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Veröffentlicht am 05.11.2019

Wein und Magie - Spin off zu Peter Grant

Der Oktobermann
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Für Tobi Winter war es bei der Berufswahl naheliegend gewesen zur Polizei zu gehen, war doch sein Vater schon bei der badenwürttembergischen Landespolizei. Um sich etwas vom alten Herrn abzuheben, landete ...

Für Tobi Winter war es bei der Berufswahl naheliegend gewesen zur Polizei zu gehen, war doch sein Vater schon bei der badenwürttembergischen Landespolizei. Um sich etwas vom alten Herrn abzuheben, landete er schließlich beim BKA in der Abteilung KDA, Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten. Wie das bei der Polizei schon mal vorkommt, muss Tobi seinen Urlaub für einen Todesfall abbrechen und nach Trier reisen, wo man bei dem Leichenfund, der mit einer Edelfäule bedeckt ist, die man sonst nur im Weinbau kennt, von einem übernatürlichen Tod ausgeht. Gemeinsam mit der Trierer Kollegin, die bezeichnenderweise Vanessa Sommer heißt, versucht Tobi nachzuweisen, dass Magie im Spiel ist und muss seine Kollegin erst mal in den magischen Fachjargon und seinen Tätigkeitsbereich einweisen.

Die Mischung von Regionalkrimi mit übersinnlichen Elementen wie Flussgeistern, Wiedergängern und Ähnlichem fand ich sehr interessant und amüsant, zumal das Ganze immer mit einer guten Prise Humor gewürzt wurde. Der mit 205 Seiten eher schmale Band ist ein Spin off zu der in London spielenden Peter Grant Reihe, die sehr erfolgreich ist und auf die im Roman auch Bezug genommen wird. Diese Reihe kenne ich allerdings nicht, so dass ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe.

Mir hat gefallen, dass Tobi trotz seiner Magieausbildung ein ganz normaler Typ ist und zuweilen von der magisch unbedarften Vanessa sogar an Scharfsinn ausgestochen wird. Diese begeistert sich immer mehr für Tobi's Abteilung und hofft schließlich selbst bei der Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten unterzukommen. Eine schöne Geschichte, bei der der regionale Anteil über die Stadt Trier hervorragend recherchiert wurde und die mit einem Augenzwinkern erzählt, ein Leseerlebnis war. Einzig den Titel habe ich nicht verstanden. Er steht für mich in keinem Zusammenhang zu dem Inhalt, außer das die Geschichte im Herbst spielt.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Das Schicksal dreier Frauen kunstvoll verknüpft

Der Zopf
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Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste. Als es dann als Taschenbuch erschien, musste es bei mir einziehen.

Laetitia Colombani verknüpft in ihrem Roman die Schicksale 3er Frauen miteinander ...

Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste. Als es dann als Taschenbuch erschien, musste es bei mir einziehen.

Laetitia Colombani verknüpft in ihrem Roman die Schicksale 3er Frauen miteinander aber ganz anders als ich dies erwartet hätte.

Am ergreifensten fand ich die Geschichte von Smita, die in Indien lebt, dieses Land ,in dem die Menschen von Geburt an einer Kaste angehören, die ihren sozialen Status ausmachen, oder was noch schlimmer ist, gar keiner Kaste zugehörig sind wie die Protagonistin. Als Unberührbare gilt sie als unrein und kann nur hoffen durch Wiedergeburt irgendwann ein besseres Leben zu erlangen. Derweil muss sie sich mit niedrigsten, menschenverachtenden Arbeiten über Wasser halten. Für ihre Tochter will Smita etwas Besseres und deshalb widersetzt sie sich dem System.

Die 2. Frau ist Guilia, die in Palermo lebt. Sie muss von heute auf morgen Verantwortung übernehmen, als ihr Vater, dem die letzte Perückenfabrik im Familienbesitz gehört einen schweren Unfall hat und sie in Erfahrung bringt, dass das Unternehmen kurz vor der Pleite steht.

