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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Absolut gelungen

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Rabea Wyler hat noch immer nicht mit dem Verlust ihrer Schwester vor 20 Jahren abgeschlossen. Damals fand man nur ihre verweste Hand. Nun wird eine Mädchenleiche gefunden, der ausgerechnet ihre Hände fehlen. ...

Rabea Wyler hat noch immer nicht mit dem Verlust ihrer Schwester vor 20 Jahren abgeschlossen. Damals fand man nur ihre verweste Hand. Nun wird eine Mädchenleiche gefunden, der ausgerechnet ihre Hände fehlen. Rabea fühlt sich an den Fall ihrer Schwester erinnert und beginnt zu ermitteln.

Mit "Rapunzel mein" hat Lars Schütz nun den zweiten Band rund um Rabea Wyler geschrieben. Ebenso wie "Der Alphabetmörder" ist dieser Teil in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Lars Schütz erzeugt auch hier wieder unendlich viel Spannung. Dies gelingt ihm durch kurze Kapitel, die zwischen den Handlungsorten wechseln. Jedoch geschieht dies auf übersichtliche Art, so daß man den roten Faden nie verliert. Man kann der Handlung super folgen. Auch verfügt er über einen sehr angenehmen, einfach und flott zu lesenden Schreibstil. Man wird förmlich in die Geschichte hineingezogen und bekommt alles so gut dargestellt, daß man automatisch Bilder vor Augen hat und man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Bei Rabea spürt man die Leere, die der Verlust der Schwester hinterlassen hat und man versteht ihre Sehnsucht, den Fall zu lösen. Dieser aktuelle Fall geht ihr verständlicherweise sehr nahe.
"Rapunzel mein" ist eine gelungene Fortsetzung und aus meiner Sicht sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 10.11.2019

Maritime Unglücke hautnah

Das Wrack am Falkensteiner Ufer
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Der Historiker Jürgen Rath vereint in seinem Buch "Das Wrack am Falkensteiner Ufer" Geschichten rund um Schiffsunfälle auf der Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal. Die Geschehnisse und Schiffe entstammen der ...

Der Historiker Jürgen Rath vereint in seinem Buch "Das Wrack am Falkensteiner Ufer" Geschichten rund um Schiffsunfälle auf der Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal. Die Geschehnisse und Schiffe entstammen der Realität. Dieser Umstand macht das Buch zu einem einzigartigen Erlebnis. Denn die Vorstellung, daß dies Wahrheit und keine Fiktion ist, ist bei einigen Geschichten einfach unfassbar. Dazu kommt die Tatsache, daß Jürgen Rath die Geschichten sehr bildhaft und realistisch beschreibt. Man hat das Gefühl, direkt mit an Bord zu sein und erlebt die Not und vor allem auch die Angst bei einem Untergang sehr intensiv. Man bekommt Mitleid mit den Schiffsbesatzungen und wundert sich so manches Mal, wie leichtsinnig doch manche Menschen handeln. Auch die Handlungsorte sind wunderbar erklärt, man erfährt viel über die Gefahren des jeweiligen Elbabschnittes, sowie über die Verkehrsregeln auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Am Ende jeder Geschichte findet man eine Zusammenfassung der jeweiligen Seeamtsverhandlung. Und auch da kann man sich manchmal nur wundern. Man muß bei diesem Buch kein maritimer Fachmann sein. Jürgen Rath hat eine sehr angenehme und verständliche Art, dem Leser alles Wissenswerte verständlich zu erklären. Sehr hilfreich ist hier die dem Buch vorangestellte Karte, auf der die Wracks verzeichnet sind. Man bekommt dadurch einen sehr guten Überblick, wo sich die Unglücke ereignet haben.

Ein besonderes Augenmerk gilt hier dem Cover. Es ist einfach wunderschön und zeigt ein während eines Unwetters strandenden Großsegler. Ein perfekteres Cover hätte nicht gestaltet werden können!

Veröffentlicht am 01.11.2019

Weihnachten mit Renate Bergmann - ein Genuß

Die Reste frieren wir ein
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Renate Bergmann feiert ihr 82. Weihnachtsfest. Dies nimmt sie zum Anlaß, die schönsten Anekdoten von ihren Festen zu erzählen.



Renate Bergmann, wer kennt sie nicht? Diesmal nimmt die sympathische Online-Omi ...

Renate Bergmann feiert ihr 82. Weihnachtsfest. Dies nimmt sie zum Anlaß, die schönsten Anekdoten von ihren Festen zu erzählen.



