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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

Tiefschwarzer Humor, mir hat's gefallen

How to Kill Yourself daheim
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"How to kill yourself daheim" beinhaltet kurze und unterhaltsame Anekdoten über außergewöhnlich gefährliche Orte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von A wie Atomkraftwerk bis Z wie Zugbrücke ...

"How to kill yourself daheim" beinhaltet kurze und unterhaltsame Anekdoten über außergewöhnlich gefährliche Orte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von A wie Atomkraftwerk bis Z wie Zugbrücke ist alles dabei. Dementsprechend umfasst es ein breites Spektrum an Themen wie Umwelt, Umweltsünden, Sport, Politik und vieles mehr.

Der Autor beschreibt informativ, aber auch humorvoll, was so besonders, interessant oder auch potentiell tödlich an bestimmten Orten ist. Beispielsweise führt er zu Deponien, in denen Chemikalien oder andere hochgiftige Stoffe gelagert werden und klärt über anspruchsvolle Kletterrouten, faszinierende Tauch- oder Base-Jumping-Spots auf. Er geht aber auch auf politisch explosive Orte ein. Untermalt wird das Ganze durch eine Vielzahl an Photographien, die jede Anekdote nochmal abrunden. Außerdem wird jeder Ort auch nach Spannung, Gefahr und Familienfreundlichkeit bewertet (5 Punkte System).

Der Schreibstil ist kurzweilig, ein wenig salopp, dennoch lehrreich und sehr humorvoll. Man muss diese Art und Weise aber mögen, da der Humor nahezu tiefschwarz und teilweise auch ziemlich provokativ ist.

Gelungen fand ich ebenfalls das Inhaltsverzeichnis und die Karten von Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche einen Überblick darüber geben, wo sich welcher Ort genau befindet.

Für mich ein gelungenes Buch für Zwischendurch, das ganz witzig daher kommt, aber wahrscheinlich nicht jeden Geschmack treffen wird.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Würdiges Ende einer innovativen Reihe

Palace of Blood - Die Königin
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Rea ist eine Magdalena. Diese können durch bloße Berührung in den Geist der Menschen eindringen und ihn manipulieren. Im Königreich England sind daher Berührungen jeglicher Art verboten, Magdalenen werden ...

Rea ist eine Magdalena. Diese können durch bloße Berührung in den Geist der Menschen eindringen und ihn manipulieren. Im Königreich England sind daher Berührungen jeglicher Art verboten, Magdalenen werden gejagt, eingesperrt und letztendlich in den Wahnsinn getrieben. Dies ist aber nicht überall auf der Welt so. Der französische Hof der Farben und generell Frankreich stellt das komplette Gegenteil zum Weißen Hof Englands dar. In England wird nur schwarz und weiß getragen und dabei muss nahezu jeder Zentimeter der Haut bedeckt sein, um bloß nicht in Versuchung zu geraten oder die Gefahr zu bannen sich versehentlich zu berühren. In Frankreich darf man sich kleiden wie man möchte, möglichst bunt sollte es sein, farbliche Bänder schmücken Extremitäten oder Rumpf. Hier macht man sich die Fähigkeiten der Magdalenen zu Nutzen, sie arbeiten beispielsweise in Krankenhäusern und dürfen sich öffentlich bekennen ohne verfolgt zu werden. Dies möchten Rea und Kronprinz Robin zusammen mit ihren Freunden und der Rebellion auch für England erreichen. Sie selber und auch die anderen Menschen sollen in Freiheit leben können und denken, sagen, anziehen und berühren können, was oder wen sie möchten.

Dieser finale Teil knüpft direkt an die nervenaufreibenden Ereignisse des letzten Bandes an. Die unbewaffnete Rebellion wird in England durch die Ritter niedergeschossen und es scheint, dass nur ein Wunder die Anhänger der sogenannten „Feuerschwester“ retten kann. Tatsächlich erhalten sie Hilfe von unerwarteter Seite: Die Weiße Königin greift ein und lässt ihren entrückten Ehemann ermorden, um selbst zu regieren. Zu lange hat sie sich klein machen lassen, zu lange hat sie geschwiegen. Doch nicht alle sind mit dieser Lösung einverstanden und so entbrennt ein Kampf um den Thron.

Schön fand ich, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven geschrieben wurde. So erfährt man häppchenweise von jedem Mal etwas: Rea, Robin, Liam, Die Weiße Königin, Madame Hiver, der Fähnrich und von einigen anderen. Für mich macht es das Ganze noch spannender und vielschichtiger, auch wenn ich doch gerne ein wenig mehr von Rea gelesen hätte. Aber diese Art der Erzählung zeigt eben, dass sie alle ihren Anteil an der Rebellion und den Ereignissen haben. Insgesamt waren alle Charaktere wieder toll ausgearbeitet und man konnte im Prinzip jede Handlungsweise nachvollziehen, wenn auch nicht unbedingt gut heißen.

