Cover-Bild Eine unbeliebte Frau (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 1)
Band 1 der Reihe "Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi"
(18)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 25.10.2019
  • ISBN: 9783548291772
Nele Neuhaus

Eine unbeliebte Frau (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 1)

Der Auftakt der mitreißenden Taunus-Krimi Reihe der Bestsellerautorin

Der erste Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein - jetzt in der ungekürzten Originalfassung mit einem Nachwort von Nele Neuhaus

Eine Ladung Schrot aus dem eigenen Jagdgewehr beschert dem Frankfurter Oberstaatsanwalt ein schnelles, wenn auch sehr hässliches Ende. Die schöne junge Frau, die tot am Fuß eines Aussichtsturms im Taunus liegt, ist viel zu unversehrt, um an den Folgen eines Sturzes gestorben zu sein. Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine neue Kollegin Pia Kirchhoff sind sich einig: Der erste Todesfall war ein Selbstmord, der zweite jedoch ein Mord. Bald häufen sich sowohl die Motive als auch die Verdächtigen. Doch was hat den Staatsanwalt in den Tod getrieben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Der Beginn der Bodenstein/Kirchhoffe-Reihe

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Es ist Sonntagmorgen und KHK Oliver von Bodenstein will seine Frau Cosima zum Flughafen bringen, als ihn der Anruf seiner Kollegin Pia Kirchhoff erreicht. Es gäbe einen Toten. An sich kein Ereignis, dass ...

Es ist Sonntagmorgen und KHK Oliver von Bodenstein will seine Frau Cosima zum Flughafen bringen, als ihn der Anruf seiner Kollegin Pia Kirchhoff erreicht. Es gäbe einen Toten. An sich kein Ereignis, dass Bodenstein aus seinem freien Tag holen sollte. Doch blöderweise ist der Tote ein bekannter Oberstaatsanwalt, der sich mit seinem Jagdgewehr erschossen hat.
Wenig später müssen die beiden zu einer zweiten Leiche, die vorerst ebenfalls als Selbstmord deklariert wird, denn die Tote, Isabell Kerstner, liegt am Fuße eines Aussichtsturms. Recht schnell ist klar, dass die Frau ermordet wurde.

Die Ermittlungen führen Bodenstein und Kirchhoff einerseits zur Tierklinik von Isabells Mann und andererseits zu dem versnobten Reiterhof Gut Waldhof. Die Liste der Tatverdächtigen wird immer länger als herauskommt, dass Isabell Kerstner ein intrigantes Luder war und unzählige Männerbekanntschaften hatte.

Die Suche nach dem Täter gleicht der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Kaum glauben die Ermittler eine heiße Spur zu haben, erkaltet diese recht bald. Nach mehreren Sckgassen und dramatischen Wendungen können nicht nur Motive für den Selbstmord des Oberstaatsanwalts und den Mord an Kerstner sondern auch damit verbundene Verbrechen aufgeklärt werden.

Meine Meinung:

Diese Neuauflage von Nele Neuhaus‘ erstem Bodenstein/Kirchhoff-Krimi ist für mich der erste dieser Reihe. Bislang habe ich vor den gehypten Krimis der Autorin ferne gehalten. Warum? Weiß ich selbst nicht.

Grundsätzlich finde ich den Krimi recht gut. Mir persönlich sind nur die zusätzlichen Verbrechen wie Erpressung, Entführung, Menschenhandel, Betrug und Geldwäsche wenig zu dick aufgetragen. Vor allem der Jahre zurück liegende Doppelmord an den Eltern von Marianne Jagoda, passt zwar gut zu der verbrecherischen Clique, erscheint mir aber dennoch ein wenig too much. Mit dieser Anhäufung von kriminellen Handlungen ließe sich mindestens ein, wenn nicht zwei Krimis schreiben. Da wäre weniger mehr gewesen. Allerdings, wie sagte schon im antiken Rom: Crimen criminem invocat! (Ein Verbrechen zieht das andere nach sich!)

Der Schreibstil ist fesselnd. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Da der Krimi in einer eher ländlichen Gegend spielt, kennen sich die meisten Personen mehr oder weniger. Dass Oliver von Bodenstein seiner Jugendliebe Inka wieder begegnet, könnte für Konfliktstoff für den einen oder anderen zukünftigen Krimi bergen.

Die Anzahl der handelnden Personen ist unüblich groß. Hier könnten manche Leser den Überblick verlieren.

Fazit:

Ein durchaus fesselnder Krimi, der allerdings durch die oben beschriebene große Anzahl von kriminellen Machenschaften, einiges an Glaubwürdigkeit einbüßt. Daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Eine unbeliebte Frau

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Die Ermittler Bodenstein und Kirchhoff sind gerade an einem Tatort, denn der Frankfurter Oberstaatsanwalt hat sich erschossen. Während der Ermittlungen erhalten sie die Nachricht, dass die Leiche einer ...

