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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Humorvoller Bayernkrimi

Tote Hand
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Alle sieben Vorgängerbände habe ich noch nicht gelesen, aber es ist gut, dass diese Folge nicht mein erstes Zusammentreffen mit dem dauerfrierenden Kommissar Clemens Wallner und dem tollkühnen, leicht ...

Alle sieben Vorgängerbände habe ich noch nicht gelesen, aber es ist gut, dass diese Folge nicht mein erstes Zusammentreffen mit dem dauerfrierenden Kommissar Clemens Wallner und dem tollkühnen, leicht verrückten Polizisten Kreuthner war, denn der Humor und Schreibstil von Autor Andreas Föhr entwickelt sich stetig weiter, und fängt an manchen Stellen an grenzwertig skurril zu werden. Besonders die Passagen um Wallers Großvater fallen immer wieder aus dem Rahmen. So auch diesmal, als dieser sich nebenberuflich  als Schamane betätigt. Noch kann ich darüber schmunzeln, aber schräger darfs bitteschön nicht mehr werden.
In diesem Fall geht es um Gewalt gegen Frauen, eigentlich ein ernstes Thema. Der Nebenschauplatz der toten Hand dient eigentlich mehr der Effekthascherei für den Titel und natürlich dem Auffinden der Leiche. Die Handlung ist nicht so leicht durchschaubar, wie man es bei einem normalen Regionalkrimi erwartet, und ganz besonders der Schluss zeigt noch mal besondere Raffinesse.
Trotz meiner obigen Kritikpunkte ist Andreas Föhr wieder ein spannend/komischer Krimi gelungen, der einen zu fesseln weiß.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Ausgefallene Rezepte, wunderschöne Fotos

Kochen nach Beaufort
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Dieses kleine praktische Kochbuch macht echt was her. Ich habe mir die größere Taschenbuchausgabe gekauft und war da so begeistert sowohl von der Optik, als auch von den pfiffigen Rezepten, sodass ich ...

Dieses kleine praktische Kochbuch macht echt was her. Ich habe mir die größere Taschenbuchausgabe gekauft und war da so begeistert sowohl von der Optik, als auch von den pfiffigen Rezepten, sodass ich die kleine Schwester in der Blechbüchse direkt an meine segelbegeisterte Freundin weiterverschenkt habe.
Ich war noch nie selbst in einer kleinen Schiffskombüse, aber die Rezepte kommen insgesamt mit wenigen Zutaten aus. Man sollte allerdings vor Antritt der Fahrt im Kopf haben, was man kochen will und gezielt einkaufen, denn die Zutaten, die hier benötigt werden, sind nicht immer alltäglich.
Der Schwierigkeitsgrad der Zubereitung ist dem Seegang angepasst, was ich ganz witzig, aber auch sinnvoll finde. Alle Rezeptfotos sind von brillanter Qualität. Wir haben uns schon einige Gerichte ausgeguckt und werden sie -auf dem Festland- bald nachkochen. Ob sie auch bei entsprechender Windstärke kochbar sind, kann ich allerdings leider nicht beurteilen.


Veröffentlicht am 27.10.2019

Kreuthner mal ganz sportlich

Schafkopf
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Einen "Andreas Föhr" von Michael Schwarzmaier vorgelesen zu bekommen, ist jedes Mal ein Ohrenschmaus. Man mag es nicht glauben, dass all die unterschiedlichen Charaktere von einem einzigen Sprecher kommen, ...

Einen "Andreas Föhr" von Michael Schwarzmaier vorgelesen zu bekommen, ist jedes Mal ein Ohrenschmaus. Man mag es nicht glauben, dass all die unterschiedlichen Charaktere von einem einzigen Sprecher kommen, der dazu auch noch so gekonnt alle Emotionen ausdrücken kann. Schwarzmaier versteht sein Handwerk.
Der  bayrische Ermittler Wallner und der schräge Polizist Kreuthner sind mir noch vom ersten Band "Der Prinzessinnenmörder" in guter Erinnerung.
Ausgerechnet Beuthner wird beim Joggen durch die Natur unmittelbar Zeuge, wie ein Kleinkrimineller erschossen wird. Andreas Föhr entwickelt hier in Rückblenden in die Vergangenheit und eigentlich einer größeren Anzahl beteiligter Personen als man sonst bei einem Regionalkrimi gewohnt ist, eine recht komplexe Handlung, der man jedoch gut folgen kann. Der Humor steht außerdem immer im Vordergrund. Das kommt im Hörbuch durch die trockene Leseweise von Schwarzmaier besonders gut heraus. Ich liebe es, wenn er den Part des Großvaters spricht, der mit seinen über achtzig Jahren immer noch schlitzohrig und sexy zugleich ist.
Ein herrlicher Krimi, ein fantastisches Hörbuch!

