Cover-Bild Speyerer Geheimnisse
10,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 22.09.2016
  • ISBN: 9783954519750
Kerstin Lange

Speyerer Geheimnisse

Die geschichtsträchtige Reithalle im Speyerer Quartier Normand soll abgerissen werden, doch einige Bürger wehren sich entschlossen dagegen. Als einer von ihnen Opfer eines Unfalls mit Fahrerfl ucht wird, übernimmt Kriminaloberrat a. D. Ferdinand Weber die Ermittlungen – und entdeckt einen Zusammenhang mit einem Suizid vor neunundzwanzig Jahren. Je tiefer Weber gräbt, desto näher kommt er selbst dem Tod . .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2016

Abgründe in Speyer

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Der pensionierte Kriminalrat Ferdinand Weber nimmt an einer Demonstration zum Erhalt der historischen Reithalle im Quartier Normand teil. Federführend ist Ingeborg Schindler, eine Industriellengattin mit ...

Der pensionierte Kriminalrat Ferdinand Weber nimmt an einer Demonstration zum Erhalt der historischen Reithalle im Quartier Normand teil. Federführend ist Ingeborg Schindler, eine Industriellengattin mit vielen Verbindungen und Ambitionen, die sich die Bewahrung des historischen Baus auf die Fahnen geschrieben hat. Bei der Demo lernt Weber Clèment Aust kennen, einen ehemaligen französischen Soldaten, der in Speyer geblieben ist und am Ende der Demonstration nur durch einen beherzten Griff von Weber vor einem Sturz vor ein Auto bewahrt wurde. Aust ist sich aber sicher, dass er gestoßen wurde.
Als Aust einige Tage später tatsächlich überfahren wird und stirbt, ist Weber skeptisch und hält einen vorsätzlichen Anschlag für möglich, ganz im Gegensatz zu aktiven Polizei, die ihn abwimmelt. Ein pensionierter Beamter, der halt nicht loslassen kann und sich langweilt, so stellt Polizeichef Maulbeer fest und verbietet seinen Mitarbeitern mit Weber Kontakt zu halten. Was Weber aber nicht abhält, weiter in der Sache zu ermitteln.
Die Konstellation – pensionierter Kriminalist gegen aktive Dienststelle – hat mir gut gefallen. Die Verwicklungen und Verdächtigungen, die sie dadurch ergeben, geben dem Buch einen eigenen Reiz. So auch der Loyalitätskonflikt der ehemaligen Kollegen, die sehr menschlich geschildert sind. Aber ganz besonders gut fand ich den historischen Hintergrund des Kriminalromans. Der Kampf um die historischen Bauten und die Aufklärung des Todesfalls – auch die Polizei muss allmählich erkennen, dass Weber richtig lag – haben eine Schnittstelle und das fand ich sehr spannend inszeniert. Wie ein roter Faden zieht sich der Papstbesuch 1987 in Speyer durch die Handlung. Der pensionierte Weber, der jede menschliche Schwäche kennt und sich nicht beirren lässt, ist eine durch und durch gelungene Figur. Mir gefielen auch die Dialoge, sie lassen die Figuren sehr lebensecht werden und passen zu den einzelnen Charakteren.
Ein vielschichtiger und spannender Krimi mit einem sympathischen Ermittler. Ich hoffe Ferdinand Weber findet noch viele Rätsel, die er lösen kann.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Mein Leseeindruck

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Da mir der erste Band leider nur mittelmäßig gefallen hat, wollte ich dem Nachfolgeband bzw. dem Ermittler auf jeden Fall noch eine Chance geben.

Auch dieses Mal muss sich der pensionierte Kriminaloberrat ...

Da mir der erste Band leider nur mittelmäßig gefallen hat, wollte ich dem Nachfolgeband bzw. dem Ermittler auf jeden Fall noch eine Chance geben.

Auch dieses Mal muss sich der pensionierte Kriminaloberrat Ferdinand Weber wieder beweisen.

Aber zuvor hatte ich das Gefühl, mich beweisen zu müssen. Scheinbar unendlich viele Aufzählungen von Straßennamen, säumen den Krimi, beinahe wie eine Stadtkarte oder die Tour mit einem Fremdenführer. Schwerdstrasse, Hildgardstrasse, Kreuztorstrasse, Friedensstrasse, Diakonissenstrasse, Am Feuerbachpark, Rulandstrasse, Franz-Schöberl-Straße, Paul-Egell-Strasse. All diese Straßennamen waren in einem Satz (Seite 17) Das finde ich doch ganz schön viel, zumal es sich bei dem Buch um einen Krimi und nicht keiner Touristenkarte handelt.

