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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2019

Unterhaltsam, emotional, sexy

Zurück ins Leben geliebt
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Ausgerechnet an dem Tag, als Tate zu ihrem Bruder nach San Francisco zieht, stolpert sie auf dessen Türschwelle über den vollkommen betrunkenen Miles. Schon bald kommen sich die beiden näher, doch außer ...

Ausgerechnet an dem Tag, als Tate zu ihrem Bruder nach San Francisco zieht, stolpert sie auf dessen Türschwelle über den vollkommen betrunkenen Miles. Schon bald kommen sich die beiden näher, doch außer Sex will Miles keine Beziehung und sobald es ernster wird, stößt er Tate immer wieder von sich. Allerdings weiß diese nichts von der tragischen Vergangenheit des verschlossenen jungen Mannes, davon, was vor sechs Jahren geschah und Miles Leben für immer veränderte.

Zu diesem Buch bin ich eher durch Zufall gekommen und ich bin wirklich froh, dass es so gekommen ist, denn nicht nur die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen, sondern auch wie diese aufgebaut ist. Und so langsam glaube ich, dass ich mich mit Colleen Hoovers Büchern anfreunde.

Die Geschichte wird in zwei verschiedenen Zeitsträngen erzählt. Einerseits erfährt der Leser aus Tates Sicht, wie sie in der Gegenwart auf Miles stößt und sich die beiden kennenlernen, andererseits werden die Entwicklungen von vor sechs Jahren aus Miles' Sicht erzählt. Dabei ist der Schreibstil der Autorin sehr flüssig, leicht und schnell zu lesen. Dennoch hat mich der Roman nicht so sehr gepackt, wie ich mir erhofft hätte.

Das, obwohl ich die Handlung an sich in beiden Zeitebenen sehr interessant und spannend fand. Dennoch waren die Geschehnisse in der Vergangenheit noch ein ganzes Stück packender und aufregender als die in der Gegenwart. Ich wollte die ganze Zeit wissen, was Miles zugestoßen ist und warum er so tickt, wie er tickt. Und was ich dann erfahren habe, war einerseits unheimlich romantisch, andererseits aber auch herzzerreißend und wahnsinnig traurig. Die Geschichte in der Gegenwart hingegen war zwar auch schön, aber an sich nichts Neues mehr, folgte dem typischen Ablauf der meisten Liebesgeschichten und hatte recht wenige Überraschungen parat. Dennoch mochte ich sowohl die Liebesgeschichte zwischen Tate und Miles, als auch die zwischen Rachel und Miles. Das Ende war dann aber wieder so, wie man es sich am Anfang schon denken konnte und auch wenn ich es schön fand, kann ich mir nicht vorstellen, dass Liebe reicht, um die psychischen Belastungen, die Miles davon getragen hat, zu heilen.

Was die Charaktere angeht, so mochte ich beide Protagonisten, wenn man nicht sogar von drei Hauptpersonen sprechen will, denn auch Rachel spielt bei dem Ganzen eine große Rolle. Tate ist aufgeschlossen und schaut mit Zuversicht in die Zukunft, wird aber von Miles Härte immer wieder auf die Probe gestellt. Dennoch hält sie zu ihm, was ich ihr hoch anrechne. Miles hingegen ist ein sehr interessanter, vielschichtiger Charakter und kein Bad Boy, wie man vielleicht denken könnte. Vielmehr ist er ein gebrochener Mensch, der alles nur tut, weil er denkt, dass es so das beste ist. Und auch besagte Rachel mochte ich ganz gern, selbst wenn sie mich als Person nicht so sehr angesprochen hat, wie Tate und Miles.

Insgesamt ist dieses Buch wieder typisch Colleen Hoover, emotional und gut geschrieben, bedient aber auch einige Klischees, wo es hätte noch ein bisschen individueller zugehen können. Dennoch hat mich der Roman gut unterhalten und ich mochte ihn sehr.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Interessanter Thriller mit Mehrwert

Einer von 10
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Als es in verschiedenen Städten Deutschlands zu ungewöhnlichen Todesfällen kommt, stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Alle Leichen sind scheinbar eines natürlichen Todes gestorben und doch gibt es Ungereimtheiten, ...

Als es in verschiedenen Städten Deutschlands zu ungewöhnlichen Todesfällen kommt, stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Alle Leichen sind scheinbar eines natürlichen Todes gestorben und doch gibt es Ungereimtheiten, denn für die jeweiligen Todesursachen fehlen schlichtweg die Symptome. Und umso weiter die Ermittlungen gehen, desto mehr stellt sich die Frage von Gut und Böse und ob sich Gerechtigkeit und Moral miteinander vereinbaren lassen.

Dieses Buch hat mir der Autor als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ein großes Dankeschön lieber Robert dafür.

