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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2021

Skrupellose Machenschaften

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist Dunja Hougard. Sie ist untergetaucht und ermittelt gegen ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner. Voller Überzeugung, dass er Dreck am Stecken hat. Aber ...

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist Dunja Hougard. Sie ist untergetaucht und ermittelt gegen ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner. Voller Überzeugung, dass er Dreck am Stecken hat. Aber was? Davon hat sich keine Vorstellung, obwohl sie ihn rund um die Uhr überwacht, seine Gespräche mithört, weiß wann er wo gewesen ist und mit wem er sich trifft. Bisher hat sich aber nichts ergeben. Ist ihr Verdacht trotzdem begründet?

Dann sind da die Ermittlungen um die zwei Toten im Auto. Die Identität des Mannes kann schnell geklärt werden. Aber wer ist die Frau? Und ist das Auto im Hafenbecken gelandet? Ermittlungsleiter Jan Hesk hätte so gerne einen einfachen Fall, der sich schnell aufklären lässt, aber so einfach scheint es nicht zu werden. Kann er seinem Chef Kim Sleizner die Stirn bieten und sich durchsetzen?

Und dann ist da noch Fabian Risk. Er ist gezeichnet von der Trauer um seinen Sohn, der im Untersuchungsgefängnis Selbstmord begangen hat. Dies zu akzeptieren fällt ihm schwer. Aber ist es wirklich so abgelaufen, wie der Gefängnisdirektor es schildert?

Mit diesen subtilen Fragen und dem ständigen Wechsel der Perspektive wird Spannung aufgebaut. Kim Sleizner hält im Hintergrund die Fäden in der Hand, aber wird er auch diese Ermittlungen kontrollieren können oder darüber stolpern? Er hat Macht und einflussreiche Freunde, aber gerade in Dunja auch eine eiserne Feindin. Doch keiner wird sich kampflos ergeben …

Ich bin hin und her gerissen, was das Buch anbelangt.
Kurz zusammengefasst, war die erste Hälfte eher zäh und gefühlt ging es nicht voran. Es wurde viel analysiert und bewertet und Fabian Risk hat maximal eine Nebenrolle gespielt.
Der zweite Teil war da um einiges interessanter und spannender. Aber für meinen persönlichen Geschmack war gerade das Ende eher unrealistisch. In der Welt der Bücher kann das alles entsprechend konstruiert werden und ist nachvollziehbar, aber in der Realität sieht es anders aus.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die vorherigen Bände gelesen zu haben. Natürlich kann mich sich auch während des Lesens vieles herleiten, aber ich vermag nicht zu sagen, ob man das als störend empfindet.

Veröffentlicht am 29.01.2021

„Der Andere“

Wisting und der Atem der Angst
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Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, ...

Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, das es nicht spannend sein kann.
Eigentlich soll der Inhaftierte Tom Kerr der Polizei zeigen, wo ein früheres Opfer begraben ist. Aber bei diesem Einsatz geht alles schief, was nur schief gehen kann. Und das obwohl die Polizei verschiedene Szenarien durchgespielt hat und vermeintlich darauf vorbereitet war. Wie konnte dies also passieren? Hatte er Hilfe? Wenn ja, wer war so gut darüber informiert und wie verlief die Kommunikation? Wo ist Tom Kerr jetzt?
Diesmal also kein cold case, auch wenn ursprünglich ein früheres Verbrechen aufgeklärt werden soll.
Und auch wenn es spannend ist, wer im Hintergrund seine Fäden zieht, so konnte mich dieser Band nicht richtig überzeugen. Wobei ich nicht zu sagen vermag, was genau der Grund dafür ist.
Störend fand ich auch die Rolle von Line, der Tochter von Kommissar Wisting. Eigentlich „nur“ Journalistin, ist sie doch mitten im Geschehen und hautnah dabei. Sie ist mir stellenweise zu arg- und sorglos und ihre Aktionen waren für mich nur schwer verständlich und nachvollziehbar. Sie war mir diesmal recht unsympathisch und schien mir für eine Story alles tun zu wollen. Nur kurz vor der Grenze sich in polizeiliche Ermittlungen einzumischen.

Veröffentlicht am 24.11.2020

Der Weg in die Freiheit wird zum Albtraum

Helle und der falsche Prophet
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Der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers, aber mein erster Fall mit ihr. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mir ein Bild von ihr machen zu können, aber dann bin ich gut in den Band gestartet ...

Der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers, aber mein erster Fall mit ihr. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mir ein Bild von ihr machen zu können, aber dann bin ich gut in den Band gestartet und es war kein Problem, dass ich die ersten beiden nicht kannte. Also auch für Neueinsteiger geeignet.
Helle Jespers fand ich zum Teil sehr herrisch und eigensinnig. Sie hat nicht meine volle Sympathie geweckt, aber sie hat auf jeden Fall einen weichen Kern und ist mit ganzem Herzen Polizistin. So nimmt sie der Tod um Merle auch sehr mit. Umso mehr als sie deren Eltern persönlich kennt. So ist es ihr eine Herzensangelegenheit die Umstände vollständig aufzuklären. Selbst als eigentlich alles klar zu sein scheint, kann sie noch keine Ruhe geben, bis nicht alles bis ins letzte Detail aufgeklärt ist. Bei ihrer Suche nach den Hintergründen stößt sie auf eine Sekte und deren Anführer. Wir als Leser haben einen Wissensvorsprung, da die Story aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Aber aus der Sicht von Helle Jespers, waren mir dann manche Gedankengänge doch zu sprunghaft. Und so interessant das Thema Sekte auch ist (vor allem da hier die Sicht von mehreren Betroffenen erzählt wird), so fand ich es leider auch zu klischeehaft. Hätte mir gerne ein paar neue Aspekte gewünscht.
Fazit: Ein netter Kriminalroman der ohne großes Blutvergießen und Brutalität auskommt. Eher versucht mit Atmosphäre und den Protagonisten und deren Privatleben zu punkten.

