Klappentext:
Sie nennen mich „Siebenschläfer“.
Sie denken, ich sei eine Bestie.
Aber das bin ich nicht – Ich jage die wahren Bestien.
28 Jahre nach der grausamen Mordserie des Siebenschläfers wird wieder ein Bürgermeister ermordet – bei lebendigem Leib verbrannt. Die Indizien sprechen für eine erneute Tat des Serienmörders, dabei gilt der Täter längst als gefasst.
Einen Monat vor den Neuwahlen trifft die 16-jährige Julia im Kaufhaus einen Fremden, der ihr ein verlockendes Angebot macht. Für zwei Botengänge erhält sie genügend Geld, um ihren Führerschein zu machen und endlich ihre Heimat zu verlassen. Doch plötzlich interessieren sich nicht nur ihr neuer Mitschüler und der Sohn des ermordeten Bürgermeisters für sie. Auch der Mörder selbst scheint ihr auf den Fersen zu sein. Julia gerät in eine uralte Fehde, die lange vor den ersten Morden des Siebenschläfers begann.
Aber ist der wahre Siebenschläfer wieder aktiv? Oder treibt ein Trittbrettfahrer sein Unwesen? Und was verbindet den ominösen Fremden mit diesem Mörder?
Fazit:
Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, war für mich klar, dass ich mehr wissen will, obwohl es sich um einen Thriller für Jugendliche handelt. Ich versprach mir Spannung und Nervenkitzel und wurde nicht enttäuscht. Ob ich allerdings wie Julia gehandelt hätte das bezweifle ich, da sie die Gefahr noch nicht abschätzen kann, in die sie sich begibt.
Julia als Hauptprotagonistin war mir sehr sympathisch, wenn auch etwas blauäugig, da sie sich recht schnell auf das Angebot des fremden einlässt und Botengänge für ihn erledigt. Sie wird von dem Geld angelockt, dass sie so schnell und in dieser Höhe nicht verdienen könnte und verstrickt sich dadurch unbewusst immer tiefer in eine uralte Familienfehde, die viele Rätsel aufgibt. Julia ist auch kein typisches Mädchen ihrer Altersklasse, da sie recht wenig auf Äußerlichkeiten gibt und sehr selbstbewusst daherkommt. Ob sie mutig ist, oder ob es schon an Übermut grenzt was sie tut, das mag jeder Leser für sich selbst entscheiden.
Da der Thriller in zwei Handlungssträngen verläuft, wurde der spannende Fall aus Julias Sicht und aus der Sicht des Siebenschläfers abwechselnd erzählt. Dies fand ich toll gemacht, da ich so die jeweilige Sicht besser nachvollziehen konnte. Ich hatte das Gefühl immer mehr Puzzleteile zur Lösung zu bekommen und kam der Lösung doch kaum einen Schritt näher. Der erste Teil endet mit einem heftigen Cliffhanger, so dass ich voller Spannung auf Teil 2 warte.
Die Spannung baute sich schon ziemlich früh auf, um sich dann permanent noch zu steigern. Die Geschichte ist rätselhaft und undurchsichtig, so dass ich immer rätseln konnte. Die Charaktere lassen sich schnell in Gut und Böse unterteilen, ob sie dies wirklich sind, muss sich zum Teil noch herausstellen. Die Geschichte ließ mir öfter Schauer über den Rücken laufen, ganz besonders, wenn aus der Sicht des Siebenschläfers erzählt wurde. Ich fieberte dem Ende entgegen, um zu erfahren, wie sich die Rätsel auflösen. Allerdings hatte ich auch einige Schwierigkeiten, die vielen Personen und ihre Verwandtschaftsgrade zu sortieren. Den Lesespaß hat mir das nur leicht getrübt, da die Spannung hoch war.
Ich konnte mich sehr gut in die Szenen und zum größten Teil in die Personen hineinversetzen, fieberte mit, war schockiert und manchmal dachte ich, richtig so. Grob zusammengefasst geht es um Vergewaltigung, Inzest und Mord. Brisante Themen gut dargestellt.
Für mich ein gelungener Auftakt und nach dem fiesen Cliffhanger kann ich es kaum erwarten, bis ich Teil 2 lesen darf.