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Veröffentlicht am 28.11.2016

Spannender Krimiplot, doch die etwas belanglos wirkende Love Story konnte mich weniger in ihren Bann ziehen.

Montana Dreams - So ungezähmt wie das Land
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Die attraktive Ella, gilt in der High Society in New York eher als flatterhaftes Partygirl; zumindest ist es das, was alle Welt glaubt, denn auch ihr Onkel Phillip bläst ins gleiche Horn. Dabei hat Ella, ...

Die attraktive Ella, gilt in der High Society in New York eher als flatterhaftes Partygirl; zumindest ist es das, was alle Welt glaubt, denn auch ihr Onkel Phillip bläst ins gleiche Horn. Dabei hat Ella, genau wie auch ihre Zwillingsschwester Lela, großes Interesse daran, die milliardenschwere Firma ihrer verstorbenen Eltern weiterzuführen. Als Ella ein verstörendes Handygespräch zwischen Phillip und Lela belauscht, kommt sie leider zu spät. Sie kann nur noch ohnmächtig mit ansehen, wie Phillip ihre Schwester ermordet. Dabei wird sie zwar nicht entdeckt, doch ihr ist nun klar, dass Lela kurz vor ihrem Tod ein gefährliches Geheimnis ihres Onkels aufgedeckt haben muss, das ihn zum Äußersten trieb. Da Phillip vor hat, Ella den Mord an ihrer Schwester in die Schuhe zu schieben, flieht sie zum Haus in den Bergen, ihrer Eltern, doch dort angekommen, steckt sie schon wieder in Schwierigkeiten. Erst entgeht sie nur knapp einer Vergewaltigung und dann erfriert sie fast in einer bitterkalten Nacht.

In letzter Minute wird sie vom Rancher Gabe Bowden gerettet, doch ihre Freude wandelt sich bald in Verwirrung, als sie erfährt, dass Gabe die Ranch ihrer Eltern für einen Spottpreis von Phillip gekauft hat, denn Phillip hatte überhaupt keine Befugnis, die Ranch zu veräußern. Ella ist klar, dass sie alles daransetzen muss, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch die Zeit läuft gegen sie und Phillip mitsamt seinen Helfern, ist ihr bereits auf der Spur. Doch der, hilfsbereite und attraktive Gabe, steht ihr im Kampf gegen ihren Onkel zur Seite…

Der erste Teil der neuen „Monatana Dreams“ Reihe, war auch gleichzeitig mein erster Roman von Jennifer Ryan. Ich hatte mir eine spannende und prickelnde Leseunterhaltung erhofft, doch leider sind meine Wünsche nur halbwegs in Erfüllung gegangen. Zwar fand ich die ersten 150 Seiten sehr spannend und kurzweilig geschrieben, doch wendete sich dann das Blatt recht schnell. Ich fand einfach, dass es sich die Autorin bei der Charakterisierung ihrer Protagonisten etwas zu leicht gemacht hat. Statt Figuren mit Ecken und Kanten, bekommt man hier, vor allem mit Gabe, einen weichgespülten Protagonisten geboten, der so durchsichtig konzipiert wurde, dass er schon fast langweilig gestrickt wirkte. Dazu drückt er sich wie ein Hinterwäldler aus; seine Art zu Reden, sollte wahrscheinlich seinen einfachen Hintergrund widerspiegeln, doch ich fand, weniger wäre hier mehr gewesen.

Die Liebesszenen, empfand ich ehrlich gesagt, etwas seltsam, fast wie einen Fremdkörper. Sie wirkten lieblos dahin geschrieben und Ausdrücken wie „Liebesgrotte“ möchte man heutzutage einfach nicht mehr in modernen Liebesromanen begegnen.

Auch konnte ich es nicht wirklich nachvollziehen, wieso Ellas Onkel so lange braucht, um darauf zu kommen, wo sich seine Nichte möglicherweise versteckt hält. Abgesehen von meinen Kritikpunkten hat die Autorin aber einen unterhaltsamen Schreibstil und streng genommen mag „So ungezähmt wie das Land“, kein schlechter Roman sein, doch über das Mittelmaß kommt er leider für meinen Geschmack auch nicht hinaus. Er wirkte eher wie eine typische Category Romance (allerdings mit mehr Seitenzahlen) geschrieben.

