Cover-Bild Kissing Lessons
Band 1 der Reihe "KISS, LOVE & HEART-Trilogie"
(147)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 15.10.2019
  • ISBN: 9783499275364
Helen Hoang

Kissing Lessons

Anita Nirschl (Übersetzer)

Das Sensations-Debüt aus den USA. Ausgezeichnet mit dem Goodreads Choice Award als bester Liebesroman des Jahres.

Küssen sollte einfach sein. Jeder tut es. Es ist nicht viel dabei. Aber Stella kommt sich jedes Mal vor wie ein Hai, dem gerade ein paar Pilotfischchen die Zähne reinigen. Und das ist nicht schön, weder für sie noch für den Mann. Sie hat die Sache mit der Liebe schon beinahe aufgegeben – als Asperger-Autistin mag sie ohnehin nichts, was ihre Routine stört –, doch dann bringt ein dahingesagter Satz sie ins Grübeln: Übung macht den Meister. Stimmt das? Braucht sie einfach mehr Erfahrung? Und wenn ja, wer bringt einem das Küssen bei – und mehr? Vermutlich ein Profi, ein Escort. Wie Michael Phan. Auch wenn der eine ganz eigene Vorstellung von ihrem Unterricht hat …

Mitreißend, bezaubernd, emotional – Der Auftakt zur «Kiss, Love & Heart»-Trilogie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

starker Einstieg, schwaches Ende

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„Frauen wie ich vergraulen feste Freunde. Frauen wie ich wurden noch nie von einem einzigen Jungen eingeladen. Frauen wie ich müssen ihren eigenen Weg finden, sich ihr eigenes Glück schaffen.“ (Stella ...

„Frauen wie ich vergraulen feste Freunde. Frauen wie ich wurden noch nie von einem einzigen Jungen eingeladen. Frauen wie ich müssen ihren eigenen Weg finden, sich ihr eigenes Glück schaffen.“ (Stella in Kissing Lessons)

Worum geht’s?

Das Leben als Asperger-Autistin ist nicht leicht für Stella, doch sie findet ihren Weg, damit umzugehen. In ihrer analytischen Tätigkeit als Ökonometrikerin geht sie total auf. Aber ihre Mutter möchte mehr von Stella als nur beruflichen Erfolg, nämlich: Enkelkinder. Doch zwischenmenschliche oder gar intime Kontakte? Das ist wirklich nicht Stellas Ding. Küssen und Sex sind für sie keine angenehmen Unterfangen. Kurzerhand kommt ihr daher die Idee, sich einen Fachmann als „Lehrer“ an ihre Seite zu holen. Als dann Escort Michael in ihr Leben tritt, lernt Stella nicht nur, wie man küsst und miteinander schläft, sondern ungewollt auch, wie man sein Herz verliert…

Kissing Lessons ist der erste Teil der „Kiss, Love & Heart“-Trilogie. Das Buch ist in sich geschlossen und kann unabhängig gelesen werden, der Protagonist aus Band 2 wird hier jedoch als Randfigur vorgestellt.

Schreibstil / Gestaltung

Das hübsche Cover ist in beige mit zahlreichen verschiedenfarbigen Blumen gehalten, während der Titel in einer pink-metallic foliert ist. Das Cover wirkt sehr frühlingshaft und feminin, passt aber nicht unbedingt zum Titel oder zum Buch. Die Erzählweise des Buches erfolgt linear und in der dritten Person, jeweils mit Fokus auf Michael oder Stella, teilweise wechselt der Fokus im Kapitel auch. Der Schreibstil ist recht locker und leicht. An manchen Stellen gibt es Punkte, wo die Übersetzung (oder die Ausdrucksweise) nicht 100% rund klingt, insgesamt ist das Buch sprachlich geeignet für (junge) Erwachsene. Das Buch enthält wenig explizite Sprache, allerdings einige Erotikszenen, die jedoch nicht ausführlichst geschildert werden.

Mein Fazit

Kissing Lessons war ausnahmsweise mal nicht ein Buch, was mich durch sein Cover vereinnahmt hat, sondern durch die doch recht innovativ klingende Idee einer autistischen Protagonistin. Das Buch klang für mich einerseits wie etwas, was man schon öfter gelesen hat (Fakebeziehung, gekaufte Beziehung), andererseits aber war ich gespannt, ob und wie man das Thema Asperger-Autismus in dem Buch kennenlernen wird.

