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Veröffentlicht am 28.11.2016

Schöne Zeitreisegeschichte mit viel Romantik

Nur zu zweit sind wir eins
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Inhalt:

Esther findet in ihrem Garten einen Armreif. Als sie ihn sich überstreift, macht sie überraschenderweise eine Zeitreise und landet im Jahr 1410. Dort trifft sie nach einigen lustigen Vorfällen ...

Inhalt:

Esther findet in ihrem Garten einen Armreif. Als sie ihn sich überstreift, macht sie überraschenderweise eine Zeitreise und landet im Jahr 1410. Dort trifft sie nach einigen lustigen Vorfällen auf ihre große Liebe, den Herzog Nickolas. Dieser betrachtet sie zu Anfang nur als Eroberung, doch langsam muss er sich auch eingestehen, dass er auch Gefühle für Esther hat. Doch schon braut sich Unheil zusammen, denn böse Menschen wollen Esther und Nickolas beseitigen. Wird ihre Liebe ein glückliches Ende haben?

Meinung:

Eine sehr schöne und kurze (schade!) Liebesgeschichte, bei der ich so manche "Ach-ist-das-romantisch"-Gedanken hatte. Es gab auch sehr einige humorvolle und lustige Textstellen, die mich schmunzeln ließen.

Die Hauptcharaktere sind sehr sympathisch und ihre Liebesgeschichte ist einfach schön. Esther ist eine lebendige, junge und moderne Frau, die sich gut ins mittelalterliche Leben anpasst und sich dort ihren Respekt verdient. Mit ihren witzigen und schrägen Gedankengängen, die manchmal so gar nicht ins Mittelalter passen, katapultiert sie sich in die Herzen der Leser und mit ihrer Klugheit, Schönheit und Charme bahnt sie sich einen Weg in Nickolas Herz. Nickolas, zu Anfang der Geschichte eher ein Macho, verliebt sich unsterblich in sie und wird durch seine selbstlose Liebe zum Traummann jeder Leserin.
Auch die Tante von Nickolas, Aldemar, Alexander, Edmund und Elda sind sympathische Gestalten, von denen ich sehr gerne mehr erfahren würde.

Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen, ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Konnte es kaum aus der Hand legen.

Die Handlung war in Ordnung, es ging viel mehr um die Liebe zwischen den beiden Protagonisten als um einen ausgeklügelten Plot. Das Buch war ja schließlich auch als Liebesroman gedacht :)

Ich bin sehr froh, herausgefunden zu haben, dass es noch eine indirekte Fortsetzung der Geschichte gibt und zwar aus Sicht Alexanders. Da wird die Trennung zu Briezbach aus dem 1410 nicht zu schmerzhaft.

4.5 Sterne für diese tolle Geschichte, die mich fesseln konnte, die jedoch vielleicht auch ein wenig mehr Unvorhersehbares vertragen könnte.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Putzig und unterhaltsam für kleines Publikum

Das kleine Gespenst – Tohuwabohu auf Burg Eulenstein
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Rezension zum 47-minütigen Hörspiel "Das kleine Gespenst" des Der Audio Verlags.

In diesem Hörbüchlein geht es um das kleine Gespenst, die Figur aus dem gleichnamigen Klassiker von Herr Otfried Preussler, ...

Rezension zum 47-minütigen Hörspiel "Das kleine Gespenst" des Der Audio Verlags.

In diesem Hörbüchlein geht es um das kleine Gespenst, die Figur aus dem gleichnamigen Klassiker von Herr Otfried Preussler, da ich leider nicht mehr das Originalbuch im Kopf habe, kann ich nichts dazu sagen, ob die Geschichte der Originalgeschichte in etwa entspricht.

Die Geschichte, die vom DAV als Hörspiel herausgegeben wurde, ist spaßig anzuhören und mit der einfachen Handlung total geeignet für Kinder ab 2-3 Jahre. Mit kleinen lieblichen Musikeinlagen und den fantastischen Stimmen der Sprecher sorgt dieses kurze Hörspiel für enormen Spaß und Charme, die Erwachsenen das Lächeln auf das Gesicht zaubern und Kindern das Herz vor Freude hüpfen lassen. Mir hat das Hörspiel sehr gut gefallen und von der Hülle (Coverbild), zur CD und Geschichte - die Qualität ist in allen Punkten einwandfrei. Dafür die volle Sternenanzahl! Danke DAV für dieses tolle und liebevoll gestaltete Hörspiel!

