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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nebel im Gehirn

Remember Mia
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Estelle Paradise wacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus auf. Sie erfährt, dass sie auch angeschossen wurde, kann sich aber an den Unfall und die Zeit davor nicht erinnern. Bald weiß sie jedoch ...

Estelle Paradise wacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus auf. Sie erfährt, dass sie auch angeschossen wurde, kann sich aber an den Unfall und die Zeit davor nicht erinnern. Bald weiß sie jedoch wieder, dass ihre sieben Monate alte Tochter Mia kurz zuvor eines Morgens plötzlich spurlos aus ihrem Bettchen verschwunden war. Estelle steht unter Verdacht, da keine Einbruchsspuren sichtbar waren und sie den Vorfall nicht bei der Polizei angezeigt oder ihrem Mann mitgeteilt hat. Sie zweifelt selbst an ihrer Unschuld, da die Zeit mit ihrer unter Koliken leidenden und viel schreienden Tochter ein Kampf für sie war, zumal sie an Depressionen litt. In einer Klinik versucht sie mit Dr. Aris Hilfe herauszufinden, was geschehen ist.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, auch wenn ich es vielleicht nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde. Dafür fehlte manchmal ein bisschen Spannung, und man hat viel über Estelles schwierige Beziehung zu ihrer Tochter und ihren Ehemann Jack erfahren. Trotzdem ließ sich das Buch schnell, leicht und flüssig lesen, und ich wollte gerne wissen, was mit dem Baby geschehen ist. Von Anfang an wird diese Spannung aufgebaut.

Das Buch ist aus Estelles Sicht erzählt, so dass man am Anfang wie sie völlig im Dunkeln tappt, was geschehen ist. Wie sie fragt man sich, ob ihre Tochter entführt wurde oder sie ihr etwas angetan hat. Dies steigert die Spannung, da man nach und nach erfährt, was mit dem Kind passiert ist und wie es zu dem Autounfall kam. Manchmal glaubt man, etwas zu wissen, was dann doch nicht so war. Die Story ist an sich gut aufgebaut und glaubwürdig, mit dem Ende hätte ich nicht unbedingt gerechnet.

Das Cover des Buches ist schlicht gehalten und weckt mit dem gelben Schmetterling trotzdem Aufmerksamkeit. Einen direkten Bezug zum Inhalt konnte ich nicht feststellen. Der Titel, der dem englischen Original entspricht, passt gut. Der Text auf der Rückseite und der Klappentext machen neugierig, verraten aber nicht zu viel.

Mein Fazit lautet, dass es sich zwar nicht um einen „Pageturner, der süchtig macht“ oder einen Thriller „voll unerwarteter Wendungen“ handelt, aber um ein gutes und überwiegend spannendes Buch handelt. Ich kann mir durchaus vorstellen, weitere Titel der Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 06.03.2024

Entdecker des Mehrs

Drei Wasserschweine brennen durch
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Emmy, Tristan und Raul sind drei Wasserschweine und führen mit ihrer Herde ein friedliches Leben im Zoo. Doch Raul ist irgendwann nicht mehr damit zufrieden, jeden Tag dasselbe zu tun, und meint, es müsse ...

Emmy, Tristan und Raul sind drei Wasserschweine und führen mit ihrer Herde ein friedliches Leben im Zoo. Doch Raul ist irgendwann nicht mehr damit zufrieden, jeden Tag dasselbe zu tun, und meint, es müsse noch mehr geben als aufs Fressen zu warten und zu schlafen. Am Abend gelingt ihnen die Flucht aus ihrem Gehege, und sie erkunden den Vorplatz – der Auftakt von nächtlichen Abenteuern…

Das Buch ließ sich zwar schnell lesen, hat uns aber nicht vollständig überzeugt. Es war einmal etwas anderes, dass Capybaras Hauptfiguren einer Geschichte sind. Da wir nicht viel über diese Tiere wussten, haben wir sogar im Internet nach weiteren Informationen gesucht. Ich bin davon ausgegangen, dass die Tiere den Zoo verlassen, in die Stadt gehen und dort lustige Situationen erleben würden. Aber sie sind nur in der näheren Umgebung ihres Geheges unterwegs und treffen die Tiere dort. Die Geschichte ist nicht lustig, sondern manche Szenen sind für ängstlichere Kinder fast zu heftig – vor allem mit den Meerschweinchen und Affen. Am Ende löst sich zwar alles auf und endet gut, aber wir haben das Buch nicht mehr als Gute-Nacht-Geschichte gelesen, weil es zu aufregend war. Es werden viele Themen behandelt (zum Beispiel Vorurteile, Erpressung), aber nicht alles ist für Kinder direkt verständlich. Die Raben und der Esel haben einen Sprachfehler, was ihre Tiersprache verdeutlichen soll. An sich eine gute Idee, aber es hat das Vorlesen erschwert, und ich musste manches „übersetzen“. Mich hat auch gestört, dass Schimpfwörter benutzt werden, die man einem Kind nicht unbedingt beibringen will (z.B. Eberarsch).

Gut gefallen haben uns die Illustrationen. Sie sind liebevoll gezeichnet und passen immer zur Handlung. Der Titel macht neugierig , das Cover ist bunt und ansprechend. Der Text auf der Rückseite fasst die Handlung gut zusammen, ohne zu viel zu verraten. Wir fanden das Buch zwar insgesamt nicht schlecht und wollten immer wissen, wie es weitergeht, aber ich weiß nicht, ob wir einen Folgeband lesen würden.

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