Die Geschichte startet direkt mit Stella, die beim Essen von ihrer Mutter gelöchert wird. Denn ihre Mutter möchte, dass Stella endlich sesshaft wird, heiratet und ihr Enkelkinder beschert. Dass Stella mega erfolgreich in ihrem Beruf ist, interessiert zumindest ihre Mutter nur begrenzt. Dass Stella zwischenmenschliche Beziehungen Angst machen, sie permanent in Sorge ist Leute zu vergraulen und zu verletzen und insbesondere Intimität für sie unangenehm ist, spielt keine Rolle. Enkelkinder, das ist das Ziel. Und Stella möchte die Erwartungen ihrer Mutter erfüllen. Nur wie? Ihre bisherigen Beziehungen waren eine Katastrophe und Küssen, das mag sie auch nicht. Als sie auf einem Sonntag im Büro ihren Kollegen Phillip trifft und dieser ihr knallhart an den Kopf wirft, ihr würde einfach die Übung fehlen, reift in Stellas Kopf ein Plan: Ein Fachmann soll her. Denn Geld hat Stella genug. So landet Stella beim Escort Michael, der sich in großer Geldnot auf Stellas ungewöhnliches Angebot, er solle ihr Übungslektionen in Sachen Küssen und Intimität geben (inklusive Leistungsbeurteilung!), einlässt. Michael weiß nicht, wieso Stella solche Probleme mit den Sachen hat, doch er ist gewillt, ihr zu helfen. Aber schon bald müssen sich beide fragen, ob ihr Arrangement die geschäftliche Basis nicht schon längst verlassen hat…

Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut. Ich war von Anfang an von Stella fasziniert und habe zugleich mit ihr mitgelitten. Es ist eine unangenehme Situation, dass ihre Familie von ihr erwartet, sich zu binden, wenn es ihr doch so sehr Angst macht. Die Idee, einen Escort-Mann zu beauftragen, ist gewagt, aber zugleich auch recht klug. Ein „Übungsmann“, mit dem sie ihre Unsicherheiten überwinden kann, um dann bereit zu sein für den Mann, der an ihrer Seite sein soll und will. Stella geht dabei sehr methodisch vor, hat einen detaillierten Plan und Vorstellungen, wie ihre Übungstage ablaufen sollen. Hierbei zeigt sich vor allem Stellas analytische und strukturierte Seite sehr stark. Immer wieder gibt es solche Szenen, die Einblicke in ein Gehirn geben, was durch Asperger-Autismus etwas anders tickt. Und ich fand diese Szenen wirklich grandios geschrieben. Es ist eine Mischung aus Faszination und Verblüffung, die ich empfand, wenn Stella loslegt, eine Situation zu analysieren. Es sind banale Alltagssituationen, die für die meisten Menschen so selbstverständlich sind, dass man nicht über sie nachdenkt. Für Stella aber nicht. Denn sie kann Emotionen von Menschen schwer einschätzen, äußere Einflüsse wie Licht und Lärm machen ihr zu schaffen, ihr Gehirn filtert Äußerungen anders – und so tritt sie manchmal in Fettnäpfchen, manchmal gerät sie in gefährliche Situationen und manchmal zerbricht sie sich stundenlang den Kopf, ob Pralinen und Blumen ein angemessenen Geschenk für eine Essenseinladung sind. Es war beeindruckend zu lesen. Stella kam zeitweise so unbeholfen rüber, dass sie mit leidtat, manchmal war ich von ihrem Scharfsinn und ihrer Stärke aber auch verzaubert. Es ist sicher nicht leicht, mit Autismus zu leben, und Stella versucht, das Beste daraus zu machen. Und verdammt, sie verdient jemanden, der sie liebt und schätzt, so wie sie ist. Der an ihrer Seite steht und Verständnis dafür hat. Und so war ich das ganze Buch getrieben von der Hoffnung, dass Stella so jemanden finden wird. Denn von Seite 1 an wollte ich, dass Stella glücklich wird und sich wohl fühlen kann.

