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Veröffentlicht am 02.11.2019

Wirkt nicht ganz ausgereift, vermag aber dennoch zu fesseln

BETA
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Demesne ist eine Inselgruppe mitten im Meer, entstanden nach einem Vulkanausbruch. Sie befindet sich tausende von Meilen von der Küste des Mainlands entfernt. Über das Mainland erfährt man nicht viel. ...

Demesne ist eine Inselgruppe mitten im Meer, entstanden nach einem Vulkanausbruch. Sie befindet sich tausende von Meilen von der Küste des Mainlands entfernt. Über das Mainland erfährt man nicht viel. Nur, dass es als politischer Zusammenschluss nach den sogenannten "Water Wars" entstand, über die auch nicht viele Informationen geliefert werden. Die schönste und größte Insel des Archipels wurde von den reichsten und bedeutendsten Männern des Mainlands gekauft und zu einem wahren Luxus-Paradies ausgebaut. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Das Wasser des Ozeans hat heilende Kräfte. Zusätzlich wurde ein Pumpensystem entwickelt, das Premium-Sauerstoff in die Atmosphäre von Demesne bläst. Wer diese Luft atmet, fühlt sich gleich wie neugeboren. Logisch, dass bei einem so entspannenden und lockeren Leben auf der Insel niemand mehr Lust dazu verspürt, zu arbeiten. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Klone. Sie übernehmen ohne Widerwillen jegliche Arten von Arbeit.

Elysia, der weibliche Hauptcharakter, ist einer dieser glücklichen Klone, der den Menschen auf der Insel seine Dienste anbieten darf. Aber Elysia hat auch eine Besonderheit, die sie von den anderen Klonen unterscheidet: Elysia ist eine Beta, ein Klon eines Teenagers. Und diese Version ist noch nicht ganz ausgereift, ist eben nur eine Beta-Version. Bei einigen dieser Beta-Modelle wurden Defekte festgestellt: Die Klone beginnen, sich merkwürdig zu benehmen. Sie werden aggressiv, verhalten sich emotional. Es scheint fast so, als würden sie in die Pubertät kommen, wie ihre Firsts, den Menschen, von denen sie geklont wurden.

Elysias Aufgabe auf der Insel besteht darin, der Familie Bratton Gesellschaft zu leisten. Seit die große Tochter Astrid auf dem Mainland studiert, leidet die Familie unter der Lücke, die sie hinterlassen hat. Vor allem die kleine Liesel sehnt sich nach einer Freundin, mit der sie spielen kann. Doch Ivan, der große Sohn der Brattons, erhebt zuerst Besitzansprüche auf Elysia und ist vor allem von ihrem Aussehen begeistert. Elysia gelingt es, sich in die Familie zu integrieren. Natürlich, denn ihr wurde ein Chip eingesetzt, der in jeder Situation das richtige Verhalten vorgibt und auf jede Frage die passende Antwort weiß. Doch Elysia merkt, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmt. Wieso tauchen vor ihrem geistigen Auge plötzlich Bilder auf, die der Erinnerung ihrer First entstammen müssen? Und wieso kann sie den unwiderstehlichen Geschmack von Schokolade wahrnehmen, obwohl Klone doch völlig gefühlskalt sein müssten? Ist sie etwa auch defekt?

Elysia begibt sich auf eine Reise, bei der sie nicht nur Wahrheiten über sich selbst, sondern auch über das System auf Demesne und die gefürchteten Rebellen erfahren wird. Sie ist ein ser authentisch gezeichneter Charakter. Am Anfang führt sie die ihr zugewiesenen Aufgaben wie ein gewöhnlicher Klon aus. Doch sobald sie die Veränderungen an sich bemerkt, beginnt sie, über die Klone und die Insel nachzudenken. Sie nimmt nicht mehr alles hin, sondern setzt sich mit der Realität auseinander. Auch wenn dadurch alles immer mehr darauf hinweist, dass sie ebenfalls defekt ist.

Die Handlung des Buches ist sehr vielschichtig. Es treten viele Charaktere auf, die für Abwechslung sorgen. Doch es fehlt stellenweise an Spannung. Rachel Cohn gelingt es zwar durchaus, ihre Leser zu überraschen. Aber dieses "Ich muss unbedingt wissen, wie es weiter geht"-Gefühl stellt sich nicht ein. Vielleicht liegt das aber auch am Schreibstil, der zwar sehr angenehm ist, dem aber das gewisse Etwas fehlt, um den Leser wirklich zu fesseln. Auch werden manche Szenen oder Dialoge wiederholt, was den Lesefluss etwas stört.

