Profilbild von Sago

Sago

Lesejury Star
offline

Sago ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sago über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2019

Farbenprächtig

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
0

Mit Aramtesch hat die Autorin eine wirklich farbenprächtige Welt geschaffen, voller Exotik, betäubender Düfte und geheimnisvoller Mystik. Es hat etwas gedauert, bis ich mich dort zurecht gefunden habe, ...

Mit Aramtesch hat die Autorin eine wirklich farbenprächtige Welt geschaffen, voller Exotik, betäubender Düfte und geheimnisvoller Mystik. Es hat etwas gedauert, bis ich mich dort zurecht gefunden habe, was bei mir wirklich selten vorkommt. Es war nicht leicht, die Mythologie aus verlorenen Göttern, Priesterinnen, die sich Dufthüterin nennen und der großen Rolle, die Gerüche in Aramtesch spielen, zu durchschauen. Vielleicht wäre ein Glossar nicht schlecht gewesen. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier einiges im Dunkeln gelassen. Das ist aber auch das einzige Manko.

Ingesamt hat mich die Geschichte von Rakel sehr fasziniert. Auf der Suche nach einem Heilmittel für ihren schwer kranken Vater stolpert sie mitten hinein in verworrene Intrigen, in deren Folge der Thronfolger Nisai vergiftet wird und in einen todesähnlichen Schlaf fällt. Gemeinsam mit Ash, dem Leibwächter des Prinzen, versucht sie nun, auch den Prinzen zu retten. Doch die Zutaten sind nicht leicht zu beschaffen und von rätselhafter Natur. Ebenso wie Ash, den gleichfalls ein Geheimnis zu umgeben scheint.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der beiden geschildert und hat mich auf positive Weise ein wenig an ein Märchen aus tausend und einer Nacht erinnert. Zum Ende wird deutlich, dass es sich hier um einen Mehrteiler handelt. Zweifellos möchte ich nach dem offenen, aufregenden Ende erfahren, wie es weiter geht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2019

Buddhistische Märchen

Die drei magischen Worte
0

David Michies Bücher gefallen mir nicht nur, weil die Katze auf dem Cover meinem Ragdoll Kater zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch die darin beschriebene buddhistische Grundhaltung ohne erhobenen Zeigefinger ...

David Michies Bücher gefallen mir nicht nur, weil die Katze auf dem Cover meinem Ragdoll Kater zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch die darin beschriebene buddhistische Grundhaltung ohne erhobenen Zeigefinger spricht mich immer wieder an. Nun meldet sich die Katze des Dalai Lama erneut zu Wort und stellt uns im Vor- und Nachwort ihre Lieblings- Gute-Nacht-Geschichten vor. Mit den berühmten titelgebenden drei magischen Worten (es war einmal) beginnen sie zwar nicht, haben aber wie jedes Märchen eine lehrreiche Botschaft. Die Geschichten sind thematisch recht vielseitig angelegt und spielen teils in der westlichen, teils in der östlichen Welt. Sie sind relativ lang gehalten, so dass der Autor sich ausreichend Zeit nehmen kann, die Story zu entwickeln. Am besten gefallen haben mir „Genau so“, „Wenn sie nur sprechen könnten“ und „Die Juweleninsel“. Insgesamt ein klein wenig gestört hat mich, dass vor allem in den Geschichten aus der westlichen Welt manche Klischees bedient werden, ohne sie zu hinterfragen oder zu relativieren. Die Frau seht also am Herd und kocht, der Mann handwerkert. Eine Frau, die lobenswert mit nur drei Katzen aus dem Tierschutz lebt, fällt hier wörtlich augenzwinkernd schon in das „crazy cat lady“-Stereotyp, obwohl sie diesem weder nach Anzahl der Katzen noch nach der Lebensführung irgendwie entspricht.
Das Buch kann, obwohl zuletzt erschienen, problemlos auch als Einstieg in Davids Michis thematisch ähnlich angelegte Bücher dienen, da es unabhängig von den anderen gelesen werden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2019

Sehr schöne Serie

Pferdeflüsterer-Academy, Band 5: Zerbrechliche Träume (Pferdebuch ab 10 Jahre von Bestseller-Autorin Gina Mayer)
0

Ich bin ausnahmsweise mit dem fünften Band eingestiegen, obwohl ich das sonst nicht tue. Das Pferde-Abenteuer der jungen Zoe ist in sich abgeschlossen, so dass ich trotzdem meinen Spaß hatte, und das als ...