Als Robert mit seinem Buch an mich herangetreten ist, wusste ich nicht so recht, auf was diese Geschichte wohl hinaus wollen könnte. Der Klappentext klang sehr interessant, ließ aber viele Möglichkeiten offen, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln würde. Im Endeffekt bin ich alerdings froh, dass ich mich auf dieses Erlebnis eingelassen habe, da dieser Thriller zwar nicht leicht zu lesen, aber dennoch sehr außergewöhnlich und vielschichtig ist.

Was mir ein bisschen Schwierigkeiten bereitet hat, war der doch etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil, der zwar nicht schlecht war, aber dennoch für einen Thriller relativ anspruchsvoll. So war er doch ziemlich ausführlich und beschreibend. Gerade die einzelnen Charaktere wurden ziemlich umfangreich unter die Lupe genommen, was aber auch wiederum für die Handlung wichtig war.

Denn diese ist nicht nur eine Aneinanderreihung von Todesfällen und das Bemühen, diese aufzuklären, sondern auch Charakterstudie und Gesellschaftskritik. Aufgeteilt ist die ganze Geschichte in zwei Erzählstränge, die erst ziemlich am Ende des Buches aufeinander treffen. Einerseits wird die Geschichte von Karl Ruf erzählt, der schon als Jugendlicher mit Kampfsport in Kontakt kommt und seine Fähigkeiten mit der Zeit bis aufs Äußerste perfektioniert. Andererseits begleitet man vier äußerst charmante, außergewöhnliche Ermittler, die versuchen, hinter das Rätsel der verschiedenen Todesfällen zu kommen, die doch irgendwie zusammen zu hängen scheinen. Dabei wurde immer wieder zu verschiedensten Gedanken und Anschauungen der verschiedenen Akteure abgeschweift, die teilweise sehr radikal sind, aber auch zum Nachdenken anregen. Und auch das ganze Weltgeschehen, die Politik, Wirtschaft und Kultur wurde immer wieder auf verschiedenste Wege kritisch betrachtet. Insgesamt ergab das aber keine Langeweile, wie man vielleicht denken könnte, sondern in Verbindung mit der Lebensgeschichte Rufs, dem Einblick in die Welt der Kampfkünste und den seltsamen Todesfällen, ein abgerundetes Gesamtpaket, das eben nicht nur eines Thrillers würdig ist. Allerdings sollte wohl auch angemerkt werden, dass es am Ende keinen allzu großen Wow-Effekt gibt, weil der aufmerksame Leser sich schon denken kann, wie alles zusammenhängt. Aber darum geht es auch gar nicht, denn dieser Thriller hat eine wahnsinnige Atmosphäre und braucht gar keine riesige Spannung, um trotzdem einen gewissen Sog auf den Leser auszuüben.

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Charaktere hier etwas ganz besonderes sind. Man merkt, dass der Autor sehr viel Wert auf den Aufbau seiner Akteure gelegt hat. Da ist keiner einfach nur da, sondern jeder einzelne ist bis ins Detail beschrieben und lebendig. Andererseits ist aber auch keiner wie der andere und jeder hat seine Eigenarten, Stärken und Schwächen. Dennoch brauchte ich bei der Vielzahl der Charaktere eine Weile, bis ich sie auseinanderhalten konnte.

Wer also einen anspruchsvollen Thriller sucht, der mit vielen verschiedenen zusätzlichen Aspekten daher kommt und wer auch kein Problem damit hat, wenn der Schreibstil etwas abverlangt, der sollte unbedingt hierzu greifen.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Ein tolles, spannendes Kinderbuch

Sternenfreunde - Sita und das magische Reh
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Irgendetwas geht vor in der Nachbarschaft und die Sternenfreunde Maja, Sita, Leonie und Lottie müssen herausfinden, warum so mysteriöse Dinge geschehen und wer dafür verantwortlich ist. Ob sie mit ihren ...

Irgendetwas geht vor in der Nachbarschaft und die Sternenfreunde Maja, Sita, Leonie und Lottie müssen herausfinden, warum so mysteriöse Dinge geschehen und wer dafür verantwortlich ist. Ob sie mit ihren wachsenden, magischen Fähigkeiten die dunkle Magie stoppen können?

Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar. Ein großes Dankeschön dafür an das Bloggerportal der Randomhouse Verlagsgruppe und den cbj Verlag!

Auch wenn ich die ersten drei Bände dieser Kinderbuchreihe nicht gelesen habe, muss ich sagen, dass ich gut in dieses Buch hinein gefunden habe und mir auch nicht wirklich etwas gefehlt hat, um die Geschichte zu verstehen. Dennoch denke ich, dass man die Reihe lieber vollständig von Band eins an lesen sollte.