Leider ist es aber so, dass das Buch mich nicht wirklich überzeugen konnte. Denn nach einem starken Start, den tollen Einblicken, einer mehr als holprigen Anbahnung zwischen Stella und Michael kommt es irgendwann unweigerlich zum Sex. Und dieser Punkt ist für mich eine Art Wendepunkt in der Geschichte gewesen. Ich weiß nicht, ob die Autorin dies so beabsichtigt hat, ob damit Stellas „neues Ich“ und eine Änderung in ihrer Persönlichkeit markiert werden sollte. Aber ab da ging für mich das Buch einfach stark bergab und verkam zu einem Standard-0815-Liebesroman mit viel Sex, wenig Persönlichkeitsentwicklung und vor allem: Jedem erdenklichen Standard-Drama, was man sich nur erdenken kann. Warum war das so? Etwa die erste Hälfte des Buches geht es darum, wie sich Stella und Michael näherkommen. Michael versucht, Stella aus ihrer starren „Planung“ rauszuholen und gibt sich dabei wirklich Mühe. Es gibt wunderbare, sehr süße Szenen mit den Beiden, es gibt auch Szenen, die mein Herz ein wenig haben schmelzen und ein wenig haben schmerzen lassen. So lernt Stella Michaels Familie kennen und es endet in einer unweigerlichen Katastrophe. Nachdem die beiden aber anfangen, miteinander zu schlafen, ist es, als würde Stella sexbesessen werden. Fortan geht es permanent darum, dass die beiden miteinander in die Kiste wollen, wie gut sich das alles anfühlt und vor allem sind Stellas Ticks auf einmal weg. Ihre Ängste, ihre Unsicherheit – alles ist plötzlich Geschichte. Zumindest bis zu dem Punkt, der erwartungsgemäß in solchen Büchern kommen muss: Der große Knall. Danach manövriert die Geschichte ein wenig wie eine Nussschale auf dem Meere hin und her, ohne wirklich Grund dafür zu geben. Man hätte sich das ganze Drama so sehr sparen können, es hätte auch ohne funktioniert. Stattdessen hätte man gerade gegen Ende hin mehr in Charakterentwicklung setzen können und sollen.

Denn Hand aufs Herz: Michael entwickelt sich im ganzen Buch eigentlich gar nicht. Er hat von Anfang an eigentlich keine große Lust auf sein Escort-Dasein, hat eigentlich eine ganz andere Begabung, die er aber aufgrund familiäre Probleme nicht ausleben kann, zumindest nicht so, wie er will. Immer wieder redet er davon, wie sehr das Fehlverhalten seines Vaters ihn geprägt hat, wirklich verstanden habe ich es aber ehrlich gesagt nicht. Der Einfluss seiner Mutter und die Angst um sie war da deutlich präsenter, wirkte für mich oftmals aber auch eher wie eine Ausrede statt eine Erklärung. Generell hatte ich das Gefühl, dass Michael überraschend eindimensional war und wenig Tiefe mitbrachte. Auch seine Entscheidungen am Ende des Buches kamen für mich irgendwie plötzlich und aus der Luft gegriffen. Stella hingegen ist da deutlich komplexer geraten, was mir sehr gut gefallen hat. Doch gerade gegen Ende hatte ich nur noch dieses „Liebe heilt alles“-Gefühl, weil Stellas Asperger-Autismus für mich kaum noch rüberkam. Garniert mit einem einwandfreien Kitsch-Happyend war ich fast schon enttäuscht, dass aus einem so starken Start ein lauwarmer Liebesroman wurde. Die zahlreichen Randcharaktere, insbesondere Michaels Familie, haben mir gut gefallen, bleiben jedoch sehr oberflächlich und ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie die „Wink mit dem Zaunpfahl“-Funktion hatten.

Und dann waren da noch die Erotikszenen… Die erste Hälfte des Buches verläuft sehr erotikarm. Mag überraschend sein, wenn man bedenkt, dass Michael immerhin Escort ist. Mir hat es aber sehr gut gefallen, denn so konnte man sich mehr auf Stella und ihr Überdenken konzentrieren. Als es dann zur Sache geht, gibt es Dirty Talk mit multiplen Orgasmen. Natürlich müssen es direkt mehrere Orgasmen sein. Immerhin soll Stella ja erfahren, wie grandios Sex sein kann. Ich fand die Sexszenen allerdings einfach nur schrecklich unerotisch. Das lag sowohl an der Ausdrucksweise als auch an der Schilderung. Es fehlte an der Sinnlichkeit und irgendwie auch an der Chemie.