Immerhin fand ich die Annäherung zwischen Gabe und Ella glaubwürdig inszeniert und auch Ellas Werdegang hat mich interessiert weiterlesen lassen. In den nächsten Teilen erfährt man dann, wie es Gabes Brüdern mit der Liebe ergeht… 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Hocherotischer 2. Teil der Reihe, allerdings war mir die Rahmenhandlung und Protagonisten zu einfach gestrickt

Perfect Touch - Intensiv
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Die Katzentherapeutin Edie King, bekommt man eigentlich immer nur im Doppelpack mit ihrer jüngeren Schwester Bianca geliefert, wenn man sie einlädt. So ist es auch diesmal, als Edies Freundin Gretchen ...

Die Katzentherapeutin Edie King, bekommt man eigentlich immer nur im Doppelpack mit ihrer jüngeren Schwester Bianca geliefert, wenn man sie einlädt. So ist es auch diesmal, als Edies Freundin Gretchen und ihr Hunter zu einer Party bitten. Gretchen und Hunter wollen nämlich bald heiraten und die Party soll nun dazu dienen, dass sich alle Brautjungfern und Trauzeugen schon einmal kennenlernen.

Bianca macht derweil kein Hehl daraus, dass sie hofft, auf Gretchens Feier einen interessanten, reichen Mann kennenzulernen und in der Tat findet sie den schwer reichen Bruder des Milliardärs Magnus Sullivan, Levi, äußerst interessant. Aber auch Levi verguckt sich schnell in Edies schöne Schwester. Es gibt nur ein Problem- Bianca stimmt einem Date mit Levi lediglich zu, wenn dieser seinen Bruder Magnus dazu bringt, in der Zwischenzeit mit Edie auszugehen. Seitdem Edie vor Jahren einen schlimmen Unfall hatte, weicht Bianca Edie nämlich nicht mehr von der Seite.

Levi bringt Magnus dann tatsächlich dazu, sich mit Edie zu treffen; als Vorwand dient eine fauchende, gefährlich wirkende Katze aus dem Tierheim, die Edie für Magnus, plötzlich ein frischgebackener Katzenbesitzer, zähmen soll.

Allerdings fragt sich Edie schon, wieso ausgerechnet Magnus plötzlich sein Herz für Katzen entdeckt hat, nachdem er auf Gretchens Party zuvor, recht abfällige Bemerkungen über Katzenladys gemacht hat. Dass ihre Schwester und Levi hinter ihrem Rücken diesen Plan ausgeheckt haben, kann sie da noch nicht ahnen. Doch nach einigen Treffen, als Magnus die eigenwillige Edie besser kennengelernt hat, kommen ihm Gewissensbisse. Er stellt fest, dass er Edie wirklich mag und begehrt, zögert jedoch, ihr die Wahrheit zu offenbaren, aus Angst davor, dass sie ihm dann den Laufpass geben könnte…

Im zweiten Teil von Jessica Clares neuer „Perfect Touch“ Reihe, stehen nun die Katzenliebhaberin Edie und der attraktive, reiche Magnus im Fokus des Geschehens. Und auch ein wohlbekanntes Paar aus Jessica Clares Vorgängerserie „Perfect Passion“, nämlich Gretchen und Hunter haben hier einige denkwürdige Auftritte, was mir erst einmal sehr gut gefallen hat. Besonders Gretchens „große Klappe“ steht mal wieder nicht still, was mir beim Lesen des Romans einige Grinser beschert hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Edie und Magnus ist hinsichtlich ihrer erotischen Komponente, gewohnt „hot“ und wird von zahlreichen sexy Liebesszenen untermalt- so gibt es also in dieser Hinsicht nichts zu meckern, allerdings hätte ich es schöner gefunden, wenn Magnus und Edies Beziehung nicht über einen solch langen Zeitraum nur auf ihrer sexuellen Anziehungskraft füreinander basiert hätte. Und dass Magnus sich von einem Eigenbrödler und Workaholic, der nichts für Katzen übrig hat, plötzlich zum Katzenfreund wandelt- das ging mir ebenfalls viel zu einfach. Überhaupt ist es mir aufgefallen, dass auch der zweite „Perfect Touch“ Roman erneut sehr einfach gestrickt wurde. Zwar blitzt hin und wieder Jessica Clares Humor durch und ich mochte diesmal auch das Heldenpaar in „Intensiv“ mehr, als das des Vorgängerbandes, doch fehlt es der Story einfach an Tiefgang und die Nebenfiguren sind nur ein wandelndes Klischee. Ob Edies fiese Schwester, oder aber der leichtsinnige, naive Bruder von Magnus- beide wirken so überzeichnet unecht und wie ein nötiges Übel, also lediglich zu einem schmückenden Beiwerk, das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, hineingeschrieben, dass sich schnell bei mir ein ernüchtertes Gefühl beim Lesen einstellte. Zumal mich die Storyline dann auch frappierend an Geschichten wie die der Kinofilme „10 Dinge, die ich an Dir hasse“ oder aber „Sabrina“ erinnerte.

