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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Gemüse in der Hauptrolle

Abenteuer Geschmack!
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Das aus meiner Sicht äußerst ansprechende Cover dieses besonderen Kochbuches gibt schon einiges über seinen Inhalt wieder. Wir sehen eine farbenfrohe Explosion die sich nach allen Seiten ausbreitet. Es ...

Das aus meiner Sicht äußerst ansprechende Cover dieses besonderen Kochbuches gibt schon einiges über seinen Inhalt wieder. Wir sehen eine farbenfrohe Explosion die sich nach allen Seiten ausbreitet. Es soll eine Geschmacksexplosion darstellen mit allen Facetten die sie erreichen kann. In "Abenteuer Geschmack" geht die Autorin Antje de Vries darauf ein, was Einfluss nimmt auf die letztendlich subjektive Äußerung eines jeden, ob ein Essen lecker ist oder nicht. Hier spielt nicht nur der Geschmack des Essens eine Rolle, sondern auch die Optik, der Geruch, die Akustik und die Emotion, die derjenige vielleicht mit dem jeweiligen Essen verbindet. Eine sehr spannende Betrachtung, die das Kochen an sich noch spannender macht.
In ihrem Buch stellt Antje de Vries unter Beweis, das der Geschmack von Gemüse unglaublich vielseitig ist. Bei insgesamt 15 unterschiedlichen, aber nicht extravaganten Gemüsesorten präsentiert sie jeweils vier Variationen der Zubereitung, die das Lebensmittel in einem jeweils völlig anderen Licht erscheinen lässt. Die Rezepte dazu werden gut beschrieben und erfordern in der Regel kein außergewöhnliches Kochtalent, um sie in die Tat umzusetzen. Begleitet wird das Ganze von sehr ansprechenden Bildern, die zur Nachahmung animieren und einen sehr hochwertigen Eindruck erwecken. Die Gemüsevariationen bieten neben klassischen Zubereitungen ("Multi-Erbseneintopf" oder "Das perfekte Kartoffelpüree") auch sehr innovative Ansätze, wie das "Indian Carrot Halwa", den "Bean Burger" oder "Spargel im Haselnussteig mit Orangen-Butter-Mayo". Die ausprobierten Rezepte waren gut umsetzbar und hielten einige überraschende Geschmäcker bereit.
Insgesamt ist "Abenteuer Geschmack" für mich eine sinnvolle Ergänzung in meinem Kochbuch-Regal, da es das tägliche Lebensmittel Gemüse mit all seinen unglaublichen Facetten ins Rampenlicht stellt und so zu neuem Ruhm verhilft. Ein spannendes und lehrreiches Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Spannende Reise ins 18. Jahrhundert

Die Flucht der Meisterbanditin
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Nachdem ihr Leben als Spionin der Mätresse des Herzogs in etwas ruhigeren Bahnen verläuft genießt sie das gemeinsame Leben mit Jost. Dies ändert sich aber schlagartig, als ihr Freund von den Wachen gefangen ...

Nachdem ihr Leben als Spionin der Mätresse des Herzogs in etwas ruhigeren Bahnen verläuft genießt sie das gemeinsame Leben mit Jost. Dies ändert sich aber schlagartig, als ihr Freund von den Wachen gefangen genommen wird, da Jost vor Jahren einen Mord begangen haben soll. Als auch die erhoffte Hilfe der einflussreichen Mätresse ausbleibt, nimmt Maria die Befreiung des Gefangenen in die eigenen Hände, da ihm bei einer Verurteilung die Todesstrafe droht. Noch ahnt sie nicht, in welches Abenteuer sie sich dabei begibt...
Die Bücher von Silvia Stolzenburg haben mich bisher immer in den Bann ziehen können, und da macht auch "Die Flucht der Meisterbanditin" keine Ausnahme. Mit ihrer äußerst temperamentvollen und zugleich lebendigen Schreibweise führt sie dem Leser die Geschehnisse der Vergangenheit bildhaft vor Augen. Gekonnt baut sie mit der Inhaftierung von Jost den Spannungsbogen auf und hält diesen mit einer dramatischen Flucht voller überraschender Wendungen auf einem hohen Niveau. Die historischen Hintergründe wirken gut recherchiert und bilden so einen passenden Rahmen für die packende und zugleich sehr spannende Geschichte. Auch die Charaktere sind für mich gelungen gezeichnet und tragen zum hohen Unter-haltungswert des Buches bei.
Insgesamt hat mich der historische Kriminalroman von Silvia Stolzenburg voll und ganz überzeugt. Vor allem der sehr flüssige Erzählstil und die sympa-thischen Protagonisten bescherten mir ein paar fesselnde Stunden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Die Geschichte von Peleroich