Veröffentlicht am 28.11.2016

Eine fantastische Fortsetzung des starken Auftakts

KALYPTO - Die Magierin der Tausend Inseln
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Das ist der zweite Teil der Kalypto-Triologie. Es empfiehlt sich, die Bände nacheinander zu lesen, da die Handlung der einzelnen Bände stark aufeinander aufbaut.

Achtung! Die folgende Rezension enthält ...

Das ist der zweite Teil der Kalypto-Triologie. Es empfiehlt sich, die Bände nacheinander zu lesen, da die Handlung der einzelnen Bände stark aufeinander aufbaut.

Achtung! Die folgende Rezension enthält Spoiler!

Inhalt:

Nahtlos knüpft die Handlung an das Ende des ersten Bandes „Kalypto – Die Herren der Wälder“ an. Joscun gelingt es, zu fliehen und sich der Gruppe um Lasnic und Ayrin anzuschließen. Währenddessen wird Lauka, deren magische Kraft stetig wächst, in der Provinz Blauen belagert. Die Tarkaner, Catolis erwähltes Volk der Braunhäutigen, haben nahezu gesamt Garona erobert. Die Magierin Catolis, zufrieden mit der Kampfkraft ihres erwählten Volks, schmiedet erneut Eroberungspläne. Ihr nächstes Ziel – die Stämme der Wälder. Doch auch Lasnic und Ayrin sowie ihre Getreuen machen sich schon bald auf den Weg in die Wälder, um dort den Waldstämmen im Kampf gegen die Tarkaner beizustehen. Wird es ihnen gelingen, die Braunhäuter zu besiegen und den Waldstämmen Frieden zu bringen?

Meinung (Achtung Spoiler!):

Nachdem ich Band 1 verschlungen hatte, musste ich vor dem Start mit dem zweiten Band eine längere Pause einlegen. Nicht, dass Band 1 schlecht war – die Gewaltigkeit der Geschichte und die epischen Ausmaße der Handlung musste ich erstmal verdauen. Die Handlung war definitiv keine leichte Kost, sondern würzig, deftig und atemberaubend. So ist auch dieser Teil der Triologie.

Die Handlung geht nahtlos weiter und der Leser ist von der ersten Seite an mitten im Geschehen – aus diesem Grund, ist es ratsam, die Vorgeschichte (also Band 1) zu kennen - und wird keineswegs schonend behandelt. Das Königreich Garona liegt in Trümmern, die gestürzte Königin Ayrin ist auf der Flucht, ihre Schwester Lauka dürstet nach Rache, Catolis muss ihre Mission, die Schlacht der Völker, weiter vorantreiben.

Es gibt auch in diesem Band viele Schauplätze und Handlungsstränge, die der Leser im Auge behalten muss. Just ist es spannend, endet die Kapitel auch gleich mit einem großen Kliffhänger, um den Leser auf die Folter zu spannen und ihn zu einem anderen Ort mit noch mehr Spannung zu entführen. Beispielsweise hätte ich mir bei der Szene, in der Romboc und seine Tochter sich Lauka entgegenstellen, fast die Haare ausreißen können, als das Kapitel einfach so zu Ende war!

Die Spannungsbögen sind gut konstruiert, so dass ich beim Lesen nie Langeweile hatte. Die Informationsflut an gepackter Handlung ist groß, denn es passiert so viel, dass dem Leser kaum Zeit zum Atmen bleibt.

Die Charaktere sind größtenteils diejenigen, die auch in Band 1 mitgewirkt haben. Die Charakterentwicklung über beide Bände finde ich sehr glaubwürdig, bis auf die der Catolis. Die Charakterentwicklung in dieser Geschichte ist eine der Stärken, die den Leser immer wieder überraschen kann. Z.B. hatte ich Lauka in der ersten Hälfte des ersten Bandes kaum als Hauptperson eingeschätzt. Umso überraschter war ich, dass sie in der zweiten Hälfte des ersten Bandes zur Magierin wurde und den Thron raubte. Doch damit nicht genug – sie besiegt Zlatan, zwingt Catolis, die mächtigste Magierin von Kalypto, in die Knie und hegt hochtrabende Pläne, das Erste Kalypto zu finden.