Die Ermittler Bodenstein und Kirchhoff sind gerade an einem Tatort, denn der Frankfurter Oberstaatsanwalt hat sich erschossen. Während der Ermittlungen erhalten sie die Nachricht, dass die Leiche einer Frau gefunden wurde. Auf den ersten Blick scheint sie sich von einem Aussichtsturm gestürzt zu haben. Doch bei genauerem Betrachten verdichten sich die Hinweise auf einen Mord. Die beiden Ermittler beginnen ihre Suche nach dem Täter, welche sich äußerst schwierig gestaltet, da die tote Mutter sehr viele Feinde hatte. Zudem fehlt von ihrer Tochter jede Spur.

Nele Neuhaus hat einen sehr bildgewaltigen Schreibstil. Als Leser kann man sich das Beschriebene deutlich vorstellen und daher erscheint das Buch sehr kurzweilig. Anfangs fand ich die Handlung sehr spannend und mitreißend, aber mit den zunehmenden Befragungen der zahlreichen Verdächtigen ist diese Spannung leider etwas eingebrochen. Es gab zwar viele überraschende Wendungen und Offenbarungen, aber die zu Beginn sehr hohe Spannung konnte leider nicht mehr erreicht werden. Mich konnten vor allem das liebenswerte und wirklich sympathische Ermittlerduo Bodenstein und Kirchhoff überzeugen.

„Eine unbeliebte Frau“ ist der erste Fall für Kirchhoff und Bodenstein. Mittlerweile gibt es schon neun Bände rund um das Ermittlerduo. Ich kenne bisher nur vereinzelte Bücher der Reihe und fand es daher sehr interessant den ersten Fall der beiden Ermittler zu lesen. Dennoch muss ich sagen, dass dieses Buch meiner Meinung nach nicht an die anderen Bücher dieser Reihe, welche ich gelesen habe, hinkommt. Mir persönlich gefallen die neueren Fälle deutlich besser, da sie mitreißender und spannender sind.

FAZIT:
„Eine unbeliebte Frau“ beschäftigt sich mit einem mysteriösen Mord, vielen Verdächtigen und zahlreichen Befragungen. Mir persönlich hat leider etwas an Spannung gefehlt und ich finde zudem die neueren Bände der Reihe deutlich fesselnder und mitreißender. Nichts desto trotz war es interessant den ersten Fall der Ermittler zu verfolgen, daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 26.12.2020

Zu viele Themen für einen Krimi

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Nele Neuhaus ist bei deutschen Krimi-Fans beliebt und da ich noch nichts von ihr kannte, habe ich mich an den ersten Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gewagt - “Eine unbeliebte Frau”. Kurz: ...

Nele Neuhaus ist bei deutschen Krimi-Fans beliebt und da ich noch nichts von ihr kannte, habe ich mich an den ersten Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gewagt - “Eine unbeliebte Frau”. Kurz: mir hat das gar nicht gefallen. Abgesehen davon, dass Neuhaus in diesem Buch generell lange Sätze verwendet, die nur erzählen, anstatt “zu zeigen” (Stichwort: show, dont’t tell), gab es leider viele Stellen, die ziemlich problematisch sind. ⚠️ [TW: Body Shaming, Fatphobia, Folter, häusliche Gewalt, Menschenhandel, Mord, Suizid, Verharmlosung psychischer Krankheiten]

Klappentext: Eine Ladung Schrot aus dem eigenen Jagdgewehr beschert dem Frankfurter Oberstaatsanwalt ein schnelles, wenn auch sehr hässliches Ende. Die schöne junge Frau, die tot am Fuß eines Aussichtsturms im Taunus liegt, ist viel zu unversehrt, um an den Folgen eines Sturzes gestorben zu sein. Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine neue Kollegin Pia Kirchhoff sind sich einig: Der erste Todesfall war ein Selbstmord, der zweite jedoch ein Mord. Bald häufen sich sowohl die Motive als auch die Verdächtigen. Doch was hat den Staatsanwalt in den Tod getrieben?

Dass sich die Verdächtigen häufen, ist keine Untertreibung. Ich hatte teilweise Probleme zu folgen welche Person nun wer ist, weil es für mich schlichtweg zu viele waren. Auf mich wirkte es so, als hätte Neuhaus zu vieles in einem Krimi unterbringen wollen. Durch die vielen unterschiedlichen Themen wurde es sehr schnell unübersichtlich. Menschenhandel, Eifersucht, Betrug in Beziehungen und bei Aktien. So viele Verzweigungen, dass die Spannung dann verloren ging und ich auch gar keine Lust mehr zum Lesen hatte.

