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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2019

Spannender und tiefgründiger historischer Roman

Leas Spuren
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Die deutsche Historikerin Marie und der französische Journalist Nicolas machen eine interessante Erbschaft – unter der Voraussetzung, dass sie es schaffen, ein verschollenes Bild zu finden und seinem rechtmäßigen ...

Die deutsche Historikerin Marie und der französische Journalist Nicolas machen eine interessante Erbschaft – unter der Voraussetzung, dass sie es schaffen, ein verschollenes Bild zu finden und seinem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Es handelt sich um ein Bild eines jüdischen Malers, das in den Wirren des Zweiten Weltkriegs aus dem von den Deutschen besetzten Paris verschwunden ist.


Meine Meinung:
Der Roman von Bettina Storks spielt auf mehreren historischen Ebenen, so dass man mit der Zeit ein sehr gutes rundes Bild von der Geschichte bekommt. Von Anfang an war ich aufgrund der packenden Erzählweise in der Geschichte gefangen und konnte es gar nicht abwarten, vom Fortgang der fast detektivischen Story zu lesen.
Das Setting in Paris zur Zeit der deutschen Besatzung und zur heutiger Zeit war sehr gelungen und ich habe es genossen, mehr zu den historischen Hintergründen zu lernen.

Die handelnden Personen, vor allem Marie und Nicolas, waren mir gleich sympathisch. Sie sind von der Autorin sehr gut angelegt, so dass ihre Motive nachvollziehbar und ihre Entwicklung authentisch ist.
Auch bis in die Nebenfiguren hinein sind die Personen sorgfältig und glaubwürdig gezeichnet.

Die Geschichte an sich ist wirklich sehr gut konstruiert und sehr gut erzählt, weil man durch die wechselnden Perspektiven und Zeiten häppchenweise immer mehr erfährt. Einige Wendungen haben mich wirklich sehr überrascht, auch wenn sie im Nachhinein absolut nachvollziehbar waren.


Fazit:
Ich habe selten einen so spannenden historischen Roman gelesen. Diese Geschichte hat mich wirklich in Atem gehalten und ich kann die Lektüre sehr empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2019

Herrlich unterhaltsam, witzig und mit viel Urlaubsflair

Mit Oma in Roma
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Oma Inge möchte mit einer Gruppe aus ihrer Kirchengemeinde nach Rom fahren, um den Papst zu sehen, als ihr Begleiter krank ausfällt. Kurzerhand beschließt sie, auf eigene Faust mit dem Zug nach Rom zu ...

Oma Inge möchte mit einer Gruppe aus ihrer Kirchengemeinde nach Rom fahren, um den Papst zu sehen, als ihr Begleiter krank ausfällt. Kurzerhand beschließt sie, auf eigene Faust mit dem Zug nach Rom zu fahren, denn das Leben ist schließlich viel zu kurz.
Aufgrund eines Missverständnisses heften sich ihre Enkelin Nina und ihre Tochter Heike an ihre Fersen und versuchen sie in Rom ausfindig zu machen. Und schon beginnt ein spannender und unterhaltsamer Road Trip durch Italien…


Meine Meinung:
Ich war von den Büchern von Tessa Hennig aufgrund ihres unnachahmlichen Humors schon total begeistert; dieses war mein erstes Hörbuch zu einem Roman der Autorin. Und ich muss sagen, dass ich von dem Hörbuch mindestens genauso begeistert bin!
Die Sprecherin liest nämlich die Handlung so wunderbar lebendig und mit ebenso viel Humor, wie Hennigs Romane geschrieben sind.

Die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven von Inge, Heike und Nina erzählt, was das Ganze total lebendig macht. Trotzdem war es mir aber auch bei dem Hörbuch gut möglich, den Überblick zu behalten – vor allem auch dank der sehr gelungenen Vortragsweise der Sprecherin, die den Figuren auch leicht unterschiedliche Stimmfarben verleiht.

Die drei Frauen sind total unterschiedlich, aber toll gezeichnet und haben alle ihr Päckchen zu tragen – insbesondere in ihren Beziehungen untereinander und zueinander. Das bringt viel Abwechslung und schönen Sprengstoff in die Geschichte.
Daher hat die Handlung auch einen wunderbaren Spannungsbogen, der mich richtig gefesselt hat und mich dazu gebracht hat, der Geschichte immer weiter zu lauschen.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass man sich beim Hören wirklich nach Italien versetzt fühlte – ob Rom, Pompeji oder Ischia, ich habe richtiges Fernweh (oder „Italiensehnsucht“) bekommen!
Und da die Autorin auch so herrlich mit Klischees spielt, musste ich an vielen Stellen schmunzeln.


