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Veröffentlicht am 12.12.2016

Spannender Weg einer jungen Ballerina

Die Schwester des Tänzers
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Obwohl man ja über dieses Buch durchaus die eine oder andere negative Kritik liest, bin ich völlig unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und muss sagen - ich bin begeistert!
Nachdem ich mich mit ...

Obwohl man ja über dieses Buch durchaus die eine oder andere negative Kritik liest, bin ich völlig unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und muss sagen - ich bin begeistert!
Nachdem ich mich mit den russischen Namen angefreundet hatte, die teilweise recht lang und kompliziert sein können, war ich schnell völlig in der Geschichte angekommen und sehr begeistert über die Erzählung.
Bronia ist eine sehr authentische und angenehme Heldin, deren Darstellungen sehr authentisch auf mich wirkten. Ich fühlte mich ihr persönlich sehr nah und konnte ihren Schmerz und auch ihre Freude mit ihr empfinden.
Um sie herum tummeln sich eine Menge Familienmitglieder und Tänzer. Natürlich sind es viele Figuren, aber ich finde, die Autorin bringt wirklich nur wichtige Personen in den Handlungsverlauf ein und kann die einzelnen Figuren wunderbar miteinander vernetzen!
Der harte Alltag einer Ballerina war mir sehr wohl bewusst, allerdings wird er hier nochmal sehr schonungslos und real beschrieben. Noch mehr haben mich die Schilderungen des harten Lebens in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts (und auch später) gepackt. Obwohl die Zeiten sehr hart waren, kann man richtig aus den Zeilen herausspüren, wie die Menschen ihren Weg gefunden haben und trotzdem Freude am Leben hatten.

Der Schreibstil von Eva Stachniak gefällt mir sehr gut. Nicht übertrieben, aber auch nicht schmucklos, sondern für historische Roman eigentlich ideal! Für mich persönlich gab es wirklich keine Längen, sondern ich konnte super an der Geschichte dranbleiben und hatte die ganze Zeit Lust, weiterzulesen :)

Das Schicksal von Bronia und ihrer Familie beruht auf wahren Begebenheiten. Hierbei wird allerdings viel mehr geschildert, als der Wikipedia-Artikel über die Personen verraten kann - eine tolle Recherchearbeit!!! Die Figuren sind wirklich vor meinem Auge auferstanden und ich werde dieses Buch sicherlich mit einigem Abstand gerne noch einmal lesen :)

Veröffentlicht am 27.11.2016

Bezaubernd

Schuld war nur der Mistelzweig
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In der Kategorie der weihnachtlichen Romane war "Schuld war nur der Mistelzweig" für mich ein wirkliches Highlight :)
Nachdem ich gut und flüssig in die Geschichte hineingekommen war, wurde es vor allem ...

In der Kategorie der weihnachtlichen Romane war "Schuld war nur der Mistelzweig" für mich ein wirkliches Highlight :)
Nachdem ich gut und flüssig in die Geschichte hineingekommen war, wurde es vor allem nach der Abreise nach Cornwall noch besser.
Die Charaktere des Buches waren alle sehr liebevoll beschrieben und authentisch, daher hatte ich die ganze Szenerie quasi vor Augen, konnte mit der (tollen!!) Protagonistin Thea leiden, mich über ihre Schwester Emily ärgern und um die Beziehung von Theas Eltern bangen.

Insgesamt hat der Roman für mich wirklich einen Wohlfühlfaktor, denn ich bin heute am 1. Advent in perfekte Weihnachtsstimmung gekommen und habe die Lektüre unheimlich gemocht. Das Buch war viel zu schnell vorbei! Mein einziger Kritikpunkt ;)

Veröffentlicht am 26.11.2016

Beeindruckend geschrieben & recherchiert

Geigen der Hoffnung
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"Geigen der Hoffnung" hat mich in den letzten Tagen wirklich vereinnahmt und berührt.
Ich habe bereits viele Romane gelesen, die das Überleben in den KZs aufgearbeitet haben, aber dieses Buch hat mich ...

"Geigen der Hoffnung" hat mich in den letzten Tagen wirklich vereinnahmt und berührt.
Ich habe bereits viele Romane gelesen, die das Überleben in den KZs aufgearbeitet haben, aber dieses Buch hat mich wirklich umgehauen.

Die Handlung ist zweigeteilt. Titus Müller beschreibt die (auf wahren Begebenheiten beruhende) Geschichte des jungen Marek, der mit seinem Bruder im KZ Dachau ums Überleben kämpft. Die Schilderung ist hierbei so real, authentisch, brutal, aber auch irgendwie hoffnungsvoll und berührend, dass ich dem Autoren nur ein großes Kompliment aussprechen kann. Der Stil ist flüssig und sehr passend - ich würde sofort weitere historische Erzählungen von ihm lesen.

Im anderen Teil des Romans wird durch die Co-Autorin die Geschichte des Juden Amnon erzählt, der lange Jahre keine Aufarbeitung des Holocausts für sich selbst gesucht hat, aber dann durch verschiedene Umstände ein ganz tolles Projekt erschaffen hat, in dem er verloren gegangene oder zurückgebliebene Geigen verfolgter Juden restauriert und wieder auf die Bühne gebracht hat und dies immer noch tut. Das Buch schildert hierbei auch seine persönliche Geschichte sowie einige Einzelschicksale der Geigenbesitzer, worüber ich gerne noch mehr erfahren hätte. Dieser Teil der Geschichte ist wie eine Biographie geschrieben und liest sich ebenfalls sehr gut. Durch farbige Fotos am Ende des Buches werden die Erzählungen noch realer und das Konzert zum Holocaust-Gedenken im Jahr 2015 erscheint vor dem inneren Auge.

