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Veröffentlicht am 31.10.2019

Eine Hochzeit mit vollem Programm

Inselhippies
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"Inselhippies" ist der siebte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert hat sich endlich durchgerungen seiner Lebensgefährtin Anja einen Heiratsantrag zu machen. Doch er hat nicht mit ...

"Inselhippies" ist der siebte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert hat sich endlich durchgerungen seiner Lebensgefährtin Anja einen Heiratsantrag zu machen. Doch er hat nicht mit seiner Schwiegermutter in spe gerechnet, die ihre Tochter überzeugt die Hochzeit doch bei ihr in Ibiza zu feiern. Und das nicht nur schlicht, sondern in einem opulenten Rahmen wie es einer Tochter der "von Schönborn" doch würdig sei. Panisch reist Herbert sofort nach Ibiza um das Schlimmste abzuwenden. Unterstützung erhält er da natürlich von seinem langjährigen Freund Hans, der ihn begleitet. Der Leser erlebt dabei von Beginn an wieder einige skurrile Szenen, die einen sofort ins Schmunzeln bringen. Herbert, zwar Ü40 aber doch im Herzen ein lustiger Kindskopf. Genau das macht ihn so sympathisch. Immer wieder ertappt man sich als Leser selbst dabei, wie man bei Herberts Handlungen unterstützend nickt und ihm zuspricht. Dies ist bestimmt meiner männlichen Perspektive geschuldet, aber die Mischung aus Schelm, Bodenständigkeit und Herzlichkeit macht für mich den Protagonisten Herbert aus. Es macht einfach Spaß ihn bei seinen Abenteuern zu begleiten und den Werdegang seiner kleinen Familie zu erleben. Nicht zu vergessen ist natürlich auch sein Freund Hans, der ebenfalls für genügend Situationskomik sorgt. Friedrich Kalpenstein ist auch diesmal wieder ein humoriger neuer Band aus dieser Reihe gelungen. Kurzweiliges, entspanntes Lesevergnügen, bei dem man immer wieder so richtig lachen kann.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Was geschah in der verborgenen Kammer der Deichmühle?

Sterbekammer
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"Sterbekammer" ist der dritte Band aus der Frida-Paulsen-Reihe von Romy Fölck. Die junge Ermittlerin wird diesmal mit der Leiche eines alten Eigenbrötler konfrontiert. Es scheint er ist bei einem Treppensturz ...

"Sterbekammer" ist der dritte Band aus der Frida-Paulsen-Reihe von Romy Fölck. Die junge Ermittlerin wird diesmal mit der Leiche eines alten Eigenbrötler konfrontiert. Es scheint er ist bei einem Treppensturz in der alten Deichmühle um's Leben gekommen. Doch bei der Untersuchung der Mühle wird eine Bodenklappe entdeckt die zu einer verborgene Kammer führt. Dort entdeckt man Spuren einer Frau, die seit fast zehn Jahren als vermisst gilt. Doch wo ist sie abgeblieben? Frida Paulsen kämpft diesmal an mehreren Fronten. Ein neuer Vorgesetzter bei der Kripo Itzehoe, die Belastungen am elterlichen Hof, sowie dieser Fall der vermissten Frau. Unterstützung erhält sie aber von ihrem wieder genesenen alten Kollegen Bjarne Haverkorn. Aber auch der muss sich einigen neuen Konstellationen in seinem Leben stellen. Geschickt kombiniert Romy Fölck hier Polizeiermittlungen mit Privatleben der Protagonisten zu einem gelungenen Mix. Auch wenn das private Umfeld der Ermittler einen erheblichen Anteil im Buch hat, gefällt mir dies sehr gut. Die Figuren wirken dadurch authentischer und sympathisch. Für den Kriminalfall empfinde ich dies nicht störend, denn er kommt nicht zu kurz. Im Gegenteil, Frida und Bjarne durchlaufen Entwicklungen die das Lesen dieser Reihe unterstützen. Obwohl ich früh einen Verdacht bzgl. des Täters hatte, blieb der Krimi spannend bis zum Ende. Denn mein Bauchgefühl war zwar richtig, aber die Autorin ergänzte dies perfekt, so dass doch einiges mehr dahinter steckte. Für mich ist dieser dritte Band der Reihe wieder voll gelungen und ein klares Lesevergnügen. Man darf gespannt sein, wie diese Reihe um das sympathische Ermittlerpaar weitergeht und sich auf weitere Bände freuen.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Was passiert hinter den Kliniktüren?

Ein reines Wesen
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"Ein reines Wesen" ist der vierte Band aus der Willa-Stark-Reihe von Isabella Archan. Willa Stark kämpft mit den schweren Folgen ihres Koma und ist aktuell nur im Innendienst tätig. Umso mehr brennt sie, ...

"Ein reines Wesen" ist der vierte Band aus der Willa-Stark-Reihe von Isabella Archan. Willa Stark kämpft mit den schweren Folgen ihres Koma und ist aktuell nur im Innendienst tätig. Umso mehr brennt sie, als in Saarbrücken ein abgeschlossener Fall anscheinend doch etwas mit Mord zu tun haben könnte. Gegen alle Widerstände kann sie dort mit der Wideraufnahme des Falles beginnen und schon bald geschieht ein weiterer Todesfall in der Saarbrücker Privatklinik. Was verbirgt sich hinter der Fassade? Isabella Archan lässt ihre Protagonistin Willa immer weiter neue Wege einschlagen. Zwar trifft man immer noch alte Bekannte und Wegbegleiter, doch Willa muss auch immer mehr sich mit sich selbst auseinandersetzen. Das ist für den Leser interessant und eine konsequente Fortführung der Figur. Auch der Kriminalfall lässt von Beginn an wieder viele Spekulationen offen bzgl. des Täters. Geschickt wird der Leser dabei durch die Geschichte geleitet bis sich letzten Endes alles aufklärt. Schlüssig, spannend und kurzweilig ist der vierte Band dieser Reihe und lässt auch noch viele Spekulationsmöglichkeiten offen, wie es mit der Protagonistin weitergeht. Man darf gespannt sein.

