Cover-Bild Tödliches Wangerooge. Ostfrieslandkrimi
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klarant
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 220
  • Ersterscheinung: 31.10.2019
  • ISBN: 9783965860773
Elke Nansen

Tödliches Wangerooge. Ostfrieslandkrimi

Am Strand der Nordseeinsel Wangerooge liegt die angespülte Leiche einer Frau. Doch wie die Obduktion ergibt, ist die Baroness Renata von Wintershausen keineswegs ertrunken, sondern wurde mit der tödlichen Überdosis eines Herzmedikaments aus dem Leben gerissen. Als die Kripo Emden mit den Ermittlungen betraut wird, ahnen die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt nicht, dass ihnen ihr emotionalster Fall bevorsteht. Denn unter Mordverdacht gerät ausgerechnet Rikes Opa Knut, der auf Wangerooge seinen Urlaub verbringt und das Opfer hier kennengelernt hat. Plötzlich belastet ihn ein Beweis nach dem nächsten – soll er als Sündenbock herhalten? Geht es in Wirklichkeit um das gewaltige Erbe der in Ostfriesland ansässigen Adelsfamilie? Kaum dass die Ermittler beginnen, in der Gegenwart und Vergangenheit der Baroness zu graben, werden sie wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Aber Knut einfach hängenzulassen, ist keine Option …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2019

Das Innerste wird nach außen gekehrt , bis nichts mehr übrig bleibt

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“Tödliches Wangerooge ” ist der bereits siebte Band rund um die beiden Inselkommissare Richard Faber und Rike Waatstedt.
Mittlerweile habe ich diese Reihe sehr ins Herz geschlossen. Ganz besonders aber ...

“Tödliches Wangerooge ” ist der bereits siebte Band rund um die beiden Inselkommissare Richard Faber und Rike Waatstedt.
Mittlerweile habe ich diese Reihe sehr ins Herz geschlossen. Ganz besonders aber Opa Knut.
Dieser gerät hier ins Visier der Ermittlungen. Wodurch mir dieser Band emotional gesehen schon einiges abverlangt hat.
Aber nicht nur das. Es ist keinesfalls ein lockerer Ostfrieslandkrimi.
Dieser Band ist enorm vielschichtig und geht mit jeder Zeile mehr unter die Haut.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und fesselnd. Durch die sehr beklemmende und leidvolle Atmosphäre, birgt dieser Roman einiges.
Bereits im Prolog bekommt man Schmerz, Wut und Verzweiflung zu spüren. Ich empfand es als sehr heftig und war gespannt darauf, was es damit auf sich hat.
Doch zunächst kehren wir in die Gegenwart zurück, wo eine weibliche Leiche gefunden wird und Opa Knut ins Visier gerät.
Elke Nansen ist es wieder perfekt gelungen , einen Ostdrieslandkrimi zu erschaffen, der nicht nur mit herrlichen Ostfriesenflair punktet.
Er ist vor allem sehr beklemmend und von immenser Verzweiflung durchzogen.

Dieser Band dreht sich um Vergangenheit und Gegenwart.
Um Wohlstand und Diskriminierung.
Um Liebe, Macht und seelische Abgründe.
Und dazwischen Opa Knut, der nichts zu lachen hat.
Rike und Richard kämpfen bis aufs Blut.
Sie übertreten Grenzen und sehen sich mit einem sehr gefährlichen Gegner konfrontiert.
Der scheinbar völlig empathielos agiert und dem nicht beizukommen ist.
Die Spannung ist sofort sehr hoch und flaut zu keinem Zeitpunkt ab.
Nach und nach kommt man einer tragischen Geschichte auf die Spur, die mir wirklich ordentlich zu schaffen machte.
Dabei schafft es die Autorin, die Charaktere tiefgründig, facettenreich und lebendig erscheinen zu lassen.
Besonders die Geschichte der Vergangenheit hat mir die Tränen in die Augen getrieben.
Die junge Rea ist so erfüllt von Liebe und Glück, dass sie das Unglück oder besser gesagt die Katastrophe nicht kommen sieht.
Bis das Unglück seinen Lauf nimmt.
Doch was hat das mit dem Mordfall in der Gegenwart zutun?