Kastanienjahre
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Als Elise in Paris ein Brief erreicht, in dem sie gebeten wird, zur Klärung einiger Geheimnisse aus der Vergangenheit in ihre Heimat Peleroich zurückzukehren, macht sie sich sofort auf den Weg. Es gibt ...

Als Elise in Paris ein Brief erreicht, in dem sie gebeten wird, zur Klärung einiger Geheimnisse aus der Vergangenheit in ihre Heimat Peleroich zurückzukehren, macht sie sich sofort auf den Weg. Es gibt auch für sie noch ungeklärte Fragen, deren Antworten sie schon ihr Leben lang beschäftigen. Wird ihre Rückkehr die gewünschten Antworten parat halten? Zunächst wird sie bei ihrer Ankunft von den Erinnerungen heimgesucht, die sie zum Teil schwelgen lassen und zum Teil aber auch traurig machen...
Anja Baumheier hat mit "Kastanienjahre" einen aus meiner Sicht ergreifenden und äußerst emotionalen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und bildreichen Schreibstil, der mir die spannende Zeit um den Aufbau der DDR, dem Mauerbau und der Zeit nach der Wende sehr gut vor Augen führte. Sie zeigt in ihrer Geschichte sehr schön auf, wie die Menschen damals in ihrer Situation sicherlich einige Entbehrungen hin-nehmen mussten, aber im Grunde mit ihrem Leben zufrieden waren. Die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl haben dabei über viele Probleme hinweggeholfen und die vermeintlich große Erlösung durch den Mauerfall stellte sich nicht bei jedem ein. Die Protagonisten in dieser Geschichte werden ausführlich und interessant charakterisiert und der Leser erhält ein sehr gutes Bild von ihnen, so dass er dem authentisch wirkenden Geschehen gut folgen kann. Gerade auch die ergreifende und verzwickte Liebesgeschichte Elises verleihen dem Buch seinen besonderen Charme.
Die Umsetzung des Hörbuchs ist mit der unaufgeregten und emotionalen Stimme des Sprechers Wolfgang Berger aus meiner Sicht hervorragend gelungen. Ihm gelingt es, den Protagonisten eine Seele einzuhauchen und die Geschehnisse hautnah vor Augen zu führen.
Insgesamt hat mich die Geschichte um den kleinen ostdeutschen Ort Peleroich ergriffen und in den Bann gezogen. Die Schicksalsschläge und schönen Momente der Protagonisten finden hier ihren Platz und machen "Kastanienjahre" zu einer lebensnahen Erinnerung an eine besondere Zeit unseres Landes. Ein sehr lesenswertes Buch bzw. hörenswertes Hörbuch, welches ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Aichner in Topform!!

Der Fund
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Rita lebt in einer tristen Welt ohne wirklich großen Spaß zu haben. Eines Tages entdeckt sie in dem Supermarkt, in dem sie arbeitet, in einer Kiste etwas, dass ihr Leben akut verändern wird. Sie entscheidet ...

