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Veröffentlicht am 03.12.2016

Abschied von Opa Elefant

Abschied von Opa Elefant
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Als die Elefantenkinder spielen, kommt Opa Elefant dazu. Alle freuen sich, denn der Opa kennt tolle Geschichten. Doch dieses Mal will er keine Geschichten von fremden Ländern oder den Sternen erzählen, ...

Als die Elefantenkinder spielen, kommt Opa Elefant dazu. Alle freuen sich, denn der Opa kennt tolle Geschichten. Doch dieses Mal will er keine Geschichten von fremden Ländern oder den Sternen erzählen, er will sich verabschieden. Mit seinen Enkelkindern unterhält sich der Großvater über das Sterben und den Tod. Die Kinder wollen wissen, was nach dem Tod geschieht, aber diese Frage kann ihr Opa ihnen nicht beantworten, denn das ist ein Geheimnis, das niemand kennt, weil noch keiner es erlebt hat. Aber er verspricht ihnen, dass er in ihren Träumen und Gedanken immer bei ihnen ist.
Es ist ein sehr ernstes Thema, das hier auf eine sehr einfühlsame Art behandelt wird. Es stimmt auch die Kinder nachdenklich, ohne sie zu traurig zu machen. Es gibt eine ganze Reihe Möglichkeiten, was später sein könnte. Gibt es eine Wiedergeburt oder Himmel und Hölle? Oder ist danach einfach gar nichts? Jedes der Elefantenkinder hat seine eigene Vorstellung. Aber der Großvater kann das alles weder bestätigen noch abstreiten.
Die Bilder sind wunderschön. Mit diesem Buch können auch Trauerfälle in der Familie gut aufgearbeitet werden, denn wenn wir uns erinnern, ist niemand ganz gestorben.
Ein empfehlenswertes Buch zu einem ernsten Thema.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Verwirrspiel

Totgespielt: Thriller
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Kaum ist er wach im Krankenhaus, da erlebt der Thriller-Autor Andreas Herzog einen Albtraum. Er sieht im Fernsehen, dass er gesucht wird wegen des brutalen Mordes an seiner Exfrau. Obwohl er nicht weiß, ...

Kaum ist er wach im Krankenhaus, da erlebt der Thriller-Autor Andreas Herzog einen Albtraum. Er sieht im Fernsehen, dass er gesucht wird wegen des brutalen Mordes an seiner Exfrau. Obwohl er nicht weiß, was passiert ist, ist er davon überzeugt, dass er unschuldig ist und flieht. Hilfe bekommt er von der Krankenschwester Lina. Er versucht die Wahrheit heraus zu finden, doch weitere Tote tauchen auf – alle hingerichtet wie in seinem neuesten Buch beschrieben.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen und die Geschichte ist sehr fesselnd. Unterbrochen wird die Geschichte immer wieder von Auszügen aus Herzogs Buch. Das Buch ist die Vorlage für die Morde, die nun in der Realität geschehen. Zeitweise zweifelt Herzog an sich selbst und auch der Leser fragt sich: Ist er nun der Mörder oder nicht? Ist das Ganze nur eine Marketingsache, um die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben? Oder ist die Geschichte nur Fiktion? Wer aber könnte sonst der Täter sein?
Diese Fragen bleiben bis zum Ende offen und selbst das überraschende Ende wirft weitere Fragen auf.
Die Charaktere sind gut dargestellt und interessant. Herzog ist erfolgreich und berühmt, er benimmt sich oft daneben und seine letzten Bücher waren nicht erfolgreich. Nun soll der neue Thriller es richten. Aber er hat auch Zweifel und liebt seinen Sohn Tommy sehr. Lina hat eine furchtbare Vergangenheit und noch nicht damit abgeschlossen. Immer auf der Jagd nach Herzog sind der Polizeipsychologe Steinlein und Hauptkommissar Walkowiak. Steinlein geht schon mal eigene Wege und Walkowiak ist einfach nur verbohrt. Wirklich sympathisch ist mir keine der mitspielenden Personen.
Das Buch ist sehr spannend, recht brutal und nervenaufreibend.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Verborgen in den Backwaters

Totenfang
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Nach seinem letzten Fall läuft es beruflich für Dr. David Hunter nicht mehr gut. Ihm ist klar, dass er Entscheidungen treffen muss, aber dazu ist er noch nicht bereit. Dann wird er überraschend zu einem ...