Elke Nansen schafft es nicht nur die Euphorie, Träume und Wünsche der Protagonisten sehr eindringlich und intensiv darzustellen.
Dadurch das sie wirklich sehr authentisch sind, fühlt man unglaublich mit Ihnen mit.
Ganz besonders mit Rea, die mein Herz im Sturm erobert hat.
Man erfährt dabei die unterschiedlichsten Perspektiven. Je nachdem , wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt.
Man wechselt in der Handlung immer wieder zwischen den Zeitebenen , was mir enorm gut gefallen hat.
Dadurch spürt man, was die Charaktere ausmacht und wofür sie brennen.
Trotz dieser sehr komplexen Handlung, kann man die Ermittlungen wirklich toll begleiten.
Ich muss dabei sagen, das ich ständig im Dunkeln tappte. Der rote Faden der Story ist jedoch spürbar.
Der Autorin gelang es immer wieder Wendungen hineinzubringen, die mich schockiert und fassungslos gemacht haben.
Ebenso gab es einen Ermittler der mich ständig zur Weißglut getrieben hat.
Das letzte Drittel hat nochmal gezeigt, wie viel Dramatik und Tragik hier verborgen ist.
Ich war nicht nur erschüttert. Es hat mich unsagbar traurig, aber auch wütend gemacht.
Gekonnt fließen die zwei Handlungsstränge zusammen und man fiebert nur noch ununterbrochen mit.

Mit diesem Band hat Elke Nansen etwas sehr herausragendes zu Papier gebracht. Mein ganz persönlicher Lieblingsteil.
Es sind nicht nur die Ansichten , die erschüttern.
Man erlebt eine Geschichte, die wie ein Traum begann , nur um schlussendlich in Qual, Tragik und unendliche Traurigkeit zu versinken.
Man erlebt Träume, die sich in Alpträume verwandeln.
Und erlebt wohin uns Egoismus und Starrsinn führen können.
Ich bin absolut getroffen und unsagbar wütend. Es hat mir das Herz mitten aus der Brust herausgerissen.
Definitiv ein Highlight.

Fazit:
“Tödliches Wangerooge ” ist nicht nur ein sehr intensiver und nervenzehrender siebter Band rund um die Kommissare Faber und Waatstedt.
Es ist eine Geschichte voller Tragik und Dramatik.
Voll von Träumen und Wünschen.
Die Vergangenheit fordert ihren Tribut und hinterlässt ihre Spuren in der Gegenwart.
Das Innerste wird nach außen gekehrt , bis nichts mehr übrig bleibt.
Mein persönlicher Lieblingsteil dieser Reihe.
Denn nie wurde uns die Endlichkeit des Seins mehr vor Augen geführt.
Es hat mich zerrissen, wütend und unglaublich traurig gemacht.
Definitiv ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Tödliches Wangerooge

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Tödliches Wangerooge
Autor: Elke Nansen

Inhalt: „Am Strand der Nordseeinsel Wangerooge liegt die angespülte Leiche einer Frau. Doch wie die Obduktion ergibt, ist die Baroness Renata von Wintershausen ...

Tödliches Wangerooge
Autor: Elke Nansen

Inhalt: „Am Strand der Nordseeinsel Wangerooge liegt die angespülte Leiche einer Frau. Doch wie die Obduktion ergibt, ist die Baroness Renata von Wintershausen keineswegs ertrunken, sondern wurde mit der tödlichen Überdosis eines Herzmedikaments aus dem Leben gerissen. Als die Kripo Emden mit den Ermittlungen betraut wird, ahnen die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt nicht, dass ihnen ihr emotionalster Fall bevorsteht. Denn unter Mordverdacht gerät ausgerechnet Rikes Opa Knut, der auf Wangerooge seinen Urlaub verbringt und das Opfer hier kennengelernt hat. Plötzlich belastet ihn ein Beweis nach dem nächsten – soll er als Sündenbock herhalten? Geht es in Wirklichkeit um das gewaltige Erbe der in Ostfriesland ansässigen Adelsfamilie? Kaum dass die Ermittler beginnen, in der Gegenwart und Vergangenheit der Baroness zu graben, werden sie wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Aber Knut einfach hängenzulassen, ist keine Option.“