Veröffentlicht am 27.10.2019

Seltsames Hobby

Tiefes Grab
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Martin Reese hat sich schon früh aus dem Geschäftsleben zurückziehen können. Er schwimmt im Geld und hat im Prinzip nur ein einziges (geheimes!) Laster. Niemand soll wissen, dass er sich alte Mordfälle ...

Martin Reese hat sich schon früh aus dem Geschäftsleben zurückziehen können. Er schwimmt im Geld und hat im Prinzip nur ein einziges (geheimes!) Laster. Niemand soll wissen, dass er sich alte Mordfälle vorknöpft und dann dort, wo die Polizei schon aufgegeben hatte, doch noch die Leichen aufspürt und anonym meldet. Ich habe da schon die Vermutung, dass er auf diese Weise einen morbiden Trieb kompensiert. Leider kommt ihm ein Unbekannter auf die Schliche, der selbst hoch intelligent ist und nun seine Macht ausnutzt, um Reese nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.
Alles in allem ist "Tiefes Grab" ein ungewöhnlicher Thriller, mit einer gestörten Hauptperson, dessen Frau ebenfalls psychische Defizite aufweist. Die meisten Toten sind schon lange tot, von dieser Seite her ist kein Gemetzel mehr zu erwarten. Mir gefällt, dass es hier in erster Linie um die Intelligenz des und der Täter geht, auch wenn die Handlung dann sehr actionreich endet.
Eigentlich würde ich gerne ein weiteres Buch von Nathan Ripley lesen. Mal gespannt, ob da noch was kommt.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Die perfekte Brandstiftung

Der Verein der Linkshänder
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Kommissar Van Veeteren steuert auf seinen 75. Geburtstag zu. Man merkt, dass er sich in einer Phase des Umbruchs befindet, sein Leben bewertet, neue Schwerpunkte setzt. Es ist wunderschön, wie er jeden ...

Kommissar Van Veeteren steuert auf seinen 75. Geburtstag zu. Man merkt, dass er sich in einer Phase des Umbruchs befindet, sein Leben bewertet, neue Schwerpunkte setzt. Es ist wunderschön, wie er jeden Tag aufs Neue die Beziehung zu seiner Partnerin Ulrike als kostbares Geschenk betrachtet. Gemeinsam wollen sie den Geburtstagsfestivitäten entfliehen. Da kommt es gerade recht, dass sich ein alter Fall aus den frühen 90er Jahren als ungelöst erweist. Der Kommissar und seine Lebensgefährtin verbringen ein paar Urlaubstage am Ort des Geschehens und kommen der Lösung auf die Spur.
Der Leser hat einen Wissensvorsprung, denn Nesser erzählt in insgesamt zwei weiteren Zeitebenen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven.
In den Jahren 1957-1969 bilden Jugendliche eine Art Club, der zu einem entsetzlichen Verbrechen führt.
Im Jahr 1991 treffen sich alle Beteiligten und kommen bei einem Brand ums Leben. Anscheinend konnte der Brandstifter entkommen.
Van Veeteren geht den neuen Hinweisen nach. Der Leser hat durch die anderen Zeitebenen natürlich einen Wissensvorsprung. Schon bald lassen sich Täter und Motiv erahnen, aber die Feinheiten werden erst auf den letzten Seiten offenbar.
"Der Verein der Linkshänder" ist ein stiller, ein feiner Krimi, der durch seine unaufgeregte Erzählweise besticht. Ich mag den Schreibstil von Hakan Nesser und auch diesmal bin ich nicht enttäuscht worden.