Aber es geht noch weiter, in dem auch noch einige Lokalitäten aufgezählt werden. Hier spare ich mir jedoch die Aufzählung. (zu finden Seite 31)

Nach all diesen Namen hatte ich den Faden zur kriminalistische Handlung verloren. Nochmal anfangen? Nein, denn dann würde ja das Gleiche nochmal passieren. Also einfach weiterlesen, wird schon passen.

Die bereits erwähnten Unliebsamkeiten außer Acht gelassen, erwartete mich ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit rasanten Wendungen. Die Autor versteht es geschickt, immer wieder neue Details einzubauen, die den Leser dennoch auf die falsche Fährte lockt. Kaum war ich mir sicher, den Täter entlarvt zu haben, kam eine Wendung, die all meine Gedanken wieder zunichte machte.

Sehr interessant fand ich, wie der Papstbesuch die komplette Stadt durcheinander brachte. Alles konzentrierte sich nur noch auf dieses Ereignis. Leider kann ich mich so gar nicht mehr daran erinnern, obwohl Speyer gar nicht so weit entfernt ist. Schön, dass die Autorin gerade dieses Ereignis als Zeitzeuge gewählt hat.

Da mir der Protagonist, Ferdinand Weber, bereits aus dem ersten Band bekannt ist, konnte ich keine weitere Entwicklung der Rolle feststellen. Er scheint seinem Stil treu zu bleiben, was ihn auch ein stückweit sympathisch macht. Ich bin froh, ihm noch eine Chance gegeben zu haben.

Fazit:

Ein wenig anspruchsvoller Krimi, der auf ca. 256 Seiten eine Menge Lokalkolorit bietet. Der Preis von 10,90 € liegt meines Erachtens schon etwas über der Erwartung, jedoch wird der ortskundige Leser diesen Krimi lieben.



Veröffentlicht am 06.11.2016

spannend

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Ausnahmsweise möchte ich mal ein paar Worte zum Erscheinungsbild äußern: Dieses Buch gefällt mir ausgesprochen gut! Die Regionalkrimis vom Emons Verlag finde ich optisch schon immer ansprechend, aber bei ...

Ausnahmsweise möchte ich mal ein paar Worte zum Erscheinungsbild äußern: Dieses Buch gefällt mir ausgesprochen gut! Die Regionalkrimis vom Emons Verlag finde ich optisch schon immer ansprechend, aber bei diesem hier ist alles gelungen. Die Farbkombination Weiß, Orange, Schwarz und Gold sieht top aus und die hervorgehobenen Buchstaben des Titels wirken wertig. Das abgebildete Motiv der Sonnenuhr am Altpörtel, einem Wahrzeichen von Speyer, ist absolut stimmig.
Als Leser lernt man recht schnell die verschiedenen Personen kennen, die für den Verlauf wichtig sind. Für mich blieb es sehr lange unklar, wer der Täter ist und welche Zusammenhänge zu den jetzigen Ereignissen geführt hat. Da hat die Autorin einen guten Spannungsbogen gehalten und mehr als einmal gerät man als Leser in Sorge um die Hauptpersonen. Kerstin Lange baut in ihrem zweiten Krimi in Speyer auf die Vorgeschichte auf, und obwohl ich diese nicht kenne, waren Ferdinand Weber, seine Bekannte Jeannette, der Polizist Christian Hamacher und ihre Beziehungen zueinander gut nachzuvollziehen.
Raffiniert fand ich, diesen Fall an einem historischen Tag für Speyer festzumachen. Diesen Papstbesuch 1987 gab es tatsächlich und die Autorin sucht sich passende Zusammenhänge, um darauf ihren Kriminalfall im Hier und Jetzt zu gestalten. Passend zu einem Regionalkrimi nutzt Kerstin Lange Speyer als Kulisse, in der sich ihre Protagonisten durch Straßen und Örtlichkeiten bewegen. Auch das Umfeld von Speyer bis hin zur Nähe zum Elsass wird thematisiert.
Insgesamt hat mir dieser Regionalkrimi sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, die Personen gut beschrieben und die Spannung hält bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Der Krimi lebt von seinen sympathsichen Charakteren...

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Der sympathische Kriminaloberrat Ferdinand Weber ermittelt wieder!

"Die geschichtsträchtige Reithalle im Speyerer Quartier Normand soll abgerissen werden, doch einige Bürger wehren sich entschlossen dagegen. ...

Der sympathische Kriminaloberrat Ferdinand Weber ermittelt wieder!