Auf jeden Fall erzählt "Beta" eine andere und neue Geschichte, mit der man so oder so ähnlich bislang nicht im Jugendbuch-Bereich überhäuft wird. Rachel Cohn hat eine gut konstruierte Handlung entwickelt, die logisch und nachvollziehbar ist. Auch die Liebesgeschichte in diesem Buch ist anders und speziell. Es tauchen einige Fragen während des Lesens auf, die den Lesefluss aufrecht erhalten. Nicht auf jede Frage gibt es eine Antwort. Besonders das Ende des Buches ist ein echter Cliffhanger und macht neugierig auf Band 2.

Mein Fazit:

"BETA" ist wie seine weibliche Hauptfigur nicht ganz ausgereift, vermag aber durchaus zu fesseln.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein wenig spektakulärer, aber wie ein Deckel auf seinen Topf passender Abschluss einer ganz besonderen Jugendbuch-Reihe.

Cassia & Ky – Die Ankunft
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„Die Ankunft“ ist der dickste Band der Reihe um Cassia und Ky, und das zurecht. Denn die Autorin hat in diesem abschließenden Teil noch jede Menge zu erzählen und aufzulösen. Dabei ließe sich die grobe ...

„Die Ankunft“ ist der dickste Band der Reihe um Cassia und Ky, und das zurecht. Denn die Autorin hat in diesem abschließenden Teil noch jede Menge zu erzählen und aufzulösen. Dabei ließe sich die grobe Handlung in wenigen Worten zusammenfassen:

Die Erhebung hat begonnen. Der Steuermann hat sich an die Rebellen gewandt. Eine Seuche ist ausgebrochen.

Cassia, Ky und Xander erleben diese bedeutenden Augenblicke auf ganz verschiedene Weise. Die ersten drei Teile des Buches beschäftigen sich damit, wie jeder von ihnen diese Situation wahrnimmt und damit umgeht. Und zwar getrennt voneinander. Denn noch hat jeder dieser drei Freunde eine eigene Aufgabe, die er für die Erhebung oder auch nur für sich selbst zu erfüllen hat. Ally Condie nimmt sich in diesen drei Teilen sehr viel Zeit für ihre Charaktere und beobachtet sie sehr genau. Sie nimmt detailgetreu ihre Emotionen und Gedanken auf und gibt sie durch das Verhalten der Charaktere an die Leser weiter.

Xander ist als Medic beschäftigt und kümmert sich darum, die Verbreitung der Seuche zu stoppen und erkrankte Patienten zu heilen. Ky sorgt als Pilot dafür, dass jedes Hospital mit dem nötigen Impfstoff versorgt ist. Und Cassia ist mehr auf der Suche nach ihrer eigenen Identität und ihrer Vergangenheit, während sie für die Rebellen als Sortiererin eingesetzt wird.

Erst in den letzten beiden Teilen des Buches verbinden sich die drei Handlungsstränge zu einem großen Ganzen und das Buch steuert auf den krönenden Abschluss zu. Dabei steigt die Spannung enorm und die Handlung wechselt an einen Ort, der bisher nur gerüchteweise für Aufregung gesorgt hat. Mehr soll hierzu an dieser Stelle aber nicht gesagt werden.

Was dem Buch vermutlich fehlt, ist eine wirklich fulminante Auflösung. Viele Probleme lösen sich in diesem letzten Teil irgendwie von selbst. Während man als Leser wahrscheinlich hin und her überlegt, wie sich wohl alles auflösen wird, hat Ally Condie teilweise Auswege gesucht, die zu einfach erscheinen. Aber bei genauerer Betrachtung, ist doch alles stimmig und passend. Es fehlt eben bloß DAS Highlight, das für Tragik und Aufregung sorgt.

Erneut spielen natürlich die Gedichte eine große Rolle und auch die Geschichte des Steuermanns, die im Prolog abgedruckt ist, wird immer wieder aufgegriffen. Damit bleibt sich die Autorin treu, denn letztlich sind es diese Geschichte und die Gedichte, die sich wie ein roter Faden durch die Reihe ziehen und um die sich alles aufgebaut hat.

Das Besondere liegt bei diesem Buch in Kleinigkeiten, kurzen Szenen, die unglaublich viel ausdrücken und unglaublich viel beinhalten. „Die Ankunft“ macht die Reihe rund und sorgt für ein sich endlich einsetzendes Verständnis von Szenen oder Dialogen, die bereits in Band 1 und Band 2 der Reihe stattfanden, aber erst jetzt nachvollziehbar werden und ihre wahre Bedeutung entfalten.

