Cover-Bild Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 616
  • Ersterscheinung: 17.08.2019
  • ISBN: 9783608504217
Stuart Turton

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Kriminalroman
Dorothee Merkel (Übersetzer)

Maskenball auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Am Ende des Abends wird Evelyn, die Tochter des Hauses, sterben. Und das nicht nur ein Mal. Tag für Tag wird sich ihr mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist.

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.

Stimmen zum Buch

»Stellen Sie sich darauf ein, dass dieses Buch Sie völlig umhauen wird ... ein berauschendes Verwirrspiel und ausgesprochen originelles Leseerlebnis.«
Daily Express  

»Komplex, faszinierend und verblüffend … Ein erstaunlich ausgefeiltes Debüt.« 
The Times  

»Was für ein Vergnügen, sich von diesem Buch in die Irre führen zu lassen.« 
Guardian  

»Dieses Buch verdient es, ein echter Hit zu werden … Unvergleichlich unterhaltsam und spannend.«
Sunday Express

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2024

Besonderes Krimi-Highlight!

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Dieses Buch ist etwas besonders. So einen Krimi gab es (soweit ich weiß) bisher selten.

Die männliche Hauptfigur, die zunächst selber nicht weiß, wie sie heißt, erwacht jeden Tag in einem anderen Körper, ...

Dieses Buch ist etwas besonders. So einen Krimi gab es (soweit ich weiß) bisher selten.

Die männliche Hauptfigur, die zunächst selber nicht weiß, wie sie heißt, erwacht jeden Tag in einem anderen Körper, um den Mord an Evelyn Hardcastle aufzuklären. Er weiß zu Beginn nicht, was mit ihm geschieht und möchte dieser unangenehmen Situation entkommen. Als er versteht, dass dies nicht ohne Aufklärung des Verbrechens möglich ist, akzeptiert er die Tatsachen und versucht herauszufinden, wer Evelyns Mörder ist.

Je weniger man vor Beginn des Lesens über das Buch weiß, desto besser. Es gibt viele unvorhersehbare Wendungen, die der Geschichte eine große Spannung verleihen, weshalb man unbedingt den Ausgang der Geschichte erfahren möchte. Immer wieder fragt man sich, auf welcher Seite manche Personen stehen. Wenn der Leser glaubt, dass ein Charakter gute oder böse Absichten hat, wird man mit neuen Wendungen überrascht und man muss seine Schlussfolgerungen überdenken.

In der Geschichte sind sehr viele Figuren vorhanden, die man aber sehr gut voneinander unterscheiden kann. Sie alle sind einzigartig und haben ihre Stärken und Schwächen. Manche von ihnen waren sympathisch, andere hingegen (gewollt) unsympathisch, aber auf jeden Fall glaubwürdig.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Handlungen und Geschehnisse, die zusätzlich mit der Anzahl der Personen und deren Verwicklungen die Geschichte vielschichtig und komplex gestalten. Dem Autoren gelingt es jedoch, die verschiedenen Fäden am Ende gut miteinander zu verbinden und zu einer logischen Auflösung zu verweben. Auch zum Schluss gibt es noch einige Wendungen, mit denen man so nicht gerechnet hätte. Kaum glaubt man, man wäre auf die richtige Antwort gekommen, entdeckt man, dass es noch Widersprüche und Fragen gibt, weshalb die geglaubte Lösung nur zur Hälfte richtig ist.

Obwohl die Geschichte in der Ich-Perspektive verfasst ist und ich dies in der Regel nicht sonderlich mag, hatte ich bei diesem Buch keine Probleme damit. Es war sogar notwendig, da man dadurch genauso viele oder wenige Informationen zur Lösung bekam wie der Protagonist. Ebenso die Präsens-Form war hier erforderlich, damit dem Leser verborgen blieb, wie die Zukunft der Figur aussehen könnte.

Moralische Fragen werden ebenfalls aufgeworfen, über die man sich über das Buch hinaus noch Gedanken machen kann.