Der Schreibstil von Linda Chapman ist super einfach, aber auch bildlich und lässt sich schnell und flüssig lesen, ist also genau richtig für Kinder ab acht, die zwar schon gut lesen können, aber dennoch eher leichte Kost bevorzugen. Dazu gibt es im ganzen Buch zahlreiche schwarz-weiße Illustrationen, die die Story noch unterstützen und die ich wirklich super schön fand. Das einzige, was ich nicht so richtig verstanden habe ist, dass die Geschichte aus Majas Sicht geschrieben ist, obwohl sie doch „Sita und das magische Reh“ heißt.

Ansonsten hat mir die Geschichte, eine Geschichte über Freundschaft und den Kampf gegen das Böse, wirklich gut gefallen. Sie war sehr mitreißend und trotz vorhersehbarer Momente spannend und es gab einige Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. Am besten gefallen an der ganzen Geschichte hat mir jedoch der Freundschaftsaspekt und wie sich die Fähigkeiten der vier Mädchen ergänzen und sie damit gutes tun. Allerdings wurde mir ein bisschen zu oft der Begriff „Magie“ benutzt, was doch manchmal etwas einfallslos wirkte. Dennoch ist die Geschichte einfach nur toll und unterhaltsam.

Und auch die vier Mädchen haben mir recht gut gefallen. Dadurch, dass hier, wie schon erwähnt, Maja im Vordergrund steht, erfährt man zwar nicht allzu viel von den anderen, aber dennoch hat es gereicht, um sie einigermaßen kennenzulernen. Und Maja ist ein wirklich sehr sympathisches und liebenswürdiges Mädchen, welches ich schnell in mein Herz geschlossen habe.

Diese Geschichte war kurz und knackig und hatte dennoch alles, was eine gute Geschichte haben muss und gerade für das empfohlene Lesealter ist dieses Buch, abgerundet noch durch die einfachen aber hübschen Illustrationen, ideal.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Keine seichte Unterhaltung

Die Hoffnung zwischen den Zeilen
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Nachdem die Deutsche Uli erfahren hat, dass ihr Verlobter Hans im Zweiten Weltkrieg in Norwegen gestorben ist, macht sie sich mit wenig Geld, aber einem Packen Briefe, auf nach Schweden. Dort erhofft sie ...

Nachdem die Deutsche Uli erfahren hat, dass ihr Verlobter Hans im Zweiten Weltkrieg in Norwegen gestorben ist, macht sie sich mit wenig Geld, aber einem Packen Briefe, auf nach Schweden. Dort erhofft sie sich Antworten von der Frau zu bekommen, welche mit Hans in Briefkontakt stand. Was sie allerdings nicht weiß ist, dass Elsa ein gefährliches Geheimnis hütet.

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal der Randomhouse Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt bekommen. Ein ganz großes und liebes Dankeschön dafür.

Auf den ersten Blick ist dieser Roman ganz sicher nicht einer dieser Romane, die sofort packen und mitziehen, denn er ist eigenwillig und hält sich nicht an Konventionen. Dennoch finde ich, dass er seine bisherigen zahlreich schlechten Bewertungen absolut nicht verdient hat. Mir hat er nämlich bis auf Kleinigkeiten wirklich gut gefallen.

Der Schreibstil der Autorin ist tatsächlich eher distanziert und unaufgeregt. Schon allein die Erzählperspektive zeigt einen gewissen Abstand zur Handlung und den Charakteren auf, was aber gar nicht so schlecht ist. Ich fühlte mich so eher wie ein Beobachter und nicht, als wäre ich mittendrin. Allerdings muss ich zugeben, dass ich ein bisschen gebraucht hatte, bis ich in der Geschichte drin war und sie auch nicht solch einen Sog auf mich ausgeübt hat, dass ich unbedingt immer sofort weiter lesen musste. Dennoch wollte ich weiter lesen und die kurzen Kapitel haben mir das auch relativ leicht gemacht.

Die Geschichte in diesem Buch war auf eine ganz interessante Weise einprägsam und irgendwie etwas anderes. Zwar brauchte auch ich, bis ich mich an diese Andersartigkeit gewöhnt hatte, aber dann wollte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht. Das lag auch daran, dass ich nie so richtig wusste, in welche Richtung sich die Handlung wohl entwickeln würde. Und dann wurde ich immer wieder überrascht, weil irgendetwas geschah, womit ich nicht gerechnet hätte. Dabei schreibt die Autorin davon, wie das Leben für alleinstehende Frauen kurz nach Kriegsende war, wie sie ihr Leben meistern mussten und im Falle von Uli und Elsa, auch noch zu Helden wurden. Allerdings nimmt sie dafür kein Blatt vor den Mund, beschreibt ganz trocken und einfach die Dinge, die rund um die beiden Frauen geschehen, über das alltägliche Leben aber auch die Unstetigkeit, über Gefühle, Sex und vor allem über eine ungleiche Freundschaft zwischen Frauen, die vollkommen andere Schicksale haben und doch irgendwie miteinander verbunden sind. Und obwohl alles einerseits so unwichtig und unaufgeregt wirkt, hat das Buch doch eine tiefere Botschaft.

