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Veröffentlicht am 09.11.2019

Lockruf SAUDIA

Lockruf Saudia
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Schonungslos und ehrlich berichtet uns Teresa Fortis über ihre Zeit als Flugbegleiterin bei Saudi Arabian Airlines. Teresa ist 24 Jahre alt und hat ihr langweiliges Leben in der Schweiz satt. Sie bewirbt ...

Schonungslos und ehrlich berichtet uns Teresa Fortis über ihre Zeit als Flugbegleiterin bei Saudi Arabian Airlines. Teresa ist 24 Jahre alt und hat ihr langweiliges Leben in der Schweiz satt. Sie bewirbt sich bei der Arabian Airlines, wird zum Auswahlverfahren nach Istanbul eingeladen und wird ab sofort eingestellt. Sie absolviert eine harte Schulung und wird im Camp Jeddah untergebracht. Hier teilen sich immer mehrere Frauen aus verschiedenen Ländern eine Wohnung, was natürlich immer wieder zu Reiberein führt, jedoch entstehen auch echte Freundschaften. Der Dienst bei der Fluggesellschaft ist anstrengend und geht manchmal über 24 Stunden. Ständiges Lächeln und Freundlichsein ist Pflicht. Die jungen hübschen Mädchen werden auf viele Parties eingeladen wo sich auch Scheichs und Prinzen aufhalte. Alles ist protzig, Geld scheint hier überhaupt keine Rolle zu spielen und manchmal lassen sich die jungen Frauen ihr Schäferstündchen auch bezahlen. Teresa steigt während ihres Flugdienstes in den besten Hotels ab. macht ausgiebige Einkaufsbummel, muß aber in der Öffentlichkeit stets eine Abaya tragen. Sie verlobt sich mit dem smarten Jerome, der ist aber spiel-und drogensüchtig. Sie wird von ihm schwanger, erleidet jedoch eine Fehlgeburt. Saudiarabien ist teils 1001 Nacht, teils sehr strenggläubig und überaus religiös. Ihre Aufenthalte in Bangkok genießt sie unheimlich. Aber das stressige Leben fordert auch seinen Tribut, so dass sie nach 5 Jahren ihr Arbeitsverhältnis bei der Saudia Air kündigt. Dieses Buch liest sich besser als jeder interessante Roman. Die jungen Frauen mußten zwar immer bereit für den nächsten Flug sein, aber in ihrer Freizeit hatten sie so manche Erlebnisse, die eine andere Schweizerin ihr Leben lang nicht hat. Die Autorin schreibt derart authentisch, dass der Leser meint, mittendrin im Geschehen zu stecken. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
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Das Beste, was ich von der Autorin bisher gelesen habe. Die junge Engländerin Alice will aus ihrem strengen und engen Elternhaus entfliehen und heiratet Hals über Kopf Bennet van Cleve, mit dem sie nach ...

Das Beste, was ich von der Autorin bisher gelesen habe. Die junge Engländerin Alice will aus ihrem strengen und engen Elternhaus entfliehen und heiratet Hals über Kopf Bennet van Cleve, mit dem sie nach Amerika geht. Anstatt in einer glänzenden Metropole zu leben, bringt sie Bennet in ein kleines verschlafenes Dorf in Kentucky. Dort lebt das junge Ehepaar zusammen mit Bennets Vater, einem reichen Minenbesitzer, in einem Haus. Doch bald wird es Alice langweilig. Den Haushalt führt eine Bedienstete und Bennet wendet sich bald von seiner Frau ab: Da schließt sich Alice den Frauen der Packhorse Libery, eine Leihbücherei, die die Bücher mit Mulis zu den entlegensten Farmen in den Bergen bringt. Alice freunde sich mit der Leiterin dieser Bücherei Margery an, die im Jahr 1937 ziemlich unkonventionell lebt und sich von keinem etwas vorschreiben läßt. Dies gefällt insbesondere Alice Schwiegervater nicht und er tut alles, um die Bücherei zu vernichten und ins schlechte Licht zu rücken. Außerdem arbeiten in der Packhorse Libery noch die farbige Sophie und die durch Kinderlähmung gehandicapte Izzy. Jede der drei Frauen hat ein schweres Schicksal. Doch dann geschieht ein Mord. der Getötete hatte ein Buch dieser Bücherei in der Hand und die Frauen werden verdächtigtbis es zu einem folgenschweren Eklat kommt. Die Autorin führt uns hier in das ländliche und sehr strenge Kentucky der 30iger Jahre, Hier hatten die Frauen nicht viel zu sagen und ihr Leben war Küche, Kirche und Kinder. Sehr interessant und lebendig dürfen wir an dem Leben und den Ereignissen der Protagonistinnen teilnehmen. Die Packhorse Libery ist keine Fiktion, denn sie gab es zu der damalige Zeit wirklich. Gekonnt hat das Jojo Moyes in ihren Roman hineingearbeitet. Hat man einmal angefangen zu lesen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen,so gefesselt ist man von den über 500 Seiten. Die Sprache ist sehr gut gewählt und am Ende findet man ein Quellenverzeichnis. Am Anfang eines jeden Kapitels befindet sich ein Spruch aus einem Roman. Eine Lektüre, die man nicht so schnell vergißt und auch die Liebe kommt dabei wirklich nicht zu kurz.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Sieh mich an