Mit der Auflösung bin ich sehr zufrieden. Gerne hätte ich noch mehr über die weiteren Geschehnisse erfahren, obwohl es sicher seinen Reiz hat, wenn den Lesern die eigenen Vorstellungen überlassen werden.

Förderlich war sicherlich eine Karte des Anwesens und der Räume, bei denen festgehalten wurde, welcher Charakter dort übernachtet. Diese Karte befindet sich vorne und hinten im Buch und hat mir immer wieder geholfen, mich zurecht zu finden. Ebenfalls ist eine Einladung zum Ball vor dem ersten Kapitel abgedruckt, bei der die wichtigsten Personen und deren Berufe oder Beschäftigungen erwähnt werden.

Das Anwesen lässt einen gleich an englische Krimis denken und auch die Personen mit der "feinen" Gesellschaft sowie die Hausangestellten könnten gut aus einem Roman von Agatha Christie entsprungen sein. Dies macht den Charme der Geschichte aus. Zudem wird man an Filme wie "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert (was auch auf der Rückseite des Buches erwähnt wird). Auch an Zeitreisegeschichte und sogar an Computer-Rollenspiele musste ich denken.

Ich würde jedem dieses Buch empfehlen, der es etwas komplexer mag und selber gerne bei Geschichten miträtselt. Krimi-Leser, die mal einen etwas anderen Kriminalroman lesen wollen, sind hier bestens aufgehoben, aber auch für Neulinge dieses Genre könnte dies ein guter Einstieg sein. Erwähnt werden sollte aber, dass es für manche Menschen auch zu brutal sein könnte und man nicht allzu empfindlich sein sollte. Deshalb könnte man das Buch auch dem Genre Thriller zuordnen. Wenn man kein Problem damit hat, hat man einen tollen und spannenden Roman vor sich, der mit seiner Atmosphäre perfekt in die herbstliche Jahreszeit passt

Veröffentlicht am 05.06.2020

Wer tötete Evelyn Hardcastle?

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Der Plot liest sich wie ein ganz normaler Krimi, doch das Buch hat eine raffinierte Besonderheit. Protagonist Aiden Bishop steckt in einer Zeitschleife fest, er erlebt den Tag des Maskenballs immer wieder. ...

Der Plot liest sich wie ein ganz normaler Krimi, doch das Buch hat eine raffinierte Besonderheit. Protagonist Aiden Bishop steckt in einer Zeitschleife fest, er erlebt den Tag des Maskenballs immer wieder. Beenden kann er das Ganze nur indem er den Mörder von Evelyn Hardcastle überführt. Dazu kann er den Tag insgesamt acht Mal erleben und befindet sich dabei jedes Mal im Körper eines anderen Gastes. Schafft er es in dieser Zeit nicht den Mordfall zu klären so beginnt der Zyklus von vorne: er verliert seine Erinnerungen und beginnt wieder bei Tag eins. Ja, das ist genauso verwirrend wie es klingt!

Der Leser ist zu Beginn genauso ahnungslos wie der Protagonist. Dessen Erlebnisse werden nicht gleich erklärt, sondern ergeben erst dann einen Sinn, wenn er den Tag aus der Sicht eines anderen Menschen nochmals erlebt. Je weiter man voranschreitet, desto verständlicher wird das bisher gelesene. Das hat zur Folge, dass man auf den ersten 100 Seiten erstmal sehr verwirrt ist und auch vieles im Kopf behalten muss, weil darauf später nochmal Bezug genommen wird. Auch die vielen Personen auseinanderzuhalten ist nicht ganz einfach. Dazu kommen deren Verwicklungen untereinander: Freunde, Verwandte, Feinde, Dienstboten, … - das alles zu überblicken ist nicht einfach. Wenn man aber erst mal in der Geschichte drin ist, kann man das Buch nicht mehr weglegen.