Insgesamt muss ich sagen, dass Kissing Lessons ein guter Debütroman der Autorin ist und ein wichtiges, aber vor allem auch im Romance-Bereich doch eher unbeachtetes Thema um Autismus aufgreift und in eine schöne Geschichte verpackt. Allerdings verläuft vor allem die zweite Hälfte des Buches für mich deutlich zu klischeehaft wie die üblichen Liebesromane in einer fast schon 0815-Standard-Dramakurve, die für mich Stellas Probleme etwas zu sehr ausblendet und auch Michaels Probleme fast schon vergisst. Starker Einstieg, dann viel Sex bei wenig Handlung bis zum mittelmäßigen Ende – ein Buch für angenehme Lesestunden, wenn man nicht allzu viel erwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.11.2022

Leider nicht meins

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Meine Meinung:
Ich habe mich ja so sehr gefreut als ich das Buch „Kissing Lessons“ in meinem Thalia als Mängelexemplar gefunden habe, da musste es trotz Kaufverbot direkt mit.
Eine Sache welche mich zu ...

Meine Meinung:
Ich habe mich ja so sehr gefreut als ich das Buch „Kissing Lessons“ in meinem Thalia als Mängelexemplar gefunden habe, da musste es trotz Kaufverbot direkt mit.
Eine Sache welche mich zu dem Buch gezogen hat sind zum einen das wunderschöne Cover und die vielen positiven Stimmen zu dem Buch. Da musste ich dem Buch eine Chance geben.
Der Schreibstile der Autorin ist wirklich flüssig und führt einen gut durch die Seiten. Er ist auch der Grund, weshalb ich das Buch weitergelesen habe, denn leider war ich nicht so der Fan von dem Buch.
Die Protagonistin hast Asperger, was eine Form des Autismus ist. Das habe ich bis jetzt in diesem Ausmaß in noch keinem Buch gelesen und fand es deshalb echt interessant. Jedoch wurde ich nicht wirklich mit der Protagonistin war, aber ich glaube das war auch teils der Punkt, da im wahren Leben Menschen mit Autismus oftmals nur schwer verstanden werden.
Eine Sache die mir nicht gefallen haben sind die intimen Szenen, es war mir oftmals zu viel. Ich weiß, dass sie in der Story eine große Rolle spielen aber ja es war leider nicht so meins. Dann sind gegen Ende noch so viele unnötige Missverständnisse gekommen, dass ich mir eingestehen musste, dass diese Geschichte nichts für mich ist.
Abschließende Meinung:
Ich habe die Geschichte beendet, es wäre aber für mich auch nicht schlimm gewesen, wenn ich sie nicht gelesen hätte. Ob ich mir die nächsten beiden Teile holen werde, kann ich im Moment noch nicht sagen.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Am Anfang schön, danach na ja

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Eindeutige Enttäuschung und oftmals wirre Definitionen von Liebe.
Achtung eventuell Spoiler

Das Cover ist richtig schön, es passt wirklich, obwohl ich die Blumen nicht richtig zur Geschichte passen, sondern ...

Eindeutige Enttäuschung und oftmals wirre Definitionen von Liebe.
Achtung eventuell Spoiler

Das Cover ist richtig schön, es passt wirklich, obwohl ich die Blumen nicht richtig zur Geschichte passen, sondern nur zum Genre.

