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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Für mich der perfekte Thriller

Die letzte Witwe
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Ich kenne zwar schon einige Bücher von Karin Slaughter, aber dies war das erste Buch aus der Serie um Sara Linton und Will Trent. Der Quereinstieg war aber überhaupt kein Problem, der Fall ist in sich ...

Ich kenne zwar schon einige Bücher von Karin Slaughter, aber dies war das erste Buch aus der Serie um Sara Linton und Will Trent. Der Quereinstieg war aber überhaupt kein Problem, der Fall ist in sich abgeschlossen und auch die Entwicklungen im Privatleben der Charaktere haben nie zu Grübeleien wie "hm, was war da wohl im Vorgängerband?" geführt. Man kann das Buch völlig unabhängig lesen.

Kurz zum Inhalt: Sara, Gerichtsmedizinerin und Will, Special Agent, sind ein glückliches Paar. Doch dann wird Sara entführt und Will setzt natürlich alles daran, sie zu befreien.
Die Entführer scheinen aus der Neo-Nazi-Ecke zu kommen und sprichwörtlich über Leichen zu gehen...

Das Buch ist mit 556 Seiten ein richtig dicker Wälzer und Slaughter hat es geschafft, hier keine Minute Langeweile aufkommen zu lassen.
Sowohl der Fall, also die Entführung und das Treiben der Neo-Nazis als auch der private Aspekt, die Liebesbeziehung zwischen Sara und Will, die in diesem Band eine enorme Entwicklung erfährt, waren spannend, rührend, tragisch, erschütternd, abstoßend und überzeugend.

Bis auf einen kleinen Aspekt: im Buch gibt es noch eine weitere Entführung und über lange Strecken rätseln die Ermittler, warum die Person entführt wurde. Nachdem das aber so dermaßen sonnenklar war, hat mich der Punkt doch etwas die Stirn runzeln lassen. Aber Schwamm darüber angesichts der ansonsten überzeugenden Handlung.

Zwischendrin blitzte auch immer wieder mal Humor auf, ich persönlich fand Wills Kollegin Faith ja den beiden Hauptcharakteren mindestens ebenbürtig. Sie hat eine kleine zweijährige Tochter und ihr Leben als alleinerziehende Mutter ist hart, für uns Lesende aber sehr lustig. "Was für ein wundervoller Tag für einen Exorzismus" oder "ich werde sämtliche Zeilen aus Frozen zitieren, bis Sie aus den Augen bluten". Made my day, Faith!

Veröffentlicht am 18.10.2019

Therapiegruppe mutiert zu Hobbydetektiven

Einer flog über die Vogelsburg
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Die Vogelsburg im scheinbar gemütlichen Unterfranken beheimatet eine psychosomatische Klinik.
Dort wird Will Klien behandelt, er leidet unter einer schlimmen Form des Waschzwangs. Als allerdings sein Therapeut ...

Die Vogelsburg im scheinbar gemütlichen Unterfranken beheimatet eine psychosomatische Klinik.
Dort wird Will Klien behandelt, er leidet unter einer schlimmen Form des Waschzwangs. Als allerdings sein Therapeut ermordet wird, da beschließen Will und seine Therapiegruppe den Mörder zu finden.

Die originelle Handlung mit Hobby-Ermittlern fernab der üblichen Klischees hat mich vollständig überzeugt. Das Leid der Patienten wird thematisiert, aber nicht als Klamauk missbraucht, sondern einfühlsam dargestellt. Und trotzdem ist es ein sehr humorvoller, leichter und witziger Krimi, die Balance ist super gelungen.

Besonders gut hat mir neben der bunten und schrägen Truppe und der schönen Ortswahl Unterfranken gefallen, dass man so schön miträtseln konnte. Auch als Leser folgt man ständig neuen Theorien über die Täter (es gibt nämlich nicht nur den oben erwähnten Mord, nein, die Vogelsburg zieht Verbrecher wohl magisch an....).

Jedes Kapitel hat auch gleich zu Beginn ein Highlight, die Überschriften sind einfach der Knaller.
"Hinterher ist man gar nicht immer klüger. Manchmal ist man hinterher auch einfach ärmer oder überfressen oder betrunken oder schwanger!" ist einer meiner Lieblingsüberschriften.

Ich lehne ich jetzt mal weit aus dem Fenster, aber das ist der beste Frankenkrimi, den ich jemals gelesen habe. Absolute Leseempfehlung, auch für Nichtfranken!

Veröffentlicht am 17.10.2019

Wunderschönes Kinderbuch, allerliebst illustriert

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus
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Hetty ist ein winziges Hummelfledermausmädchen, das es faustdick hinter den kleinen Fledermausohren hat.
Ihre Mutter ist eine echte Helicopter-Mama und möchte ihre kleine Tochter am liebsten unter ständiger ...

Hetty ist ein winziges Hummelfledermausmädchen, das es faustdick hinter den kleinen Fledermausohren hat.
Ihre Mutter ist eine echte Helicopter-Mama und möchte ihre kleine Tochter am liebsten unter ständiger Beobachtung haben. Als Mutter weiß man, wie schwierig hier die Balance sein kann - ich konnte mich gut in die Fledermausmama hineinfühlen, auch wenn sie den Fürsorgebogen doch ein klein wenig überspannt.
Klar, dass Hetty da erst recht auf Entdeckungsreise gehen will, mit Hilfe ihrer besten Freundin Fidelia klappt das recht gut. Und "draußen" wartet dann ein richtiges Abenteuer!