Auch Ayrin, eine anfangs zurückhaltende und zögerliche Frau in Sachen Liebe, öffnet langsam ihr Herz für Lasnic. Sie beide haben sehr lange gebraucht, um zueinander zu finden. Das Ergebnis ist eine tiefe Liebe und Fürsorglichkeit, die den Leser tief berühren. Mit der Schwangerschaft wirkt Ayrin reifer und auch stärker. Endlich willigt sie ein, Lasnic in die Wälder zu begleiten. Doch dort widerfährt ihr Schlimmes. Ob sie dadurch zerbricht?

Lasnic ist mir äußerst sympathisch. Er hat so manche Ecken und Kanten, hat sich aber als loyal, zuverlässig und fähig erwiesen. Seine Sprache ist geprägt von originellen Flüchen der Waldleute ("Eulenscheiße" und "Marderscheiße") - sie macht die Figur einfach authentischer. Seine treue Liebe zu Ayrin finde ich auch sehr bewundernswert.

Bei Catolis bin ich mir nicht sicher, was ich über sie denken soll. Einerseits ist sie die mächtige Magierin von Kalypto, andererseits lässt sie sich durch die listige Lauka besiegen. Ich hatte immer den Eindruck, ihre schwerwiegende Mission lässt keine Zweifel an deren Sinn und Richtigkeit zu - sie muss es einfach schaffen, das beste Untertanenvolk zu finden. Doch auch schon während des Anfangs der Kriegszeit hatte sie ein Gewissen gezeigt. Sie hatte mit den geschändeten Frauen mitfühlen können. Und nach tagelanger Folter durch Lauka zerbröckelt ihre Überzeugung für Kalypto das Spiel des Kriegs führen zu müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob jemand unter höchsten Qualen sich so ändern kann, dass er seinen Lebenssinn bisher vergisst. Aber ich hatte Catolis nicht als so eine Frau eingeschätzt, die plötzlich ihre Sinne wandelt. Für mich klang es im Laufe der Geschichte eher so, als sei ihre Mission der ganze Sinn ihres Daseins und nachdem sie sich nun für den Frieden entschieden hat, frage ich mich, was macht sie nun, da sie kein Ziel mehr hat? Da diese Frage noch offen geblieben ist, freue ich mich umso mehr auf den dritten Band, der hoffentlich meine Neugierde diesbezüglich befriedigen wird.

Lord Frix ist mir auch in diesem Buch die liebste Figur. Treu, gewitzt und mit einem urkomischen Dialekt - man muss ihn einfach gern haben.

Im Großen und Ganzen übertrifft die Geschichte meine Erwartungen dieses Folgebandes. Eine spannende, mitreißende Geschichte voller Abenteuer, überraschenden Wendungen und tollen Charakteren. Dafür 5 Sterne und ich freue mich schon auf den letzten Band, der im August erscheinen wird.

Veröffentlicht am 27.11.2016

Wow - ich bin sprachlos vor lauter Begeisterung.

KALYPTO - Die Herren der Wälder
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Wow, einfach nur wow. Aber zuerst sollte ich mit dem Inhalt beginnen:

Kalypto, das Reich der Magier existiert schon lange nicht mehr. Doch die Magier sind keinesweg verschwunden, sie schlafen den fast ...

Wow, einfach nur wow. Aber zuerst sollte ich mit dem Inhalt beginnen:

Kalypto, das Reich der Magier existiert schon lange nicht mehr. Doch die Magier sind keinesweg verschwunden, sie schlafen den fast ewigwährenden Schlaf und warten auf ihre Gelegenheit, ein zweites Reich zu gründen und damit Kalypto wieder auferstehen zu lassen. Zu diesem Zweck werden vier Magier entsendet, die jeweils ein Volk ausbilden. In blutigen Kriegen soll das stärkste Volk ermittelt werden, welches die Grundlage der Dienerschaft des zukünftigen Zweiten Reiches von Kalypto darstellen wird. In diesem ersten epischen Band der Triologie begleitet der Leser die Magierin Catolis mit ihrem Volk der Tarkaner auf einen Kriegszug gegen das Bergvolk des Landes Garona.

Meinung:

Ich bin immer noch ein wenig sprachlos, nachdem ich das letzte Drittel des Buches verschlungen habe.

