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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2019

Gruselalarm!

Geisterfjord
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Die ersten 50 Seiten waren noch relativ ruhig, aber den Schreibstil der Autorin empfand ich sofort als angenehm und sie hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, in die ich mich direkt hineinversetzt gefühlt ...

Die ersten 50 Seiten waren noch relativ ruhig, aber den Schreibstil der Autorin empfand ich sofort als angenehm und sie hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, in die ich mich direkt hineinversetzt gefühlt habe. Und dann ging es los. Der Gruselfaktor nahm extrem zu und hat mich voll gepackt. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, bei dem ich mich so gegruselt habe. Eigentlich mache ich um solche Bücher auch eher einen großen Bogen, weil ich genau weiß, was für ein Angsthase ich bin. Aber bei den guten Rezensionen zu diesem Buch konnte ich dann doch einfach nicht widerstehen. Es ist wirklich ein sehr subtiler Horror - Strandläuferin hat das in ihrer Rezi ja schon sehr gut beschrieben - aber er verfehlt seine Wirkung nicht. Und er ist mir auch viel lieber als Monster und spritzendes Blut.

Ich muss aber auch sagen, dass so circa 100 Seiten vor Schluss meine Faszination nachgelassen hat, weil es doch irgendwie immer wieder dasselbe war, was dem Leser geboten wurde und der Reiz an der Geschichte und der Grusel einfach auch nachgelassen haben. Und ein wenig hat es mich dann auch genervt, dass jedes Kapitel mit einem total fiesen Cliffhanger endet, die Autorin im nächsten Kapitel dann aber nicht immer darauf eingeht, wie es nach diesem Cliffhanger weiterging. Irgendwie ist dann doch plötzlich alles wieder "gut" und auf das, was in dem Kapitel vorher so viel Grusel verbreitet hat, wird nicht mehr eingegangen. Da hat es sich die Autorin stellenweise doch etwas zu einfach gemacht.

Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen könnten und die Auflösung fand ich gut durchdacht, logisch und auch sehr passend. Ich bin wirklich erleichtert, dass es nicht für jedes Gruselelement eine rationale Erklärung gibt, denn vermutlich hätte ich die der Autorin nicht abgekauft bzw. hätte sie zu konstruiert auf mich gewirkt. So bleibt die mystische und unheimliche Stimmung auch nach dem Lesen noch erhalten.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Die Reihe werde ich weiter verfolgen

Die Feuerreiter Seiner Majestät 01
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Ich hätte nicht erwartet, dass dieses Buch so anspruchsvoll geschrieben ist, aber der Schreibstil passt wunderbar zur Geschichte und zu der Zeit, in der die Handlung spielt. :thumleft: Ich muss aber auch ...

Ich hätte nicht erwartet, dass dieses Buch so anspruchsvoll geschrieben ist, aber der Schreibstil passt wunderbar zur Geschichte und zu der Zeit, in der die Handlung spielt. :thumleft: Ich muss aber auch sagen, dass mir das Buch ab dem letzten Drittel nicht mehr so gut gefallen hat. Gerade die Kampfszenen haben mich eher gelangweilt. Mit solchen Szenen kann ich aber grundsätzlich nicht viel anfangen, das ging mir noch bei jedem Buch so.

Wirklich sehr mochte ich aber dagegen den Humor und die Charakterzeichnungen. Man hat in diesem Buch schnell seine Lieblinge gefunden. Und eben auch die Figuren, die man nicht so gut leiden kann. Hiermit hat die Autorin schon von den ersten Seiten an mein Interesse geweckt und diese Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Hat mich sehr überrascht

Über ein Mädchen
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Zunächst einmal muss ich sagen, wie bezaubernd ich den Schutzumschlag finde. Das Cover ist so schlicht und passt doch so wunderbar zum Inhalt des Buches. Es ist auch überhaupt nicht kitschig, finde ich, ...