Ich mag Jessica Clares Romane, weil sie humorvoll und leicht geschrieben sind, doch die „Perfect Touch“ Reihe, ist mir bislang etwas zu soft und einfallslos geraten, was ich total schade finde; ich hatte mich im Vorfeld doch so sehr auf die neue Romanserie gefreut. Einzig gegen Ende der Geschichte konnte mich die Story dann wieder mehr packen- Magnus Versuch Edie wiederzugewinnen, hat mich sehr berührt, allerdings kann ich für die übrige Story leider nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten vergeben.



Veröffentlicht am 07.11.2016

Ernüchternder Blick auf die Partnersuche, mal schwermütig, mal zynisch inszeniert, der mich leider nicht begeistern konnte

Einmal lieben geht noch
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Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die ...

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die Partnersuche zu entwickeln. Zwar nimmt sie alles mit, wo man den möglichen Partner fürs Leben finden könnte- Partys, Schwimmbad, Märkte, Speed-Dating, doch die möglichen Singlemänner, entpuppen sich zum größten Teil als Ausschussware, so dass Lucie beinahe die Hoffnung aufgeben will bei der Partnersuche, doch nur beinahe. Zunächst muss sie jedoch lernen, dass der perfekte Partner nicht immer perfekt sein muss…

Wer mich kennt, weiß, dass meine Inhaltsangaben zum Teil etwas länger ausfallen, doch ehrlich gesagt gibt es zu Lucie und ihrer Partnersuche auch nicht mehr viel hinzuzufügen. Die Autorin Rachel Corenblit besitzt einen wachen Blick auf ihre Mitmenschen und dazu vermag sie es, sich überaus gewandt auszudrücken. Manchmal poetisch angehaucht, manchmal bringt sie ihre Worte auf recht melancholische Art und Weise zu Papier, doch davon abgesehen fehlte es mir beim Lesen einfach an mehr Lebendigkeit. Der Roman wirkt sehr nüchtern, sehr abstrakt formuliert und dazu hat die Autorin mit der zynischen Lucie dann auch noch eine recht unsympathische Heldin geschaffen, zu der man sehr schwer Zugang findet. Lucie ist über lange Zeit zu sehr auf Äußerlichkeiten bedacht, scannt mögliche Partner fürs Leben auf eine dermaßen ernüchternde, verletzende Art ab und benimmt sich diesen Menschen gegenüber so sperrig, dass mein Interesse an dieser Lektüre leider sehr schnell wieder abnahm. Humorvoll fand ich die Geschichte über Lucie ebenfalls nicht. Vielmehr ist es eine recht traurige, ernüchternde Geschichte über die Partnersuche, die vielleicht realistisch anmuten mag, (hat nicht jeder schon einmal Dating-Katastrophen überstehen müssen?) der es aber für meinen Geschmack einfach an Unterhaltungswert mangelt. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, man wäre außen vor; zudem wirken die einzelnen Kapitel eher wie aneinandergereihte Kurzgeschichten und nicht wie eine homogene Einheit. Drei Punkte gibt es von mir lediglich für die Ausdruckskraft der Autorin und ihre Wortgewandtheit.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Marjorie und Rob- Gegensätze ziehen sich an- leider etwas enttäuschender Auftaktband um einen eigentlich skrupellosen Millionär und eine naive, jungfräuliche Schöne.