Rita lebt in einer tristen Welt ohne wirklich großen Spaß zu haben. Eines Tages entdeckt sie in dem Supermarkt, in dem sie arbeitet, in einer Kiste etwas, dass ihr Leben akut verändern wird. Sie entscheidet sich, der Verlockung zu erliegen und ihrem Leben eine neuen Richtung zu geben, was dann in der Folge auch geschieht. Das Ganze endet mit ihrem plötzlichen Tod, dem ein ganz penibler Polizist keine Ruhe lässt. Er möchte wissen, was wirklich geschehen ist und stößt dabei auf einige Überraschungen...
Ich liebe die Bücher vom erfolgreichen österreichischen Autor Bernhard Aichner, so dass ich sehr gespannt und mit hohen Erwartungen in sein neues Buch gestartet bin. "Der Fund" konnte mich vor allem durch die charakteristische Schreibweise des Autors schnell in den Bann ziehen. Er arbeitet für ihn typisch in jedem zweiten Kapitel mit einer stichpunktartigen Wiedergabe der Gespräche des Polizisten, der sich auf der Suche nach der Wahrheit befindet. Dazwischen erzählt der Autor die Geschichte, wie sie sich wirklich zugetragen hat, da den Aussagen der Gesprächspartner nicht immer zu trauen ist. Es entwickelt sich eine äußerst clever konzipierte Geschichte, bei der der Spannungsbogen mit den Recherchen und den überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten wird und das Finale mit einer aus meiner Sicht so nicht vorhersehbaren Auflösung zu überzeugen weiß. Auch die interessant charakterisierten Protagonisten tragen zum Erfolg der Geschichte bei, so dass sich das Buch für mich wieder zu einem richtigen Page-Turner entwickelte.
"Der Fund" hat mich als Thriller vollkommen gefesselt und überzeugt, was in erster Linie an der großen Erzählkunst des Autors und zum anderen an der gut aufgebauten Geschichte festzumachen ist. Das Buch ist daher für mich äußerst lesenswert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Gelungenes Horror-Debüt

Kill Creek
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Um das verlassene Haus am Kill Creek ranken sich viele Gerüchte. Ein Haus, indem es niemand lange ausgehalten hat, da es ein eigenes Leben haben soll und eine Gefahr für die Bewohner darstellt. Dies scheint ...

Um das verlassene Haus am Kill Creek ranken sich viele Gerüchte. Ein Haus, indem es niemand lange ausgehalten hat, da es ein eigenes Leben haben soll und eine Gefahr für die Bewohner darstellt. Dies scheint der geeignete Ort für ein Interview mit den vier zur Zeit angesagtesten Horror-Autoren zu sein. Ein Live-Stream im Internet überträgt das Spektakel und Millionen Zuschauer können zugegen sein. Aber die vielleicht von manchen erhofften parapsycho-logischen Erscheinungen bleiben aus und es kommt zu einem gewaltigen Wortgefecht. Der Abend bleibt jedoch nicht ohne Folgen, denn es wurden einige Geheimnisse aus der Versenkung gehoben...
Mit "Kill Creek" legt der amerikanische Autor Scott Thomas ein aus meiner Sicht gelungenes Horror-Debüt vor. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die unheimliche Atmosphäre des Romans ziehen konnte. Die Story basiert klassisch auf einem verlassenen und sehr geheimnisvollen Ort, der viele Geheimnisse und düstere Gerüchte beherbergt. Den modernen Touch erhält die Geschichte durch die mediale Aufbereitung des stattfindenden Interviews und den zeitgemäßen Protagonisten. Die Einführung und Vorstellung dieser Akteure gestaltet sich für mich ein wenig zu ausführlich, so dass das eigentlich gruselige Geschehen erst im zweiten Teil des Buches deutlich an Fahrt aufnimmt. Gerade das fulminante und nachher auch blutige Finale lässt das Herz eines Horror-Fans höher schlagen, da es der Autor versteht, an dieser Stelle nicht zu übertreiben und mit überraschenden Schockelementen zu überzeugen.
Der Autor Scott Thomas hat mit "Kill Creek" einen aus meiner Sicht packenden und überzeugenden Horror-Roman geschrieben, der mich vor allem im letzten Drittel nicht mehr losgelassen hat. Er bedient sich klassischer Elemente des Genres ohne aber den Eindruck zu machen, Dinge zu kopieren. Ein überzeugendes Debüt, welches Hoffnung auf mehr gemacht hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.