Ich bin ausnahmsweise mit dem fünften Band eingestiegen, obwohl ich das sonst nicht tue. Das Pferde-Abenteuer der jungen Zoe ist in sich abgeschlossen, so dass ich trotzdem meinen Spaß hatte, und das als schon lange erwachsene Pferdebesitzerin. Das Buch und seine Charaktere haben mir aber so gut gefallen, dass ich die ersten vier Teile auch noch lesen werde.
Zoe besucht mit ihren Freunden die Pferdeflüsterer Akademie Snowfields. Dort hat sie eine besondere Verbindung zum Mustang Shaman aufgebaut. Und auch für Mitschüler Cyprian empfindet sie einiges. Doch dieser muss erfahren, dass sein ehemaliger Appaloosa Eclipse in die Hände eines skrupellosen Rennstall-Besitzers geraten ist. Zoe, Cyprian und Freundin Cathy schmieden sofort einen Plan, wie sie Eclipse retten können...
Die Erzählung wird immer wieder unterbrochen durch kurze Kapitel, in denen aus Eclipses Sicht sein trauriges neues Leben geschildert wird. Dabei fühlt sich die Autorin wirklich authentisch in die wahren Bedürfnisse eines Pferdes ein.
Das Ende des Buches hat mich völlig zufriedengestellt. Ich wünschte nur, die Verlage würden ihren Pferde-Jugendbuch-Autorinnen mehr Seiten gönnen, damit alles weniger schnell runtererzählt werden müsste. Mit dem Titel "Zerbrechliche Träume" konnte ich in Bezug auf den Inhalt nicht allzu viel anfangen. Das hat dem Lesespaß aber keinen Abbruch getan.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2019

Schmetterlingswunder

Edition Piepmatz: Wie kleine Tiere groß werden: Die kleine Raupe
0

Ich habe das Buch für meinen zweijährigen Neffen gekauft, er fällt also genau in die Mindestaltersgruppe.
Das Buch erinnert mich natürlich sehr stark an "Die Raupe Nimmersatt" aus meiner eigenen Kindheit.
Im ...

Ich habe das Buch für meinen zweijährigen Neffen gekauft, er fällt also genau in die Mindestaltersgruppe.
Das Buch erinnert mich natürlich sehr stark an "Die Raupe Nimmersatt" aus meiner eigenen Kindheit.
Im Vordergrund stehen hier nicht der knappe Text, sondern die Bilder. Von Beginn an wird ein kleines Naturwunder dargestellt: der Weg von der Raupe zum Schmetterling. Besonders finde ich an dem Buch die raffinierte Gestaltung. Es lädt zum Befühlen geradezu ein, denn es hat Aussparungen und Gucklöcher, in denen Kinder Entdeckungen machen können.

Liebe zur Natur kann man meiner Meinung nach gar nicht früh genug wecken. Das Buch ist Teil der Reihe "Wie kleine Tiere groß werden", deren Idee mir sehr gut gefällt.

Als Pappbilderbuch mit abgerundeten Ecken eignet es sich sehr gut für die Kleinsten. Ich selbst hätte gern noch ein bisschen mehr zum Vorlesen gehabt.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Farbenpracht

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
0

Frida Kahlo war mir bisher durch ihre Gemälde ein Begriff, aber nicht als Frau. In diesem Roman wird sie nun farbenprächtig zum Leben erweckt. 1925 in Mexiko geboren, wird ihr Plan, Ärztin zu werden, je ...

Frida Kahlo war mir bisher durch ihre Gemälde ein Begriff, aber nicht als Frau. In diesem Roman wird sie nun farbenprächtig zum Leben erweckt. 1925 in Mexiko geboren, wird ihr Plan, Ärztin zu werden, je durch einen Unfall zunichte gemacht. Monatelang muss sie im Bett liegen, ihr Leben lang wird sie Schmerzen zurückbehalten. Doch schon auf dem Krankenlager beginnt sie intensiv zu malen und wird sich immer wieder über Leid und Schmerzen erheben, sich frei malen.

Jung heiratet sie den als Malergenie geltenden Diego Rivera. Ich musste schmunzeln, denn von Frida Kahlo hatte ich ja bereits einiges gesehen. Rivera war mir gar kein Begriff. Dass Diego auch ihr nicht treu sein wird, wird Frida schnell kar. Dennoch bleibt er durch alle Höhen und Tiefen, der Mann ihres Lebens. Die Autorin folgt den beiden hindurch und weiß zu fesseln. Auch die Inspirationen zu Fridas berühmten Gemälden werden packend geschildert.

Schade fand ich nur, dass die Erzählung zum Ende hin zunehmend episodenhafter wird und einen großen Zeitsprung macht, so als wäre nur Fridas Leben mit Diego erzählenswert. Und das ist gewiss nicht der Fall.