Perfect Touch - Ungestüm
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Marjorie ist glücklich, denn sie befindet sich auf einer exklusiven Insel und nimmt dort an der Hochzeitsfeier ihrer Freundin Bronte, die endlich ihren Millionär Reece heiraten möchte, teil. Eigentlich ...

Marjorie ist glücklich, denn sie befindet sich auf einer exklusiven Insel und nimmt dort an der Hochzeitsfeier ihrer Freundin Bronte, die endlich ihren Millionär Reece heiraten möchte, teil. Eigentlich ist Marjorie eine äußerst einsame junge Frau. Ihr sind ältere Menschen lieber, als Gleichaltrige, besonders mit Männern hatte sie bislang kein gutes Händchen. Stattdessen verbringt sie ihre Freizeit mit Bingoabenden und kümmert sich liebevoll um die Rentner in ihrem Umkreis. Als sie am Strand jedoch einen Mann vorm Ertrinken rettet, verliebt dieser sich Hals über Kopf in Marjorie, was diese kaum fassen kann, da sie sich wegen ihrer Größe für ein hässliches Entlein hält.

Der Milliardär Robert Cannon hat sein Geld mit TV Spartenkanälen für Männer gemacht, in denen diverse Schmuddelformate laufen. Er ist eigentlich auf die Insel gekommen, um Reece, Brontes baldigen Ehemann zu treffen, weil er sich ein gemeinsames Geschäft mit diesem erhofft. Davon und vor allem von Robs schlechtem Ruf, hat Marjorie jedoch keine Ahnung und Rob ist überglücklich, dass er zur Abwechslung mal eine Frau vor sich hat, die nicht das Übliche von ihm will; sprich Geld oder Berühmtheit.

Doch bei ihren ersten beiden Dates geht eigentlich so alles schief, was nur schief gehen kann. Rob versteht nicht, wieso Marjorie sich plötzlich so anders gibt…

Nachdem ich Jessica Clares erste Serie (Perfect Passion) sozusagen verschlungen habe, die mir besonders wegen ihre humorige Art gefallen hat, war ich nun schon sehr gespannt, ob die Autorin das hohe Unterhaltungslevel mit dem Auftaktband ihrer neuen „Perfect Touch“ Reihe würde halten können. Leider muss ich sagen, dass mich der erste Teil dieser Serie nicht wirklich begeistern konnte. Zum einen fand ich die humorigen Szenen aufgesetzt und zum anderen ist das Heldenpaar ein wandelndes Klischee. Ausgerechnet einem ansonsten abgezockten, ständigen fluchenden Lebemann, eine schüchterne, beinahe weltfremde Jungfrau auf den Leib zu schreiben, war mir einfach etwas „too much“. Vor allem Marjories unbedarftes Verhalten ist mir beim Lesen aufgestoßen, das vielleicht zu einer behüteten Jungfer im Mittelalter passen würde, doch nicht zu einer Frau, die ansonsten mit beiden Beinen im Leben steht. Sicherlich, Gegensätze mögen sich anziehen und an sich war es ja auch eine spannende Ausgangssituation die den Leser hier erwartet hat, doch Marjories übertrieben wirkende Naivität und ihr mangelndes Selbstbewusstsein, hat für meinen Geschmack einfach zuviel kaputt gemacht. Dazu Robs plötzliche Wandlung zum sensiblen Frauenversteher, nur weil er hier eine Jungfrau vor sich hat, die sich ihm nicht gleich anbietet, wie er es sonst von Frauen in seinem Umfeld gewohnt ist und der sich natürlich dann auch gleich Knall auf Fall in diese Frau verliebt.

So leid es mir auch tut für die Autorin, doch das kann sie viel besser und vor allem nicht auf diese platte Art und Weise! In Bezug auf die erotische Komponente gibt es dagegen nicht viel zu meckern; die Liebesszenen sind wieder knisternd und prickelnd geschrieben, wie man es von Jessica Clare gewohnt ist, nehmen allerdings auch sehr viel Raum in dieser Story ein. Ab der Mitte des Romans; nachdem die ersten beiden recht peinlichen Dates zwischen Marjorie und Rob wieder Geschichte sind, wird die Story etwas besser, allerdings konnte ich mich mit Robs Wandlung einfach nicht anfreunden, dazu war er mir etwas zu schlicht gestrickt, für einen angeblich so erfolgreichen Geschäftsmann. Ich hoffe sehr, dass sich die Autorin mit ihrem zweiten Teil „Intensiv“, wieder steigern kann und zu ihrer alten Schreibform findet, denn mit „Ungestüm“ hat sie mich recht enttäuscht zurückgelassen. Drei Punkte gibt es lediglich für die Liebesszenen und für den wieder einmal locker leichten Schreibstil.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für meinen Geschmack nur ein mittelmäßiger und klischeebehafteter New Adult Roman

