Bossy Nights
Bossy NightsAls Peyton und ihre Freundinnen ihren dreizßigsten Geburtstag feiern, überreden die angetrunkenen Frauen Peyton dazu, ihrem Schwarm endlich ihre Gefühle zu gestehen. Nur ist dieser kein geringerer als ...
Als Peyton und ihre Freundinnen ihren dreizßigsten Geburtstag feiern, überreden die angetrunkenen Frauen Peyton dazu, ihrem Schwarm endlich ihre Gefühle zu gestehen. Nur ist dieser kein geringerer als ihr Chef Rome Blackburn. Über eine E-Mail-Adresse, die man nicht zu ihr zurückverfolgen kann, schreibt sie ihm, was für Folgen das alles nach sich zieht. Denn der heiße CEO will unbedingt herausfinden, wer ihm da Avancen macht.
Schon im Klappentext wird angedeutet, was geschehen wird, wodurch es keine wirkliche Überraschung ist, welche Wendung die Geschichte nimmt. Daher ist es umso schleppender, da die Beziehung der beiden erst im letzten Viertel wirklich Fahrt aufnimmt. Das liegt vor allem daran, dass nicht allzu viel passiert und es einige fast überflüssige Wendungen gibt, so als wollte die Autorin die Geschichte nur etwas strecken.
Peyton ist eine sehr angenehme Protagonistin, mit der man sich auch gut identifizieren kann. Ihre Loyalität und ihre Träume stehen sich zu Beginn im Weg und dieser innere Zwiespalt ist gut nachvollziehbar. Rome ist da ein ganz anderes Kaliber, da er auch zum Leser eine gewisse Distanz wahrt, was der Autorin als Kontrast zu Peyton gut gelungen ist. Nur fiebert man dadurch nicht ganz so stark mit, was schade ist, denn es könnte einen durch die langatmigen Passagen tragen.
Gerade im letzten Viertel ist es sehr unglaubwürdig, da alles viel zu schnell passiert. Nicht nur, dass es für den Leser kaum Überraschungen bereit hält. Auch handeln die Figuren entgegen ihres eigentlichen Charakters und es fühlt sich irgendwie erzwungen an. Das führt dazu, dass man sich nicht wirklich auf die neue Situation einlässt und da hilft auch nicht das kurze Drama.
Häufiger fällt auf, dass es zwar einige interessante Höhepunkte gibt, die aber von teils langatmigen und unglaubwürdigen Erzählungen verbunden werden, was die Qualität des Romans schmälert und den Leser unzufrieden stimmt.
Besonders schön ist der Mailverkehr, denn in ihren Mails sind die beiden wirklich ehrlich und necken sich, was die Stimmung aufheitert und nicht nur den Figuren ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Es erinnert ein wenig an "Shades of Grey", was mich sehr erfreut hat und für eine tiefere Verbindung gesorgt hat.
Der Epilog wirkt wie der Auftakt zu einer Fortsetzung, was zwar eine nette Idee ist, aber auch hier ein wenig unglaubwürdig wirkt. Die Dinge, die hier angedeutet werden, wurden vorab von den Figuren bereits vehement abgelehnt, aber man ist es fast schon gewöhnt, dass die Figuren sich und ihrem Verhalten widersprechen. Trotzdem hängt man viel zu sehr an Peyton, als dass man auf den Gedanken kommen würde, das Buch abzubrechen. Sie ist es, die alles zusammenhält, auch wenn man sie manchmal schütteln will, damit sie wieder klar denkt. Oder Rome.