Auch in „Das Geschenk“ konnte Sebastian Fitzek mich wieder überzeugen und absolut überraschen!
Der Schreibstil ist wie immer sehr locker zu lesen und hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich das Buch innerhalb von einem Tag beendet habe. Da das Buch abwechselnd aus der Sicht von fast allen Charakteren erzählt wird, hat man einen guten Einblick in die verschiedenen Gedanken und Handlungen bekommen und konnte die Figuren alle auf ihre Art und Weise kennenlernen.
Milan hat mir als Protagonist besonders gut gefallen! Dass ein Analphabet im Vordergrund steht finde ich richtig gut, denn so setzt man sich zumindest mal ein bisschen mit diesem wichtigen Thema auseinander, was in unserer Gesellschaft doch recht ausgeblendet wird. Ich konnte mich zwar nicht immer perfekt in ihn hineinversetzen, aber gerade das hat mir persönlich die Augen geöffnet und gezeigt, dass man sich mehr mit Analphabetismus beschäftigen muss. Auch die anderen Charaktere waren fast alle gut ausgearbeitet, lediglich das kleine Mädchen wirkt auf mich irgendwie älter, als sie eigentlich ist, sodass es mir schwerfiel, mir sie als 13-jähriges Mädchen vorzustellen. Das zog sich auch durch das komplette Buch, ist aber der einzige Kritikpunkt an den Figuren.
Tatsächlich habe ich zwischendurch sehr die Sorge gehabt, dass das Buch nur durchschnittlich ist. Es war zwar wie immer spannend und mitreißend, aber es kam mir alles ziemlich vorhersehbar vor. Teilweise war es das auch tatsächlich ein bisschen, aber dann kam der Knall und ich war vollkommen überrascht und begeistert, denn Fitzek hat es geschafft, dass ich mit einer Wendung absolut gar nicht gerechnet habe. Ab diesem Punkt war ich wieder Feuer und Flamme und hatte teilweise sogar Gänsehaut!
Für mich persönlich war das wieder mal ein gekonnter Psychothriller, mit nur wenigen Kritikpunkten und umso mehr Überraschungen