Ja, was soll ich sagen, am Anfang war ich richtig fasziniert vom Klappentext, da ich noch kein Buch gelesen habe, in welchem Autismus thematisiert wird. Dass Michael ein Escort ist, fand ich, ehrlich gesagt, richtig faszinierend. ABER die Handlung zeigt richtig viele Schwächen auf. Zuallererst haben die Figuren eine wirre Vorstellung von Liebe. Liebe wird mit Besessenheit gleichgestellt. Niemand stört das, aber ich finde, das kann und sollte man nicht. Natürlich muss eine Besessenheit nicht negativ sein, da laut Definition her man auch erfüllt sein kann, wenn man besessen ist. Aber die Gesellschaft verbindet dieses Wort eben mit etwas Negativem, deswegen finde ich es nicht gut, dass die Autorin dies gleichsetzt. Ebenfalls wird ein materielles Geschenk ebenfalls mit Liebe gleichgesetzt, was ebenfalls, in meinen Augen, äußerst alarmierend ist. Denn man kann auch seine Liebe beweisen, ohne materielle Geschenke. Die Thematik rund um den Bereich Escort fand ich sehr interessant, ebenfalls der Handlungsaufbau war interessant und teilweise auch witzig. Der Schreibstil der Autorin ist vollkommen toll und super gut zu lesen.

Stella ist Autistin, was ich zuerst komplett toll fand, denn ich bin ehrlich bisher habe ich mich damit noch nicht wirklich auseinandergesetzt habe und diese Störung jetzt näher kennenlernen durfte, fand ich gut. Aber dadurch wird alles entschuldigt, was sie falsches tut. Sie verletzt Michaels Privatsphäre, gar kein Problem, sie ist ja schließlich Autistin. Sie interpretiert Worte hinein, die Michael nicht gesagt hat, ebenfalls kein Problem. Das nervt auf Dauer wirklich, denn obwohl sie Autistin ist, finde ich, dass dieses Verhalten nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden sollte. Natürlich ist sie eine starke Protagonistin und ich finde die Botschaft super, die die Autorin hier rüberbringen wollte. Egal, wer du bist, egal wie anders und dadurch besonders du bist, du bist gut so, wie du bist.

Michael fand ich wirklich toll, na ja zumindest 2/3 vom Buch. Er war aufmerksam, lieb zu Stella und sorgt sich dermaßen um seine Familie, hat seine Träume hinten angestellt, um seine Familie zu unterstützen. Zum Schluss musste ich wirklich sagen, dass er mir etwas seltsam vorkam. Er hat ebenfalls, wie Stella, die Wörter, die sie zu ihm gesagt hat, komplett umgedreht. Alles, was er dachte, hatte sie gar nicht gemeint. Deswegen finde ich das Drama hier auch zu übertrieben und ganz im Ernst, im echten Leben hätte man es vermeidet.

Das Buch hat gut angefangen, dann hat es mich aber von Seite zu Seite immer mehr enttäuscht.

2,8 - 3 *

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Kissing Lessons – ja. Love Lessons – nein.

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Stella hat bisher nie das Bedürfnis verspürt, ein Liebesleben zu haben. Sie hat ihre Arbeit, ihre Routine – und das ist alles was sie braucht und liebt. Ihre Mutter ist da jedoch ganz anderer Meinung und ...

Stella hat bisher nie das Bedürfnis verspürt, ein Liebesleben zu haben. Sie hat ihre Arbeit, ihre Routine – und das ist alles was sie braucht und liebt. Ihre Mutter ist da jedoch ganz anderer Meinung und versucht sie schon lange zu verkuppeln. Jeder einzelne Versuch endete in einem Desaster. In Beziehungen - ob physisch oder psychisch - ist Stella eine Niete. Wenn sie überhaupt irgendetwas dabei fühlt, dann ist es Ekel.
Doch nun möchte ihre Mutter sie mit einem von Stellas Kollegen, der viel zu umschwärmt und erfahren auf sie wirkt, verkuppeln. Stellas Ehrgeiz ist geweckt und so beschließt sie, alles zu lernen, was sie können sollte, um begehrte Männer für sich zu gewinnen. Daher engagiert sie Michael, der als Escort arbeitet, als ihren Übungsfreund. Allerdings entwickelt sich das Vorhaben anders, als sorgfältig von Stella geplant. Denn Michael beweist: Jeder ist fähig zu lieben, wenn er nur den richtigen Partner hat. Nur das Michael das für Stella nicht sein kann…

„Kissing Lessons“ ist ein Roman, auf den ich unglaublich neugierig war. Die Thematik klingt hochinteressant und definitiv einzigartig, Eine Autistin und ein Escort. So etwas liest man nicht alle Tage. Noch dazu ist die Geschichte hinter dem Buch sehr spannend, weil die Autorin Stellas Diagnose teilt. Realistischer könnte die Thematik also nicht dargestellt werden.