In seinen Augen
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Drei Jahre zuvor starb Rules Zwillingsbruder Remy, als dieser den alkoholisierten Rule von einer Party abholen sollte. Seitdem geben Rules Eltern ihm die Schuld am Tode von Remy und zeigen ihm das auch. ...

Drei Jahre zuvor starb Rules Zwillingsbruder Remy, als dieser den alkoholisierten Rule von einer Party abholen sollte. Seitdem geben Rules Eltern ihm die Schuld am Tode von Remy und zeigen ihm das auch. Remys beste Freundin, Shaw, die für Remys Familie im Laufe der Jahre zu eine Art Tochterersatz wurde, kann es jedoch nicht ertragen, dass sich Rule langsam aber sich von seiner Familie entfremdet und so sorgt sie jeden Sonntag dafür, dass er sie zum Mittagessen begleitet. Was Rule jedoch nicht ahnt, ist, dass Shaw ihn bereits vom ersten Moment an liebte und nur aus Liebe und Fürsorge zu ihm jede Woche die Strapaze auf sich nimmt, ihn mit dem Auto abzuholen und zuvor beobachten zu müssen, wie seine zahlreichen One Night Stands vom Vortag sich bei ihrem Eintreffen, aus dem Bett räkeln. Und auch die Autofahrt zu seinen Eltern gestaltet sich überaus nervig, denn Rule ist verkatert und auch im nicht alkoholisierten Zustand nicht unbedingt einfach zu ertragen.

Dagegen hält Rule, Shaw für eine zwar attraktive, aber sehr steife Eisprinzessin, die ihm scheinbar gerne das Leben schwer macht und aus der die ständigen Ermahnungen seiner Mutter sprechen.
Auch an diesem Wochenende hängt in kürzester Zeit der Haussegen schief- und das, obwohl diesmal auch Rules ältester Bruder, der Soldat Rome, zurückgekehrt ist von einem Auslandseinsatz und nun seine Verletzung auskurieren muss.
Sogleich lässt Rules Mutter Bemerkungen über seine Frisur, seine lässige Kleidung und seine Tätowierungen fallen, die Rule bis zur Weißglut reizen.
Doch diesmal springen Rome und Shaw für ihn in die Bresche und verteidigen ihn.
Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack bei allen und so beschließt Shaw erst wieder an den sonntäglichen Mittagessen teilzunehmen, bis sich Rules Mutter mit ihrem Sohn wieder ausgesöhnt hat.

Aber auch bei Shaw läuft es privat alles andere als rosig. Zum einen ist sie mit lieblosen Eltern gesegnet, die zwar reich sind, aber sogar den Geburtstag ihrer Tochter vergessen und zum anderen mit einem hartnäckigen Ex-Freund, der zum Stalker mutiert und ein „Nein“ nicht akzeptieren will.
Ausgerechnet an dem Tag, als sie zusammen mit einer Freundin Geburtstag feiert, trifft sie in stark alkoholisiertem Zustand auf Rule, der zwischen Schreck und frisch erwachter Faszination für die optisch sehr veränderte Shaw schwankt…

„In seinen Augen“ von Jay Crownover, ist der erste Teil einer neuen New Adult Reihe und erzählt die Geschichte eines sogenannten „Bad Boys“, der bislang unangepasst und egoistisch durchs Leben ging, bis er dann seine Meisterin findet. Dass sich Gegensätze manchmal anziehen, kommt vor. So ist es auch hier. Während Rule den „Bad Boy“ Part für sich in Anspruch nimmt, verkörpert Shaw das schöne, reiche und brave Mädchen, das es bislang immer allen versucht hat Recht zu machen.

