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Veröffentlicht am 03.11.2019

Ein tiefer Blick in die Musikerseele

Römisches Finale
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Anfang Jahr erschien der erste Teil der neuen Commissario Di Bernardo-Serie, "Tödliche Sonate", der mir bis auf ein paar Kleinigkeiten gut gefiel. Ich liebe die Kombination von Musik und Krimi, auch den ...

Anfang Jahr erschien der erste Teil der neuen Commissario Di Bernardo-Serie, "Tödliche Sonate", der mir bis auf ein paar Kleinigkeiten gut gefiel. Ich liebe die Kombination von Musik und Krimi, auch den Handlungsort Rom und freute mich deshalb sehr auf den zweiten Teil.

Und was soll ich sagen? Der Autorin ist mit "Römisches Finale" eine grosse Steigerung gelungen. Sie ist eine genaue Beobachterin und beschreibt die Umgebung, in der sich die Protagonisten gerade aufhalten, aufmerksam, so dass der Leser sie bildlich vor sich sieht. Sie fängt die Atmosphäre ein, egal ob im Konzertsaal, im Kommissariat, im Café oder bei Verdächtigen zuhause.

Der Krimi ist dicht gewebt, auf keiner Seite wird es langweilig. Dazu trägt auch der zweite Erzählstrang - der immer mal wieder zwischengeschoben kurz aus der Vergangenheit erzählt - bei, der sich wie bereits im ersten Band immer mehr aufbaut und mehr verrät. Doch hier ist die Geschichte von Don Giuseppe und seinem Umfeld so gut geschildert, dass man bis knapp vor dem Ende nicht weiss, was oder wer daraus in der Gegenwart so wichtig sein könnte.

Immerhin bekommt der Leser so einige, wenn auch völlig offene Hinweise, die Commissario Di Bernardi, Ispettore Del Pino und ihrem Chef, Questore Borghese fehlen. Letzterer denkt oft an seine bevorstehende Pension, steht aber unter grossem Druck von aussen und spricht konsequent alle mit ihrem Titel an. Di Bernardi und Del Pino haben ihre eigene Ermittlungsmethoden und lassen sich nur ungern aufhalten oder sich rein reden. Sie ergänzen sich gut und wären eigentlich Freunde, wenn Di Bernardi sich drauf einlassen würde. Er nimmt sich zurück, aus Angst, einmal mehr seinen Partner zu verlieren. Trotzdem können sie gut miteinander und sind gerade auch Leidensgenossen; beide haben Probleme mit ihren Freundinnen.

In diesem Kontext werden die zwei sympathischen Polizisten zu einem Mordfall im Auditorium Parco della Musica, in dem in Kürze eine Musikgala stattfinden soll, gerufen. Am Ende der letzten Konzertprobe wurde der Pianist Emile Gallois tot aufgefunden. Wer könnte von seinem Tod profitieren - war es ein Mord im Affekt, hatte er Neider oder war es eine Beziehungstat? Alles könnte möglich sein, wie die Polizei bald merkt. Di Bernardi und Del Pino gehen allen Spuren genau nach - wie sie das machen und was sie dabei herausfinden, ist interessant und spannend erzählt.

Da Autorin Natasha Korsakova selbst Konzertviolinistin ist, nimmt sie die Leser in ihren - im klassischen Musik-Milieu und in Konzertsäälen angesiedelten - Mordfällen mit hinter, vor und auf die Bühne, zu den Musikproben und in die Künstlergarderoben. Sie lässt tief blicken in die Musikerseelen und lässt auch die Machenschaften im italienischen Hochadel und der Mafia nicht aus.

Ihre Charaktere, Protagonisten wie Nebenfiguren, sind toll und präzise gezeichnet. Sie harmonieren, obwohl - oder gerade weil - Ecken und Kanten durchaus vorhanden sind. Natasha Korsakova schildert die Probleme ihrer Figuren plausibel (insbesondere da der Commissario sich nun endlich neue Kleider gekauft hat 😉). Del Pinos Art sorgt öfters für ein Schmunzeln. Leiser Wortwitz durchzieht die ganzen 384 Seiten, ebenso wie der schöne Sprachstil der Autorin.