Die erfolgreiche und ergeizige Anwältin Sarah lebt in Montreal und soll Partnerin der Kanzlei werden, als sie schwer erkrankt. Sie muss schnell erleben, dass ihr Arbeitsplatz einem Haifischbecken gleichkommt. Doch Sarah ist eine Kämpferin.

Der Roman ist locker und flüssig geschrieben, die Geschichten der Frauen wechseln sich ab, und die Kapitel enden immer mit einem kleinen Cliffhanger, so dass man schnell weiterlesen möchte. Überhaupt ist das Buch mit seinen 282 Seiten ruckzuck durchgelesen. Fast würde ich sagen es hätte noch ein bisschen länger sein dürfen, denn ich hätte gerne noch etwas mehr über die Lebensgeschichten der drei Frauen erfahren. Trotzdem bin ich mit dem Ende einverstanden. Hier wird der Kreis meiner Meinung nach glaubwürdig geschlossen.

Ein interessantes Buch, dass sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Habe Bilder im Kopf von North Carolina

Der Gesang der Flusskrebse
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"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater ...

"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater treibt nicht nur die Mutter in die Flucht, auch die Geschwister verlassen Kya und ihren Vater nach und nach, so dass sie schließlich alleine mit ihrem Erzeuger, den sie nur prügelnd oder trinkend erlebt hat, zurückbleibt. Von nun an ist Kya auf sich selbst angewiesen, denn der Vater kümmert sich weder um Nahrung noch um sonstige Bedürfnisse. Als er eines Tages nicht mehr auftaucht, muss sie ganz alleine zurechtkommen, denn von der Dorfgemeinschaft werden die Menschen, die in der Marsch wohnen nicht sonderlich geschätzt.

Kya ist eine starke Persönlichkeit, die sich an ihr karges Leben anpasst und Erstaunliches lernt, auch wenn sie nur einen Tag in ihrem Leben zur Schule gegangen ist. Sie überwindet die Einsamkeit mit Hilfe der Natur und den wenigen Menschen, die Zugang zu ihr finden. Als eines Tages der junge Chase Andrews aus dem nahegelegenen Ort Barkley Cove zu Tode kommt, ist das Dorf fast einhellig der Meinung " das Marschmädchen" muss schuld sein. Trotzdem ist der Mordprozess nur so etwas wie ein Nebenschauplatz. Sehr intensiv, gefühlvoll und poetisch beschreit Owens in ihrem Debüt immer wieder die Natur North Carolinas und das Mädchen, dass allmählich zur Frau heranwächst und mit einfachsten Mitteln überleben muss. Das hat mir sehr gut gefallen.

Den Schluß, bzw die Auflösung fand ich nicht so gut. Die Gedichte hätte die Autorin meiner Ansicht nach besser weggelassen. Das war für mich zuviel des Guten.

Alles in allem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Ich hatte die schöne Landschaft vor Augen, und habe besonders die Naturbeschreibungen sehr genossen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Ein Blick von oben auf die Menschheit und die Welt auf der wir leben

Ich und die Menschen
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Was wäre, wenn ein Außerirdischer die Erde besuchen würde, was würde er über uns Menschen wohl denken? Nachdem Professor Andrew Martin den Beweis für die letzte mathematische Hypothese gefunden hat, eine ...

Was wäre, wenn ein Außerirdischer die Erde besuchen würde, was würde er über uns Menschen wohl denken? Nachdem Professor Andrew Martin den Beweis für die letzte mathematische Hypothese gefunden hat, eine bahnbrechende Entdeckung für die Menschheit, muss aus Sicht der außerirdischen Lebensform der Vonnadorianer unbedingt die Veröffentlichung und Verbreitung verhindert werden, um Schlimmeres zu verhindern. Der Professor wird eliminiert, und ein Entsandter des Planeten soll in dessen Haut schlüpfen und sowohl alle existierenden Dokumente löschen, als auch alle Personen, denen der Professor von seiner Entdeckung erzählt hat, töten.