Obwohl solch eine Konstellation sicher ihre Reize haben mag, wenn zwei so unterschiedliche Menschen aufeinanderprallen, hatte ich so einige Probleme mit Rule, die mit seinem Verhalten zusammenhingen. Er behandelt die Frauen mit denen er für einen One Night Stand ins Bett springt, wie Fußabtreter, hält sie insgeheim für „Schlampen“, denn sonst würden sie sich ja schließlich nicht auf ein Sexabenteuer mit einem betrunkenen, unbekannten Mann einlassen und verhält sich auch seinen Eltern gegenüber sehr, sehr unverschämt. Sicherlich wurden diese schon sehr extrem dargestellt, doch ich glaube jedes Elternteil würde verschnupft reagieren, wenn der liebe Sohnemann am Sonntag, ungewaschen, nach Alkohol und Sex riechend in müffelnder Kleidung vor ihnen sitzen würde und keinerlei Interesse zeigt, ein Gespräch führen zu wollen. Und nicht nur seinen Eltern gegenüber verhält er sich wie ein elender Egoist. Auch Shaw muss einiges ertragen, was jede andere Frau, außer einer Heiligen, frühzeitig in die Flucht geschlagen hätte.

Da Shaw ihn aber noch in seinem Verhalten unterstützt und ihm beisteht, hatte ich dann im Zuge der Geschichte leider auch ein Problem mit ihr. Ich fand, dass es die Autorin einfach übertreibt in ihrem Bemühen, ihr Heldenpaar auf Biegen und Brechen auf „Die Schöne und das Biest“ zu trimmen. Nicht nur sind Shaw und Rule natürlich beide höllisch attraktiv, nein, zu allem Überfluss ist Shaw natürlich auch noch eine Jungfrau, die jahrelang auf Rule gewartet hat und ihren Ex-Freund sage und schreibe sechs Monate lang hingehalten hat, bis er schließlich mehr von ihr wollte als nur Kuscheln, was sie dazu bewog, sofort den Schlussstrich zu ziehen.

Mir persönlich wirkte das einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen und klischeehaft gestrickt, dazu fand ich, dass die Dialoge, die Rule, Shaw, ihre Freundinnen und Rules Kumpel miteinander führen, nicht zu Menschen, knapp um die zwanzig Jahre alt, passen. Sie wirken so manches Mal, irgendwie gestelzt, fast wie aus einem Ratgeber formuliert. Gerade in Momenten, wenn Shaw sich zum Beispiel bei ihrer besten Freund ausheult, bemerkt man das. Ein wenig fühlte ich mich an alte „Dawson’s Creek“ Folgen erinnert, in denen die Protagonisten sich auch oft so geschwollen ausdrückten.

Ganz unpassend fand ich gegen Ende des Romans dann auch das völlig überzogene Verhalten der „Jungs“, als sie erfahren, was es mit Remys Geheimnis auf sich hat.
Und vor allem, wieso tragen sämtliche Haupt und Nebenfiguren bloß solche albern wirkenden Modenamen? Ich hatte zunächst einige Probleme damit, Rule und seine Brüder Remy und Rome überhaupt auseinanderzuhalten, weil sie so ähnlich klingen)

Und dennoch möchte ich alle diejenigen, die meine Rezension lesen, darum bitten, zu bedenken, dass ich womöglich eine etwas andere Meinung zum Buch vertrete, als die Zielgruppe der New Adult Romane, weil ich bereits älter bin und vielleicht deswegen auch manches einfach kritischer beäuge.
Am Schreibstil an sich gibt es nichts zu kritisieren, der ist sehr flüssig und eingängig geraten und auch die Ausgangssituation um einen Romanhelden, der gefangen ist zwischen Schuldgefühlen und Rebellion fand ich gut. Jedoch konnte mich die Umsetzung des Ganzen leider dann doch nicht so richtig überzeugen, weil es die Autorin in ihrem Roman für meinen Geschmack in allen Lebenslagen übertreibt. Selbst was die Liebesszenen angeht und in der, eine Jungfrau, natürlich ein bombastisch orgiastisches erstes Mal erlebt.

Kurz gefasst: Für meinen Geschmack nur ein mittelmäßiger und klischeebehafteter New Adult Roman über einen Bad Boy und eine wahre Heilige und typisch amerikanisch geraten. Nur für die altersmäßige Zielgruppe der New Adult Romane zu empfehlen!