille

Stille
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In ihrem zweiten Buch schreibt die Autorin und Journalistin, Micky Kaltenstein, über die „Stille“. Etwas, das in unserer lauten Zeit schon sehr selten geworden ist. .
Die Autorin hat 9 Personen heraus ...

In ihrem zweiten Buch schreibt die Autorin und Journalistin, Micky Kaltenstein, über die „Stille“. Etwas, das in unserer lauten Zeit schon sehr selten geworden ist. .
Die Autorin hat 9 Personen heraus gepickt, die bewusst nach Stille gesucht und sie auch gefunden haben. Diese Menschen hat sie befragt und porträtiert. Der Bogen ist dabei weit gespannt.

Peter Svatek
Bella Meyer
Christopher Lewis
Elisabeth Pozzi-Thanner
Sven Jungclaus
Anne Boster
Bernd Kober
Karin Michalke
Wilfried J. Brandner

Diese neun höchst unterschiedlichen Menschen erzählen, wie sie ihre persönliche inneren und äußere Stille gefunden haben. Sie berichten, dass manchmal die Herkunft oder Leben an sich ihnen einige Stolpersteine in den Weg gelegt hat, die sie überwinden konnten.

Meine Meinung:

Jede der Geschichten ist einzigartig, wie die Person, die sie erzählt. Eine möchte ich besonders hervorheben, nämlich di von Elisabeth Pozzi-Thanner, die die Stille, die die Nazi-Zeit in Österreich bis die 1980er Jahre hinterlassen durchbricht, indem sie als „Oral-Historian“ Überlebende der Shoah interviewt hat.

Interessant auch die Bemerkung von Christopher Lewis, der wegen allerlei Unfug
von seiner Mutter Hausarrest auferlegt bekommen hat, und diesen mehr als Segen denn als Strafe empfunden hat, konnte er doch, alleine und in der Stille seinen Gedanken nachhängen. Das fehlt den Kinder von heute vielfach. Denn die werden 24 Stunden 7 Tage die Woche bespaßt und haben kaum Möglichkeit sich zurückzuziehen. Wenn man ihnen mehr Möglichkeit zur Entdeckung der Stille böte, wer weiß, ob der eine oder andere Konflikt gar nicht entstünde.

Der Schreibstil ist ansprechend, locker und flüssig. An manchen Stellen kann man die Stille richtig spüren.

Fazit:

Ein nettes Mitbringsel aus dem Salzburger Pustet-Verlag, dem ich gerne 5 Sterne gebe.