Nun zu all den kleineren Dingen, die mich gestört haben: Neuhaus benutzt anstatt Suizid sehr häufig “Freitod” und wenn sie nur ganz kurz diesen Begriff ein Goggle eingegeben hätte, wüsste sie, wie schrecklich dieses Wort ist. Ich hasse dieses Wort. Suizidpraevention.de schreibt: “Ein Suizid ist meist der Endpunkt einer psychischen Krise und großer innerer Not. Dieser psychische Zustand legt kaum die Möglichkeit einer ‘freien Entscheidung’ nahe.” Der Begriff impliziert allerdings, dass es ein gewähltes Verhalten ist und beschönigt den Sachverhalt.

Es ist unglaublich, wie sehr das Aussehen der Menschen in diesem Buch verurteilt wird. Ich versteh nicht, wozu die abfälligen Bemerkungen von Bodenstein und Pia über das Aussehen von Frau Jagoda geschrieben wurden. "Walküre" und "grotesk" haben die beiden sie genannt, aber ich habe schon nach "fett" und den Beleidigungen von Herr Jagoda "Fette Henne" und Isabel "Walross" verstanden, dass sie fett ist und wohl absolut widerwärtig. Frau Jagoda spricht offen aus, "Ich bin zwar fett, aber ich bin trotzdem eine Frau. ... Es ist demütigend, aber ich weiß, dass Leute wie Sie über mich lachen und es als pervers empfinden, wenn eine Dicke wie ich sexuelles Verlangen verspürt." Pia fühlt sich dabei nicht ertappt oder so? Nicht peinlich, dass sie die Frau selbst als grotesk bezeichnet hat und mit einem Walross verglich? Eine andere Frau wird unentwegt als “mopsgesichtig” und "stämmig" beschrieben und macht eine erstaunlich graziöse Bewegung, weil so eine Frau sich natürlich wie ein Elefant bewegt. Dann wird allen Frauen unterstellt, dass sie Frauen Isabell aufgrund ihrer Schönheit nicht leiden können. Dass es eventuell an ihrem Charakter liegen könnte, ist wohl zu abwegig. Das Gesicht einer Frau wurde auch als "reizloses Gesicht" beschrieben und ich weiß nicht, was man sich darunter vorstellen soll.

Nun zu den Männern, so wurde Hans Peter Jagoda beschrieben: “harmlos, beinahe weibisch", weil er schmaler gebaut ist! Was bin ich da wütend geworden. Weibisch! Döring hätte eine gespaltene Persönlichkeit, weil er aggressiv wird, nachdem er Alkohol getrunken hat. Er hat aber keine dissoziative Identitätsstörung und so leichtfertig sollte man nicht mit Vergleichen von psychischen Krankheiten umgehen. Dann hatte ich mir auch “maskuline Anmut” notiert, aber nicht mehr auf was es bezogen war. Aber dennoch… was ist “maskuline Anmut”?

Außerdem gab es so viele Handlungen von Bodenstein, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Ich meine, ist es normal als Polizist eine Zivilistin einfach so mit zum Tatort zu nehmen und überhaupt diese Info weiterzugeben? Sowieso finde ich Bodenstein sehr arrogant und unsympathisch. Er lernt Thordis, eine junge Frau kennen, und vermutet, dass sie ihn so unglaublich attraktiv findet und als sie das anspricht, ist er peinlich berührt und Angriff ist die beste Verteidigung, ne. Er äfft den Tonfall von Thordis nach und nennt sie “zickiges kleines Mädchen” und behandet sie infantil. Gut, dass sie Konter gibt. Bodenstein fragt sich, wieso er plötzlich empfänglich für fremde weibliche Reize ist und sucht die Schuld bei der Abwesenheit seiner Frau oder bei der Wiederbegegnung mit Inka. Wieso nicht bei sich selbst? Dann ist er kurz davor sich mit Inka einzulassen, denn “Bodenstein will nicht mehr vernünftig sein”... OK, aber dann sollte er vielleicht erstmal mit seiner Frau darüber sprechen. Später erzählt er seiner Frau Cosima bei einem Anruf, dass er nicht mehr viel länger treu sein kann, wenn sie nicht bald nach Hause kommt. So wie Bodenstein das aber erzählt halt, klingt es eher so als würde er einen Witz über Ehebruch machen... Wenn Cosima wüsste wie nah dran er gewesen ist sie zu betrügen. Dann noch etwas, was nichts mit all dem zu tun hat, aber mich hat es sehr verwundert, dass er wusste, wo ein bestimmte Bibelvers in der Bibel steht.

Am Ende weitere Fragen an das Buch, weil ich so vieles nicht nachvollziehen kann: Die Polizei observiert Haus, aber bekommt nicht mit, wie da etwas über den Rasen geschleppt wird? Wieso wird die Polizei so inkompetent dargestellt? Wieso bleiben Menschen in Beziehungen, wenn sie ihre Partner*in nicht ausstehen können? Was für eine faule Zusammenfassung von Dingen war das auf S. 438? Wie kann das Kind kein Trauma haben? Wie kann Bodenstein über Selbstjustiz hinwegsehen? Was zum Teufel vermittelt das der Leserschaft.

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