Als ich zu lesen begann war ich direkt voll und ganz gebannt von der Geschichte. Zwar wird die Geschichte aus dritter Person erzählt (was ich persönlich nicht so sehr mag), aber durch die wechselnde Perspektive und die Art, wie Helen Hoang schreibt, habe ich den Schreibstil dennoch sehr gemocht.
Zu den Figuren fand ich ebenso schnell einen Zugang. Stella ist eine sehr spezielle Figur mit Charakterzügen, die womöglich befremdlich wirken. Doch der Autorin gelingt es, jede ihrer Eigenheiten dem Leser auf ein Weise zu vermitteln, durch die man Stella wirklich versteht. Auch Michael als männlicher Protagonist mochte ich sehr. Er ist sehr vielschichtig und erst nach und nach werden seine einzelnen Seiten erkennbar. Besonders seine einfühlsame Ader mochte ich sehr.

Neben den bisher genannten Aspekten kann ich zudem sagen, dass die Geschichte durchaus unterhaltsam war und lesenswert ist. Dennoch sind mir mit der Zeit Dinge aufgefallen, die mir nicht so zugesagt haben.
Die Art der Liebesgeschichte zwischen Michael und Stella hatte ich nämlich nicht als solche erwartet. Explizite Szenen waren zu genüge enthalten – und für meine Geschmack zu viel. Daher wirkte die Beziehung, die sich langsam aufbaute, nicht … richtig auf mich. Ich kann nicht genau beschreiben, wie ich es beim Lesen empfand, aber ich weiß dafür umso genauer, was mich gestört hat: ich hatte das Gefühl, dass die Verbindung, also die Anziehung zwischen den Protagonisten rein körperlicher Natur war. Es war schlichtweg Begehren, eine rein körperliche Liebe. Und das würde ich nicht als Liebe bezeichnen. Die seelische Verbindung kam viel zu kurz.

Hätte ich das vorhersehen sollen, können oder gar müssen? Vielleicht. Schließlich handelt bereits der Titel vom Küssen, etwas Physischem. Auch der Klappentext verrät, dass Stella den körperlichen Teil einer Beziehung lernen möchte. Das Cover wirkte jedoch viel lieblicher und hat mich vermutlich in die Irre geführt, wodurch ich irgendwie enttäuscht wurde. Weil der Mittelteil des Buches sich immer nur um das eine drehte, zig gleich ablaufende Szenen. Das wirkte sehr langatmig auf mich. Ich mochte auch den Steinzeit-Touch nicht, welcher der Lovestory anhaftete. Zu viel Eifersucht, zu besitzergreifendes Verhalten.
Zum Ende hin wurde typischerweise ein Konflikt plaziert, der sich schon lange angekündigt hatte. Hier folgten dann Schlag auf Schlag krasse Veränderungen bezüglich der Charaktere, ihrem Denken und Handeln. Aber dies weckte den Eindruck, als müsste eine solche Entwicklung nun eben noch passieren, wie ein Punkt auf einer Liste, der noch schnell abgehakt werden muss.

Mein Fazit:
„Kissing Lessons“ besteht aus vielen Seiten – auch im übertragenen Sinne. Die einen Seiten mochte ich lieber, die anderen weniger. Das Buch hat einen starken Anfangsteil, wohingegen der Mittelteil meinen Geschmack nicht traf. Ich würde sagen, dass dieser Roman lesenswert ist. Und wenn man sich des großen Anteils von körperlicher Zuneigung bewusst ist, dann kann ich das Buch auch empfehlen. Den extremen Hype um die Geschichte verstehe ich offen gesagt jedoch nicht. Ja, die Thematik ist stark, aber das ist eben nicht das Einzige, was zählt. Von mir gibt es (leicht enttäuschte) 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Hatte mir etwas mehr erhofft!

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Übung macht den Meister.
Dieser Ratschlag macht Stella Lane nachdenklich. Für sie fühlen sich Küsse an, als wäre sie ein Hai, dem ein Pilotfisch die Zähne sauber macht, doch würde mehr Übung dafür sorgen, ...