Da es in "Römisches Finale" um den Tod eines Pianisten geht, der Rachmaninoffs Piano Concerto No. 2 aufführen wollte, lohnt es sich, dieses wunderschöne Klavierkonzert in Dauerschleife als Hintergrundmusik während dem Lesen zu hören.

Spannung ist bis zum Ende da, der Commissario entschlossen diesen Fall aufzulösen, das ganze Paket ist stimmig, glaubhaft und rund - so können sich die Leser auf eine wunderbare Zeit in Rom einlassen.

Fazit: Schöner Schreibstil kombiniert mit einem fesselnden Kriminalfall in einer der interessantesten Städte Europas garniert mit klassischer Musik - absolut lesenswert!
5 Punkte.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Lieben und Leiden

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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Frida Kahlo war eine aussergewöhnliche Künstlerin, deren Leben mir im Film "Frida" näher gebracht wurde. Eigentlich dachte ich, das wäre erst vor einer Handvoll Jahren gewesen, doch tatsächlich lief der ...

Frida Kahlo war eine aussergewöhnliche Künstlerin, deren Leben mir im Film "Frida" näher gebracht wurde. Eigentlich dachte ich, das wäre erst vor einer Handvoll Jahren gewesen, doch tatsächlich lief der Film mit Salma Hayek als Frida im Jahre 2003 und heimste einige Filmpreise ein.

2019 erzählt uns nun Caroline Bernard Fridas Geschichte, einige der Hintergrundinfos stammen wie auch beim Film aus Hayden Herreras Werk. "Frida Kahlo und die Farben des Lebens" beginnt im Jahr 1925, als Frida - kaum von der Kinderlähmung genesen - einen schrecklichen Unfall überlebte und endet mit dem Epilog im Jahre 1953, ein Jahr vor Fridas Tod.

Fridas Leben war von Schmerzen begleitet. Auf ihrem Krankenbett begann die talentierte junge Frau, die gerne weiterhin die Kunstschule besucht hätte, sich das Leben schön zu malen. Ihre - meist kleinen - Gemälde sind farbenfroh, genau wie Frida selbst auch auftrat. Sie versuchte ihren durch Krankheit und Unfall deformierten Körper in weiten und farbigen Röcken, sowie liebevollen Details wie Bändern oder Blumen zu verstecken. Erst auf den zweiten Blick sieht man, was hinter der ganzen Farbenpracht steckt, bei ihr selbst und auch in ihren Bildern. Politik, Gerechtigkeit, Tradition, Frauen, Kultur, Liebe - das waren die Themen, die Frida interessierte, in ihrem Leben tragende Rollen spielten und die sie in ihren Bildern darstellen wollte.

Nicht nur Fridas Leben und Leiden konnte mir die Autorin in allen Belangen näher bringen. Auch das damalige Weltgeschehen aus mexikanischer Sicht zu sehen, fand ich spannend. Frida und ihr Mann Diego reisten einige Male in die USA, Frida später auch nach Europa. Frankreich und Amerika mal aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten war sehr erfrischend.

Caroline Bernard vermittelt in ihrem Roman einen wahnsinnig intensiven Eindruck von dieser faszinierenden Mexikanerin, die all ihre Träume begraben und sich neu orientieren musste, die gerne provozierte und mit jeder Pore ihres Körpers liebte, lachte, weinte, träumte, litt, lebte und malte. Beim Lesen fiebert man mit Frida richtig mit und hofft, dass sie ihr Leben trotz allen Rückschlägen und Schmerzen tatsächlich derart auskosten konnte wie in Bernards Geschichte beschrieben.

Fazit: Unglaublich intensiver und farbenprächtiger Roman über eine eindrückliche Künstlerin - absolut lesenswert!
5 Punkte.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Winterlich herzerwärmend

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Nach all den Serien von Sarah Morgan ist es schön, wieder einmal einen Einzelband als Weihnachtsroman von ihr zu lesen. Dafür wechselt die Autorin sogar den Kontinent und nimmt uns mit ins schottische ...

Nach all den Serien von Sarah Morgan ist es schön, wieder einmal einen Einzelband als Weihnachtsroman von ihr zu lesen. Dafür wechselt die Autorin sogar den Kontinent und nimmt uns mit ins schottische Hochland kurz vor Weihnachten.