Nach seinem letzten Fall läuft es beruflich für Dr. David Hunter nicht mehr gut. Ihm ist klar, dass er Entscheidungen treffen muss, aber dazu ist er noch nicht bereit. Dann wird er überraschend zu einem Fall in die Backwaters gerufen. An der Flussmündung in Essex ist eine stark verweste Leiche gefunden worden. Man geht davon aus, dass es sich um den 31-jährige Leo Villiers handelt, der vor einem Monat spurlos verschwand. Er galt als Verdächtiger im Fall der ebenfalls verschwundenen Emma Darby. Hunter zweifelt jedoch an der Identität des Toten. Schon bald taucht eine weitere Leiche auf.
Dies ist der fünfte Fall für David Hunter. Das Buch lässt sich problemlos lesen, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Die Gegend der Backwaters ist unwirtlich und auch die Bewohner sind ziemlich unnahbar. Die Beschreibung dieser Gegend ist sehr gut gelungen und schafft eine besondere, düstere Atmosphäre. Dagegen sind die ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Verwesungszustände nicht jedermanns Sache.
Hunter spürt, dass er als forensischer Anthropologe für den Fall nicht unbedingt gebraucht wird. Aber die Sache interessiert ihn und so bleibt er, obwohl er spürt, dass man ihn nicht wirklich dort haben will. Aber es liegt in seiner Natur, den Sachen auf den Grund zu gehen und diese Geschichte lässt ihn nicht los. Besonders gefallen hat mir aber DI Lundy, ein Vollblut-Polizist, der auch dem ersten Anschein misstraut und der sich immer wieder mit Hunter berät. Rachel, die Hunter das Bootshaus vermietet, kommt ihm näher, als es bei dem Fall ratsam ist, denn im Grunde sind alle verdächtig.
Es geht recht behäbig zu in dieser Geschichte, der aber sehr gut und schlüssig konstruiert ist, so dass es trotzdem spannend ist. Bis zum Schluss ist es mir nicht gelungen, die Hintergründe und Motive zu erkennen. Der Fall ist komplex und die Verstrickungen reichen weit in die Vergangenheit.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 25.11.2016

Oskar ist noch nicht müde

Der kleine Oskar will nicht schlafen
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Es ist Schlafenszeit, aber der kleine Oskar ist nicht müde. Nicht die Bohne! Oskar möchte Spielen, aber Oma möchte eigentlich in Ruhe ein Buch lesen. Immer wieder fällt Oskar etwas neues ein, das noch ...

Es ist Schlafenszeit, aber der kleine Oskar ist nicht müde. Nicht die Bohne! Oskar möchte Spielen, aber Oma möchte eigentlich in Ruhe ein Buch lesen. Immer wieder fällt Oskar etwas neues ein, das noch gemacht werden muss und immer wieder muss Oma zu ihm kommen. Doch dann erklärt sie Oskar, dass nun Schlafenszeit ist und dass jemand darum schlafen muss und das ist jetzt sie. Dafür muss Oskar aufbleiben und der Oma einen Keks bringen, sie zudecken und so weiter…Das ist ziemlich anstrengend, so dass Oskar am Ende sehr müde ist.
Das, was die Oma mit dem kleinen Oskar erlebt, kennen viele Eltern. Es ist Schlafenszeit, aber immer fällt den lieben kleinen etwas Neues ein, was unbedingt noch gemacht werden muss. Einschlafrituale können helfen, funktionieren aber nicht immer.
Beim Vorlesen haben die Kinder ihren Spaß an der Geschichte und kennen solche Situationen auch wieder. Sie erkennen aber auch, dass man im Bett keine Kekse mehr knabbern sollte, weil man dann doch schon seine Zähne geputzt hat.
Schon wenn man das erste Mal dieses Buch in die Hand nimmt, ist man begeistert von den tollen Bildern.
Ein traumhaft schönes Kinderbuch, nicht nur für das Einschlafritual.

Veröffentlicht am 25.11.2016

Ein genialer Thriller

Der Nostradamus-Coup
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John Finch holt mit seiner Freundin Amber Rains auf einem einsamen Flughafen eine restaurierte DC-3 ab. Doch dann stellen blinde Passagiere ihre Forderungen. Aber John gelingt es durch ein sehr waghalsiges ...

John Finch holt mit seiner Freundin Amber Rains auf einem einsamen Flughafen eine restaurierte DC-3 ab. Doch dann stellen blinde Passagiere ihre Forderungen. Aber John gelingt es durch ein sehr waghalsiges Flugmanöver seine ungebetenen Fluggäste außer Gefecht zu setzen. Einer der beiden überlebt es nicht. Er hat ein Notizbuch bei sich, dass John an sich nimmt. Die Art der Einträge macht es geheimnisvoll und weckt Johns Interesse. Schon bald hat er es mit Gegnern zu tun, die ein Auge auf das Buch geworfen haben und denen Menschenleben nichts bedeuten. Das stachelt Finch nur noch mehr an, die Sache weiter zu verfolgen. Mit Freunden versucht er der Sache auf den Grund zu gehen und befindet sich bald in einer gefährlichen Verfolgungsjagd.
Beim Lesen ist mir klargeworden, dass dies ein Folgeband ist (eine Recherche ergab, dass es der dritte Band um den Piloten John Finch ist), aber das ist kein Problem, denn alles ist ausreichend beschrieben.
Das Buch ist wirklich ein volles Pfund, sowohl von der Seitenanzahl als auch vom Inhalt. Der Schreibstil lässt sich wundervoll lesen. Die Geschichte ist spannend, actionreich und sogar ein wenig bildend. Sie wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert und spielt auf verschiedenen Zeitebenen, vom 14. Jahrhundert über die Nazizeit bis zur Gegenwart. Die Vorhersagen des Nostradamus spielen eine Rolle und Hinweise gibt es in der Kunst.
Die Charaktere sind ausgefeilt und authentisch dargestellt, so dass ich mir alle gut vorstellen konnte. Bei manchen Personen weiß man nicht so recht, auf welcher Seite sie stehen und es gibt immer wieder Wendungen, die Erkenntnisse und vermeintliche Lösungen über den Haufen werfen. Selbst am Schluss wurde ich wirklich noch einmal überrascht.
Meine Leseempfehlung für diesen hochspannenden und temporeichen Thriller.