Erst nach Beenden dieses abschließenden Teils wird so richtig deutlich, wie besonders diese Reihe um Cassia und Ky ist. Für eine Jugendbuch-Reihe ist sie sehr anspruchsvoll. Gerade die Poesie, die diese Reihe so einzigartig macht, ist es, die hohe Anforderungen an die Leser stellt. Um richtig in diese Buchreihe zu versinken und sie richtig zu verstehen, muss man sich mit den Gedichten und deren Bedeutung auseinandersetzen. Die Reihe liest sich nicht einfach so nebenbei, sondern verlangt viel Aufmerksamkeit und muss verstanden und nachvollzogen werden. Der Stil der Autorin ist ebenfalls fordernd. Das Buch liest sich zwar flüssig, aber jedes einzelne Wort hat hier eine Bedeutung und sitzt genau an der richtigen Stelle. Die Charaktere sind sehr erwachsen und verhalten sich nicht wie verliebte Teenager. Stattdessen sind sie sehr verantwortungsbewusst und handeln überlegt. Gerade in diesem letzten Band wird das sehr deutlich.

Wenn man die Reihe irgendwann noch einmal liest, sieht man wahrscheinlich schon im ersten Teil vieles anders, nachdem man nun die ganze Auflösung kennt.

Mein Fazit:

Ein wenig spektakulärer, aber wie ein Deckel auf seinen Topf passender Abschluss einer ganz besonderen Jugendbuch-Reihe.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein Buch wie eine Achterbahn-Fahrt.

Escape
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Annas Mutter ist gestorben, als Anna ein Jahr alt war. Ihr Vater hat sie allein großgezogen und unterrichtet sie auch zu Hause. Als Anna 13 war, hat sie sich heimlich Zugang zu dem Labor im Keller verschafft. ...

Annas Mutter ist gestorben, als Anna ein Jahr alt war. Ihr Vater hat sie allein großgezogen und unterrichtet sie auch zu Hause. Als Anna 13 war, hat sie sich heimlich Zugang zu dem Labor im Keller verschafft. Seitdem arbeitet sie dort zusammen mit ihrem Vater. Sie untersucht die vier Jungs, die sich dort seit geraumer Zeit aufhalten, die aber unter einer Amnesie zu leiden scheinen, nimmt ihnen Blut ab, stellt ihnen Intelligenzaufgaben.

Anna mag besonders Sam, der von Anfang an irgendwie der Anführer der Gruppe zu sein schien. Weniger gut zurecht kommt sie dagegen mit Nick, der Anna aus irgendeinem Grund zu hassen scheint. Natürlich gibt sie sich trotzdem Mühe, auch zu Nick freundlich zu sein. Aber eigentlich erträgt sie seinen Anblick nicht, fürchtet sich sogar etwas vor ihm. Trev und Cas sind da schon wesentlich angenehmere Untersuchungsobjekte.

Jeder Charakter wurde von der Autorin mit Eigenschaften versehen, die ihn einzigartig machen. So gelingt es schnell, die vier Jungs zu unterscheiden. Besonders Cas, der mit seiner lockigen und witzigen Art immer wieder für Lacher sorgt, überzeugt. Und auch mit Anna als Ich-Erzählerin wird man schnell warm.

Anna weiß nicht, wie lange sich die Jungs schon im Keller aufhalten. Ebenso wenig weiß sie, warum sie sich dort aufhalten, was das Ziel des Experiments ist, bei dessen Durchführung sie ihren Vater unterstützt. Dadurch, dass das Buch aus Annas Erzählperspektive geschrieben ist, weiß der Leser stets genau so viel wie Anna. Dadurch entsteht eine unterschwellige Spannung, da man genauso wie Anna wissen möchte, was es mit dem Experiment und der Sektion, die dieses leitet, auf sich hat.

Als der Chef von Annas Vater auftaucht, um ihm mitzuteilen, dass das Projekt eingestellt wird und die vier „Einheiten“ abgeholt werden, kommt es auf einmal zu einem Aufstand der vier Jungs, an dem auch Anna instinktiv teilhat. Ihr und den Jungs gelingt die Flucht. Und auf einmal gerät die Frage nach deren Identität in den Vordergrund. Sie wollen wissen, wer sie sind, woher sie kommen und was es mit den Flashbacks auf sich hat - den Erinnerungen, die vor allem Sam immer wieder in Form von plötzlich auftauchenden Bildern überfallen.