Auch die Charaktere in diesem Buch sind anders. Uli wirkt anfangs vielleicht noch etwas langweilig, aber mit jeder Seite mehr merkt man, dass sie eigentlich eine ganz besondere Frau mit psychischen Problemen ist. Sie ist einerseits unberechenbar, lügt, stiehlt und handelt unbedacht, andererseits ist sie aber auch unsicher und selbstlos. Elsa hingegen ist ruhig und bedacht, will kein Risiko eingehen und doch fühlt sie sich verantwortlich für die Dinge, die um sie herum geschehen. Zusammen sind sie zwar distanziert zueinander und gleichzeitig voneinander abhängig, aber doch ein spannendes Team.

Dieser Roman ist unkonventionell, andersartig und dennoch auf seine Art und Weise unterhaltsam. Er ist keine leichte Kost, aber in einem leicht zu lesenden Kostüm verpackt. So ist er sicher nichts für jedermann, aber dennoch lesenswert für jeden, der sich darauf einlassen kann.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Ein etwas leichterer Schauerroman

Haus der Geister
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Als die junge Eliza nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters 1867 eine neue Stelle als Gouvernante annimmt, weiß sie nicht, auf was sie sich da eigentlich einlässt. Schon bei ihrer Ankunft auf Gaudlin Hall ...

Als die junge Eliza nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters 1867 eine neue Stelle als Gouvernante annimmt, weiß sie nicht, auf was sie sich da eigentlich einlässt. Schon bei ihrer Ankunft auf Gaudlin Hall muss sie feststellen, dass irgendetwas nicht stimmt, denn sie wird von den Kindern, die scheinbar allein in dem viktorianischen Anwesen leben, in Empfang genommen. Doch der Schein trügt und Eliza ist schon bald in Gefahr.

Als ich von diesem Roman hörte, hatte ich eine schaurige Geistergeschichte erwartet, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nun, so eine Geschichte ist diese hier nicht, aber ich bin auch ganz froh drum, denn ich wurde dennoch auf eine leicht gruselige, aber vor allem atmosphärische Art unterhalten, ohne mit den Zähnen zu klappern.

John Boynes Schreibstil ließ sich trotz der recht anspruchsvollen Sprache, die im Übrigen perfekt zum zeitlichen Umfeld und Setting des Romans passt, sehr einfach und schnell lesen. Ich war nicht nur sehr schnell in der Geschichte drin, sondern bin gleichfalls auch super schnell hindurch gerast.

Ich bin ehrlich, über die Geschichte kann man sich hier wahrlich streiten. Für einen Schauerroman war sie schon fast ein bisschen zu seicht und außerdem konnte man sich so manche Wendung schon ziemlich am Anfang denken. Dennoch war gerade die Seichtheit genau mein Ding. So wurde ich zwar gut unterhalten und es bliebt größtenteils spannend, doch ich musste mich im Dunkeln nicht mit dem Buch unter der Bettdecke verkriechen. Außerdem gibt es einige Szenen in diesem Buch, mit denen ich nicht gerechnet hätte und obwohl ich mir schon denken konnte, auf was es am Ende hinausläuft, wollte ich unbedingt wissen, ob sich meine Vermutung auch bestätigt. Die ganzen Geheimnisse rund um die Familie Westerley fand ich übrigens auch ziemlich interessant, ebenso wie die Ereignisse, die sich auf Gaudlin Hall zugetragen haben und zutragen. Und auch, wenn sie nicht immer ganz logisch war, hat mir die Geschichte dennoch wirklich gut gefallen.

Genauso ging es mir mit den Charakteren. Ich könnte zwar nicht behaupten, dass ich einen der Charaktere, wahnsinnig in mein Herz geschlossen hätte, dennoch waren sie gut beschrieben und hatten durchaus einen richtig guten Auftritt. Heraus sticht da natürlich die Protagonistin, die für die Zeit, in der sie lebt, ziemlich aufgeschlossen ist und sich nicht so leicht von den Männern einschüchtern lässt. Das hat mir sehr imponiert, genauso wie ihre Loyalität zu den Kindern des Hauses. Und auch diese waren speziell. Gerade Isabella hatte etwas recht kaltes und düsteres an sich, was mir schon manchmal einen Schauer über den Rücken gejagt hat, mehr noch, als die außergewöhnlichen Vorfälle im Haus.

„Haus der Geister“ war mein erstes Buch von John Boyne und ich denke, dass es nicht das letzte gewesen sein könnte. Für mich war das Buch zwar kein typischer Schauerroman, aber dennoch ein spannender Roman über eine tragische Familiengeschichte mit seichten Horrorelementen.