Veröffentlicht am 12.08.2020

Polizeiseelsorger – mehr als nur ein Beruf

Todestreue (Ein Martin-Bauer-Krimi 3)
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Der Quereinstieg in eine neue Reihe birgt immer eine gewisse Gefahr, aber hier gelang es mir problemlos. Natürlich musste ich erst einmal ganz grundsätzlich die Hauptpersonen in dem Kriminalroman zuordnen ...

Der Quereinstieg in eine neue Reihe birgt immer eine gewisse Gefahr, aber hier gelang es mir problemlos. Natürlich musste ich erst einmal ganz grundsätzlich die Hauptpersonen in dem Kriminalroman zuordnen und kennenlernen, aber dafür wurden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Neben Polizeiseelsorger Martin Bauer und Hauptkommissarin Verena Dohr, ist dies der Leon Berger.
Als eine Leiche gefunden wird und Fingerabdrücke auf der Tatwaffe sichergestellt werden können, fällt der Verdacht auf Leon Berger. Martin Bauer hat ihn selber erst vor kurzem kennen gelernt, glaubt nicht an seine Schuld und möchte helfen. Leon Berger ist Mitglied in einem Motorradclub, was nicht ungefährlich ist. Eigentlich hat er seiner Freundin versprochen auszusteigen, wird ihm das gelingen? Zwei Clans haben sich zusammen geschlossen; welche Ziele verfolgen die jeweiligen Chefs?
Den Schauplatz rund um den Motorradclub fand ich sehr interessant und gut gewählt. Die Beschreibungen wirkten für mich authentisch, obgleich damit die gängigen Vorurteile bedient werden.
Das Ende hat mir hingegen leider nicht gefallen. Im Vergleich zum Rest des Buches war es mir zu actionreich. Für mich hat es einfach nicht zusammen gepasst. Irgendwie wollte der Autor da zu viel. Und die Aufklärung war dann doch von Vater Zufall und dem Bauchgefühl von Martin Bauer geprägt.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Jeder könnte der Täter sein

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Ein toller und spannender Einstieg mittels Prolog: Katrin die ihren Freund telefonisch nicht erreicht und im Verlauf von elektronischen Geräten in den Wahnsinn getrieben wird, die angsteinflößende Botschaften ...

Ein toller und spannender Einstieg mittels Prolog: Katrin die ihren Freund telefonisch nicht erreicht und im Verlauf von elektronischen Geräten in den Wahnsinn getrieben wird, die angsteinflößende Botschaften von sich geben. Wer steckt dahinter? Etwa tatsächlich ihr Freund der Programmierer ist?
Doch dann ein kompletter Szenenwechsel und es vergehen mehrere hundert Seiten, bis ein Bezug zum Prolog hergestellt werden kann. Zwischenzeitlich kamen aber so viele neue Personen hinzu und es ist einiges geschehen, so dass der Inhalt nicht mehr präsent ist. Ich weiß, das ist meistens so, aber genau deswegen bin ich persönlich auch kein Freund von solchen Prologen. Man muss sie am besten am Ende nochmal lesen, erst dann kann man sie verstehen und einordnen.
Und hier kann die Spannung des Prologs leider auf den folgenden Seiten nicht gehalten werden. Eine Zeit ganz ohne Handy soll für mehrere Kursteilnehmer zu einer neuen Erfahrung werden. Deswegen reisen sie in ein abgelegenes, nur halb renoviertes Hotel. Gerade heutzutage ein durchaus realistisches Szenario. Bei Ankunft sind alle guter Laune den Weg geschafft zu haben und das Hotel entpuppt sich als komfortabler als gedacht. Am Abend tauschen sie sich darüber aus, wie man sich so ohne Handy fühlt und sind gespannt auf die kommenden Tage. Doch am nächsten Morgen sitzt man im eingeschneiten Hotel fest und ein Teilnehmer wird vermisst. Bei der Suche hält die Gruppe noch zusammen doch das soll sich im weiteren Verlauf ändern. Es bleibt nicht bei diesem einen Vorfall und schon bald ist klar, dass einer aus der Gruppe hinter dem Ganzen stecken muss. Wilde Spekulationen brechen aus, denn jeder könnte dahinter stecken. Unterschiedliche Lager bilden sich und die Gruppe zerfällt nach und nach. Besonders nachts ist die Lage für alle bedrohlich…
Es geht nun viel um Gruppendynamik, Vertrauen, offenes Misstrauen, Schutz vor den Anderen, wer übernimmt das Sagen, …
Keine der Personen konnte ich 100%ig ausschließen. Keiner war mir wirklich sympathisch. Und nach und nach kommen einige Geheimnisse ans Licht. Aber haben diese tatsächlich etwas mit den Vorfällen zu tun? Für einen Psychothriller hätte es mehr Gänsehaut-Momente geben können. Spannung wird dadurch erzeugt, das man im Dunkeln tappt, wer der Täter ist und warum.