Nach einem aufregenden Anfang, in dem ziemlich viel Schlag auf Schlag passiert, plätschert die Story eher ruhig daher. Das empfand ich aber nicht als schlimm oder langweilig, die Charaktere haben sich ein etwas ruhigeres Fahrwasser auf jeden Fall verdient. Thematisch geht es hier eher um den Umgang mit Freiheit, Selbstbestimmung und die Frage, wie man bestimmte Wünsche und Forderungen der Rebellion umsetzen kann. Insgesamt liest sich das Buch wie einen ziemlich langen Epilog, bei dem wirklich die meisten Fragen zufriedenstellend geklärt werden. Am Ende eröffnet sich sogar noch die Möglichkeit und Grundlage für ein Spin-off.

Interessant waren auch die „Exkurse“ in den menschlichen Geist, die hier eine größere Rolle gespielt haben. Diese waren irgendwie ein wenig abstrakt, dennoch aber verständlich, besonders und auch sehr schön dargestellt. Mir hat schon im vorherigen Band gut gefallen, dass die Fähigkeiten der Magdalenen mehr im Vordergrund gestanden haben.

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite hat mich auch dieser Teil wieder überzeugt. Szenario, Handlung, Charaktere, Spannungsbogen, Idee und Umsetzung sind einfach toll und immer noch etwas völlig neues und innovatives. Es passiert immer etwas und es gibt einige Wendungen, die völlig unerwartet kamen. Für mich ist „Palace of Blood“ definitiv ein würdiges Ende und ich bin froh, dass C.E. Bernard auf den Wunsch und das Drängen der Leser dieser geplanten Trilogie noch einen vierten Band geschenkt hat.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Mix aus herrlichem Gruselfeeling und den normalen Problemen eines Highschool-Mädchens

Silver Whispers - Die Geisterflüsterin
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Charlotte konnte bisher nicht das „normale“ Leben einer 17-Jährigen führen, nach dem sie sich so sehr sehnt. Ihre Eltern erforschen das Paranormale und wollen die Existenz von Geistern widerlegen. Deshalb ...

Charlotte konnte bisher nicht das „normale“ Leben einer 17-Jährigen führen, nach dem sie sich so sehr sehnt. Ihre Eltern erforschen das Paranormale und wollen die Existenz von Geistern widerlegen. Deshalb zieht die Familie ständig um und das macht es schwer Freundschaften zu schließen oder Teil einer Gemeinschaft zu sein. Vor allem auch, weil nicht jeder positiv auf Geisterjäger reagiert. An ihrer neuen Schule scheint alles anders zu werden, denn dort findet sie direkt eine Freundin und eine Clique, die sie aufnimmt. Charlotte versucht den Beruf ihrer Eltern zu verschweigen, doch an der Schule gibt es offensichtlich sogar noch ein größeres Geheimnis. Außerdem ist die Geister-Crew dem hundert Jahre alten Fall eines vermissten Mädchens auf der Spur, der immer größere Kreise zieht.

Schon immer hat Charlotte sich ein bisschen für den Beruf ihrer Eltern geschämt. Auf der anderen Seite fühlt sie sich aber auch einigermaßen ausgeschlossen, weil ihre Schwester Anneliese als Köder und Geisteranlocker fungieren darf und sie selber nur für die Technik zuständig ist. Generell schiebt sie Probleme eher vor sich her und will mit „Restenergien“, wie ihre Eltern vermeintliche Geister nennen, nichts zu tun haben. Da passt es ihr natürlich auch nicht in den Kram, dass plötzlich etwas oder jemand Kontakt zu ihr aufnimmt.

Die Geschichte ist aus Charlottes Sicht geschrieben und ist locker, leicht und schnell zu lesen. Die knapp 300 Seiten fliegen nur so dahin. Dabei herrscht eine leicht düstere Atmosphäre und es gibt ein paar Szenen, die schaurig anmuten. Es kommt außerdem zu einigen Entwicklungen und Wendungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Das Ende ist zwar sehr schön und auch teilweise emotional, aber grade bezüglich des Falls kommt mir die Auflösung doch ein wenig zu schnell und einfach vor.

Ich mag die Familie und die Crew gerne, allerdings kommt es mir von den Eltern doch auch ein wenig egoistisch vor, dass sie ihren Kindern zu Gunsten ihrer Forschungen kein beständiges Leben ermöglichen wollen. Ihre Tochter als Lockvogel zu nutzen finde ich auch ganz schön grenzwertig, selbst wenn man davon überzeugt ist, dass es keine Geister gibt.. Und wenn man ehrlich ist, hätte Charlotte sich auch Ärger ersparen können, wenn sie nicht anfangs alles, was mit dem Fall zu tun hatte, abgeblockt hätte. Aber ich kann ihren Wunsch nach Normalität und Zugehörigkeit natürlich nachvollziehen. Das macht sie zu einer authentischen und sympathischen Protagonistin, grade weil sie auch eine glaubhafte Entwicklung durchmacht.