Übung macht den Meister.
Dieser Ratschlag macht Stella Lane nachdenklich. Für sie fühlen sich Küsse an, als wäre sie ein Hai, dem ein Pilotfisch die Zähne sauber macht, doch würde mehr Übung dafür sorgen, dass Stella es genießen könnte?
Sie will nichts dem Zufall überlassen und bucht mit Michael Phan einen Escort, der sie unterrichten soll.
Doch schon beim ersten Treffen merken die beiden, dass sie sich stärker unter die Haut gehen als sie sollten.

"Kissing Lessons" ist der Auftakt der Kiss, Love & Heart Reihe von Helen Hoang, der aus den wechselnden personalen Erzählperspektiven der dreißig Jahre alten Stella Lane und des zwei Jahre jüngeren Michael Larsen erzählt wird.

Als Asperger-Autistin liebt Stella Muster und Routinen. In ihrem Job als Ökonometrikerin geht sie komplett auf, nur was Konversation und den Umgang mit anderen Menschen angeht, ist sie sehr unbeholfen. Doch der Ratschlag, dass Übung den Meister machen soll, sorgt dafür, dass Stella die Hoffnung entwickelt, dass sie lernen könnte, den Körperkontakt mit Männern zu genießen, sodass sie den Escort Michael Phan bucht, der sie in Liebesdingen unterrichten soll.

Ich mochte Stella sehr gerne und fand es spannend, dass sie das Asperger-Syndrom hat, denn ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem der Protagonist oder die Protagonistin Autist oder Autistin ist. Stella ist manchmal etwas verschroben, aber auch sehr liebenswert und ich fand es schön zu sehen, dass sie nicht zulässt, dass ihre Störung sie definiert, denn für Stella fühlt es sich nicht wie eine Störung an. Sie hat einfach nur einen anderen Blick auf die Welt. Sie ist eine sehr mutige und kluge Protagonistin und ich fand es schön zu sehen, wie sie in diesem Buch über sich hinausgewachsen ist!

Michael entstammt einer vietnamesischen Familie und arbeitet als Escort, um die Arztrechnungen seiner Mutter finanzieren zu können. Er ist leidenschaftlicher Designer, doch seit seine Mom krank ist, hilft er bei ihr im Laden aus, um sie zu unterstützen, aber auch um ein Auge auf sie zu haben.
Michael ist ein sehr fürsorglicher und aufmerksamer Mann, der immer für seine Familie da ist, wenn sie ihn braucht und seine Träume hinten an stellt. Stella sagt ihm nicht, dass sie Autistin ist, aber er erkennt sofort, dass er besonders behutsam mit ihr umgehen und langsam machen muss. Ich mochte Michael sehr gerne, auch weil er so großartig mit Stella umgegangen ist!

Ich fand es sehr spannend, dass Helen Hoang selbst Autistin ist und das erst erkannte, als sie begann, für ihr Buch zu recherchieren! Ich fand dann besonders die Darstellung von Stella sehr realistisch und das Thema Autismus an sich auch sehr interessant!
Zu Beginn hat mir das Buch auch richtig gut gefallen, aber zum Mittelteil hin konnte es mich dann leider nicht mehr ganz so stark packen. Ich mochte die Geschichte von Stella und Michael echt gerne, aber sie hat sich dann für mich doch nicht so stark von anderen Liebesgeschichten abgehoben, wie ich es mir nach den vielen begeisterten Stimmen, die ich im Vorfeld gesehen habe, erhofft hatte.
Dennoch mochte ich diesen Auftakt sehr und freue mich schon sehr auf die Geschichten von Michaels Cousins Khai, der wie Stella Autist ist, und Quan, der mich schon hier sehr gut gefallen hat!

Fazit:
"Kissing Lessons" von Helen Hoang ist ein guter Auftakt der Kiss, Love & Heart Trilogie!
Ich mochte Stella und Michael wirklich gerne und fand das Thema Autismus sehr spannend und großartig umgesetzt! Nur hat sich die Liebesgeschichte für mich nicht ganz so stark von anderen abgehoben, wie ich es mir nach den vielen begeisterten Stimmen erhofft hatte.
Dennoch hat es mir gut gefallen, sodass ich gute drei Kleeblätter vergebe.

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