Zunächst einmal muss ich sagen, wie bezaubernd ich den Schutzumschlag finde. Das Cover ist so schlicht und passt doch so wunderbar zum Inhalt des Buches. Es ist auch überhaupt nicht kitschig, finde ich, sondern einfach nur schön. Und als besonderes Highlight erwartet den Leser auf dem Einband des Buches selbst der Abdruck, den die auf dem Cover abgebildete Teekanne hinterlassen hat: zwei Ringe braunen Tees auf der Vorderseite und ein Fleck auf der Rückseite. Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht und ich finde diese Idee einfach nur klasse.

Als nächstes muss ich sagen, dass mich der Klappentext total in die Irre geleitet hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch verraten soll, warum. Oder ob ich euch das selbst herausfinden lasse, denn euch wird es bestimmt auch so gehen. Auf der anderen Seite aber lässt sich schwer über das Buch erzählen, ohne euch den Grund dafür zu nennen...

Also gut: Der Klappentext hat mich deshalb total verwirrt, weil Flynn ein Mädchen ist. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. Der Name Flynn klang für mich zwar außergewöhnlich, aber eben auch außergewöhnlich männlich. Schon nach ein paar Seiten kam daher die große Überraschung für mich und ich musste erst mal ein paar Minuten eine Pause einlegen. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, über die Liebe zweier Mädchen zu lesen. Ich war einfach nur so überrascht.

Der erste Teil des Buches erzählt davon, wie Anna und Flynn sich kennenlernen, wie sie sich sofort sympathisch sind und sich schnell eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt. Obwohl für Anna von Anfang an mehr dahintersteckt, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Flynn verliebt. Und das so richtig. Aber sie weiß nicht, ob Flynn auch auf Mädchen steht. Sie weiß nicht, ob sie sie darauf ansprechen soll. Sie weiß nicht, ob sie mit Flynn glücklich werden könnte. Und dann gibt es noch etwas, das in Annas Vergangenheit passiert ist und ihr immer noch schwer zu schaffen macht. Sie hat Angst, dass diese Sache zwischen ihr und Flynn stehen könnte.

In diesem ersten Teil geht alles sehr schnell. Klar, es gibt diese Momente, in denen man einen Menschen kennenlernt und sofort merkt, dass man mit ihm auf einer Wellenlänge liegt. Und so ist das eben auch bei Anna und Flynn. Und doch hätte ich mir hier mehr Zeit gewünscht, um die beiden Charaktere kennenzulernen. Und ich hätte auch den beiden Charakteren mehr Zeit gewünscht, sich gegenseitig kennenzulernen. So wirkt dagegen alles ein wenig überstürzt.

Aber vielleicht war das auch so gewollt, denn am Ende dieses ersten Teils gibt es einen Bruch, der Anna tieftraurig zurücklässt. Zusammen mit ihr begibt sich der Leser anschließend im zweiten Teil des Buches auf eine Reise in die Vergangenheit. Hier bekommt man nun die Möglichkeit, Anna besser kennenzulernen. Man erfährt viel über ihre Kindheit, über ihr Familienleben, über ihre Freundschaft zu einem ganz besonderen Jungen. Und man erfährt, warum Anna so vorsichtig geworden ist, warum sie sich manchmal lieber verkriecht und allein ist. Warum sie manchmal mit sich und ihrem Schicksal hadert. Nachdem ich den ersten Teil des Buches nicht so ansprechend fand, hat mich das Buch mit diesem zweiten Teil völlig gepackt. Ich habe Anna richtig in mein Herz geschlossen.

Und schließlich kommt der dritte Teil des Buches, über den ich an dieser Stelle aber gar nicht so viel verraten möchte. Ich sage nur, dass sich der Kreis, der mit dem ersten Satz des Buches begonnen hat, nun wieder schließt. Und dass der zweite und dritte Teil den etwas holprigen ersten Teil fast vergessen lassen.