Bei dem Thema Geister bin ich immer sofort Feuer und Flamme und auch „Silver Whispers“ hat mich begeistert. Es ist ein Mix aus herrlichem Gruselfeeling und den normalen Problemen eines Highschool-Mädchens. Es geht sowohl um Freundschaft, Familie, Trauer, Selbstvertrauen und Akzeptanz.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Alleine schon wegen der Illustrationen einen Blick wert!

Atlas Obscura Kids Edition - Entdecke die 100 abenteuerlichsten Orte der Welt!
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Mit Hilfe des "Atlas Obscura Kids Edition" können große und kleine Leser an 100 abenteuerliche und geheimnisvolle Orte auf der ganzen Welt reisen. Das Buch führt zu Vulkanen und Höhlen, in die Wüste oder ...

Mit Hilfe des "Atlas Obscura Kids Edition" können große und kleine Leser an 100 abenteuerliche und geheimnisvolle Orte auf der ganzen Welt reisen. Das Buch führt zu Vulkanen und Höhlen, in die Wüste oder sogar zu einem Quallensee. Es zeigt dem Leser immerwährende Gewitter, ein Atomkraftwerk, in dem heute ein Freizeitpark beheimatet ist und vieles mehr. Mit kurzen, prägnanten, informativen, aber dennoch humorvollen Texten schüren die Autoren Neugier, Interesse und Faszination für die Welt und ihre ungewöhnlichen Orte sowie atemberaubende Naturspektakel.

Ein besonderes Highlight stellen aber garantiert die Illustrationen dar. Jede Seite ist ein Kunstwerk, das in verschiedene Ecken unseres Planeten entführt. Wunderschöne Farben und stimmige Bilder machen einfach Lust auf mehr und den "Atlas Obscura" zu etwas ganz besonderem. Es gibt so unglaublich viel zu entdecken, so dass man sich einfach nicht satt sehen kann!

Dieses Sachbuch ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet. Es enthält neben spannenden Informationen über die verschiedenen Länder auch eine Packliste und zusätzliche Tipps für junge Entdecker. Besonders gelungen ist auch, dass sogar die geografischen Koordinaten der verschiedenen Orte angegeben werden.

Alleine schon wegen der Illustrationen einen Blick wert!

Veröffentlicht am 24.10.2019

Schwimmende Universität - Klasse Idee

Die Wellenbrecher
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Das sogenannte "Student Ship" ist eine schwimmende Universität. 200 Studenten aus 40 unterschiedlichen Ländern bereisen mit diesem Ozeanriesen vier Kontinente innerhalb von vier Monaten. Mark hat eines ...

Das sogenannte "Student Ship" ist eine schwimmende Universität. 200 Studenten aus 40 unterschiedlichen Ländern bereisen mit diesem Ozeanriesen vier Kontinente innerhalb von vier Monaten. Mark hat eines der begehrten Stipendien erhalten und bildet sich nicht nur in seinem Studienfach weiter, sondern schließt neue Freundschaften, findet Stück für Stück zu sich selber und lernt für sein Leben dazu. Natürlich gibt es auch jede Menge Party auf dem Schiff und "nebenbei" erkunden die jungen Leute sowohl Schwellenländer, als auch moderne Länder. Dabei erfahren sie einiges über Land, Leute und die Kultur. Manchmal hätte ich mir gerne weniger Party und mehr Erfahrungsberichte beziehungsweise mehr Eindrücke bezüglich der bereisten Länder gewünscht.

Das Buch ist aus Marks Sicht geschrieben. Er schildert das Leben auf dem Schiff, die Ereignisse während der Landgänge und gewährt einen Einblick in seine Gedanken-und Gefühlswelt. Man kann bei ihm eine relativ große Entwicklung feststellen. Zu Anfang wirkt er unsicher, unzufrieden mit sich, seinem Studium und seinen Zukunftsperspektiven. Für sein Studienfach brennt er eigentlich nicht besonders. Doch im Verlauf der Reise findet er zu sich und erkennt, was er gerne mit seinem Leben anfangen möchte. Er entdeckt nicht nur seine Leidenschaft für das Schreiben, sondern auch für Cansu, in die er sich direkt zu Beginn verliebt.

Es geht um Freundschaft, Liebe, die Suche nach sich selbst und auch um kulturelle Unterschiede. Letztere wirken auf mich allerdings teilweise ein wenig klischeehaft dargestellt. "Die Wellenbrecher" lässt sich locker und leicht lesen und ist eine unterhaltsame und nette Lektüre für zwischendurch. Die Idee der schwimmenden Universität finde ich wirklich klasse, da wünscht man sich direkt dabei sein zu dürfen!