Die Informationshäppchen regen zum Spekulieren an und die Hinweise fügen sich wie ein Puzzle nach und nach zusammen. Es ist faszinierend, gemeinsam mit Aiden nicht nur den Mord aufzuklären, sondern auch den Tag und dessen Ereignisse in den richtigen Zusammenhang zueinander zu setzen und endlich zu verstehen was passiert ist.

Zugegeben, an mancher Stelle hatte ich nur Fragezeichen vor Augen. Aber wie sich nach und nach alles zu einem Bild zusammenfügen ist super faszinierend!

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Veröffentlicht am 21.11.2019

verwirrend,spannend,grandios

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Inhalt:
Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ...

Inhalt:
Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.

Meinung:
Das Cover ist sehr gut gelungen und in Verbindung mit dem Titel,kommt man an diesem Buch nicht vorbei.
Wenn man dann noch den Klappentext liest,muss man die Geschichte einfach lesen.

Der Schreibstil wird erst mit der Zeit angenehm,der Einstieg in die Geschichte ist doch sehr holprig und man denkt einige Male darüber nach,das Buch weg zu legen.
Aber bitte tut dies nicht,denn hier bekommt man einen spannenden,fast nicht zu toppenden Krimi/Thriller.

Die Story ist sehr anspruchsvoll und man muss wirklich gut aufpassen beim Lesen.
Die Charaktere kommen authentisch rüber,die Spannung flacht zu keinem Zeitpunkt ab.

Es gibt etliche Überraschungen/Wendungen in diesem Fall,sodass man als Leser nie sicher sein kann,dass man den Täter entlarvt hat.

Fazit:
Ein Buchhighlight 2019!

Veröffentlicht am 29.10.2019

Eine Unendliche Zeitschleife, die ebenso irreführend wie genial ist

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Meine Meinung
Der Kriminalroman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist das Autorendebüt des britischen Schriftstellers Stuart Turton. Ich habe dieses Werk das erste Mal bei Vorablesen entdeckt und ...

Meine Meinung
Der Kriminalroman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist das Autorendebüt des britischen Schriftstellers Stuart Turton. Ich habe dieses Werk das erste Mal bei Vorablesen entdeckt und dort wurde es mit dem Slogan „Agatha Christie meets »Und täglich grüßt das Murmeltier«“ beworben. Als großer Krimi-Fan habe ich den Namen Agatha Christie natürlich schon mal gehört und ich weiß auch, dass sie eine der bekanntesten Autoren dieses Genres ist, allerdings habe ich bisher keines ihrer Werke gelesen. Dafür kenne ich die Idee, die hinter „Und täglich grüßt das Murmeltier“ steckt sehr gut, denn sie wurde bereits in etlichen Geschichten verwendet und ich bin ein großer Fan davon.

Allerdings muss ich zugeben das ich mich im Nachhinein ein bisschen Ärgere, das ich den Klappentext gelesen habe, denn für meinen Geschmack enthält er viel zu viele Details, die bei mir nicht nur für gewisse Erwartungen gesorgt, sondern mir Stellenweise auch die Spannung genommen haben. Aus diesem Grund werde ich in meiner Rezension nur sehr begrenzt auf den Inhalt des Buches eingehen.

Eine große Überraschung für mich war der Aufbau der Handlung, denn der gestaltet sich ganz anders als ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Wie bereits oben erwähnt hatte ich ein paar Erwartungen an das Buch, ein paar wurden erfüllt ein paar aber auch nicht. Bin ich jetzt enttäuscht? Nein! Denn dem Autor ist es gelungen eine Welt zu schaffen, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und mich erst nach der letzten Seite wieder losgelassen hat. Von daher war das Buch für mich ein voller Erfolg.

Der Klappentext ließ es bereits erahnen aber wie komplex die Geschichte wirklich ist, wurde mir erst beim Lesen klar. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie es dem Autor beim Schreiben eigentlich gelungen ist nicht den Überblick zu verlieren. Das Buch lebt nämlich von einer beachtlichen Menge an Wendungen, die bei mir ordentlich für Irrungen und Wirrungen gesorgt haben. Sicherlich hatten die auf meine Neugierde positive Auswirkungen, allerdings wurde es mir Stellenweise auch ein bisschen zu viel.