Flynn war mir durchweg nie so sympathisch wie Anna. Das mag an der Erzählperspektive liegen oder auch daran, dass die beiden Mädchen trotz ihrer Gemeinsamkeiten doch sehr unterschiedlich sind. Und Anna hat mich einfach mehr an sich heran gelassen. Flynn blieb für mich immer etwas distanziert, unnahbar und fremd.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional, sehr intensiv, fast schon poetisch. Er hinterlässt Eindruck, denn Joanne Horniman schafft es, viel zu sagen, ohne viel Worte zu verwenden. Ganz zart und liebevoll lässt sie ihre Ich-Erzählerin den Leser an die Hand nehmen und ihn durch das Buch führen. Annas Emotionen übertragen sich auf den Leser und zusammen mit ihr erlebt man eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Nach Beenden des Buches würde ich sagen, dass es nicht die Liebesgeschichte ist, die im Vordergrund des Buches steht, sondern Annas Geschichte. Annas Geschichte, Annas Gefühle, Annas Gedanken. Klar, das Buch ist ja auch aus ihrer Sicht geschrieben. Aber Anna ist zugleich ein sehr interessanter und angenehmer Charakter, über den es viel zu erzählen gibt und dem man gerne zuhört.

Mein Fazit:

Ein Buch, das mich nicht nur aufgrund des irreführenden Klappentextes, sondern auch aufgrund der tiefgründigen Ich-Erzählerin mit ihrem emotionalen Erzählstil sehr überrascht hat.

Veröffentlicht am 31.10.2019

So wundervoll!

Ich würde dich so gerne küssen
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Also dieses Buch hat mir echt ein besonderes Leseerlebnis bereitet, weil es mich in ein Wechselbad der Gefühle geworfen hat. Ich fand die ersten Seiten sooo blöd. Irgendwie war der Schreibstil so komisch, ...

Also dieses Buch hat mir echt ein besonderes Leseerlebnis bereitet, weil es mich in ein Wechselbad der Gefühle geworfen hat. Ich fand die ersten Seiten sooo blöd. Irgendwie war der Schreibstil so komisch, so umgangssprachlich und irgendwie nicht richtig passend. Und ich dachte schon, dass mir dieses Buch bestimmt gar nicht gefallen würde. Doch irgendwann hatte ich mich eingelesen und mich wahrscheinlich auch einfach an den Erzählstil der Autorin gewöhnt.

Die Handlung geht auf den ersten Seiten recht schnell voran, das Buch ist ja auch nicht besonders dick. Jeffer taucht auf, Frieda selbst und ihre beste Freundin lernt man sowieso schon auf der ersten Seite kennen. Das Wesentliche ist schnell erzählt. Und irgendwie kam ich mit den Charakteren nicht klar. Friede fand ich ganz ok, aber ihre Freundin Maja hat mich genervt. Die ist echt anstrengend. Und mit Jeffer konnte ich gar nichts anfangen, der ist so undurchschaubar. Und dann gab es da auch noch diese Kiki. Die war echt die schlimmste von allen. Obernervig.

Was mich aber trotzdem am Lesen gehalten hat, war diese besondere Stimmung, die von dem Buch ausgeht. Jeroena, du hast das in deiner Rezi echt gut beschrieben und ich kann es auch gar nicht anders sagen: Es ist diese Besonderheit des Teenagerlebens, die den Reiz an diesem Buch ausmacht. Man fühlt sich in seine eigene Jugend versetzt, vergleicht Friedas Gedanken mit seinen eigenen und genießt dabei das Lebensgefühl, das die Charaktere ausstrahlen. Die Unbeschwertheit und Sorglosigkeit auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch die Angst vor der Zukunft, die Unsicherheit. Die Stimmung des Buches lässt sich wirklich nur schwer in Worte fassen, aber es ist so eine Stimmung, nach der ich mich manchmal zurücksehne. Die mich wünschen lässt, selbst noch einmal süße 16 zu sein. Und die mich irgendwie auch wünschen lässt, als Teenager in Berlin gelebt und ein Leben wie Frieda und Jeffer geführt zu haben.

