Toller Anfang und klischeehafter Mittelteil
HeartbreakerKlappentext:
Sein Unternehmen ist seine Welt - bis ein Kuss alles verändert ...
Sawyer Carlyle regiert sein Unternehmen mit eiserner Hand. Ein Privatleben kennt er nicht, und für die Liebe hat er keine ...
Klappentext:
Sein Unternehmen ist seine Welt - bis ein Kuss alles verändert ...
Sawyer Carlyle regiert sein Unternehmen mit eiserner Hand. Ein Privatleben kennt er nicht, und für die Liebe hat er keine Zeit - für ihn zählt nur der nächste Deal. Umso mehr nervt es ihn, dass seine Familie alles daransetzt, ihn zu verkuppeln und ihm eine potenzielle Freundin nach der anderen präsentiert. Um dem einen Riegel vorzuschieben, engagiert der CEO Clover Lee. Die junge Frau soll seine Verlobte spielen und ihm die heiratswilligen Damen - und seine Familie - vom Hals halten. Doch dann stellt ein heißer Kuss zwischen Clover und Sawyer seine Welt auf den Kopf, und aus dem Spiel wird schnell etwas ganz anderes ...
Meinung:
Clover hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, denn sie bleibt nie lange an einem Ort. Lieber will sie um die Welt reisen, lebensbedrohte Tiere retten und Kindernhelfen. Eine Familie zu gründen und sesshaft werden, so wie ihre Mutter zu sein, ist das letzte was sie will. Sawyer ist seit dem plötzlichen Tod seines Vaters CEO einer Baufirma und das letzte was er will ist eine Frau, die ihn von seiner Arbeit abhält. Aber genau das ist der Plan seiner Mutter, die ihn unbedingt mit jemandem aus der feinen Gesellschaft verloben möchte. Um das zu verhindern stellt Sawyer Clover Lee ein. Seinen zukünftigen persönlichen Puffer, den sein Bruder engagiert hat. Was mit dem perfekten Plan beginnt, eine richtige Verlobung zu verhindern und gleichzeitig einen Millionendeal abzuschließen, entwickelt sich nach und nach zu mehr. Aber wollen die beiden das wirklich?
Das Cover finde ich sehr stimmig. Die Skyline von Harbor City und die Tatsache, dass Sawyer selbst Hochhäuser baut, passt perfekt zum Hintergrund der Handlung. Sawyer sieht man nur von hinten während er bedächtig sein Werk ansieht. Ich finde es allem in allem sehr unspektakulär aber trotzdem schön gestaltet.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Anfangs hat mich die 3-Person ein bisschen gestört, aber ich kam dann doch sehr schnell in die Story rein und hab mich gut in Sawyer und Clover hineinversetzen können. Das einzige was mich etwas gestört hat war, dass ich vor allem am Anfang nicht genau wusste wer von den beiden gerade erzählt, denn das wurde nie gekennzeichnet.
Sawyer kam mir auf den ersten Blick wie der typische CEO vor. Er will keine Frau sondern viel mehr mit seinem Job verheiratet sein. Das gelingt ihm auch erst, aber die Schlinge (hier die immer hartnäckiger werdenden Versuche seiner Mutter) zieht sich immer weiter zu und schlussendlich hilft da nur noch eine Fake-Verlobung. Er möchte eigentlich nicht, dass sich dadurch etwas ändert, aber das tut es doch und schon bald merkt man eine Veränderung an ihm. Er wird lockerer und ist echt ganz süß. Man bemerkt schnell, dass Clover ihm wichtiger wird und er das eigentlich nicht möchte. Zwischenzeitlich hab ich mir bei seinen Handlungen die Hände vor den Kopf geschlagen, weil er sich so doof und dämlich angestellt hat, aber alles in allem fand ich ihn eigentlich ganz niedlich. Ich meine hallo? Er steht auf Liebeskomödien und kann sie zitieren. Das fand ich richtig zum knuddeln.