Wer, genauso wie ich, Schwierigkeiten hat sich mehrere Namen auf einmal zu merken, der wird seine ganz besondere Freude mit diesem Buch haben. Die Menge an handelnden Charakteren ist nämlich beachtlich und wenn es ganz vorne im Buch nicht die „Einladungskarte“ (inklusive Gästeliste) gegeben hätte, dann hätte ich wahrscheinlich spätestens nach den ersten fünf Kapiteln den Überblick verloren.

Ähnlich verhält es sich mit der Orientierung auf Blackheath. Zwar gibt es im Buchdeckel einen Lageplan von Blackheath der ist aber alles andere als maßstabsgetreu. Zusätzlich kam es mir so vor als sei er auch nicht wirklich vollständig. Ich glaube letzten Endes habe ich mir diesen Lageplan zwei Mal angesehen, danach habe ich festgestellt das ich mich ohne besser orientieren kann.

Schauplatz der Handlung ist Blackheath House und das Stück Land, auf dem es steht. Das alte Herrenhaus, das der Familie Hardcastle gehört, befindet sich mitten im Nirgendwo, ist ringsum von Wald umgeben und längstens dem Verfall zum Opfer gefallen. Die Tatsache das der Schauplatz während der gesamten Handlung niemals wechselt, hat für mich die düstere Stimmung nur noch verstärkt. Wie ein roter Faden zieht sie sich durch die ganze Geschichte und steigert so Spannung und Nervenkitzel.

Auf dem Cover steht in Großbuchstaben „Kriminalroman“ und das ist tatsächlich auch das Hauptgenre des Buches. Neben diesem enthält das Werk aber auch noch historische Aspekte, denn es spielt definitiv nicht im 21. Jahrhundert. Niemand besitzt ein Mobiltelefon, das Hauptfortbewegungsmittel sind Pferdekutschen und immer wieder spielt das Mittel Laudanum eine Rolle.

Achtung! Das gesamte Buch ist ein einziges Rätsel und definitiv keine Geschichte für zwischendurch, von der man mal hier ein paar Seiten liest und dann nach längerer Pause die nächsten paar. Wer das Rätsel lösen möchte für den ist aufmerksames Lesen unerlässlich, denn auf jeder einzelnen Seite verrät der Autor wichtige Details, die erst ganz zum Schluss zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden. Bei diesem Buch ist es völlig normal das einem während des Lesens gefühlt eine Milliarde Fragen durch den Kopf geistern. Aber keine Sorge am Ende werden sie alle beantwortet.

Aus dem simplen Grund das ich niemanden spoilern möchte, werde ich an dieser Stelle zwar auf die Charaktere eingehen, dabei aber keine Namen nennen. Aiden war für mich nicht wirklich der Protagonist, was vor allem daran lag, dass seine Persönlichkeit neben denen seiner verschiedenen Körper mehr oder weniger untergeht. Bei den restlichen Charakteren kann man irgendwann relativ gut in „Gut“ und „Böse“ unterteilen, allerdings heißt es Vorsichtig, denn ich musste sehr schnell lernen das der erste Schein trügt.

Da ich nur die deutsche Übersetzung von „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ gelesen habe. Kann ich Stuart Turtons Schreibstil nur anhand der Übersetzung bewerten. Auf den ersten Blick fand ich seine Wortwahl ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit ließ sich das Buch recht angenehm lesen. Trotz der Tatsache, dass das Buch nur aus der Perspektive von Aiden erzählt wird erleben wir die Geschichte durch die Augen mehrerer Charaktere, denn während seiner Zeit auf Blackheath wechselt Aiden mehrmals den Körper.