"Die geschichtsträchtige Reithalle im Speyerer Quartier Normand soll abgerissen werden, doch einige Bürger wehren sich entschlossen dagegen. Als einer von ihnen Opfer eines Unfalls mit Fahrerfl ucht wird, übernimmt Kriminaloberrat a. D. Ferdinand Weber die Ermittlungen – und entdeckt einen Zusammenhang mit einem Suizid vor neunundzwanzig Jahren. Je tiefer Weber gräbt, desto näher kommt er selbst dem Tod..." - so heißt es im Klappentext.

Die Diskussion um den Abriss der Speyerer Reithalle aufgreifend hat Kerstin Lange einen hochspannenden Krimi verfasst, den man nicht mehr aus der Hand legen kann...

Die Charaktere werden dem Leser sofort sympatisch oder auch sofort unsympathisch, da sie und ihre Handlungen mit viel Geschick beschrieben werden. Man merkt sofort, wer dunkle Geheimnisse verbirgt - aber kann diese bis zum Schluss nicht greifen! Das macht diesen Kriminalroman so einzigartig!
Auch durch die Kürze der Kapitel nimmt die Story immer mehr Fahrt auf.

Speyer-Kennern gelingt es zudem sehr gut die Geschehnisse auch im Stadtbild genau zu verorten, was für diese nochmals mehr persönlichen Bezug und ein Plus an Spannung schafft, da die Handlungsorte genau gekennzeichnet sind.
Leser, die Speyer nicht kennen, werden geschickt ganz nebenbei neugierig auf die Stadt gemacht!

Ein gelungener Krimi,bravo!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Solider Krimi mit mehreren Wendungen

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Die Reithalle in Speyer soll abgerissen werden. Das befürworten jedoch nicht alle Einwohner. So auch Ingeborg Schindler, die eine Bürgerinitiative gegen den Abriss in's Leben gerufen hat. Der pensionierte ...

Die Reithalle in Speyer soll abgerissen werden. Das befürworten jedoch nicht alle Einwohner. So auch Ingeborg Schindler, die eine Bürgerinitiative gegen den Abriss in's Leben gerufen hat. Der pensionierte Kriminaloberrat a.D. Ferdinand Weber nimmt an einer Versammlung der Bürgerinitiative teil, bei der er Herrn Aust kennenlernt. Dieser entgeht während der Demonstration nur knapp einem Autounfall. Als Aust wenige Tage später tödlich verunglückt, beginnt Ferdinand Weber zu ermitteln und stößt auf den Papstbesuch in Speyer 1987 und einen Suizid, der an jenem Tag verübt wurde.

Kerstin Lange hat in "Speyerer Geheimnisse" einen schönen Handlungsrahmen gewählt. Der Papstbesuch 1987 scheint für die Speyerer ein bedeutsamer Tag gewesen zu sein, der noch immer in Erinnerung ist und bietet sich so ideal als markanten Tag, an dem sich Maria Selbach das Leben nahm. Dass dieses Ereignis, in das merhere Menschen verwickelt sind, mit einem Postkartenmotiv wieder in Erinnerung gerufen wird, lässt viel Spielraum für Ermittlungen in diverse Richtungen und vor allem Spekulationen beim Leser.
Der Lokalkolorit wird sowohl in Straßennamen als auch Gebäudebeschreibungen sichtbar, was eine familiäre Atmosphäre schafft. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, ebenfalls die Maximilianstraße entlang zu laufen, obwohl ich noch nie in Speyer war.

Die Balance zwischen Ermittlungen und Privatleben Ferdinands ist recht gut getroffen. Positiv zeigt sich hier, dass seine Erinnerungen und Bekannten nützlich für die Ermittlungen sind, sodass hier das eine mit dem anderen verbunden wird.
Kerstin Lange pflegt einen lockeren Schreibstil, der den Kriminalroman sehr angenehm lesen lässt.

Obwohl die einzelnen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften der einzelnen Personen in den beschriebenen Szenen deutlich wurden, hatte ich von keinem ein Bild vor Augen. Das hat dem Nachvollzug und der Spekulation allerdings keinen Abbruch getan.
Raum für Spekulation gibt Kerstin Lange dem Leser allemal. Sie legt Spuren aus, denen man vertrauensvoll folgt, das Geschehen weiterspinnt, Thesen aufstellt, um dann festzustellen, dass es doch ganz anders war.

Während die Handlung im überwiegenden Teil des Buches so vor sich hin lief und ein recht detailliertes Bild von Speyer gezeichnet wurde, nahm sie auf den letzten Seiten ordentlich Fahrt auf und bescherte so ein überraschendes und spannendes Finale, dessen Auflösung vollkommen schlüssig und in gewissen Dingen hervorsehbar ist. Die genauen Zusammenhänge allerdings kennt der Leser erst auf der letzten Seite.