Veröffentlicht am 13.10.2019

England unter dem Joch von King John

Teufelskrone
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"Teufelskrone" ist der sechste Band aus der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Zeitlich spielt er aber vor allen anderen Bänden und deckt die Jahre 1192 - 1216 im damaligen Königreich England ab. In diese ...

"Teufelskrone" ist der sechste Band aus der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Zeitlich spielt er aber vor allen anderen Bänden und deckt die Jahre 1192 - 1216 im damaligen Königreich England ab. In diese Zeit fallen die Gefangennahme Richard Löwenherz nach seinen Kreuzzügen, sowie seine Nachfolge auf dem Thron durch seinen Bruder John. Auch in der Familie der Waringham gibt es hierzu keine Einigkeit. Während Guillaume König Richard folgt, schwört sein jüngerer Bruder John die Treue. Wer jetzt aber meint die Autorin schreibt hier einen neuen Robin Hood Roman sei eines besseren belehrt. Vielmehr legt sie das Augenmerk auf das Wirken von King John, auch bekannt als "Johann Ohneland". Diesen Beinamen erhielt er übrigens schon als Kleinkind, nachdem er bei der Erbteilung seines Vaters Henry II. 1169 keine Berücksichtigung fand. Und in seine Regentschaft fallen wichtige geschichtliche Ereignisse. Der Verlust der Normandie, das Interdikt über England durch Papst Innozent III., sowie die Anerkennung der Magna Carta 1215, der wichtigsten Quelle des englischen Verfassungsrecht. Rebecca Gablé versteht es wieder perfekt all diese geschichtlichen Ereignisse in Romanform zu bringen und ihren Figuren die nötige Lebendigkeit einzuhauchen. Auch wenn die Mitglieder der Familie Waringham oft unterschiedlicher nicht sein können, sogar von Schwächen behaftet, so fiebert man als Leser immer wieder mit ihnen mit. Gerade Yvain ist oftmals zerrissen von seinen Gefühlen und dann doch wieder seiner Treue zu seinem König. Und diesen lernt der Leser für mich während der Geschichte mit all seinen Facetten sehr gut kennen. Seinem Streben den Schatten von Richard Löwenherz hinter sich zu lassen, seine Wankelmütigkeit, seinen Zorn, sein Umgang mit treuen Gefährten bis hin zu seinem maßlosen Alkoholkonsum. Ich war sehr gespannt wie die Autorin das Rad der Waringhams letztendlich fast 400 Jahre zurückdreht und was einen als Leser dabei erwartet. Für mich gingen meine Erwartungen voll auf. Mit "Teufelskrone" ist ihr einmal mehr gelungen mich in ihren Bann zu ziehen und in vergangene Zeiten eintauchen zu lassen. Ein weiterer sehr gelungener Band der Waringham-Saga.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Das Geheimnis hinter den Vermissten aus Bayreuth

Tod im Fichtelgebirge
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"Tod im Fichtelgebirge" ist ein fränkischer Regionalkrimi von Jacqueline Lochmüller. Es häufen sich plötzlich Vermisstenmeldungen bei der Kommissarin Kristina Herbich. Erst verschwinden zwei kleine Mädchen ...

"Tod im Fichtelgebirge" ist ein fränkischer Regionalkrimi von Jacqueline Lochmüller. Es häufen sich plötzlich Vermisstenmeldungen bei der Kommissarin Kristina Herbich. Erst verschwinden zwei kleine Mädchen aus dem Wagen der Mutter, die nur schnell einkaufen war, dann weitere junge Männer, die als Flüchtlinge ins Land kamen. Alles passt irgendwie nicht zusammen und dann wird der Kommissarin auch noch vom Chef einer neuer Kollege zugeteilt, mit dem sie anfangs hadert. Doch je verstrickter der Fall wird, umso mehr entwickeln sich die beiden zu einem gut funktionierendem Team. Und so entdecken sie, dass hinter den Vermissten ein noch viel schrecklicheres Verbrechen steht. Jacqueline Lochmüller hat hier einen Krimi konstruiert, bei dem der Leser anfangs in eine ganz andere Richtung gelenkt wird. Doch nach und nach ergibt sich die Wendung und man spekuliert bzgl. des Falles und der Täter. Häppchenweise ist man zwar teilweise den Ermittlern voraus und doch ergibt sich immer wieder eine neue Kleinigkeit. Dadurch wird der Spannungsbogen immer wieder hochgehalten. Die kurzen Kapitel verführen einen dabei immer wieder noch ein paar Seiten mehr lesen zu wollen und ehe man sich versieht ist man in der Geschichte gefangen. Die Personen sind gut dargestellt und man kann sich die teilweise düsteren Szenen bestens vorstellen. Hier sei auch das Cover des Buches erwähnt, das den Krimi sehr gut unterstützt. Für mich war es der erste gelesene Krimi der Autorin und sicherlich nicht mein letzter. Atmosphärisch, spannend, gut.