Sieh mich an
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Ein Jugendbuch, das sehr unter die Haut geht und vom Leser so manches abverlangt. Es ist in einer Sprache geschrieben, die bei Jugendlichen total ankommt und der ältere Leser es manchmal nicht so interessant ...

Ein Jugendbuch, das sehr unter die Haut geht und vom Leser so manches abverlangt. Es ist in einer Sprache geschrieben, die bei Jugendlichen total ankommt und der ältere Leser es manchmal nicht so interessant findet. Das ist für mich eigentlich das einzige und eigentliche Manko am Buch. Ava hat bei einem Brand ihre Eltern verloren und ihre Cousine, die nämlich genau an diesem Tag bei ihnen übernachtet hat. Ava konnte sich schwer verletzt durch einen Sprung aus dem Fenster retten, dabei verbrannten 60 % ihrer Haut. Sie lang monatelang im Koma und hat unzählige Operationen hinter sich. Ihr ganzer Körper ist voller schwieliger Narben, das Gesicht und die Kopfhaut sind sehr in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat bei ihrer Tante und ihrem Onkel nun einen Unterschlupf gefunden, die ihre eigene Tochter bei diesem Brand verloren haben. Sie versteckt sich, geht jedem Kontakt aus dem Weg bis ihre Tante mit ihr den Deal ausmacht, sie soll doch mal für zwei Wochen zur Schule gehen. Ava erklärt sich bereit mit dem Vorsatz, nach diesen zwei Wochen wieder zuhause zu bleiben. In der Schule wird sie von den anderen Schülern geschnitten und angestarrt. Bis sie Asad und Piper kennenlernt. Piper ist ebenfalls durch einen Unfall brandverletzt und sitzt zudem noch um Rollstuhl. Die beiden Mädchen schließen sich gegen den Rest der Schule zusammen, denn von den anderen Schülern werden sie immer wieder angefeindet. Besonders Kenzie hetzt gegen die Mädchen und Kenzie ist der Star der Schule. Bis dann eines Tages eine weitere Tragödie geschieht. Die Autorin setzt sich mit dem Problem der Brandnarben derart intensiv zusammen.Man merkt, dass sie zu diesem Thema umfangreich recherchiert hat. Sie blickt zurück auf den Krankenhausaufenthalt von Ava und deren Behandlungen dort. Die Brandverletzten müssen sich auch einer Psychotherapie unterziehen, denn sie sind wegen ihres Aussehens tief verletzt und sehr gehemmt. Wir können miterleben, wie sich das Selbstbewußtsein von Ava langsam und nach und nach aufbaut, sie geht wieder unter die Leute und tritt letztendlich sogar im Schultheater auf. Ein Buch, das den Leser sehr viel zum Nachdenken gibt. Wir machen uns wegen kleiner Probleme sorgen und dabei gibt es Menschen, die ein sehr schweres Schicksal zu tragen haben. Diese Lektüre ist keine leichte Kost und auch kein Buch für so zwischendrin. Denn so manches mal muß man das Buch zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken, denn es stimmt uns schon sehr traurig.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Ernte mich im Winter

Ernte mich im Winter
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Ich muß sagen, dass ich von diesem Sachbuch mehr als begeistert bin. Es enthält einen vielfältigen Themenkreis angefangen, wie man Wintergemüse anbaut, welche Arten dafür geeignet sind. Dann werden uns ...