Suzanne und Stewart freuen sich, dass ihre Töchter Hannah und Beth aus New York an Weihnachten nach Hause kommen. Obwohl man bei Hannah ja nie weiss, da sie mit ihrem Job verheiratet ist und letzte Weihnachten abgesagt hat. Aber dieses Jahr sorgen andere Überraschungen für das weihnachtliche Familienchaos.

Hannah, die ältestes der drei Schwestern, arbeitet in New York. Sie lässt keine Nähe zu, kontrolliert ihre Gefühle und geht auf Distanz zu ihrer Familie, aber auch zu allen anderen Menschen. Nur bei ihrem Arbeitskollegen Adam kann sie manchmal ihre Maske fallen lassen.

Beth lebt mit ihrem Mann Jason und ihren zwei kleinen Töchtern ebenfalls in New York. Sie beschützt ihre Töchter und ihr Umfeld viel zu stark, sie ist überängstlich. Darüber hinaus fühlt Beth sich nicht wertgeschätzt seit sie als Familienfrau ihre Töchter erzieht. Jason versteht nicht, wieso Beth wieder arbeiten gehen will. Ihre Probleme sind real, Beth reagiert nach einem Streit heftig - und absolut verständlich. Doch in anderen Situationen nervt sie, weil sie nicht richtig zuhört und ihre Gedanken sich nur um sie drehen.

Die jüngste ist Posy. Als einzige Tochter lebt sie in der Nähe ihrer Eltern in einem umgebauten Stall und vermietet die Wohnung nebenan. Momentan hat sich ein Autor für vier Monate eingemietet. Luke und Posy teilen ihre Liebe zum Outdoorsport. So wird er auch gleich zu Übungen des Bergrettungsdienst mitgeschleppt, bei dem Posy und ihr Vater Stewart mitarbeiten. Posy arbeitet aber grösstenteils im Café ihrer Mutter. Deren Wunsch ist es, dass Posy das Café eines Tages übernimmt. Aber Posy träumt von Abenteuern im Ausland. Kann sie einfach weg und ihre Eltern enttäuschen?

Suzanne, ihre Mutter hat für die Mädchen so viel gegeben, bisher war den drei Schwestern das gar nicht so wirklich bewusst. Sie will die perfekte Mutter sein und es allen recht machen, aber irgendwann ist auch ihr der Aufwand zu viel und ihr Körper streikt.

Auf den ersten Seiten ist noch ziemlich unklar, um was und wen es geht. Doch die Story entwickelt sich schnell und gibt immer mehr über die Familie McBride preis. Und plötzlich kann man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen, weil man so gefesselt ist.

In Familiengeschichten ist es oft so, dass im spannendsten Moment ein Kapitel zu Ende ist und es im nächsten Kapitel um etwas völlig anderes geht. Das ist hier zum Glück nicht so. Die Story entwickelt sich vorzu weiter und es ist extrem spannend zu lesen wie die Situation, von der berichtet wird, im nächsten Kapitel aus einem anderen Blickwinkel aus gesehen oder erlebt wird. Dieser Übergang passiert nahtlos. Man wird nicht aus dem Lesefluss geworfen, auch wenn im nächsten Kapitel die Geschichte von einer der anderen Personen weiter erzählt wird. Eine perfekte Verbindung, die mir mega gut gefallen hat.

"Die Zeit der Weihnachtsschwestern" sorgt mit dem Standort im winterlich schneebedeckten, schottischen Hochland für absolute Weihnachtsstimmung - wobei ich empfehle den Roman vor Weihnachten zu lesen und nicht an den Festtagen. Man würde die Gefahr laufen, den eigenen Besuch zu vergessen, weil man sich in Glensay bei den McBrides nicht losreissen kann.

Dieses wunderbare, manchmal traurige Familiendrama aus der Feder von Sarah Morgan ist herzerwärmend, sogar das eine oder andere Tränchen könnte man beim Lesen der traurigen Details verdrücken.

Fazit: Einfach schön zu lesen, diese winterlich herzerwärmende und weihnachtlich emotionale Familiengeschichte.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Intensiv und eindrücklich

Der Geschmack unseres Lebens
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Was für eine eindrückliche Geschichte! Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass dieser neue Roman von Julia Fischer ihr bisher persönlichstes und bestes Buch ist.

"In Geschmack unseres Lebens" nimmt ...