Und plötzlich haben mich die nervigen Eigenschaften der Charaktere nicht mehr gestört. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich nur noch auf Frieda und Jeffer konzentriert habe, weil sich auch die Handlung des Buches mehr und mehr auf diese beiden konzentriert. Gut, dass ewige Hin und Her hat mich gestört. Die beiden sind sich einfach nicht im Klaren darüber, was sie füreinander sind. Es steht immer etwas zwischen ihnen und das steht auch zwischen ihnen und dem Leser. Teilweise ist die Beziehung der beiden zu schwammig, zu unkonkret, was irgendwie anstrengend ist. Ganz anders zum Beispiel als bei "Kirschroter Sommer", wo die Charaktere und der Leser genau wissen, dass die beiden sich lieben. Hier weiß man das gar nicht so genau.

Ich war dann davon überzeugt, dem Buch :nur drei Sterne zu geben. Man macht sich ja während des Lesens doch schon ab und zu Gedanken darüber, wie man das Buch bewerten wird. Aber dann kamen Szenen, die außerhalb von Berlin spielen. Mehr sag ich jetzt dazu nicht, das solltet ihr dann schon selbst lesen. Wer das Buch schon kennt, weiß aber natürlich, was ich meine. Und diese Szenen haben angefangen, das Ruder rumzureißen. Ich konnte immer noch nichts mit der Beziehung zwischen Friede und Jeffer anfangen, sie war immer noch zu schwammig. Aber diese Szenen waren sehr emotional, für mich zumindest. Und auch hier habe ich mir gewünscht, selbst mal so wie Frieda und Jeffer gewesen zu sein. So unbeschwert. So frei.

Und dann wechselte die Handlung zurück nach Berlin und es kam ein Satz von Kiki, die mich bislang einfach nur genervt hat. Und die mit diesem kleinen Satz Tränen in meine Augen getrieben hat, was ich von diesem Buch nie erwartet hätte. Ich bin gerade selbst überrascht davon, wie emotional ich beim Schreiben dieser Rezi werde und wie emotional auch die Rezi selbst ist. Das schaffen nicht viele Bücher, so etwas bei mir auszulösen. Und es überrascht mich noch mehr, weil ich es von diesem Buch wirklich nie erwartet hätte.

Tja, und dann kam der Schluss, der die Tränen hat fließen lassen. Und der meine Bewertung letztlich auf vier Sterne erhöht. Der Schluss hätte nicht besser und passender sein können. Ich hätte mir keinen anderen Schluss gewünscht. Und er hat mir echt schwer zugesetzt und dafür gesorgt, dass dann tatsächlich noch die ein oder andere Träne geflossen ist.

Ich kann den holprigen Einstieg und die nervigen Nebencharaktere nicht unbeachtet lassen, ansonsten hätte ich diesem Buch volle fünf Sterne gegeben. Diese Beziehung zwischen Frieda und Jeffer ist ganz, ganz besonders. So zart, aber gleichzeitig auch kompliziert. Irgendwie macht mich das gerade sehr melancholisch und ich könnte jetzt auch kein neues Buch anfangen, weil ich noch in der Geschichte der beiden Teenager gefangen bin.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Ein Geständnis, dass das eigene Leben komplett über den Haufen wirft

Geliebter Mörder
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Als Kristin Ganzwohl aus dem Mund ihres Partners Claus den Satz „Wir müssen reden.“ hört, befürchtet sie Schlimmes: eine Geliebte, Kinder mit einer anderen Frau, Trennung. Aber mit dem, was sie dann zu ...

Als Kristin Ganzwohl aus dem Mund ihres Partners Claus den Satz „Wir müssen reden.“ hört, befürchtet sie Schlimmes: eine Geliebte, Kinder mit einer anderen Frau, Trennung. Aber mit dem, was sie dann zu hören bekommt, hätte sie nicht in ihrem schlimmsten Albtraum gerechnet: Ihr Partner ist ein verurteilter Mörder, er hat seine damalige Lebensgefährtin ermordet, war deswegen jahrelang im Gefängnis.