Besonders hervorzuheben ist auch noch, dass die wahren Begebenheiten, auf denen Mareks Geschichte beruht, in einem abschließenden Kapitel noch genau beleuchtet werden. Das ist für mich immer sehr wichtig und kommt oft zu kurz.

Insgesamt wirklich toll, bewegend und intensiv - unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 24.11.2016

Der zweiter-Teil-Fluch gilt hier nicht!

Alle sieben Wellen
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Als ich "Gut gegen Nordwind" gekauft und beendet habe, wusste ich noch überhaupt nicht, dass es einen zweiten Teil gibt. Daher war ich über das Ende natürlich sehr erstaunt, nachdem ich die gesamte letzte ...

Als ich "Gut gegen Nordwind" gekauft und beendet habe, wusste ich noch überhaupt nicht, dass es einen zweiten Teil gibt. Daher war ich über das Ende natürlich sehr erstaunt, nachdem ich die gesamte letzte CD schon gerätselt hatte, wie es nun noch schnell zu einem Happy End kommen sollte - was natürlich auch nicht der Fall war ;)
Natürlich musste ich daraufhin auch "Alle sieben Wellen" erstehen und muss sagen, ich bereue es überhaupt nicht!

Erneut überzeugen die Stimmen von Andrea Sawatzki und Christian Berkel auf ganzer Linie. Sie sind nicht nur an sich unheimlich schön, sondern passen auch perfekt zu den Charakteren von Emmi und Leo.
Ich finde, dieser zweite Teil hat mir ganz viel gegeben, denn er ist in vielerlei Hinsicht emotionaler als der erste Teil. Bei dieser Geschichte musste ich wirklich dranbleiben und war traurig, wenn die Autofahrt vorbei war. Das Ende wurde nicht ewig und kitschig eingeleitet, sondern kam einfach, schlicht, plötzlich - und war einfach toll.
Natürlich ist manchmal die Frage, wie oft man noch "Ach, Leo" oder "du Liebe" hören kann, aber Emmi und Leo haben natürlich ihre Standardphrasen und das verzeihe ich ihnen gerne ;)
Obwohl sich die beiden nun auch ab und an im echten Leben treffen, wirkt die weitere E-Mail-Kommunikation nie gestellt, sondern der Autor hat dafür clevere Lösungen gefunden.

Insgesamt: sehr empfehlenswert! Als Hörbuch, bitte!

Veröffentlicht am 19.11.2016

Unheimlich intensiv

Im Sommer wieder Fahrrad
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„Im Sommer wieder Fahrrad“ bin ich angegangen, ohne eine so tiefgründige und berühende, offensichtlich autobiographische, Geschichte zu erwarten. Die Leseprobe hatte mich überzeugt und getrieben war ich ...

„Im Sommer wieder Fahrrad“ bin ich angegangen, ohne eine so tiefgründige und berühende, offensichtlich autobiographische, Geschichte zu erwarten. Die Leseprobe hatte mich überzeugt und getrieben war ich beim Wunsch nach diesem Buch vor allem durch das offensichtlich enge Verhältnis der Protagonistin zu ihrer Großmutter, denn auch ich wurde von meinen Großeltern immer sehr eng begleitet.
Das Buch erzählt von zwei Zeit- und Handlungsebenen, die natürlich miteinander verknüpft sind. Zum einen geht es um „Mütterchen“, Leas Großmutter, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit als Schauspielerin und Regieassistentin die Bühnenluft liebte und den Schwierigkeiten des Lebens mit patenter und tatkräftiger Art entgegentrat. Mütterchen ist ganz anders als die typische Großmutter, aber einfach wunderbar ehrlich und geradeheraus. Vielleicht war ich nicht die Einzige, die durch die verschiedenen Namensgebungen teilweise verwirrt wurde, daher hier eine Zusammenfassung: Mütterchen heißt eigentlich Hildegard, hat aber den Künstlernamen Ellis. Ihre Tochter Renate (Leas Tante) wird „Knopsi“ genannt und Leas Mutter „Krümel“. Wenn man sich das einmal angewöhnt hat, liest sich die Geschichte einfach wunderbar familiär.
Der zweite Handlungsstrang ist für mich extrem intensiv gewesen. Eigentlich vermeide ich aus persönlichen Gründen, Bücher über Krebserkrankungen zu lesen, allerdings ist dieses Thema in diesem Buch ein sehr großer Teil. Lea erkrankt zu Beginn an einem Tumor und muss sich nicht nur der Bestrahlung, sondern auch einer Chemotherapie stellen. Ihre Erlebnisse sind ungeschönt, schrecklich und intensiv dargestellt, was mich sehr berührt hat und irgendwie auch gutgetan hat. Sie spricht so offen über die Schere zwischen der eigenen Emotionalität und Angst und den Ängsten des Umfeldes, mit denen man auch noch konfrontiert wird, dass ich mich 100% in die Geschichte einfühlen konnte und das Buch mit unheimlicher Spannung gelesen habe.
Ein klarer und kurzweiliger Erzählstil, der sehr persönlich ist und den Leser wirklich fesselt. Für mich ein Highlight!