Fazit
Stuart Turton ist mit seinem Debütroman ein Meisterwerk des Krimigenres gelungen. Das mich nicht nur mit dem typischen Krimielement Spannung überzeugen konnte, sondern auch mit seinen Charakteren und seiner grandiosen Umsetzung der Grundidee. Ich vergebe daher volle 5 Sterne und empfehle es jedem weiter, der gerne Krimis liest, die nicht nach Schema F aufgebaut sind.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Mysteriöse Mödersuche

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Ein Mann wacht ohne Gedächtnis mitten im Wald auf und kann sich nur an einem einzigen Gedanken festhalten: Dem Namen Anna. Kurz darauf sieht er sie durch den Wald rennen und wird Zeuge ihrer Ermordung. ...

Ein Mann wacht ohne Gedächtnis mitten im Wald auf und kann sich nur an einem einzigen Gedanken festhalten: Dem Namen Anna. Kurz darauf sieht er sie durch den Wald rennen und wird Zeuge ihrer Ermordung. Der Täter lässt ihn jedoch davonkommen und schickt ihn in Richtung eines Herrenhauses. Dort sind die Vorbereitungen für einen Maskenball am Abend in vollem Gange, zu dem Lord und Lady Hardcastle eingeladen haben. Doch Evelyn Hardcastle, die Tochter der Familie, wird den Ball nicht überleben. Wieder und wieder wird sie sterben und der Protagonist im Körper eines anderen Gastes aufwachen und denselben Tag durchleben, bis er den Mord aufgeklärt hat.

Vor der Lektüre war ich vor allem neugierig, wie das angekündigte „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Element in der Geschichte umgesetzt wird. Auf den ersten Seiten weiß man ebenso wie der Protagonist gar nicht, wie einem geschieht. Dieser steht verletzt mitten im Wald, kann sich an nichts erinnern und muss ansehen, wie eine Frau durch den Wald gejagt und erschossen wird. Die Informationen zu seiner Person und warum er zu Gast im Blackheath House ist, erhält er schrittweise durch die Gespräche mit anderen zurück.

Am nächsten Tag wacht er in einem anderen Körper auf und stellt fest, dass der Tag von neuem beginnt. Ihm wird erklärt, dass er den Mord an Evelyn Hardcastle aufklären soll, und zwar schneller als zwei andere „Mitspieler“. Daraufhin trifft er die für mich völlig nachvollziehbare Entscheidung, sich der Situation zu entziehen. Doch so einfach ist es nicht. Die Spielregeln werden allmählich aufgedeckt und ich hatte so viele Fragen im Kopf, dass ich gefesselt weiterlesen musste.

Die Geschichte ist komplex, da das Raum-Zeit-Kontinuum hier ordentlich manupuliert wird und der Protagonist insgesamt acht verschiedene Personen steuert, die auch miteinander interagieren. Der Autor hält dabei alle Fäden geschickt in der Hand und führte mich durch eine Handlung, die ich basierend auf den festgelegten Spielregeln plaubsibel fand. Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen und vieles ist ganz anders als zuerst gedacht.

Schnell merkt man, dass die Aufgabe für den Protagonisten zwar ist, einen bestimmten Mord aufzuklären, an dem Tag aber noch weitaus mehr gemordet wird. Auch hier möchte man natürlich erfahren, wer aus welchen Gründen zur Tat geschritten ist. Außerdem haben einige Personen Geheimnisse, die es zu lüften gilt und andere haben heimlich zusammen einen Plan ausgeheckt. Auch wenn das Tempo zwischendurch mal ruhiger ist bleibt die Spannung dank dieser Vielschichtigkeit erhalten. Zum Ende hin werden Antworten zum grundsätzlichen Warum geliefert und neue Fragen rund um das Thema Vergebung aufgeworden, zu deren Konsequenzen sich jeder eine eigene Meinung bilden muss.

In „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ durchlebt ein Protagonist einen Tag mehrfach im Körper unterschiedlicher Personen mit dem Ziel, einen Mörder zu finden. Ich fand es interessant, den Tag aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu sehen. Der Autor hat die Handlungsstränge genial miteinander verwoben, was bei mir für zahlreiche Aha-Momemente sorgte. Ich bin schwer begeistert und gebe eine große Leseempfehlung!