Clover war mal etwas anders als die typische 0815 Protagonistin. Ich fand es mal ganz erfrischend, denn sie wollte nicht die große Liebe finden, Kinder bekommen und gleich heiraten. Sie will frei sein und auf keinen Fall wie ihre Mutter enden. Ihr Lebenslauf und ihre Einstellung haben sie mir schnell sympathisch werden lassen. Dass sie den Job angenommen hat liegt eigentlich nur daran, dass sie Kängurus retten möchte und Geld braucht. Die fake Verlobung nutzt sie dann für einen Vorschlag wegen dem sie schlussendlich zusammen im Bett landen. Die Anziehung der beiden hat man vom ersten Augenblick gespürt, aber irgendwann hat mich das Ganze ein bisschen genervt. Die Entwicklung der beiden fand ich gut, sie haben sich beide verändert, aber an beiden hat mich unheimlich gestört, dass sie das nie so offensichtlich gezeigt haben. Die Gefühle waren da, aber niemand hat sie gezeigt, das hat mich auf Dauer einfach nur genervt und gestört. Sawyers Mutter fand ich im ersten Augenblick lustig, dann ziemlich nervig und dann wieder lustig. Sie war so verbissen darauf ihrem Sohn eine Frau zu verschaffen, mochte Clover aber dann nicht. Im ersten Moment war sie wie diese typische reiche arrogante Mutter, die dann schlussendlich doch nur das beste für ihren Sohn wollte. Auf Hudsons Geschichte (Sawyers Bruder) bin ich ziemlich gespannt, denn er kam mir ganz sympathisch vor.
Ich habe mich wirklich darauf gefreut, das Buch zu lesen. Ich fand die Idee witzig und neu für mich. Aus dem Ganzen hätte man viel herausholen können und anfangs gefiel es mir auch sehr gut. Die Charaktere hatten einen Witz und es gab lustige Streitgespräche und Konter von beiden Seiten, die mich haben schmunzeln lassen. Und dann ging es irgendwann einfach bergab. Erst gab es nur noch Sex. Ich habe wirklich nichts dagegen. Für mich gehört es mittlerweile einfach in das Genre. Aber irgendwann hat es mich dann doch gestört. Sie haben es immer miteinander getrieben. Gefühle kamen für mich dabei aber gar nicht rüber. Und meine Betonung liegt auf immer. Es hat mich irgendwann so aufgeregt, denn Sawyer hat sich an manch einer Stelle wie der Letzte aufgeführt und anstatt ihn einfach mal zu ignorieren wie er es verdient hätte, konnte sie ihm im gleichen Moment verzeihen, weil sie geil auf ihn war. Ein bisschen mehr Selbstachtung vielleicht? Ihm die kalte Schulter zu zeigen hätte sein Ego vielleicht mal ein bisschen erkalten lassen.
Neben dem Sex war der Mittelteil für mich ein einziges Klischee und echt langweilig. Das macht mich ein bisschen traurig, denn ich habe so viel Potential in der Story gesehen und der ganze Charme und Besonderheit, die das Buch am Anfang aufgebaut und ausgemacht hat, wurde zunichte gemacht.
Ich hätte beiden in den Hintern treten können, denn niemand hat den ersten Schritt gemacht oder auch nur irgendeine Handlung in diese Richtung vorgenommen. Das hat mich wirklich ein bisschen aufgeregt.
Das Ende war ziemlich vorhersehbar hat mir dann aber wieder ganz gut gefallen. Den Mittelteil kann es aber auf keinen Fall ausbügeln. So wirklich fesseln konnte mich das Buch nicht und ich musste statt meinem angefangenen schmunzeln eher die Augen rollen über so viel Klischee und aufgesetztes Drama.
Fazit
Das Buch hat mich leider nicht zu 100% überzeugen können. oder packen können. Der Anfang war super. Es war neu und hatte Witz, es gab super Charakter, die zwar manchmal etwas genervt haben, aber eine Entwicklung durchgemacht haben, die sichtbar war. Und der Schreibstil hat mir echt richtig gut gefallen. Aber leider war die Handlung irgendwann ein wandelndes Klischee auf 2 Beinen, das mich nicht mehr hinreißen konnte. Schade, denn die Story hätte eine besondere und einzigartige werden können. Das Missfallen wird sich aber hoffentlich in den weiteren Bänden nicht wiederholen, denn vielleicht werde ich in diese einmal reinlesen.