Ein bissiges BUch - eine Leseempfehlung
Österreichs Kabarettisten hatten es in den letzten Jahren schwer. Kaum war ein Programm fertig geschrieben, so landete es im Mistkübel, weil die Wirklichkeit viel skurriler war, als es sich die Komödianten ...
Österreichs Kabarettisten hatten es in den letzten Jahren schwer. Kaum war ein Programm fertig geschrieben, so landete es im Mistkübel, weil die Wirklichkeit viel skurriler war, als es sich die Komödianten sich das je vorstellen konnten.
Die legendäre Frage eines Walter Meischbergers „Wo war mei Leistung?“ hat Eingang in den Sprachgebrauch des Alltags gefunden.
Die Frage nach der Leistung braucht man den drei Staatskünstlern Thomas Maurer, Robert Palfrader und Florian Scheuba nicht stellen, denn eine Auswahl aus den krausen Wortspenden österreichischer Politiker jeglicher Couleur ist Arbeit und Leistung genug.
Zu Beginn wird also der Werdegang der Staatskünstler erzählt. Der erste Auftritt im Jänner 2011 dieses Trios fand nicht auf einer Theaterbühne statt, sondern im AudiMax der Uni Wien statt. Niemand geringerer als der Verfassungsrechtler und damalige Dekan der Rechtswissenschaften Heinz Mayer war der Gastgeber. Niemand konnte ahnen, welchen Anklang das Trio mit seinen Parodien finden würde. Ein großer Teil des Erfolges gebührt auch Florian Klenk, dem investigativen Journalisten der Zeitschrift „Falter“, der die Idee hatte, Auszüge aus dem den Protokollen des BUWOG-Prozesses öffentlich zu machen.
Anschließend gibt es ein „Best of“ und es werden u.a. Alt-Bundeskanzler Sebastian Kurz, Frank Stronach, die FPÖ-Truppe oder das marode Bundesheer aufs Korn genommen. Herrlich auch, die Parodien, deren Titel Fernsehsendungen nachempfunden sind wie „Liebesgeschichten und Alltagssachen“: Einmal mit „Michi und Mary“ und ein anderes Mal „Ali und Maria“.
Die Staatskünstler machen sich auf die „Wahrheit von KHG“, der Pröll’schen Privatstiftung und besuchen „Die Ideenschmiede“.
Tja, dieses Buch ist das Resümee aus zahlreichen Auftritten seit 2011. Dass den Staatskünstlern die Themen und Pointen ausgehen könnten, ist nicht wahrscheinlich.
Fazit:
Bissige Satire, die vor nichts zurückschreckt, dem (Polit)Volk auf‘s Maul schaut und häufig ihre Programme umschreiben muss, weil sie von der Wirklichkeit überholt wird. Gerne gebe ich hier 5 STerne.