„Tödliches Wangerooge“ ist mittlerweile der 7. Band aus der Ostfrieslandkrimi Reihe „Faber und Waatstedt ermitteln“. Die Bände lassen sich alle eigenständig lesen.

Mir hat der neueste Fall von Elke Nansen bzw. Richard Faber und Rike Waatstedt richtig gut gefallen. Der Einstieg geht gleich spannend los. Knut, Rikes Opa, verlässt erstmals seine Insel, um in den Urlaub zu fahren. Ehe er sich versieht, gerät er in einen brisanten Mordfall, bei dem er als Hauptverdächtiger gilt.

Der Schreibstil ist flüssig leicht zu lesen, sehr gefallen haben mir die plattdeutschen Redewendungen, die hier einen angenehmen ostfriesischen Charm versprühen. Der Spannungsbogen ist von Anfang an unglaublich hoch und schraubt sich zum Ende höher und höher.

Der Handlungsverlauf ist toll ausgearbeitet. Es wird in zwei Zeitebenen geschrieben und ein äußerst brisanter Fall aus der Vergangenheit lässt einem den Atem anhalten. Alle Haupt- und Nebenfiguren sind toll gezeichnet. Das Ermittlerteam ist mir echt ans Herz gewachsen, allen voran Richard, Rike, Tamme und Phillip. Und natürlich Opa Knut, die Familienbande, deren Zusammenhalt, ostfriesische Traditionen sind hier toll in Szene gesetzt. Insgesamt fiebert man von Anfang bis Ende mit den Beteiligten mit und spekuliert über die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart.

„Tödliches Wangerooge“ kann ich uneingeschränkt empfehlen und gebe eine klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Eine Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang

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Eine Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang

„Was machen wir bloß, wenn wir Knut nicht entlasten können?“

Der kauzige alte Ostfriese und Seebär Knut Waatstedt wird anlässlich seines siebzigsten Geburtstags ...

Eine Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang

„Was machen wir bloß, wenn wir Knut nicht entlasten können?“

Der kauzige alte Ostfriese und Seebär Knut Waatstedt wird anlässlich seines siebzigsten Geburtstags mit einem Urlaubsaufenthalt in Wangerooge überrascht. Auf der Insel lernt er eine gebildete und attraktive ältere Dame kennen, zarte Bande werden geknüpft. Knuts Enkelin Rike und ihr Verlobter Richard Faber planen ebenfalls eine kleine Auszeit auf Wangerooge, doch Opa Knuts Schwarm taucht zum verabredeten Treffen nicht auf. Als am Strand eine Leiche gefunden und als Renata Freifrau und Baroness von Wintershausen identifiziert wird, gerät Opa Knut in allergrößte Schwierigkeiten. Denn die Tote aus altem deutschem Adel war seine Ferienliebe Rena Sommer. Die Polizei aus Emden wird aufgrund der Anwesenheit von Kriminalhauptkommissar Richard Faber auf Wangerooge mit dem Fall betraut, und es sieht nicht gut aus für Opa Knut – erschreckend viele Hinweise deuten auf ihn als Renatas Mörder.