Was für eine eindrückliche Geschichte! Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass dieser neue Roman von Julia Fischer ihr bisher persönlichstes und bestes Buch ist.

"In Geschmack unseres Lebens" nimmt Julia Fischer die Leser mit ins Piemont, nach Alba. Am 32. Geburtstag und gleichzeitigem Todestag von ihrer Mutter, beginnt die Geschichte um Ella. Sie lebt mit ihren zwei kleinen Kindern in einer Wohnung in der Stadt, seit ihr Vater vor einem Jahr gestorben ist und Ella das Elternhaus samt Haselnussplantage verkaufen musste. Im September wird sie ihre Chocolaterie "La Cuccagna" eröffnen.

Ihr Laden steht neben dem indischen Restaurant Samsara, das von Mahesh Bai geführt wird, aber "dank" der bösen Zunge von der Bäckerin Matilda Barbieri vis-à-vis schlecht läuft. Dass ihr Neffe Andrea, der nach einer Slow-Food-Ausbildung bei ihr arbeitet, Mahesh's Essen lobt und auch Ellas Pralinen und Torten ihren Kunden empfiehlt, passt der Bäckerin noch weniger.

Ella hat aber andere Probleme: sie hat immer noch Mühe mit dem Verlust ihrer Plantage und ist wütend auf den neuen Besitzer - Michele Mariani, der bei ihrer ersten Begegnung keine Ahnung hat, wer Ella ist. Ausserdem kehrt ihr Bruder Danilo endlich nach Hause zurück. Ella weiss noch immer nicht, weshalb Danilo jahrelang weg blieb. Der hatte seine Gründe, gewichtige.

Danilo lebt nun bei Trüffelsucher Salvatore, der früher auf ihrer Plantage gearbeitet hat. Salvatore trauert noch immer seiner grossen Liebe nach, die er im Krieg verloren hat, sein Hund und sein Esel sind seine treuen Begleiter.

Es ist so viel drin in diesem Roman: es geht um gutes, von Hand zubereitetes Essen (Bäckerei, Chocolaterie, indisches Restaurant), um Familiengeschichten mit psychischen Krankheiten und Generationenkonflikten, das Sich-Erinnern an die persönlichen Verluste zu Kriegszeiten (italienischer Widerstand von 1943-45), um Liebe und ganz vieles mehr. Der Roman bietet mehr als jede Wundertüte.

Licht und Dunkel liegen nahe nebeneinander in "Der Geschmack unseres Lebens". Bei fast jeder Person schaut man in Rückblenden zurück auf Szenen ihres Lebens. Die Leser lernen dabei die Geschichte und Sehnsüchte der jeweiligen Personen kennen. Diese vielen Rückblenden verwirren nicht, sie erklären und passen sich wunderbar in den Lesefluss ein. Die Charaktere spüren früher oder später, dass sich ihre alten und neuen Lebens-Scherben zusammenfügen und etwas Neues, etwas Gutes - trotz allen zerbrochenen Scherben - daraus entstehen kann.

Unsympathisch war mir keiner, selbst Pippa, Micheles Frau, nicht. Im Gegenteil, sie sieht ihr Eheproblem besser als er und löst dieses auf eine gute Art und Weise. Jeder darf in dieser Geschichte seinen Lebensansichten frönen und keine davon ist schlecht, alles darf sein.

Meine Lieblingsfigur war Salvatore. Er hat soviel erlebt und ist dennoch ein herzensguter alter Mann. Er gehört zu den Neun vom Stadtplatz und sorgt mit diesen Senioren für viele lustige Szenen. Aber auch Sophia, Michele Marianis Mutter ist eine tolle Frau, die es nicht nur mit den Neun aufnehmen kann.

Dieser neue Roman von Julia Fischer ist so vielschichtig und berührend wie selten ein Roman. Alles passt zusammen und fliest an den richtigen Ort. Das fand ich total faszinierend, denn der Roman kommt ohne die weit verbreiteten Dramen, wie sie in vielen Liebesgeschichten gang und gäbe sind, aus. Alles passiert einfach, egal ob tolle oder traurige Szenen, ohne Vorwarnung oder seitenlanges darauf zusteuern. Das macht den Roman gleich nochmals interessanter als er schon ist.