Wie geht man damit um? Wie verarbeitet man so eine Offenbarung? Wie verändert sich der Blick auf den Menschen, den man liebt? Kann man mit ihm weiter eine Beziehung führen? Wie sagt man es den Freunden?

All diese Fragen stellt sich Kristin Ganzwohl ganz automatisch und in ihrem Buch beschreibt sie, wie sie versucht hat, Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Plötzlich sieht sie ihren Partner in einem völlig anderen Licht. Kleine Macken, über die sie sich vor Kurzem noch gewundert oder amüsiert hat, bekommen auf einmal einen Grund. Zwischen Kristin und ihrem Partner ändert sich viel. Sie weiß nicht, ob sie Angst vor Claus haben muss. Die bislang so harmonische Beziehung droht zu kippen. Es herrscht ständig eine angespannte Stimmung zwischen den beiden. Und Claus verschließt sich. Er redet nur sporadisch über das Geschehen vor elf Jahren, gibt widerwillig Antwort. Dabei ist es Kristin so wichtig, die Hintergründe zu erfahren. Um ihren Partner zu verstehen, um seine Beichte zu verarbeiten.

Das Buch beleuchtet nicht nur die aktuelle Beziehung zwischen Claus und Kristin, sondern blickt auch immer wieder zurück auf Kristins vorherige Beziehungen und natürlich auf die Beziehung zwischen Claus und seinem Opfer. Die Autorin beleuchtet, wie es zu dem Mord kam, wie Claus' Verhandlung ablief und wie er die Jahre im Gefängnis überstand.

Auch die Reaktionen von Kristins Freunden auf das Geständnis, die durchaus recht unterschiedlich ausfallen, werden beschrieben.

„Geliebter Mörder“ ist ein sehr persönliches Buch, ist aber dennoch nicht zu emotional geschrieben. Klar, Gefühle bleiben bei so einer Offenbarung nicht aus. Aber die Autorin drückt nicht auf die Tränendrüse, will kein Mitgefühl von den Lesern. Sie beschreibt ziemlich sachlich, wie so ein Geständnis das Leben komplett über den Haufen werfen kann. Und wie man es dabei dennoch schaffen kann, nicht die Nerven zu verlieren.

Nicht ganz klar ist mir, wie ich die Vorbemerkung der Autorin einordnen soll, in der sie schreibt, dass dieses Buch zwar zum Teil auf wahren Begebenheiten beruhe und typisierte Personen behandele, die es so oder so ähnlich gegeben haben könne. Diese Urbilder seien jedoch durch künstlerische Gestaltung des Stoffs und dessen Ein- und Unterordnung in den Gesamtorganismus dieses Kunstwerks gegenüber den im Text beschriebenen Abbildern so stark verselbständigt, dass das Individuelle, Persönlich-Intime zugunsten des Allgemeinen, Zeichenhaften der Figuren objektiviert sei. Für alle Leser erkennbar erschöpfe sich der Text nicht in einer reportagehaften Schilderung von realen Personen und Ereignissen, sondern besitze eine zweite Ebene hinter der realistischen Ebene. Es finde ein Spiel der Autorin mit der Verschränkung von Wahrheit und Fiktion statt. Sie lasse bewusst Grenzen verschwimmen.

Aufgrund dieser Vorbemerkung wollte ich das Buch eigentlich unter der Rubrik „Romane und Erzählungen“ vorstellen. Da der Verlag selbst es allerdings unter der Rubrik „Sachbuch“ führt, habe ich meine Rezension nun ebenfalls in diesem Bereich erstellt.

Mein Fazit:

Ein Geständnis, dass das eigene Leben komplett über den Haufen wirft - „Geliebter Mörder“ erzählt eine wahre Geschichte.