Renate Bergmann, wer kennt sie nicht? Diesmal nimmt die sympathische Online-Omi den Leser mit in ihre Vergangenheit. Sie läßt den Leser teilhaben an den schönsten Weihnachtsfesten in ihrem Leben. Dabei erfährt man viel aus ihrer bewegten Vergangenheit. Auf humorvolle Art erzählt Renate Bergmann von Weihnachten direkt nach dem Krieg. Ihr Bericht über diese Zeit mit all den Schwierigkeiten über die Runden zu kommen, wie ihre Mutter die Städter betrogen hat, damit Weihnachten ein Festessen auf den Tisch kommt und die Eigenarten ihrer Großeltern sind einerseits bewegend, andererseits voller Humor. Eben typisch Renate Bergmann. Berührt hat mich auch Weihnachten mit ihrer Schwiegermutter. Die Annäherung der Beiden zueinander war unheimlich schön zu erleben. Die Geschichten rund um die "jüngeren" Weihnachtsfeste sind nicht weniger interessant und ebenfalls mit dem typischen Humor geschrieben. Besonders intensiv werden die Erlebnisse dadurch, daß der Leser von Renate direkt angesprochen wird. Dem kann man sich gar nicht entziehen, denn Renate ist die absolute Sympathieträgerin! Man verzeiht ihr einfach alles. Ebenso wie ihren Freunden übrigens, allen voran Kurt. Seine Art ist einfach liebenswert-trottelig. In diesem Buch trifft man natürlich auf alle Freunde und Familienmitglieder - und das ist einfach wunderschön!

Ich persönlich kann mir Weihnachten ohne Renate, Kirsten, Gertrud, Ilse und Kurt gar nicht mehr vorstellen. Sie gehören dazu - so wie ein Weihnachtsbaum und die eigene Familie. Und irgendwie gehören diese liebenswerten Senioren ja schon zur Familie....

Veröffentlicht am 30.10.2019

Kater im Glück

Ein Kater für zwei Herzen
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Kater Karlo hat Glück - er hat direkt zwei Wohlfühlorte. Ein Zuhause bei der chaotischen Lina, das andere bei dem ordnungsliebenden Lukas. Beide würden sich gern ignorieren - wenn da nicht Karlo wäre. ...

Kater Karlo hat Glück - er hat direkt zwei Wohlfühlorte. Ein Zuhause bei der chaotischen Lina, das andere bei dem ordnungsliebenden Lukas. Beide würden sich gern ignorieren - wenn da nicht Karlo wäre. Jeder beansprucht ihn für sich. Teilen geht gar nicht! Beide kämpfen um Karlo - bis sie merken: Da gibt es noch viel mehr Gemeinsamkeiten!



Dieser Kater ist nicht nur für zwei Herzen - er wird noch viel mehr Herzen erobern! Diese Geschichte ist einfach süß wie Zucker. Geschrieben aus drei Perspektiven, Lukas, Lina und Karlo kommen zu Wort, erhält man hier einen guten Einblick in die jeweiligen Gefühle. Liane Mars vermittelt hier sehr gute Einblicke und man versteht jeden Standpunkt. Sie schreibt einfühlsam und bildhaft, so daß diese Geschichte zu Herzen geht. Man würde Lina und Lukas am liebsten an die Hand nehmen und ihnen viel eher deutlich machen, woher der Wind weht. Aber bis sie dies merken, bekommt man eine wunderschöne Geschichte voller Herz, Charakterentwicklung und einem Kater, der Schicksal spielt!

Veröffentlicht am 29.10.2019

Gut wie Teil 1

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen an der Charite. Dort muß sie sich behsupten, ihre männlichen Kollegen machen es ihr nicht leicht. Auch Barbara, Arbeiterin in der Wäscherei, muß feststellen, ...

Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen an der Charite. Dort muß sie sich behsupten, ihre männlichen Kollegen machen es ihr nicht leicht. Auch Barbara, Arbeiterin in der Wäscherei, muß feststellen, daß man von Gleichberechtigung weit entfernt ist und man als Frau einen schweren Stand hat. Trotz ihrer Unterschiede Freunden sich Rahel und Barbara an. Rahel kämpft gegen die Widerstände in der Charite, verliebt sich in den Flieger Michael. Barbara kämpft in der Frauenbewegung für die Rechte der Arbeiterinnen und das Wahlrecht für Frauen. Als der 1. Weltkrieg ausbricht, verändert sich das Leben von beiden Frauen...

Der zweite Teil der Charite steht dem ersten Teil definitiv in nichts nach! Ulrike Schweikert hat hier wieder ein spannendes und historisch lehrreiches, sowie unterhaltsames Buch geschrieben. Man merkt die Recherchearbeit, die sie ihren Büchern voranstellt immer wieder. Hier wird nicht nur eine Geschichte erzählt, hier wird Geschichte erlebt. Ihre Charaktere erleben hier eine Zeit, in der Frauen keinen Stellenwert hatten. Sie waren Eigentum der Männer. Man erlebt hautnah, wie sich die zwei Freundinnen ihrem Schicksal erwehren. Ihre Hartnäckigkeit ist bewundernswert und macht beide sehr sympathisch. Eingebettet ist die Geschichte um Rahel und Barbara in einen realen historischen Hintergrund. Dies bewirkt eine enorme Glaubwürdigkeit. Ulrike Schweikert schafft es durch ihren Stil die schwierige Zeit aufleben und lebendig werden zu lassen.