Fazit: Ein extrem intensiver und eindrücklicher Roman, von dem man in keiner Weise enttäuscht wird, der einen ins Piemont mitnimmt und die Leser allerhand erleben und fühlen lässt.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Wahnsinnig gut!

Die Tote mit dem Diamantcollier - Ein Fall für Jackie Dupont
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Ihr seid Krimiliebhaber und auf der Suche nach einer neuen, mal etwas anderen und ungewöhnlicher Ermittlerin?

Dann ist sie, Jackie Dupont, mit Sicherheit etwas für euch. Die blonde Lady, die den Bob erfunden ...

Ihr seid Krimiliebhaber und auf der Suche nach einer neuen, mal etwas anderen und ungewöhnlicher Ermittlerin?

Dann ist sie, Jackie Dupont, mit Sicherheit etwas für euch. Die blonde Lady, die den Bob erfunden hat und selbigen trägt, fährt in einem nigelnagelneuen offenen Bugatti im Jahre 1920 zigarettenrauchend mit einem grössenwahnsinnigen Hund und einem wertvollen Bild von Gainsborough auf den Ersatzreifen gebunden, auf den Spuren eines Mörders durch Monaco und die französische Riviera.

Dies im Auftrag des Fürsten von Monaco, denn Jackie Dupont, die berühmte Privatdetektivin in Sachen Schmuck, ist gerade beim Fürst zu Besuch, als der über einen Mord verständigt wird. Er schickt Jackie zur Unterstützung der monegassischen Polizei auf die Yacht, auf der während einem Dinner die Gastgeberin tot aufgefunden wurde.

Da die Yacht nicht im Hafen liegt und nur mit dem Boot erreichbar ist, wird schnell klar, dass der Mörder in den Reihen der Crew oder der Gäste zu suchen ist. Ausserdem wird ein Diamantcollier vermisst - welches Jackie Dupont erst vor kurzem aufgespürt hat, nachdem es der Reederfamilie vor Jahren gestohlen wurde. Ein Raubmord?

Die Gästeschar ist nobel - Aristokraten, Geldadel und Künstler - und schon die ersten Seiten machen klar, dass viele der Gäste einen Grund hatten, Carla aus dem Weg zu räumen. Für Jackie mit ihren - für die damalige Zeit - ungewöhnlichen Methoden, ist es ein Leichtes den Fall aufzuklären.

Für Kit, Christopher St. Yves, Duke of Surrey, hingegen ist das Erscheinen der Detektivin ein grosser Schock. Dieser zweite Handlungsstrang ist perfekt in die Haupterzählung eingegliedert, und macht den Krimi unglaublich spannend und deshalb verrate ich euch nicht, um was es hierbei geht. Selbst herausfinden ist die Devise!

Am Anfang hatte ich zwar ein wenig Mühe in den Krimi reinzukommen, da die ganze Gästeschar auf einmal vorgestellt wurde. Doch sobald man die Personen auseinander halten kann, macht das Lesen dieses wunderbaren Krimis extrem viel Spass.

Für Autoren wird es ja immer schwieriger, gute Geschichten zu schreiben. Es gibt unendliche viele und gefühlt las man schon alles. Aber nein, eine Detektivin wie Jackie ist unvergleichlich, so eine gab es noch nie. Es war mir deshalb ein grosses Vergnügen mit Madame Jackie Dupont Bekanntschaft zu schliessen.

Und es ist nicht einmal die Alleinstellung von Jackie, die den Krimi so fesselnd macht. Es ist auch die Geschichte hinter der Geschichte, da will man als Leser sofort die Hintergründe kennen, wird dabei nervös und ist enorm gespannt auf das Ende. Vom Mörder war ich total überrascht (was mir sehr selten passiert - aber wenn ich zurückblicke, macht es total Sinn und ich finde dann auch die versteckten Hinweise), der Fall wird bravourös aufgelöst.

Aber leider nur unvollständig das Geheimnis um Kit und Co. Deshalb sitze ich hier gespannt und zähle die Tage, bis Band zwei erscheint und es ein Wiedersehen mit der extravaganten Jackie und ihrem Schmuckaufspürhund sowie weiteren Beteiligten gibt.

Fazit: Solch ein Lesevergnügen bekommt man nicht jeden Tag, deshalb: unbedingt lesen!
5 Punkte.