Uns hat das Buch richtig gut gefallen, Text und Illustration sind hier so dermaßen perfekt miteinander verbunden, wir sind aus den "Ooooooh, wie niedlich"s gar nicht mehr herausgekommen.
Sehr hochwertig gestaltet gibt es gibt doppelseitige, komplett durchillustrierte Seiten, generell viele großflächige Illus, einen wunderschönen Übersichtsplan, alles bunt und ganz, ganz viel Text, so dass ein richtig spannendes Abenteuer entstanden ist.

Besonders gut hat meiner Tochter die Umkehrung gefallen, Hetty ist schließlich nachtaktiv, klar, dass sie da nicht irgendwo übernachtet, sondern logischerweise übertagt.

Ein wunderschönes Buch zum Vorlesen und gemeinsamen Bilder betrachten und für etwas fortgeschrittenere Leser auch zum eigenständigen Schmöckern. Ende der zweiten Klasse würden wir hierfür aber schon empfehlen, weil es (zum Glück) schon relativ viel Text ist.

Ein Buch, das wir mit einem glücklichen "Hach" beendet haben. Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiederlesen und Wiedersehen im zweiten Teil, der im Frühjahr 2020 erscheinen soll. Yiepieeeh!

Veröffentlicht am 15.10.2019

Wow - sogar noch besser als die Vorgängerbände

Sterbekammer
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Sterbekammer ist bereits der dritte Band um das Ermittlerteam Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn und ich habe bereits die Vorgängerbände verschlungen.
Der aktuelle Band toppt diese sogar noch.

Bereits ...

Sterbekammer ist bereits der dritte Band um das Ermittlerteam Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn und ich habe bereits die Vorgängerbände verschlungen.
Der aktuelle Band toppt diese sogar noch.

Bereits das Cover hat einen hohen Wiederkennungswert, nach ein paar Seiten war es fast wie nach Hause kommen. Die Charaktere sind mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen und Romy Fölck hat genau die richtige Balance aus Spannung und Privatleben ihrer Hauptpersonen gefunden. Letzteres nimmt relativ viel Raum ein, passt hier aber wunderbar, man lernt Frida und Bjarne von Band zu Band besser kennen. Ob unangenehme Vorgesetzte, innige neue Familienbande oder aufregende Arbeitskollegen, er passiert ganz schön viel.

Hauptstrang ist aber natürlich der Kriminalfall. Genau genommen sind es sogar zwei, denn nach dem Tod eines alten Mannes wird der Zugang zu einem Gefängnisverlies entdeckt, der vermuten lässt, dass hier ein Zusammenhang mit einer schon Jahre zurückliegender und nie aufgeklärter Entführung besteht.
Obwohl ich schon relativ bald eine Ahnung hatte, hat mich die Auflösung wieder überrascht (zum Glück!) und die Entwicklung der Handlung war beklemmend und sehr überzeugend geschrieben. Streckenweise konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Hoffentlich gibt es bald Lesenachschub - eine Krimireihe, die Suchtpotential hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.10.2019

Lesen! Unbedingt lesen!

Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin
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Der Titel deutet es schon an, das hier ist ein Buch der etwas abgefahrenen Sorte.


Es ist bereits der zweite Band um Motti Wolkenbruch, aber man kann problemlos folgen, auch wenn man Teil 1 nicht gelesen ...

Der Titel deutet es schon an, das hier ist ein Buch der etwas abgefahrenen Sorte.


Es ist bereits der zweite Band um Motti Wolkenbruch, aber man kann problemlos folgen, auch wenn man Teil 1 nicht gelesen hat (allerdings kann man es auch gleich chronologisch lesen, denn spätestens nach der Lektüre wird man Band 1 sowieso lesen wollen...).


Wolkenbruch wurde von seiner jüdischen Familie verstoßen und landet in einem Kibbuz. Aber nicht in irgendeinem, nein, das Ziel ist die Weltherrschaft.
Im entfernten Bayern strebt das eine Gruppe von Nazis auch an - und beide Gruppierungen sind so absurd gezeichnet, das man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt.
Anfangs noch mit Zweifeln. ob man darüber lachen darf und zwischendrin stockt das Lachen auch fast, denn Meyer hält unserer Gesellschaft einen Spiegel vor und bringt Dinge genau auf den Punkt. Dabei schafft er aber eine Balance aus Witz/Absurdität und erschreckender Realitätsnähe, die das Lesen zu einem großen Vergnügen macht.
Die Macht von Social Media und Internet, die moderne Technik generell (Alexa-Besitzer werden auf ihre Kosten kommen), Markenhype, ach, es sind so viele Aspekte, die hier aufgegriffen werden.
Eigentlich sollte das Buch gleich mit einem Textmarker verkauft werden, weil man immerzu Textpassagen anmalen möchte.

Intelligente Unterhaltung für alle, die es schräg mögen.
Ein echtes Lieblingsbuch.