Die Figuren angeln sich von Hinweis zu Hinweis, der sie quer durch die Vereinigten Staaten führt, immer auf der Suche nach dem nächsten Schlüssel zu ihrer eigenen Identität. Dabei erlangen die buchstabenförmigen Narben, die jeder der Jungs auf der Haut trägt, und Sams Tätowierung auf dem Rücken in Form von vier Birken immer mehr Bedeutung. Und auch Annas Mutter übernimmt eine unerwartete Rolle.

Leider bekommt man bei diesem Roadtrip über die USA an sich keine Informationen geliefert. Mit Beschreibungen der Handlungsumgebung hält sich Jennifer Rush eher zurück. Ihr Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der Handlung.

Und die verläuft wie eine Achterbahn-Fahrt. Während es immer wieder Höhepunkte gibt - nämlich dann, wenn die Figuren einem neuen Hinweis auf der Spur sind -, gibt es auch immer wieder Durststrecken, in denen nichts passiert. Hier nimmt die Spannung enorm ab, gleichzeitig kommt man als Leser aber auch etwas zur Ruhe. Es gelingt der Autorin nicht, das Tempo ihrer Erzählweise so anzupassen, dass ein konstanter Lesefluss aufrecht erhalten bleibt. Die temporeichen Szenen sind zu schnell erzählt, hier überschlägt sich die Autorin fast. Die ruhigeren Szenen werden dagegen zu sehr ausgeweitet, sodass die Spannung extrem abflaut.

Viele Fragen werden in diesem ersten Teil bereits beantwortet und man erfährt viel über die Sektion und das Experiment. Nichtsdestotrotz sind immer noch einige Fragen offen, die die Grundlage für die folgenden Bände bieten.

Mein Fazit:

Ein Buch wie eine Achterbahn-Fahrt.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein durchaus lesenswerter, aber leider eher unspektakulärer zweiter Band.

Maddie - Der Widerstand geht weiter
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Ohne den Vorgänger „Die Rebellion der Maddie Freeman“ zu kennen, sollte man diese Fortsetzung nicht lesen. Die Ereignisse der beiden Teile knüpfen nahtlos aneinander an und es gibt zwar einige Rückblicke ...

Ohne den Vorgänger „Die Rebellion der Maddie Freeman“ zu kennen, sollte man diese Fortsetzung nicht lesen. Die Ereignisse der beiden Teile knüpfen nahtlos aneinander an und es gibt zwar einige Rückblicke in die Geschehnisse aus dem ersten Band der Reihe, aber diese erfolgen ohne Erklärungen zu den damaligen Ereignissen oder den Zusammenhängen zu Teil 2.

„Maddie - Der Widerstand geht weiter“ ist sicherlich ein interessantes und auch spannendes Buch, in dem einiges passiert - wenn auch teilweise vor allem auf zwischenmenschlicher Ebene. Die Beziehung zwischen Maddie und Justin wird thematisiert und entwickelt sich weiter. Wobei hier sehr deutlich wird, was es heißt, jahrelang Beziehungen zu anderen Menschen nur auf virtueller Ebene geführt zu haben, denn ganz unproblematisch ist es nicht, was zwischen Maddie und Justin steht. Und auch Maddies Beziehungen zu ihren Freunden sind nicht immer ganz einfach und entwickeln sich in diesem zweiten Band ebenfalls fort. Und natürlich sorgt Maddies monatelanger Aufenthalt in dem Umerziehungscenter für Spannung und Dramatik.

Aber trotzdem: Dem Buch fehlt einfach etwas. Es ist zu unspektakulär. Als Leser ist man natürlich interessiert an der Handlung und ihrer Entwicklung. Aber es kommt einfach keine richtige Begeisterung auf, man fiebert einfach nicht mit den Charakteren mit. Dabei bieten vor allem die Szenen im Umerziehungscenter einiges an Potential. Und teilweise nutzt die Autorin dieses auch aus, wenn sie zum Beispiel berichtet, welches Ziel hinter dem Umerziehungscenter steckt und wie dessen Betreiber vorgehen, um es zu erreichen. Und wie Maddie und ihre Freunde versuchen, diese Pläne zu vereiteln. Aber dabei bleibt die Handlung einfach zu oberflächlich.

Oder liegt es an dem nüchternen Schreibstil der Autorin? Dieser sorgt nicht unbedingt dafür, dass beim Leser große Begeisterung aufkommt. Die Beschreibungen von Katie Kacvinsky sind einfach zu sachlich, zu distanziert. Ihnen fehlt es an Emotionen, die den Leser mitreißen und ihn so richtig an das Buch fesseln.