Elke Nansens neuester Fall bringt die Gemüter der sympathischen Protagonisten Kriminalhauptkommissar Richard Faber und Kommissarin Rike Waatstedt in Wallung. Jeder, der den gutmütigen alten Ostfriesen Knut kennt, weiß um seinen aufrichtigen Charakter und um sein goldenes Herz. Doch aufgrund der persönlichen Betroffenheit wird den Kriminalbeamten aus Emden der Fall rasch wieder entzogen. Rike und Faber ermitteln dennoch weiter und setzen alle Hebel in Bewegung, um Opa Knuts Unschuld beweisen zu können. Ihr gesamtes Team steht dabei loyal hinter ihnen – und das Ermittlerpaar findet nicht nur durch Philipp Schorlau, Tamme Hehler, Sonja Withuus und Laurien Heiligenstadt, sondern auch durch Polizeioberkommissarin Ankia Kalsche aus Wangerooge tatkräftige Unterstützung. Ein tiefes Eintauchen in die Vergangenheit des Opfers bringt erste Erkenntnisse zu Tage, doch dieser Fall ist weit komplexer, als es zunächst den Anschein hatte. Eine hoch interessante Spurensuche führt schließlich sogar bis nach Amerika – und plötzlich passiert im Umfeld der von Wintershausen ein weiterer Mord.

Obgleich bereits in den bisherigen Fällen von Elke Nansen das Privatleben der Ermittler eine nicht unbedeutende Rolle spielt, bekommt es in diesem speziellen Mordfall durch Opa Knut als Hauptverdächtigen eine besondere Gewichtung. Rike und Faber sind angesichts der geschickt gelegten falschen Fährten, die allesamt zu Knut führen, am Verzweifeln. Eine vermeintlich verdächtige Person mit starkem Mordmotiv besitzt ein hieb- und stichfestes Alibi, das Team ist ratlos. Offiziell sind den Ermittlern aus Emden die Hände gebunden, doch die eingeschworene Gemeinschaft riskiert Kopf und Kragen, um Knut die Stange zu halten und dessen Unschuld zu beweisen. Während der große und kräftige „Wikinger“ Tamme Hehler und die beiden neuen Kommissarinnen Sonja Withuus und Laurien Heiligenstadt diesmal eher untergeordnete Rollen spielen, lehnt sich der Chef-Forensiker Dr. Philipp Schorlau aus Oldenburg weit aus dem Fenster. Er ist der Einzige, dem dieser Fall nicht entzogen wurde, und er riskiert viel, um dem zukünftigen Schwiegervater seines Freundes Richard Faber zu helfen. Im Zentrum des Geschehens steht diesmal mein liebster Nebendarsteller „Opa Knut“, der mir bereits in den Vorgängerbüchern ans Herz gewachsen ist. Seine Zuneigung zum Lebensgefährten seiner Enkelin gerät jedoch gefährlich ins Wanken, denn Richard Faber fällt die Aufgabe zu, den alten Ostfriesen zu verhaften. Die Verwicklungen in diesem komplexen Fall sind höchst interessant und werden erst nach und nach offenbart. Hervorzuheben ist auch der rätselhafte Prolog, der gleich zu Beginn Fragen aufwirft, und dessen Zusammenhang mit dem Mordfall sich dem Leser ebenfalls sehr lange nicht erschließt.

Ich fand es schön, den liebevoll gezeichneten Charakteren aus den Vorgängerbüchern wieder zu begegnen, schmunzelte über deren Eigenheiten und die Wortgeplänkel, die zum Teil auch den ostfriesischen Dialekt miteinbeziehen. Der einnehmende Schreibstil der Autorin und der durchgehende Spannungsbogen machten diese Lektüre zu einem Vergnügen. Ich bedauerte jedoch, dass Elke Nansen sich in diesem Buch verstärkt derber Ausdrücke und Flüche bediente – ein Umstand, den ich als negative Entwicklung betrachte und der zugleich meinen einzigen Kritikpunkt darstellt.

Fazit: Der Krimi „Tödliches Wangerooge“ bescherte mir einen sehr gut konstruierten Kriminalfall mit weitreichenden Verbindungen in die Vergangenheit. Er hat mich ausgezeichnet unterhalten und mir sehr gut gefallen. Abgesehen von den verbalen Entgleisungen kann ich das Buch absolut weiterempfehlen und würde es als bislang persönlichsten Fall der beiden Ermittler Rike und Faber bezeichnen.