Die Gestalt des Professors anzunehmen gelingt vorzüglich, aber Kleider, eine Schutzhülle mit der sich das menschliche Wesen seltsamerweise umhüllt, wurden vergessen. So wird der neue Andrew bei seiner Ankunft auf unserer Erde direkt wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen. Trotzdem gelingt es ihm die Ärzte zu überzeugen, dass er nicht in die geschlossene Psychatrie gehört, sondern einen Schwächeanfall erlitten hat und man entlässt ihn in seine Familie, wo er seinen Auftrag fortsetzen möchte.

Herrlich, zuweilen phylosophisch, waren die vielen Beobachtungen der Menschen und ihrer Verhaltensweisen, die in der Tat für eine fremde Spezie recht befremdlich erscheinen müssen. "Parks sind verhinderte Wälder, so wie Hunde verhinderte Wölfe waren. Die Menschen liebten beides, vielleicht , weil die Menschen auch irgendwie verhindert waren." "Die Erde war ein Planet der verpackten Dinge, Nahrung in Folie, Körper in Kleidung, Verachtung in Lächeln."

Ich habe dieses Buch mit seinem feinen Humor und seinen treffenden, tiefsinnigen Aussagen sehr genossen, wobei ich den Anfang stärker fand, als das Ende. Da wurde es teilweise leider ein bisschen langatmig. Dies ist das 2. Buch, dass ich von Matt Haig lese, und sein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr. Ich bin eigentlich gar kein großer Freund von Science Fiction. In diesem Fall wird das Surreale aber als Stilmittel eingesetzt, um philosophische Gedanken in den Ro

Veröffentlicht am 08.09.2019

Der 2. Teil der Tom Babylon Reihe

Zimmer 19
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Anstelle des Eröffnungsfilms, wird auf der Berlinade vor einem riesigen Publikum ein Snuff Film, nämlich die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau gezeigt. Schnell stellt sich heraus, dass es ...

Anstelle des Eröffnungsfilms, wird auf der Berlinade vor einem riesigen Publikum ein Snuff Film, nämlich die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau gezeigt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Opfer um die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller handelt. Die Spuren führen zurück in die DDR Vergangenheit.

Tom Babylon vom LKA ermittelt gemeinsam mit der Polizeipsychologin Sita Johanns, von deren schwieriger Vergangenheit immer wieder in Rückblenden erzählt wird. "Zimmer 19" ist der 2. Teil dieser Reihe. Den Vorgänger "Schlüssel 17" habe ich noch nicht gelesen, deshalb kenne ich Tom Babylon's Geschichte natürlich nicht so ausführlich, wie Leser, denen der 1. Band bekannt ist. Auf jeden Fall leidet der Ermittler immer noch darunter, dass seine kleine Schwester Viola vor 20 Jahren verschwunden ist und führt oft Gespräche mit ihrem imanigären Ich.

Der Thriller ist flüssig und spannend geschrieben. Schnell gerät man als Leser in den Sog der Geschichte. Die Zahl 19, die in dem Snuff Film deutlich gezeigt wird, scheint der Schlüssel zur Lösung zu sein, und die Zeit drängt denn weitere Kinder bekannter Persönlichkeiten im Umfeld des Bürgermeisters sind ebenfalls bedroht.

Alles, wirklich Alles scheint miteinander verwoben.Und das ist auch schon mein Kritikpunkt. Die Zufälle häufen sich und machen die Geschichte damit ein Stück weit unglaubwürdig. Davon abgesehen ist dieser Thriller auf jeden Fall ein Lesegenuss, spannend und Einblick gebend über die alten Seilschaften in der DDR. Am Schluss gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, so dass ich gespannt einen nächsten Fall von Tom Babylon erwarte.