Fazit:
Ich kann das Hörbuch wirklich jedem nur wärmstens empfehlen, denn es hat mich sooo gut unterhalten und dabei so manche Stunde im Stau absolut versüßt! Eine tolle unterhaltsame Geschichte und toll gelesen – bitte viel, viel mehr davon!

Veröffentlicht am 17.11.2019

Auch als Hörbuch unglaublich warmherzig und einfach wunderschön!

Der Geschmack unseres Lebens
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Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ...

Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ihrer Mutter. Als alleinerziehende Mutter von Zwillingen hat sie es grundsätzlich nicht leicht… Da ziehen fremde Leute aus der Stadt in ihr Elternhaus und übernehmen die Haselnussplantage, die vorher über Generationen im Familienbesitz von Ellas Vorfahren war.
Ella wird all ihren Mut brauchen, um sich der Vergangenheit zu stellen und vor allem, um eine Zukunft für sich zu finden!

Meine Meinung:
Ich habe grundsätzlich alle Bücher von Julia Fischer sehr, sehr gerne gelesen und hatte mich schon lange auf den neuen Roman gefreut, den ich auch sehr gerne gelesen habe.
Nun habe ich auch das Hörbuch gehört.

Da das Werk mit Abstand das persönlichste der Autorin ist, bin ich sogar noch begeisterter davon als von den vorherigen Werken. Von Anfang an war ich dank der flüssigen, oft poetischen Erzählweise direkt in der Handlung gefangen.
Gerade auch durch die extrem warmherzige Sprechweise der Autorin selbst habe ich mich beim Hören einfach nur wohlgefühlt und die Zeit sehr genossen.

Alle Personen sind extrem liebevoll und glaubwürdig gezeichnet, so dass man sich als Hörer(in) an den verschiedenen Entwicklungen freuen kann. Und es gibt wirklich auch zahlreiche Nebenfiguren, die genauso warmherzig und authentisch beschrieben werden wie die Protagonisten. Für mich macht das einen der Reize des Hörbuchs aus, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt, die man anhand der Personen sehr gut verfolgen kann und die der ganzen Geschichte eine wunderbare Tiefe geben. Durch die verschiedenen Perspektiven hat das Hörbuch einen sehr gelungenen Spannungsbogen.
Neben den wundervoll angelegten Personen ist auch das italienische Flair einfach ganz toll beschrieben. Man kann sich die kulinarischen Köstlichkeiten sehr gut vorstellen und fühlt sich in die liebliche Landschaft des Piemont versetzt. Mir hat das Hörbuch richtig Lust darauf gemacht, meinen nächsten Urlaub in Alba und Umgebung zu verbringen und einmal die Trüffelmesse dort zu besuchen.

Darüber hinaus habe ich auch großen Gefallen daran gefunden, eigene Schokoladenkreationen herzustellen, weil Ella Chocolaterie einfach zu bezaubernd beschrieben war.
Das Hörbuch hat mich aber auch grundsätzlich noch lange beschäftigt, weil es mich emotional sehr berührt und bewegt hat. So traurig die Geschichte an vielen Stellen ist, so sehr überwiegt doch das Positive und die Hoffnung. Letztlich habe ich mich sehr gefreut, dass die Geschichte für Ella noch so eine gute Wendung genommen hat.
Auch die kleinen Anpassungen des Hörbuchs gegenüber dem Roman sind sehr gelungen und tun der Geschichte sehr gut.


Fazit:
Ich bin immer noch ganz beseelt von dem wunderbaren und warmherzigen Hörbuch, das mich sicherlich noch lange beschäftigen wird. Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen. Für mich ist es das beste Hörbuch, das ich seit langem gehört habe. Es ist etwas ganz besonderes, wie die Autorin ihre Geschichte liest.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Sehr gut gemachtes Hörbuch zu einem spannenden Roman

Der Fluch der Rose
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Deutschland, Österreich/Kärnten und Italien, Ende des 15. Jahrhunderts:
Maria Anna Elisabeth ist ein Bastard von Hans Fugger und wächst als seine Ziehtochter in der Fuggerau auf.
Johannes ist der Sohn ...

Deutschland, Österreich/Kärnten und Italien, Ende des 15. Jahrhunderts:
Maria Anna Elisabeth ist ein Bastard von Hans Fugger und wächst als seine Ziehtochter in der Fuggerau auf.
Johannes ist der Sohn einer spanischen Adeligen, die sich nach dem Tod ihres Mannes in den Kriegswirren mit letzter Kraft zu einem Kloster schleppt. Er wächst im Kloster auf und wird als Priester geweiht, ohne seine Vergangenheit zu kennen.
Als die beiden sich treffen, ist ihnen beiden schnell klar, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Aber kann ihre Liebe eine Zukunft haben…?


Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan der historischen Romane von Iny Lorentz, weil sie für mich immer eine sehr gelungene Verbindung einer spannenden Story und einem sehr gut recherchierten historischen Hintergrund sind.
Zum ersten Mal habe ich mich nicht für das gedruckte Buch, sondern für das Hörbuch entschieden, weil mir die Vorstellung dessen auf der Frankfurter Buchmesse sehr gut gefallen hat.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn ich fand die Sprecherin Anne Moll von Anfang an total klasse.
Aufgrund ihrer sehr lebendigen, abwechslungsreichen Leseweise war dieses Hörbuch für mich mit das beste, was ich jemals gehört habe.

Auch die Geschichte des Romans und die handelnden Figuren haben mir wieder sehr gut gefallen. Der Spannungsbogen ist sehr gut angelegt und ich wurde im Laufe der Handlung immer wieder von unerwarteten (aber dennoch logischen) Wendungen überrascht.
Vor allem Maria und Johannes als Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch und ich habe ihre glaubwürdig beschriebene Entwicklung sehr gerne und gespannt verfolgt.

Auch historisch ist der Roman wieder sehr gelungen. Man merkt die fundierte und detaillierte Recherche, ohne dass die Autoren dabei zu dick auftragen würden.


Fazit:
Dieses spannende und wunderbar gelesene Hörbuch kann ich wärmstens empfehlen. Es hat mir lange Stunden im Auto sehr schön verkürzt! Ich wünsche mir mehr von solchen tollen Hörbüchern.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Tiefgründiger und bewegender historischer Roman

Die Zeit der Töchter
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Deutschland in den 1950er Jahren: Der Krieg ist überstanden, doch immer noch ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und Hass gegenüber Flüchtlingen alltäglich.
Das macht den beiden Cousinen Antonia und ...

Deutschland in den 1950er Jahren: Der Krieg ist überstanden, doch immer noch ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und Hass gegenüber Flüchtlingen alltäglich.
Das macht den beiden Cousinen Antonia und Anna, die in München zusammen wohnen, sowie ihren Müttern Vivien und Maria, die Flüchtlinge aufgenommen haben, schwer zu schaffen.
Darüber hinaus haben sie auch alle mit ihrer eigenen Geschichte zu kämpfen und müssen schauen, wie sie sich beruflich und privat etablieren können…


Meine Meinung:
Ich bin von Anfang an sehr gut in den Roman hineingekommen und war sofort von seiner Tiefe fasziniert, auch wenn mir die Vielzahl der handelnden Personen zunächst etwas unübersichtlich vorkam. Doch dieses Gefühl der Unübersichtlichkeit hat sich schnell gelegt und ich habe die Lektüre dieses wunderbaren anspruchsvollen Romans dann einfach nur noch genossen.

Der Roman gibt ein sehr fundiertes und gutes Bild der Situation nach dem Zweiten Weltkrieg, so dass man den Alltag der Menschen, aber auch ihre Sorgen und Nöte sowie ihre Traumatisierungen und Ängste gut nachvollziehen kann (sofern das möglich ist). Man merkt, dass die Autorin sehr gut und gründlich recherchiert hat, auch wenn sie nicht mit ihrem Wissen protzt, sondern es ganz „nebenbei“ und sehr authentisch einfließen lässt.

Die handelnden Personen haben alle ihre Geschichte und ihre Beweggründe und Motivationen, die man im Laufe der Handlung mehr und mehr kennen und schätzen lernt. Die Entwicklung der Hauptpersonen hat mir sehr gut gefallen, weil ich sie schlüssig und logisch fand.

Vor allem aber hat mich der Roman sehr bewegt, denn die fremdenfeindlichen und rassistischen Ansichten vieler Menschen nach dem Krieg finden wir ja erschreckenderweise heute auch wieder in der Flüchtlingskrise oder den hohen Gewinnen der AfD! Das Thema ist so aktuell wie eh und je und daher finde ich den Roman umso erschreckender. Nicht genug, dass Deutschland zwei Weltkriege angezettelt und sich des Genozids schuldig gemacht hat, auch in den 1950er Jahren gab es genug Menschen, die nach wie vor gegen Flüchtlinge, gegen Juden, gegen Schwarze und sowieso gegen alles Fremde eingestellt waren.
Die sehr eindrückliche Darstellung anhand des konkreten Schicksals einzelner Menschen hat mich tief berührt und bewegt.


Fazit:
Wieder ein toller Roman von Katja Maybach, der sich nicht hinter den vorherigen Werken verstecken muss. Die Geschichte wird tiefgründig und fundiert sowie sehr berührend und bewegend erzählt. Klare Empfehlung!