Charles Reise
A Thing of BeautyLilian Rogart versucht mit ihrem Roman eine tiefere Einsicht zu vermitteln, die sich mir nicht erschlossen hat. Meine Bewertung ist auf diesem Hintergrund zu verstehen.
Charles Rice hat gerade sein ...
Lilian Rogart versucht mit ihrem Roman eine tiefere Einsicht zu vermitteln, die sich mir nicht erschlossen hat. Meine Bewertung ist auf diesem Hintergrund zu verstehen.
Charles Rice hat gerade sein juristisches Staatsexamen bestanden. Bevor er in die Kanzlei seines Vaters einsteigt, will er reisen und dabei auch alte Freunde besuchen. Die ersten Ziele sollen in England liegen, bevor er den Radius weiter ausdehnt. Ziemlich zu Beginn steht der Besuch bei Frances Dean. Sie führt ein Haus, umgeben von einer wundervollen Parkanlage. Sie war eine Freundin seiner Eltern, bis ein Streit die Wege trennte.
Charles schlendert durch den Park und genießt das wundervolle Anwesen in vollen Zügen. Zu Frances hat er trotz der Differenzen mit den Eltern eine herzliche Beziehung. Doch die Stille und der Genuss sind die eine Seite der Medaille. Frances hat eine Vorliebe für Rockmusik, die laut und aufdringlich ist.
Bei Frances scheint die Welt Kopf zu stehen. Zwei,auf den ersten Blick nicht zu vereinbarende, Welten scheinen hier aufeinander zu treffen. Die Welt der Stille, des Grünen, der Natur trifft hier auf die Welt der Lautstärke, der harten Beats, der Musik. Frances selbst singt und arbeitet mit ihrer Entdeckung Siobhan zusammen. Die Schwierigkeiten des Business kommen zum Ausdruck.
Frances bewegt sich in beiden Welten scheinbar mühelos. Es scheint, dass sie die Verbindung zu beiden Welten ist.
Zwei so unterschiedliche Welten in einem Roman zu vereinen erfordert viel von der Autorin. Sie sollte ihren Protagonisten Leben einhauchen und ihn aktiv werden lassen. Den wundervollen Garten und das Anwesen sollte sie so beschreiben, dass es mich als Leserin anspricht. Ich suche dabei Bilder in meinem Kopf.
Dann gibt es noch das Musikbusiness mit seinen lauten Tönen und der damit verbundenen Geschäftigkeit. Hier bin ich mitten im Leben! Zeit ist Geld. Hier ist ein harte klare Sprache gefragt. Das Pulsieren muss spürbar werden.
Vielleicht täten diese Stilmittel dem Buch gut. Einen Spannungsbogen habe ich in der Geschichte total vermisst. Die Autorin bedient sich einer eigenwilligen Erzählweise, bei der mir die Aktivität der Protagonistin fehlt. Die Charaktere sind alle gut entwickelt und in die Handlung eingefügt.
Mir persönlich hat die Erzählweise nicht so gut gefallen. Es war streckenweise langatmig um dann plötzlich wieder im Hier und Jetzt zu sein. Ich konnte nicht gut folgen. Vielleicht mein Fehler.
Für Menschen, die solche Geschichten mögen, ist es vllt. genau das Richtige.