Zu Anfang der Geschichte habe ich Schwierigkeiten gehabt, einen Lesefluss zu finden. Denn es gab viele Wörter (und vor allem neuartige Gebräuche) der dortigen Fantasiewelt, die ich nicht kannte (z.B. Schlammwelse, Flussparder und hat jemand schon mal etwas von Schwertdamen gehört?). Es kommt zu Anfang sehr viel an Informationen auf den Leser zu, doch einmal eingelesen, kann man es nicht mehr weglegen. Das verspreche ich Ihnen. Schon nach ca. 100 Seiten war ich im Bann der Geschichte gefangen, gemeinsam mit Lasnic habe ich "die Natur der Wälder gespürt", unter seiner Zerrissenheit mitgelitten, seinen Mut beim Kampf gefeiert. Gespannt habe ich Ayrins Weg zur Königin verfolgt, ihre Bürde bedauert und schließlich den Fall ihres Königreiches mit klammen Augen entgegengesehen.

Das Buch ist dem Genre High-Fantasy zuzuordnen. Die Liebhaber von "Das Lied von Eis und Feuer" (von Herr GRRM) oder "Das Spiel der Götter" (von Herr Erikson) werden diesen Auftakt einer epischen Saga zu schätzen wissen. Denn das Ausmaß der Handlung, das Tempo der Geschichte und die starken Charaktere des Buches stehen den oben genannten Werken in nichts nach.

Die Charaktere sind vielschichtig und besitzen sehr viel Tiefe. Es gibt kein Schwarz oder Weiß, nicht jeder ist herzensgut. Alle haben so ihre Makel und das macht sie so interessant. Es gibt keine "perfekten" Charaktere, weder bei den Protagonisten, noch bei den Hauptpersonen. Umso mehr erscheinen mir einige davon als sehr liebenswert und sympathisch. Wer kann Lasnic widerstehen, wenn er wieder einmal fluchen muss ("Marderscheiße"). Wer muss nicht schmunzeln, wenn der gewitzte Lord Frix in seine Trickkiste kramt und seine Gefährten rettet. Ich jedenfalls nicht. Selbst die Bösewichte finde ich sehr faszinierend. Herr Jacuba gelingt es in diesem Buch die Charaktere so zu entwickeln, dass ich sie alle auf die eine oder andere Weise schätzen gelernt habe. Ob für ihre Blutrünstigkeit, ihren Mut, ihre Geschick oder einfach ihr Leidensweg. Sie sind alle einzigartig und tragen einen erheblichen Teil zu einer unvergesslichen Geschichte bei.

Die Handlung ist sehr originell und überraschend. Zum größten Teil war die Geschichte für mich nicht vorhersehbar. Ich ließ mich überraschen und wurde überwältigt von rasanten Ereignissen, die Schlag auf Schlag kamen. "Langweilige" Stellen wurden ausgelassen, die Ereignisse, denen der Leser entgegenfiebert, wurden ihm auch nicht lange vorenthalten (z.B. Lasnics Kletterduell in Garonada). Der Spannungsbogen ist dem Autor gut gelungen, die Geschichte hat mich bis zur letzten Seite festgehalten.

Der Schreibstil war für mich ok. Der Perspektivenwechsel - die Geschichte wird aus der personalen Erzählperspektive wiedergegeben - erfolgte jedoch immer an der spannendsten Stelle und bei einem Kliffhänger, ich habe mich immer so geärgert! Aber das mal wohl ein spannendes Buch aus - man lässt den Leser zappeln.

Es passierte so viel in dem Buch, dass ich gar nicht auf alles eingehen will, sonst wird diese Rezension noch zu einem weiteren Roman. Zum Schluss möchte ich dem Buch 5 Sterne und noch eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben. Für alle High-Fantasy-Liebhaber: Es lohnt sich!

Veröffentlicht am 27.11.2016

Gruselig und lesenswert - ein All-Age-Roman

Wasser
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Inhalt:

Eine Freundschaft, die einem mächtigen Gegner trotzen muss. In den 80ern: Lucie, Paul, Mark, Dirk und Sasch sind enge Freunde, sind eine Bande. Als Kaltz sich ihnen anschließt, stirbt er unter ...

Inhalt:

Eine Freundschaft, die einem mächtigen Gegner trotzen muss. In den 80ern: Lucie, Paul, Mark, Dirk und Sasch sind enge Freunde, sind eine Bande. Als Kaltz sich ihnen anschließt, stirbt er unter mysteriösen Umständen. Die Bande wird misstrauisch und suchen nach ihm sowie nach weiteren in der Vergangenheit vermissten Kindern. Dabei werden sie von mächtigen und starken Gegnern verfolgt, da sie alle eine Rolle in dieser Geschichte haben (der Krieger, der Seher, der Anführer, die Frau, der Weise). Diese Gegner haben nur ein Ziel: diese Kinder tot zu sehen, mit allen Mitteln.