Ich muß sagen, dass ich von diesem Sachbuch mehr als begeistert bin. Es enthält einen vielfältigen Themenkreis angefangen, wie man Wintergemüse anbaut, welche Arten dafür geeignet sind. Dann werden uns die verschiedenen Wintergemüse in Portraits vorgestellt. Wir finden Rezepte, ein Glossar und sogar ein Märchen, Die Fotos mit dem Wintergemüse im Schnee sind derart ansprechend und schön, dass man einige davon gerahmt ins Zimmer hängen möchte. Der Autor versteht sein Metier, da zum einen in der Versuchsstation Zinsenhof arbeitet sowohl die City Farm Augarten betreut. In seiner flapsigen und zugleich lustigen Art erklärt er uns, wie, wo und wann das Wintergemüse angebaut werden kann, welche Düngung es braucht und wann es geerntet werden kann. Ein Buch, das man nicht nur einmal liest. Sondern man schaut immer wieder einmal nach und betrachtet es, ich alleine schon wegen der bezaubernden Fotos und den gutgelaunten Menschen darauf.Jeder Hobbygärtner bekommt Lust, selbst Wintergemüse anzubauen und zu experimentieren. Ein Buch, dessen Anschaffung sich auf alle Fälle lohnt.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Der zehnte Gast

Der zehnte Gast
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Ein unblutiger Thriller, der mich sehr an ein Buch von Agathy Christi erinnert. Ein einsames Hotel in den Bergen. Hier wollen die beiden Freundinnen Gwen und Riley sich entspannen, ein Paar will seine ...

Ein unblutiger Thriller, der mich sehr an ein Buch von Agathy Christi erinnert. Ein einsames Hotel in den Bergen. Hier wollen die beiden Freundinnen Gwen und Riley sich entspannen, ein Paar will seine Ehe kitten, eine Schriftstellerin sucht die Ruhe, um ihr Buch fertigzustellen, ein junges Paar möchte hier die Hochzeitsvorbereitungen besprechen, ein weiteres junges Paar kommt noch hinzu und ein Anwalt, der ein wenig abschalten will. Doch am ersten Abend kommt ein Schneesturm mit Eisregen auf, den Angestellten ist der Weg hinauf zum Berg versperrt, so dass nur der Hotelbesitzer James und sein Sohn Bradley für die Gäste da sind. Zu allem Unglück fällt auch noch der Strom aus und auch Telefon und Handy funktionieren nicht mehr. Die Gäste sitzen am Abend zusammen und suchen bald ihre Zimmer auf. Am nächsten Ta gibt es eine Tote, wie es ausschaut, ist sie die Treppe hinabgestürzt, am Kopf hat sie jedoch eine Verletzung, was darauf hindeutet, dass sie hinabgeworfen wurde. Doch im Laufe des Tages ist ein weiterer Todesfall zu verzeichnen, Nun verdächtigt jeder jeden, die Paare streiten sich, die Nerven liegen blank. Und im Laufe der Gespräche kommt heraus, dass fast jeder der hier Anwesenden eine Leiche im Keller hat. Man munkelt und hat so seine Vermutungen. Die Autorin beschreibt die Charaktere der einzelnen Protagonisten so genau und teilweise gefühlvoll, dass man meint, die Personen persönlich zu kennen. Der Spannungsbogen erhöht sich mit jeder Seite. Meint man, nun den Mörder zu kennen, wird unser Verdacht dann aber sogleich wieder auf eine ganz andere Person gelenkt. Auch sprachlich läßt das Buch nichts zu wünschen übrig, die Sprache ist gewählt, irgendwie very britisch. Hat man einmal angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen und man ist froh, nicht in diesem Hotel untergebracht zu sein. Das Titelbild weist schon auf einen Thriller hin, es ist nicht einladend, sondern man merkt, dass etwas Böses dahintersteckt. Dieser Thriller ist eine gut gewählte und sehr spannende Unterhaltung.

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