Viel passiert in diesem zweiten Teil auch nicht gerade. Die Handlung ließe sich mit wenigen Sätzen zusammenfassen. Das Ende ist dazu ziemlich unspektakulär, auch wenn einige Fragen aufgeworfen werden, die hoffentlich in Teil 3 eine Antwort finden. Vor allem die Rolle von Maddies Vater macht neugierig.

Im Ergebnis ist „Maddie - Der Widerstand geht weiter“ trotzdem ein durchaus lesenswertes Buch für alle, die der erste Band der Reihe begeistern konnte. Ihm fehlt bloß irgendwie das gewisse Etwas.

Mein Fazit:

Ein durchaus lesenswerter, aber leider eher unspektakulärer zweiter Band.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein unglaubliches Buch - es sei denn, man glaubt an die Existenz von Geistern.

In dieser ganz besonderen Nacht
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In ihrem Nachwort erwähnt Nicole C. Vosseler, dass sie einige Zeit in San Francisco verbracht hat, seit sie die Idee zu diesem Buch hatte. Und das merkt man ihm auch an. Die Beschreibungen der Stadt sind ...

In ihrem Nachwort erwähnt Nicole C. Vosseler, dass sie einige Zeit in San Francisco verbracht hat, seit sie die Idee zu diesem Buch hatte. Und das merkt man ihm auch an. Die Beschreibungen der Stadt sind so lebendig und eindringlich, ihre vielen Facetten wurden anschaulich herausgearbeitet, die Faszination SanFrans auf ihre Bewohner und Touristen wird mehr als deutlich. Als Leser fühlt man sich direkt in die US-Metropole versetzt und erlebt an der Seite von Amber eine unglaubliche Geschichte.

Denn das ist die Geschichte nun mal - unglaublich. Es sei denn, man glaubt an die Existenz von Geistern. Dann ist die Geschichte gar nicht so ungewöhnlich. Von einem Mädchen, das in eine fremde Stadt zieht, auf eine fremde Schule kommt und von einem Moment auf den anderen von fremden Menschen umgeben ist, hat der ein oder andere sicher schon das ein oder andere Buch gelesen. Auch „In dieser ganz besonderen Nacht“ handelt davon - und ist doch ganz anders als die meisten dieser bereits bekannten Werke. Denn Nicole C. Vosseler hat ein magisches und mystisches Element eingebaut, das das Buch einzigartig und besonders macht.

Auch die Charaktere sind ganz speziell. Amber ist das nette Mädchen von nebenan, mit dem man sich als Leser sofort anfreundet und das von der ersten Seite an interessant und sympathisch ist. Dazu kommen ihr Vater und ihre Freunde, die sie im Laufe des Buches gewinnt - jeder von ihnen ist wichtig und besonders und trägt seinen Teil zum Verlauf des Romans bei.

Schon die wenigen Seiten des Prologs machen deutlich, dass den Leser ein stimmungsvolles Buch erwartet. Und das ändert sich auch nicht auf den folgenden mehr als 500 Seiten. Die Autorin versteht es, die Gefühle und Gedanken der Protagonisten anschaulich darzustellen und den Leser so ganz direkt an der Geschichte teilhaben zu lassen. Dabei fängt sie nicht nur die Stimmung der Stadt San Francisco ein, sondern nimmt vor allem die Schwingungen der vielen zwischenmenschlichen Beziehungen auf und baut diese aus. So erzählt das Buch nicht nur von einer schwierigen Vater-Tochter-Beziehung, sondern auch von Freundschaften und der ein oder anderen zarten Liebe.

„In dieser ganz besonderen Nacht“ ist ein gefühlvolles Buch mit emotionalen Charakteren. Besonders der zweite Ich-Erzähler, über den an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden soll, hat einen bewegenden und ergreifenden Erzählstil. Leider fehlt es teilweise genau dann an mitreißenden Emotionen, wenn es um die Beziehung der beiden Hauptfiguren geht. Man merkt zwar, dass sie im Laufe des Buches Gefühle füreinander entwickeln, aber die Szenen, die sich mit ihrer Beziehung beschäftigen, hätten durchaus noch etwas romantischer, ja gerne auch kitschiger sein können. Sie können nicht hundertprozentig mitreißen, der Funke springt leider nicht vollständig über.

Mein Fazit:

Ein unglaubliches Buch - es sei denn, man glaubt an die Existenz von Geistern.