Meinung:

Das Buch enthält eine gruselige Horrorgeschichte in den 80er Jahren. Im Buch werden viele Zusammenhänge zu der Zeit hergestellt. Trotz jugendlicher Protagonisten, ich möchte eher sagen, noch Kinder, ist das Buch eher weniger für Kinder geeignet, da man beim Lesen richtig viel Angst bekommen kann. Denn viele Horrorelemente bzw. Szenen sind meiner Meinung nach sehr furchteinflößend und haarsträubend geschildert.

Das Buch geht schon wehmütig los. Man merkt am Ton der Erzählung, dass der gute Zustand dieser Freundschaft, die Unbeschwertheit, die Unbefangenheit und die Unbekümmertheit der Bande schon sehr bald auf die Probe gestellt wird. Bald gibt es erste Tote und nach und nach kommt ein wenig Licht ins Dunkel. Es bleibt sehr lange mysteriös und dadurch wird es sehr spannend für den Leser(Was war mit den Toten in 1952? Wo ist Kaltz? Wer hat Toto ermordet? Wieso kann Dirk Geister sehen?). Aber mit jeder Seite löst sich mit Hilfe der Bande die Geheimnisse ein wenig auf. Währenddessen werden sie immer vom "Wasser" bedroht, welches nicht nur der Bande, sondern auch mir einen gehören Schrecken einjagt.

Der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen. Das Buch (ebook-Version) hat einige Fehler, über die man aber hinwegsehen kann. Herr Voss versteht es, eine bedrohliche, furchterregende, horrorhafte Stimmung zu beschwören und doch gleichzeitig den Zusammenhalt der Bande, ihre Freundschaft und auch ihre Unsicherheit gegenüber der Zukunft in diesen Zeiten des Umbruchs, da sie bald von der Schule abgehen, hervorzuheben. Während der gesamten Geschichte hindurch habe ich diesen Wehmut gespürt, da ich gemerkt habe, die Bande, die zu Anfang noch total unbeschwert war, wird nicht mehr die gleiche sein. Das, was sie erleben, setzt ihnen zu und stellt alle Mitglieder auf eine harte Probe.

Die Protagonisten sind sympathisch, man erhält Einblicke in deren Privatleben außerhalb der Bande. Nicht jedes Bandenmitglied hat eine glückliche Kindheit, sie haben alle eine individuelle Familiensituation, mit der sie sich zurechtfinden müssen. Dadurch sind sie mir alle an Herz gewachsen, denn sie sind alle auf ihre Weise gezeichnet und trotzdem finden sie gemeinsam zueinander, eine Freundschaft, die durch dick und dünn hält, ein Zusammenhalt, den man selten findet.

(Achtung: Nächster Abschnitt ist ein dicker Spoiler!!!)

Das Ende fand ich ein wenig schade, denn die Bösen werden nicht bestraft, dabei hätten sie es verdient. Das Ende bleibt mehr oder weniger offen. Ich sehe aber ein, dass ein anderes Ende vielleicht gar nicht zur Geschichte gepasst hätte. Somit ist es ein zufriedenstellendes und zur Geschichte harmonisches Ende, was mich aber traurig zurücklässt. Denn der Verlust der Unbeschwertheit der Kinder am Ende der Geschichte hat mich besonders mitgenommen. Am Ende wird nicht alles aufgeklärt, vieles bleibt offen und manche Fragen sollte der Leser sich selbst beantworten, dieser Aspekt würde ich als Pluspunkt werten, da die Kinder, die Geschichte und die Handlung einfach Ecken und Kanten hat. Da ist es nur logisch und macht das Buch zu einer runden Sache, wenn nicht alles auf Anhieb klappt (auch für den Leser).

Ich empfehle die Geschichte jedem, der keine Angst vor bösen Geistern hat und auf jugendlichen Protagonisten steht. Des Weiteren sollte man darauf eingestellt sein, dass die Geschichte in der Retrozeit sich abspielt. Das Buch ist dem Horror bzw. auch Thriller einzuordnen. Ich war absolut gefesselt von der Geschichte, nachdem ich mich eingelesen hatte, deshalb gebe ich dem Buch unter Berücksichtigung einer Schwachstellen 4.5 Sterne.